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Zum Tanken nach Kostrzynek

Am Vormittag schnell mal nach Polen zum Einkaufen

 

 

 

Falk ist ein pünktlicher Mensch. Um 8:05 Uhr klingelte er bei uns an der Haustür und überreichte Marianne noch ein verspätetes Muttertagsgeschenk. Das hatte er am vergangenen Sonntag auch schon dabei, als er kam, um uns zum Bahnhof zu bringen... Da hatten wir beiden Alten aber schon HUMMELN, rechtzeitig per Auto den Ostbahnhof zu erreichen!

Wir starteten also wie geplant um 8:15 Uhr bei sonnigem Wetter, erstmals für eine längere Strecke in seinem neuen Mittelklassewagen Opel OMEGA. Nach etwa 20 Minuten hatten wir die letzten Hochhäuser hinter uns und fuhren über Ahrensfelde, Blumberg, Werneuchen durch den Barnim in Richtung Bad Freienwalde. Von dort dann noch 7 km bis an die Oder nach Hohenwutzen-Kostrzynek. Mein erster Besuch in Polen nach dem EU-Beitritt! Aufgrund der noch immer frühen Morgenstunde keinerlei Stau und beide Grenzseiten gaben sich mit dem Hochzeigen des Personalausweises zufrieden. Falk kennt sich dort aus und nach weiteren fünf Minuten steuerten wir eine Tankstelle an und ich notierte 54 gefahrene Kilometer und als Uhrzeit 9:25.

Die zuletzt gesichteten deutschen Tankstellen hätten uns den Sprit zum Literpreis von 1,23 € verkaufen wollen. Hier nun wurde ein Literpreis von 0,89 € verlangt und Falk beanstandete sofort, dass der Preis seit 14 Tagen schon wieder um einen Cent (!) angehoben worden wäre! Falk liess einmal volltanken und bekam für 52 Liter eine Rechnung von 46,28 € in die Hand gedrückt! Um den Zahlvorgang zu vereinfachen, legte Falk 50,30 € auf das Zahlbrett und bekam mit Unschuldsmiene von dem Kassierer den Rest von 3,- € zurück! Um den fehlenden Euro gab es eine längere Diskussion, dass Falk dann am Schluss auch noch auf die noch immer fehlenden 2 Cent bestand!

Dann ging es zu einem bewachten Parkplatz für 50 Cent gegen Beleg, der bei der Ausfahrt wieder vorzuführen wäre. Parkplatz und Markt sind so angelegt, dass man nach etwa 15 Treppenstufen abwärts, mitten in dem Budengewirr steht und von allen Seiten laut aufmerksam gemacht wird, wie frisch und billig alle Waren wären! Falk hat auch dort bevorzugte Stände und wir kauften erst mal jeder 2 kg Spargel (1,20 €/kg) und ein Stück Butter (60 C). Weil Falk prinzipiell nicht das bezahlt, was gefordert wird, die Marktfrau aber auf ihren 10,80 € bestand, bat er dann aber eben noch "wie immer um ein zusätzliches Geschenk"... Wir kriegten noch 4 kleine Wiener Würstchen und eine Handvoll eingewickelte Bonbons in einer Extratüte! Bei den Zigarrettenpreisen wird inzwischen auch versucht, 10% aufzuschlagen. Weil Falk aber dieses Mal sogar zwei Stangen kaufte, hatte der Verkäufer umgehend ein Einsehen, wie vor 2 Wochen nur 10,- €/Stange zu verlangen! Somit kostet eine Schachtel nur 1,- €, während der Preis hier im Lande inzwischen schon bei 3,- € liegt.

Darauf leisteten wir uns noch, an einem Tische in der Sonne sitzend, zwei Glas Apfelsaft und Falk stärkte sich mit einem Schaschlik am Holzspiess: Gesamtpreis 4,- €. Gegen 10:30 war Start der Rückfahrt, da war auf der Gegenspur dann der Verkehr erheblich stärker. Wir hatten ungehinderte Fahrt und konnten die Einsparung überschlagen: 52 x 1,23 = 63,96 €, macht eine Differenz von etwa 17,50 € aus, wovon man noch den Spritverbrauch für 110 km absetzen muss: Vielleicht 7 Liter, wie Falk meinte. Also Reingewinn 10,- €; zuzüglich der Einsparungen bei Spargel, Butter und Zigaretten. Und das alles innerhalb von 3,5 Stunden, denn gegen 11:45 Uhr landeten wir hier wieder in der Teupitzer Strasse, so wie das bei Muttern vorangemeldet war.

Wir haben gestern und heute zum Mittagessen das ersten Kilogramm Spargel verdrückt und zum Abendbrot gibt es wegen des heutigen Sonntags sogar noch ein warmes Gratis-Wiener Würstel obendrauf!

 

Reiner Albrecht, 16. Mai 2004

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