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Regen und Sonne am Portage Gletscher 1/4

Ein unglaubliches Bild: Ein Gletschersee voller grosser, zum Teil herrlich in Blau schimmernder Eisberge !! Der See ist 4 Kilometer lang und entstanden, als sich der Gletscher ab 1914 stark zurückgezogen hat. Hier an diesem schönen Gletscher gibt es viel zu sehen und angeblich auch einige Wanderwege. Es ist aber immer ein ABER dabei: Erstens regnet es in Strömen und zweitens gibt es hier nicht den RV-Park, auf den ich mich wegen Dusche und 24 Stunden Strom aus der Steckdose schon so gefreut habe. Da muss der Traveller seine Flexibilität beweisen und in ein paar Minuten sein Programm ändern können. Ich habe mich entschlossen, einfach hier auf besseres Wetter zu warten, denn im Umkreis von 150 km gibt es keinen Campground. Also hoffe ich, dass es aufhört zu regnen, damit ich mir den Gletscher ansehen und wandern gehen kann. Bis es soweit ist, habe ich mich auf einen Parkplatz gestellt, die Heizung angeworfen (Aussentemperatur 6,3 Grad ...) und einen Kaffee gekocht. Der Generator lädt den Laptop wieder auf. Und jetzt um 10 Uhr warte ich darauf, dass am Mittag die Sonne scheint!

Es ist fast 12 Uhr und die Lage hat sich eher verschärft, als entspannt: Es regnet wie verrückt und der Wind schaukelt meine Wohnung, als wäre ich auf hoher See. Er reisst mir fast die Tür aus der Hand, als ich aussteige, um das Visitor Center und die dortige Toilette zu besuchen. Meine Regenausrüstung ist erprobt und sie bewährt sich auch hier: Regenhose und Regenjacke sind deutlich besser, als alle anderen Varianten. Nackte Füsse in den Sandalen, Socken oder Schuhe werden sowieso in kurzer Zeit bei so einem Sauwetter nass. Es ist kalt, kaum noch 5 Grad.

Und noch eine Enttäuschung: Das Visitor Center ist geschlossen, es macht erst im Juno auf ... ein hervorragendes Timing! Aber es gibt eine öffentliche Toilette hier, allerdings ohne Papier ... also noch einmal zurück zum Auto. Jetzt sitze ich erleichtert in meiner stark bewegten Wohnung. Der Standplatz ist ungeschützt, der Wind braust direkt vom Gletscher über den eisgefüllten See auf meine Wohnungstür zu. Aber dafür ist die Aussicht hervorragend (wenn es mal eine geben wird ...).

 

19 Uhr und es regnet immer noch! Am Mittag bin ich umgezogen, direkt am Gletschersee war es so stürmisch, dass ich Angst um meine schaukelnde Wohnung hatte. Jetzt stehe ich ein paar Kilometer weiter landeinwärts, am Williwaw View Area.

Es regnet ununterbrochen, aber hier ist es nicht so windig und drei Grad wärmer: 8 Grad, Aussentemperatur. Ich habe drei Hosen, zwei Hemden, einen Pullover und zwei Paar Strümpfe an. Die Heizung ist auf 17° Innentemperatur eingestellt. Ich friere nicht, ein gerade durchgeführter Check hat ergeben, dass meine Wohnung trocken ist. Eine trockne Wohnung zu haben, ist äusserst beruhigend! An den Metallfenstern und an der Tür gibt es Schwitzwasser vom Heizen. Aber nur wenig, weil ich nicht viel heize. Nur das Bett habe ich unter Mittag nass gemacht ...! die Wärmflasche ist ausgelaufen, das Wasser war für den Verschluss der CocaCola Flasche zu heiss. Dieses Problem hatten wir schon vor 50 Jahren, allerdings nicht mit CocaCola Flaschen, sondern mit den Korken von Weinflaschen ....! Aber das Malheur ist beherrschbar, vielleicht 'Sto Gram' sind in die Matratze gelaufen, zwei Handtücher und das Problem ist behoben.

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