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Yellowstone - eine riesige Caldera 2/3

Basaltsäulen beim Roosevelt Tower

Am Roosevelt Tower
In der Gegend von Tower Roosevelt ist Lava über Land gelaufen und als Basalt erkaltet. Später hat dann der Yellowstone River einen Canyon in diese Landschaft gefräst und dabei den erkalteten Lavastrom angeschnitten. Jetzt sieht man oben am Rand des Canyon eine Basaltschicht aus klassischen Basaltsäulen: Die erkaltete Lava. Ähnliche Schichten erscheinen dann auch noch tiefer in der farbigen Flanke das Canyon. Das ist wirklich sehr beeindruckend.

Wie ein Wasserfall ist hier auch Lava über eine Klippe gelaufen. Dabei sind Türme erkaltet und stehen geblieben. Weil der Präsident der USA vor 70 Jahren geruhte, diese Stelle des Nationalparks zu besichtigen, heisst dieses Gebiet jetzt Tower Roosevelt. Die Menschen sind Speichellecker, wenn sie einen Vorteil davon haben.

Die Caldera
Nach Roosevelt Tower fährt man in Richtung Süden bergauf in einer schönen, ruhigen Landschaft. Wellige Hügel in einem herrlichen Braun.

Links oben der Mt. Washburn, 3122 Meter hoch und aus Basalt. Auch ein ehemaliger Vulkan. Am Duraven Pass kann man in einer vier bis fünfstündigen Wanderung auf diesen Berg steigen. Vielleicht hätte ich das ohne Heuschnupf gemacht. So steige ich nur bis in eine Höhe von 2.900 m. Dort steht man am Rand des ehemaligen Kraters und hat eine herrliche Sicht bis hinüber zur anderen Kraterseite.

Was ist die Caldera für ein riesiges Gebiet! Kann man sich vorstellen, dass das alles ein grosses, glühendes Loch war, aus dem mit riesigen Explosionen Lava ausgeschleudert wurde? Ich kann es nicht, mein Vorstellungsvermögen reicht nicht aus.

Der Yellowstone Canyon
Bei Canyon Village hat der Yellowstone River eine 40 Kilometer lange Schlucht in den Untergrund gefressen, der aus Auswurfmaterial des Kraters besteht. Die gesamte Caldera ist aktiv und täglich gibt es unzählige, kleine und grössere Erdbeben. Das Material dieser Gegend ist sehr lose. Durch die Erdbeben ändern sich ständig die steilen Flanken des Canyons.

Riesige Schutthalden in Gelb und Rot, bis zu 300 Meter tief, auch durch Wassererosion geformt und unten fliesst der Yellowstone River. Das ist beeindruckend. Besonders auch, weil die Beleuchtung heute ständig wechselt. Alles leuchtet in der Sonne, dunkle Schatten über dem leuchtenden Canyon.

 

Beim Artist Point ist die Farbigkeit besonders hoch und hier erlebe ich einen Sonnenuntergang. Die Fotos sind nicht befriedigend. Die Natur ist einfach besser, als die Reproduktion. Am nächsten Morgen besichtige ich die Wasserfälle und fahre noch einmal zum Artist Point und laufe zum Lily Pad Lake. Aber ich komme nicht bis zu diesem Lake.

Vorher gibt es so grandiose Aussichten in den Canyon, dass ich auf den Lake verzichte. Spektakuläre Sicht schräg gegenüber vom Inspiration Point, den man von hier aus sehen kann. Der Morgen ist zwar ohne Sonne, aber die Sicht ist sehr klar.

In diesem Nationalpark wurde wahrscheinlich die amerikanische Art des Wanderns erfunden: Alle wirklich interessanten Stellen sind mit dem Auto zu erreichen und dann braucht man sich nur noch 20 oder maximal 100 Meter bis zum nächsten View Point zu schleppen. Oft kann man auch im Auto bleiben und fotografieren! Auf diese Weise bekommt man sehr schnell einen Überblick auch über ein grosses Gebiet, wie beispielsweise diesen Nationalpark. Ausserdem ist diese Art des Wanderns besonders für die vielen alten Leute sehr angenehm. Auf Reisen gehen vor allen Dingen die Alten, die Jungen haben nicht nur in America keine Zeit. Man muss es nicht so machen, denn überall gibt es herrliche Wanderwege.

Bisons und Schlammvulkane
Von Canyon Village fahre ich am Morgen nach Süden. Dabei kommt man an sehr interessanten Mud Springs und einem Mud Volkano vorbei. Zuerst irritiert eine Herde Bisons die Touristen. Die Bisons leben frei im Yellowstone Nationalpark und man kann sich auf dem Weg nach Lake Village vorstellen, in welcher schönen Landschaft die Indianer Bisons gejagt haben. Die Bisons haben sich offensichtlich damit abgefunden, dass sie von Touristen bestaunt werden. Wenn man nicht näher als 10 Meter ran geht, scheint nichts zu passieren. Aber sie sind gefährlich, es wird gewarnt, den Bisons zu nahe zu kommen, denn sie wiegen immerhin bis zu 800 Kilo und erreichen im Sprint 50 km/h, da hat der Mensch keine Chance!

Die Schlammvulkane sind interessant, aber man sieht nicht viel, weisser Wasserdampf hängt in der Luft und man kann wieder nicht nahe genug heran gehen. Trotzdem sind das interessante Bilder. Diese heissen Schlammquellen sehen völlig anders aus, als die heissen Quellen ein paar Kilometer weiter am West Thumb.

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Bisons bei den Schlammvulkanen