Fast in jedem Kalender kann man sich über die Mondphasen ( Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel) informieren. Manchmal findet man dort auch die Zeiten für den Mondauf- und Untergang. Aber zu welcher Zeit steht der Mond wo am Himmel? Eine schwierige Frage, die nur mit einem Astronomieprogramm exakt zu beantworten ist (z.B. SkyMap von Chris Mariott, UK, s.u.). Solche Programme liefern exakte Koordinaten und Zeiten für alle Himmelsobjekte. Es ist nur erforderlich, den Standort des Betrachters sowie Datum und Uhrzeit einzugeben.

Die Mondphasen sind gut zu erkennen und auch übersichtlich vorauszusagen. Alle 29,5 Tage durchläuft der Mond einen vollständigen Zyklus von Neumond zu Neumond. Dieser synodische Monat (29d 12h 44min 2,9s) dauert etwas länger als ein Umlauf des Mondes um die Erde (27d 7h 43min 11,5s = siderische Monat). Der synodische Monat ist länger als die Umlaufszeit, weil sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne weiterbewegt und der Mond noch ein Stück 'nachlaufen' muss, um wieder den Neumond zu erreichen. Bereits die Mondauf- und Untergänge sind ohne Hilfsmittel nicht vorherzusagen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Mondbewegungen nicht mit unserem 24-Stunden Tag korrelieren.

Noch grösser sind die Schwierigkeiten, die Position des Mondes zu bestimmen. Man behilft sich mit Beschreibungen wie: 'Der Mond befindet sich heute abend nur eine Daumenbreite vom Saturn entfernt.' Hat man kein Astronomieprogramm können Regeln helfen, die sich aus den astronomischen Konstellationen ableiten lassen. Damit kann man zwar die Position des Mondes am Himmel nicht berechnen, aber man kann ahnen, wo man ihn finden könnte! (Die angegebenen Zahlenwerte gelten für den Standort Berlin und wurden gerundet.)

Regeln

1. Mondaufgang im Osten, Monduntergang im Westen.
2. Fällt der Mondauf- und Untergang mit dem Sonnenauf- und Untergang zusammen, dann sieht man den Mond (ungefähr) da, wo die Sonne auf und untergeht.
3. Bei High Tide ist immer der Mond zu sehen, bei Low Tide nie.
4. Der Auf- und Untergangspunkt des Mondes verschiebt sich täglich am Horizont.
5. Der Auf- und Untergangspunkt bewegt sich im Osten zwischen 45° und 130°, im Westen zwischen 228° und 321°. Das sind jeweils ca 85° am Horizont. Eine Periode ist vorhanden, aber nur sehr schwer erkennbar. (Der Norden ist Null°, der Süden 180°).
6. Jeden Tag geht der der Mond später auf und unter. Die 'Verspätung' variiert zwischen 15 und 70 Minuten, abhängig von der Jahreszeit.
7. Die Länge der Sichtbarkeit es Mondes ist von der Jahreszeit abhängig: Im Winter fast 17 Stunden, im Sommer nur 6 Stunden.

Bauernregeln

Hat der Mond einen Hof, so gibt es schlecht´ Wetter.

Mit Neumond und Vollmond fällt mehr Regen als sonst.

Mit dem Mond wechselt auch das Wetter.

Alles, was bei zunehmendem Mond gebaut oder gesät wird,
wächst und gedeiht gut.

Christnacht im wachsenden Mond,/gibt ein Jahr, das sich lohnt.

Bei rotem Mond und hellem Sterne, sind Gewitter gar nicht ferne.

Offensichtlich hatten die Bauern keine Regeln dafür,
wo man den Mond am Himmel finden kann. Oder ...?

Links

Im Internet findet man, was man zur Berechnung der Position des Mondes (und aller anderen Himmelsobjekte) braucht. Allerdings muss man in der Lage sein, zwischen Astronomie und Astrologie zu unterscheiden! Hier einige astronomische Hinweise: