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Vorwort


Vater und Sohn auf Reisen! Am 5. Februar 1996 sind wir nach Singapore geflogen. Ohne monatelange Vorbereitungen, feste Reiseroute und nur mit wenig Gepäck. Wir wollten den Regenwald und tropische Inseln sehen. Nur ein kurzer Aufenthalt im teuren Singapore, dann mit einem kleinen Flugzeug weiter nach Padang auf Sumatra. In Sumatra gibt es keine Mietautos, also sind wir mit öffentlichen Bussen, dem dort üblichen Verkehrsmittel, an die Kraterseen Lake Maninjau und Lake Toba gefahren. Nach der Besteigung eines aktiven Vulkans in Brastagi fuhren wir mit einem Schnellboot von Sumatra nach Malaysia. In der schönen Hafenstadt Penang charterten wir uns ein Auto und fuhren an die Westküste. Wir ließen das Auto an Land und setzten mit Fischerbooten auf die Inseln Perhentian und Tenggol über. Mit dem Auto einmal im Uhrzeigersinn um Malaysia: Zurück nach Penang. Vier Wochen waren schon vergangen, unser Rückflug war ab Bangkok gebucht. Keine Zeit mehr für den Landweg nach Thailand. Von Penang mit dem Flugzeug nach Bangkok und drei Tage mit Minimalgepäck in dieser turbulenten Stadt. Am 13./14. März 1996 flogen wir von dort aus über Singapore und Zürich zurück nach Berlin.

Auf dieser Reise habe ich täglich aufgeschrieben, was wir machten und was wir gesehen haben. Alle Papiere, Quittungen, Eintrittskarten und die 'abgearbeiteten' Seiten unseres Reiseführers 'Loose' klebte ich ein. Täglich machten wir beide Fotos. So ist in zwei Heften eine interessante Reisedokumentation entstanden, die nur einen Nachteil hat: Nur ich kenne sie und nur ich kann meine Schrift lesen.

Weil Stefans Geburtstag in Sicht ist und der verregnete Sommer mich nicht vom Rechner weggelockt hat, habe ich den Text im Juni/Juli an den Wochenenden abgeschrieben. Gestern - der Krach der Love Parade der Raver am Brandenburger Tor schwappte durch die offene Balkontür - bin ich kurz vor Mitternacht fertig geworden.

Ich habe das handschriftliche Manuskript nicht bearbeitet, sondern mich bemüht, möglichst nahe am Original zu bleiben. Die wenigen Kommentare sind deshalb durch { Klammern } gekennzeichnet. So kann man jetzt am Stil erkennen, wie und wo die Textvorlage entstanden ist, ob Zeit und Muße für das Schreiben vorhanden war, oder nicht. Die vielen An- und Beilagen existieren nur im Original. Die Sternenkarten habe ich nachträglich mit dem Computer und dem Programm SkyMap 3.03 erstellt, weil ich unbedingt wissen mußte, was wir am nächtlichen Himmel über dem Äquator eigentlich gesehen haben.

Viel Spaß beim Lesen, aber eines ist klar: Das Lesen ersetzt das Reisen nicht. Den Vollmond über einer tropischen Insel und den Orion im Zenit muß man gesehen haben, die 'Preßluftwerkzeuge' des Dschungels muß man gehört haben und nirgends beißen die Ameisen besser, als in Tenggol.

Berlin, Leipziger Straße 47, 140796, 16:22 Uhr

 

 

 

Jürgen Albrecht
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