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Ausflug nach Binz und Prora

 

Heute ist kein Badewetter, wir machen einen Ausflug auf Rügen. Bevor es richtig losgehen kann, tanken wir in Altenkirchen. Das Super bleifrei kostet hier 1,69 DM. Dann fahren wir auf sehr guten Teerstrassen nach Süden. Juliusruh ist ein sehr kleines Dorf mit wenigen, weissen Häusern an der Seepromenade. Hier kann man sich auch Ferienwohnungen kaufen. An der Strasse wurde eine ganze Anlage gebaut. In dieser Gegend hier gibt es einen flachen, leeren Strand, an den man mit dem Auto bis auf 200 Meter heranfahren kann. Dann noch einmal 50 Meter mit dem Rollstuhl, den Rest aber muss Peter laufen. Hinter mir, im Gänsemarsch, gestützt auf meine Schultern.  

Eine lange Strasse führt von Juliusruh durch niedrigen Kiefernwald bis nach Glowe, links immer hinter der Düne und ein langer, einsamer Strand: Die Schaabe. Auch in Glowe sind viele Zimmer und Ferienwohnungen frei. So ist das um diese Zeit überall auf Rügen. Weiter nach Süden geht es über eine bergige Strasse. Das Schloss Spyker, früher ein privilegiertes FDGB-Ferienheim, ist jetzt ein nobles Schlosshotel. Zimmerpreise in der Hauptsaison von 105 bis 145 DM. Das ist der Leistung durchaus angemessen. Ein Aussichtspunkt in der Nähe. Aber es regnet, wir steigen nicht aus. In Bergen ist das ehemals freie Feld zwischen der Stadt und der Hauptstrasse inzwischen auch bebaut worden.

 

 

Das unvermeidliche Einkaufszentrum steht direkt an der Bahnstrecke. Der Bahnübergang ist geschlossen, es gibt eine Unterführung. Ich finde das Haus nicht mehr wieder, in dem wir hier vor ca. 30 Jahren mal einen FDGB-Urlaub verbracht haben. Die steile Strasse zum Markt gibt es noch, aber das damals schon alte Haus wurde wohl abgerissen. Noch eine schöne Allee mit grossen, alten Bäumen und eine lange Strasse, parallel zu den Bahnschienen, dann sind wir in Binz.

Hier sieht man auf den ersten Blick, dass viel investiert wurde. Die schönen, alten Holzhäuser wurden von Grund auf saniert, alles ist weiss. Sogar die schmiedeeisernen Gitter an den Balkonen wurden erneuert

 

und dem Jugendstil nachempfunden. Eine saubere, gepflasterte Promenade, viele Verkaufststände und sogar eine öffentliche Toilette. Hotels, Cafés, Restaurants und der erste Anflug eines mondänen Kurbetriebs. Aber das Kurhaus ist noch entkernt, eine Baustelle.

Wir laufen bis ans Ende der Seebrücke. Dort hat gerade ein Schiff angelegt: Lustfahrt zur See und zu den Kreidefelsen der jasmunder Steilküste. ‚Seekrank, ich !‘ sagt Peter um deutlich klarzustellen, dass mit ihm so eine ‚Dampferfahrt‘ nicht zu machen ist. ‚Nur Tegel!‘ Nur in Tegel ist er sicher, dass der Dampfer nicht auf die hohe See abdreht.

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