Ende der 90-er Jahre hatten sich webbasierte E-mail Dienste etabliert. E-mails konnten direkt im Internet geschrieben, abgesetzt und empfangen werden. Ein gewaltiger Vorteil, denn vorher funktionierte das nur am privaten oder personalisierten PC. Die Nutzung von E-mails wurde dadurch deutlich populärer, denn jetzt war man standortunabhängig, konnte z.B. auf Reisen problemlos mit dem Heimatland in Kontakt bleiben.

Provider und grosse Softwareunternehmen erkannten schnell die (Werbe-) Potenz dieses Dienstes und wurden zu Freemailern: Jeder kann sich kostenfrei anmelden und erhält eine global nutzbare E-mail Adresse. Beispielsweise bieten Hotmail, e-POST, Web, Yahoo, Lycos, PIA und GMX solche E-mail Dienste an. Ausser der E-mail Adresse gehören heute 10 MB Speicherplatz, Adressbuch, digitale Unterschrift, Benachrichtigung per SMS, Sicherheit durch Verschlüsselung, automatische Antwort, Web Telefon und Attachments zwischen 5 und 15 MB zum Standard.

Hotmail, betrieben von Microsoft, war Mitte der 90-er Jahre der Vorreiter der Freemailer und hat deshalb weltweit die meisten Nutzer: Neun Millionen im Jahr 1998, im Mai 2001 wurde die 100 Millionen Marke (!!) überschritten. Und das, obwohl die Sicherheit gering und die Grösse der Attachments auf 1 MB begrenzt ist. Hotmails grösstes Problem aber ist der Spam: E-mails, die man ungefragt in seiner Mailbox findet. Andere Anbieter, an der Spitze Web.de, PIA (ARCOR) und GMX, bieten inzwischen besseren Service. Gute Übersicht Freemailer: PC-Welt 7/2002, Seite 174 ff.

Es ist klar, warum der E-mail Service kostenlos angeboten wird: Auf den Portalen der Freemailer wird intensiv Werbung gemacht. Der Nutzer muss mit Werbebannern und Popup's leben. Das ist zu ertragen, viel lästiger ist Spam. Mit solchen Junk Mails wird aggressiv für Sex, Money und andere Dienstleistungen geworben. Auf diesem Wege wurden mir sogar für meine Internetgeschäfte 5 Millionen Internetadressen zum halben Preis angeboten (s.u.). Natürlich ist diese Art der Werbung in Deutschland illegal. Aber was will man gegen Werbemails unternehmen, die vorzugsweise aus den USA kommen?

In Australien habe ich mir 1998 bei Hotmail eine E-mail Adresse besorgt. Von Anfang an mit viel Spam in der Mailbox. Vor zwei Jahren wechselte ich deshalb den Namen meiner Hotmail Adresse. Das verschaffte mir aber höchstens sechs Wochen Erleichterung. Jetzt bekomme ich täglich trotz Mailfilter bis zu 25 Junk Mails (einige Eingänge der letzten Tage s.o./u.). Diese Mails sollte man tunlichst ungelesen löschen . Es ist nicht ratsam, solche Mails zu öffnen, denn auf diesem Weg werden bevorzugt Viren und Cookies im Internet verbreitet.

Der viele Müll hat dazu geführt, dass ich mir die Konkurrenz angesehen habe. Nie wieder Hotmail! Web.de hat eindeutig den besseren Service: Deutlich schneller, mehr Speicherplatz, bessere Funktionalität und vor allen Dingen: Fast kein Spam ... bis jetzt !!

Jürgen Albrecht, 25. April 2002
update 02.06.02

Meldung am 11. July 2002 im DLF:
80% des Traffic bei Hotmail ist Spam !!