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Gibt es objektive Grenzen der Erkenntnis ?

Ich beschäftige mich mit einer Frage, die ich derzeitig nicht klar beantworten kann: Ist es seriös über Felder nachzudenken, in denen man keine Chance hat, seine Hypothesen zu verifizieren ??! Natürlich gibt es solche Felder und ich denke, es muss absolut zulässig sein, über solche Fragen nachzudenken. Allerdings wäre es wünschenswert, für das Denken über solche Objekte einen Kodex aufzustellen: Was ist zulässig, damit die Ergebnisse noch als seriös angesehen werden können? Was ist verboten, weil es nicht mehr den Regeln der Wissenschaftlichkeit entspricht?

Was sind das für Bereiche, in denen man seine Hypothesen nie experimentell überprüfen kann, obwohl auch hier mindestens gelten muss: Nur die Realität ist das Kriterium der Wahrheit.

Das menschliche Denken basiert auf natürlichen Gegebenheiten. Die Trennung von Mensch und Denken ist problematisch, weil wir uns damit an der Grenze 'unserer Schicht' bewegen. Wenn man aber über unsere 'Welt' hinaus denkt, brauchte man zum Beispiel Begriffe für das ‚Denken‘ und die ‚Intelligenz‘, die nicht auf den Menschen bezogen sind.

In eine ähnliche Situation gerät man bei Fragen zum Urknall: Was ist das für ein Raum, in dem der Urknall stattgefunden hat und in dem das Universum steckt? Woher stammt die Anfangsenergie des Urknalls und wodurch wurde er gezündet.

Ich habe den Verdacht, dass wir zum Aufbau von Modellen, die zur Beantwortung solcher Fragen notwendig wären, prinzipiell nicht in der Lage sind. Sind wir an unsere 'Schicht' gefesselt und können schon die darüber liegende Schicht prinzipiell nicht erreichen? Von weiteren Schichten ganz zu schweigen. Oder können wir unseren Erkenntnishorizont mit der Zeit permanent und qualitativ unbegrenzt erweitern? Eines der spannendsten Probleme dabei scheint mir zu sein: Wie kann man die prinzipiellen Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit beschreiben ??!

Heute bin ich der Auffassung, unsere Erkenntnisfähigkeit ist begrenzt, wir sind auf eine bestimmte Schicht festgelegt. Entscheidend dafür ist: Wir haben nur begrenzte Sensoren, wir haben nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung und die Realität ist wesentlich komplexer, als wir selber, einschliesslich unseres Denkens. Und offensichtlich gibt es auch Grenzen unseres Vorstellungsvermögens. Es wäre logisch, dass es kleiner ist, als die objektive Realität. Aber wie sind diese Grenzen objektiv zu bestimmen und zu beschreiben und wie kann man die Existenz solcher Grenzen schlüssig beweisen?! Ist das ein Naturgesetz und wenn ja, wie heisst es??!

DAS sind für mich Fragen am Rande unserer Schicht, die ich im höchsten Grade spannen finde. Ich habe aber den Eindruck, hier kann man nur Modelle entwickeln, ohne sie jemals verifizieren zu können.

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