Was für eine grossartige Natur, auch und gerade bei Regen und Nebel! Wie sähe sie aus, wenn der Mensch den Rainforest in Ruhe lassen würde? Der Wald wird 'forstwirtschaftlich genutzt', wie man dazu verharmlosend sagt. Im Klartext heisst das: Er wird mindestens alle 60 Jahre abgesägt. Kahlschlag. Ich fahre an solchen Flächen vorbei und die 'Förster' sind auch heute bei der Arbeit. Ständig kommen mir leere Laster entgegen, vor und hinter mir fahren Trucks mit Langholz (langsamer, als ich). Auch Tieflader und Bagger sind unterwegs, die einspurigen Brücken aus Holz müssen instand gesetzt werden. Trotzdem ist wenig Verkehr und alle fahren auf dieser glitschigen Piste vorsichtig. Herrliche Bilder, direkt an dieser Strasse. Ich steige mehrfach aus und fotografiere, aber ich bleibe auf dieser Strasse, jetzt will ich kein Risiko mehr eingehen. Aber natürlich kann man hier auch auf vielen Abzweigungen direkt und tiefer in den Wald fahren und wandern. Wandern im Regenwald ist sehr schwierig, schon nach 10 Metern ist man von unten und von oben nass. Unten vom hohen Unterholz, das auch nass ist, wenn es nicht regnet, und von oben tropft es von den Bäumen oder es regnet. Da bekommt man einen Eindruck davon, was es bedeutet, sich 100 km Luftlinie durch diesen Rainforest zu kämpfen!

Für die knapp 60 Kilometer brauche ich etwas mehr als zwei Stunden, dann ist das Abenteuer überstanden. Ich lande in dem kleinen Ort Mesachie Lake.