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Leuchtende Rapsfelder auf Kap Arkona
 

Eine Woche Urlaub mit Peter. Wir besorgen uns ein Auto und fahren nach Rügen. Überall sind von der Strasse aus Schilder zu sehen: ‚Zimmer frei‘ oder ‚Ferienwohnung frei‘. Ich möchte natürlich ein Zimmer mit Seeblick und direkt oben an der Steilküste. Deswegen fahren wir in einem Ritt bis nach Kap Arkona. Aber bis nach Arkona kommen wir nicht. Arkona ist autofrei, hier kommt man nur zu Fuss weiter. Dazu haben wir jetzt keine Zeit. Wir fahren über das Hochplateau zwischen Arkona und Dranske. Weite Felder, Windmühlen, Sonne, schmale, aber asphaltierte Feldwege. Keine Menschen, keine Autos, keine Bäume. Aber auch keine Ferienzimmer.

In Altenkirchen aber ist das Angebot gross. Wir nehmen uns eine Ferienwohnung in der Max-Reimann-Strasse 26. Hier lebt der DKP-Funktionär der 70-er Jahre weiter, der von der DDR bezahlt und mit einer Legende ausgestattet wurde. Na, mir soll es recht sein. Ich finde die Strassenumbenennungen und die politische Tilgung der DDR-Historie in Berlin nur albern. Entscheidend ist hier, dass die Ferienwohnung in Ordnung ist. Und das ist eine schöne Wohnung: Wir haben die ganze ausgebaute Dachetage in einem Einfamilienhaus gemietet: Wohn-, Schlaf-, Esszimmer und Küche in einem grossen Raum.

 

Dazu gibt es auch noch ein schönes Badezimmer. Was will man mehr. Damit wäre sicher auch Max Reimann zufrieden gewesen. Und beim Preis merkt man, dass wir nicht auf Amrum sind: 70 DM kostet die ganze Wohnung pro Nacht. Egal, wieviel Menschen darin wohnen.Wir sind nur zwei und gleich machen wir es uns in den schönen breiten Betten bequem.

Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne. Von unserer Dachwohnung aus haben wir aus den Fenstern Sicht in drei Himmelsrichtungen. Überall scheint die Sonne. Nach dem Frühstück fahren wir auf der schönen Allee mit den grossen Bäumen noch einmal zum Kap Arkona. Wir haben Peters Rollstuhl mit und auch den dazugehörigen Ausweis. Damit sind wir privilegiert und können bis zu den beiden Leuchttürmen fahren. Alle anderen Besucher müssen das Auto stehen lassen, wenn sie das Kap Arkona besuchen wollen. Das finde ich sehr gut, wenn ich nicht gerade einen Rollstuhl schiebe. Hier muss man seine Füsse, ein Fahrrad oder die Arkonabahn benutzen. Die Arkonabahn ist ein als Lokomotive verkleidetes Auto mit ein paar Anhängern. Für 2,50 DM wird man zum Leuchtturm und nach Vitt gefahren. 

 

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