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Yellowstone - eine riesige Caldera 1/3

Im Tal der Geysire des Old Faithful

Tante Erna wanderte im Jahr 1921 von Schlesien nach Amerika aus. 1946 schickte sie Pakete in das völlig zerstörte Deutschland und half uns mit Kleidung und Cornet Beef wieder auf die Beine. Einmal waren auch bunte Postkarten in einem solchen Paket: Grüsse vom Yellowstone Nationalpark. Seitdem habe ich den Old Faithful, blubbernde Schlammvulkane und farbige Sinterterrassen im Kopf.


Mammoth Hot Springs

Jetzt fahre ich von den canadischen Rocky Mountains nach Süden in die USA und erreiche nach tausend Kilometern Gardiner, Montana, die nördliche Grenzstadt am Yellowstone. Der Yellowstone Nationalpark wurde schon im Jahr 1872 (!) als erster Nationalpark der USA gegründet. Von Gardiner reicht er 100 Kilometer nach Süden bis Moose Falls und er ist 90 Kilometer breit. Im Zentrum dieses Gebiets liegt die teilweise noch gut sichtbare Caldera eines ehemaligen Vulkans mit einem Durchmesser von 40 bis 60 Kilometern. Der heutige Yellowstone Lake, 30 Kilometer lang und breit, liegt in dem ehemaligen Vulkan!

 

In dieser Gegend hat es vor zwei Millionen, vor 1,3 Millionen und noch einmal vor 660.000 Jahren grosse Vulkanausbrüche gegeben. 1.000 Kubikkilometer Gestein ist nur beim letzten Ausbruch in die Umgebung geschleudert worden! Das ist ein quadratischer Block mit einer Kantenlänge von 33 Kilometer, ein Kilometer hoch. Die Fläche dieser riesigen Caldera, mindestens 500 Meter dick, wurde bei diesem Ausbruch in die Atmosphäre geblasen. Dieser Ausbruch ist mit dem vom Lake Toba vergleichbar. Solche Dimensionen sind unvorstellbar.

Heute ist das nicht etwa eine ruhige Gegend. Im Gegenteil. Der Yellowstone NP ist so interessant, weil man über die dünne Kruste der Caldera eines Vulkans wandert, der jeder Zeit wieder ausbrechen kann. Eine Gegend, in der man auf Schritt und Tritt die vulkanische Gegenwart und Vergangenheit sieht: Lavaströme, Basaltsäulen, bunte Vulkanasche, Geysire und heisse Quellen mit Sinterterrassen.

Eine knappe Woche war ich Anfang September 2001 in diesem Nationalpark. Er ist viel zu gross, als dass man in wenigen Tagen alles sehen und in einer Story beschreiben kann. Es gibt Campgrounds, gute Hotels, viele Bücher und sehr gutes Informationsmaterial. Man sollte sich eine Woche Zeit nehmen für den Yellowstone Nationalpark. Es lohnt sich. Aber schon Anfang September gibt es hier Schneetreiben: Kein gutes Licht für Fotos.

Hier ein paar Eindrücke in der Reihenfolge meines Ausflugs:

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Dampfgeysir in West Thumb