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Die Technik macht's ... Seite 2/3
 

Kauft er sie auf CD, so muss er dafür ca. 30 DM bezahlen. Gute Player kosten heute 300 bis 400 DM und auf dem 64 MB Flash-Speicher sind zwei Stunden Musik in HiFi-Qualität unterzubringen. Damit steht die gesamte Musikbranche vor einen totalen Umbruch. In spätestens fünf weiteren Jahren wird der auch die Film und Videobranche erreicht haben, weil dann mit ähnlich kleinen, digitalen Playern die mechanischen, analog arbeitenden Videorecorder abgelöst werden. Schon heute gibt es kurz nach der Kinopremiere die Raubkopie digitalisiert auf CD (illegal) zu kaufen. Gerade hat ein Schulfreund von Conny den US-Film StarWars III aus China für wenige Dollar mitgebracht. In den USA ist noch der Rummel um die Einführung dieses Films in vollem Gange. Die entsprechenden Player gibt es noch nicht, aber über den Computer kann man so eine CD abspielen. Entscheidend ist in beiden Fällen, dass man für Musik und Videos in Zukunft nichts mehr bezahlt, man holt sie sich als Download aus dem Internet.

Bildtechnik
Jahrtausende lang musste man ein Künstler sein, wollte man die reale Welt um sich herum abbilden. Die Anfänge der Fotografie liegen 150 Jahre zurück. Mit der Fotografie stand plötzlich eine ganz neue Technik zur Verfügung. In den letzten 100 Jahren entwickelte sich die chemische Fotografie zu einer selbstverständlichen Kulturtechnik, überall verfügbar und von jedem beherrscht. Aber mit dem heute vorhandenen Entwicklungsstand ist auch ihr Ende erreicht. Parallel dazu verlief 50 Jahre später die Entwicklung des Fernsehens. Das analoge TV ist heute selbstverständlich in jedem Wohnzimmer vorhanden. Fotografie und analoges Fernsehen werden jetzt gemeinsam von der Digitaltechnik abgelöst. Die CamCorder lösten in den 80-er Jahren die Schmalfilmkameras ab. Seit Mitte der neunziger Jahre beginnt die Digitale Bildtechnik die Fotografie und die analoge Videotechnik zu verdrängen. Heute existieren bereits leistungsfähige und sehr kompakte Digitalkameras. Aber man muss dafür zwischen 1000 und 2000 DM investieren. Auch im Videobereich sind (dank MPEG, s.o.) die digitalen Verfahren Stand der Technik. Die digitalen Geräte sind noch teuer (2 bis 4000 DM) und die Entwicklung in beiden Bereichen ist noch lange nicht abgeschlossen. Aber es ist unaufhaltsam: Der digitalen Bildtechnik gehört die Zukunft. Zusammen mit dem Internet führt diese Technik zur allgegenwärtigen Verfügbarkeit (und Manipulierbarkeit) von statischen und bewegten Bildern. Nichts demonstriert das besser als die WebCams, mit denen man sich gleichzeitig die Blitze in Darwin, die Polarnacht in der Antarktis, den Sommer in Norwegen und den Inhalt eines Aschenbechers in einer indischen Softwareschmiede ansehen kann, in der rund um die Uhr gearbeitet wird.

Onlineshopping
Vor 300 Jahren konnte der 'gemeine Mann' nur das essen, was er selber vom Feld holte und nur die Möbel in sein Haus stellen, die er selber gebaut hat. Heute ist es für uns völlig selbstverständlich, dass man einkaufen geht. Lebensmittel, Möbel, Haushaltsgeräte, Stoffe, Lampen - kein Mensch in unseren Breiten käme heute auf die Idee, sich seine Schuhe selber anzufertigen. Aber auch hier bahnt sich ein Umbruch an. PlastikCards und Kontonummern sind anonymer als Geld. Zusammen mit dem Internet stehen sie für das Onlineshopping. Alles, was man zum Leben braucht, von den Schrippen zum Frühstück, bis hin zum Ticket nach Sydney, kann man schon heute vom heimischen Computer aus ordern. Man braucht nicht mehr zur Bank zu gehen, man kann sich einen CamperVan von seinem Schreibtisch aus in Australien kaufen (gerade gemacht), der Friseur und der Masseur wird per e-mail in die Wohnung gerufen und sogar eine Frau oder einen Mann kann man sich im Internet ersteigern. Jetzt noch ein Gag, aber was wird sich daraus entwickeln? AOL arbeitet an der virtuellen Shoppingmall, in der es keinen Müll und keine Obdachlosen und nur schönes Wetter gibt. Die Kunden sollen beim Onlineshopping nicht mehr auf die unbequemen Suchmaschinen angewiesen sein. Es ist kaum abzuschätzen, wie sich unser tägliches Leben dadurch verändern wird, dass nicht nur der Tante-Emma-Laden verschwunden ist, sondern dass wir gar nicht mehr einkaufen gehen.

Internet
Vom Internet sind die grössten Veränderungen des alltäglichen Lebens bis hin zu den zwischenmenschlichen Beziehungen zu erwarten. Schon heute gibt es nichts, was es im Internet nicht gibt. Deswegen beeinflusst das Internet auch alle Aspekte der menschlichen Gesellschaft und des privaten Lebens. Das fängt bei der einfachen Übermittlung von Nachrichten über e-mail an, geht über die Beschaffung und den Austausch von Informationen aus sämtlichen Wissensbereichen und endet nicht bei der Betrachtung der neuesten Bilder des Hubble-Teleskops und der Ermittlung der aktuellen Position von Satelliten oder Weltraumstationen. Das Internet hat schon heute tiefgreifend die Arbeitswelt verändert, das Bildungswesen und das Privatleben. Kaum ein Gymnasiast macht heute sein Abitur ohne Computer mit Internetanschluss, die Wirtschaft würde ohne Internet sofort kollabieren und die Globalisierung mit all ihren Facetten ist ohne Internet nicht denkbar. Das Internet verändert unser Leben nicht nur qualitativ, sondern durch die extreme Zeitverkürzung auch quantitativ.


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