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Wanderung zum Mt. Edith Cavell 2/2

Sich von den Cavell Meadows auf den Angel Gletscher

Vom Gletschersee steige ich hoch zu den Cavell Meadows. Das sollte man unbedingt tun, dieser Aufstieg um 300 Meter lohnt sich. Wiesen voller Blumen und dazwischen murmelnde Bäche.

Die Cavell Meadows

Murmeltiere fressen aus der Hand. Eines beisst mir in den Finger, weil ich die Hand hinhalte, aber nichts zu bieten habe! Von oben eine ganz andere Sicht auf den Gletscher. Wie sich die Beleuchtung ändert, wenn die Sonne mal kurz durch die Wolken scheint! Hier oben ist eine Mondlandschaft zu besichtigen. Wo genug Wasser ist, gibt noch Wiesen, aber es sind auch riesige Schutthalden zu sehen. Schüttwinkel, Schnee, Eis und ganz scharfe Grate. Ich laufe bis zum Ende des Tals, Höhe 2133 Meter. Dort ist ein fast runder Talkessel zu sehen, hier lag ganz offensichtlich auch mal viel Eis.

 

Da oben war es kalt und windig. Es waren nur noch 5 Grad plus und es fing ein paar Mal an zu regnen. Die Sonne schien auch nicht, also es waren keine Bedingungen, die zu einem Picknick auf der Wiese einluden. So ass ich meine Trockenfrüchte aus Germany beim Wandern. Gegen 17:10 Uhr machte ich mich wieder auf den Rückweg. Viele Leute waren auf diesem Weg nicht unterwegs. Ich war heute der letzte, der von da oben runter kam. Mit mir warun nur noch zwei Pärchen und eine Familie mit zwei Kindern auf der Wiese. Das kleine Mädchen war vielleicht sieben Jahre alt und es zog eine beleidigte Schnute, weil es so viel laufen musste ... das wäre hier wohl mit Johanna auch passiert. Dabei war das wirklich eine einfache Wanderung mit einem Höhenunterschied von nicht einmal 350 Metern. Auch gestern habe ich an Johanna gedacht. Natürlich hätte sie die gesamte Tour auf den Whistler und auch runter mitmachen können. So ein Kind hat doch mehr Kondition als ein 66-jähriger Opa ... oder?

Die Tour heute war weniger anstrengend, als gestern der Abmarsch vom Whistler, obwohl es heute rauf und runter ging. Aber das war wirklich auszuhalten. Die Strasse, die vom HWY 93A zum Mt. Edith Cavell abzweigt, ist 14 km lang und schlecht. Dabei hat sie eine erstaunliche Steigung. Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf den 14 Kilometern das Auto 700 m hoch hebt. Aber man verschätzt sich gewaltig, wenn man keine Erfahrungen oder kein GPS hat und diese Steigung mühelos mit einem Auto bewältigt.

Heute gab es was ganz Neues zum Abendbrot: In Butter gebratene Champignons. Die vielen Pilze am Wege haben mich auf diese Idee gebracht.

Jürgen Albrecht, 24. August 2001, 07.05.2004

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Die Flanke des Mt. Edith Cavell in den Wolken, rechts der Angel Gletscher