- Nach der ersten Betroffenheit
sind alle Amerikaner ausserhalb von NYC sehr schnell wieder zu Business
as usual übergegangen.
- Im Gegensatz zu den Medien
treffe ich niemanden der glaubt, dass man gegen den Terrorismus
erfolgreich Krieg führen kann.
- Trotzdem erwartet hier jeder
einen militärischen Vergeltungsschlag. Für das lädierte
Selbstbewusstsein Amerikas scheint so eine Gewaltaktion absolut
notwendig zu sein. Auge um Auge ...
- Unbequeme Fragen werden in
den Medien nicht gestellt: Warum hat der CIA nichts gewusst? Warum
besitzt das Pentagon keine Flugabwehr? Warum hat die Air Force nicht
wenigstens das Flugzeug abgeschossen, dass ins Pentagon eingeschlagen
ist (9:43 h)? Eine Stunde (!) nach dem ersten Crash im north Tower
(8:45 h) und lange nach der Schliessung des Luftraumes über
NYC (9:17 h)? Einen entsprechenden Befehl hatte Präsident Bush
erteilt. Warum brechen die Tower des WTC in sich zusammen? Die höchsten
Gebäude der Welt (Quadratischer Grundriss, 63 m Kantenlänge,
110 Stockwerke, 417 m hoch) - eine Fehlkonstruktion?
- Die EU erklärte ihre uneingeschränkte
Solidarität mit Amerika und ist mit allen Massnahmen einverstanden,
die Amerika treffen wird (ohne sie zu kennen).
- Tony Blair profilierte sich
in Washington als 'Bester Freund Amerikas'.
- Die Nato ist bereit, den 'Bündnisfall'
zu erklären und unter Führung der USA in den Krieg zu
ziehen.
- Die Amerikaner bringen ihre
seegestützte Streitmacht im Persischen Golf in Stellung.
- Es wird schnell klar, wer die
Terroristen an Bord der vier Flugzeuge waren. Mann kennt ihre Namen,
hat ihre Bilder, erforscht ihr Umfeld.
- Über ihre Hintermänner
weiss man nichts.
- Es gibt keine handfesten, öffentlich
gemachten Beweise gegen die Taliban und gegen Osama bin Laden.
- In der dritten Woche aber sind
die Töne in den Medien weniger martialisch, es scheint sich
die Erkenntnis durchzusetzen, dass man keinen Gegner für einen
massiven Militärschlag ausmachen kann.
- Präsident Bush erlässt
eine Order, mit der das Vermögen potentieller Terroristen und
ihrer Unterstützer eingefroren wird. Er fordert von Europa
und Asien dafür Unterstützung, die umgehend auch zugesagt
wird.
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- Gleichzeitig apellierte er
an das amerikanische Volk, zur Normalität zurück zu kehren.
'Wir lassen uns von feigen Terroristen nicht von unserer täglichen
Arbeit abhalten.'
- Jetzt kommen auch besonnene
Stimmen zu Wort die darauf aufmerksam machen, dass man sich gegen
Harakiri Terroristen nur sehr schwer schützen kann und dass
man deshalb auch mit weiteren Attacken rechnen muss. Eine neue Art
von Krieg hat begonnen.
- Der erlittene und wohl noch
längst nicht überwundene Schock zeigt Wirkung: Bei den
stark rückläufigen Passagierzahlen der Fluggesellschaften,
bei den Theatern (nicht nur in New York), bei grossen öffentlichen
Veranstaltungen, beim Tourismus aus Asien und Europa nach Amerika
und bei der Börse.
- Die amerikanische Finanz- und
Wirtschaftswelt ist gelähmt, die Investitionsbereitschaft liegt
nahe am Nullpunkt.
Es besteht die berechtigte Hoffnung,
dass Amerika sich nicht kopflos in ein neues militärisches Abenteuer
stürzen wird. Der Vietnam Schock sitzt tief und niemand lässt
sich hier gerne fragen, was denn eigentlich das einhunderttägige
Bombardement der USA im Balkankrieg vor zwei Jahren für einen
Sinn gehabt hat. Bush hat von allen Verbündeten und der NATO
praktisch einen Persilschein für jede militärische Aktion
erhalten. Aber es hat den Anschein, als ob er diese Option nicht voll
ausschöpfen wird. Es wird eine militärische Aktion geben,
aber sie wird eine 'neue Qualität' (welche?) besitzen und weitestgehend
im Dunkeln ablaufen. Eine Special Forces soll Jagd auf Osama bin Laden
und seine Anhänger machen. Die Geldflüsse der Terroristen
sollen ausgetrocknet und damit ihr Aktionsradius entscheidend eingeschränkt
werden. Diese Reaktionen der Administration sind im Moment für
den erkennbar, der sich aus amerikanischen Medien informiert.
Die amerikanische Regierung scheint
mit Umsicht und Besonnenheit auf diesen katastrophalen Terroranschlag
zu reagieren. Respekt, wenn auch weiterhin die Vernunft das Primat
besitzt und nicht mit brachialer, militärischer Gewalt die 'ganz
einfach Lösung' ins Fadenkreuz genommen wird, die es nicht gibt..
Sorry - da war wohl mehr
der Wunsch der Vater des Gedankens. Während ich das schreibe,
the greatest nation on earth starts to act ...
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