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Nur wenige Suchmaschinen
suchen selber

 

Ohne Suchmaschinen wäre das Internet nutzlos. Niemand würde im Chaos der WebSites etwas finden. Suchen ist ein gutes Geschäft. Besonders seit es möglich ist, sich einen der vorderen Plätze auf der Liste der Suchergebnisse zu kaufen. Allein OVERTURE hat mit diesem Geschäftsmodell in Jahr 2002 667,7 Millionen Dollar umgesetzt. FREENET, EXCITE und ACOON liefern ausschliesslich bezahlte Treffer !! Bei den anderen Suchmaschinen sind bisher die bezahlten Suchergebnisse farblich oder anders gekennzeichnet. Für den Nutzer eine wesentliche Information. Ein interessantes Paradoxon: Die Beliebtheit einer Suchmaschine bei den Nutzern ist direkt von der Qualität der Suchergebnisse der unbezahlten Treffer abhängig!

Auch der Suchmaschinenmarkt ist durch Konzentration, Übernahmen und Abhängigkeiten gekennzeichnet. c’t hat in seinem Heft 16/2003 auf Seite 45 die geschäftlichen Vernetzungen der einzelnen Suchmaschinen graphisch dargestellt (s.u.). Daraus ist zu erkennen, dass fast nur noch GOOGLE, ESPOTTING, ALLESKLAR und die YAHOO-Gruppe wirklich das Web durchforsten und suchen. Die meisten anderen Suchmaschinen kaufen offensichtlich bei diesen Quellen ihre Suchergebnisse.

 

Eine bedenkliche Entwicklung: Es bildet sich ein Monopol für das Suchen im Internet heraus. Zwei Giganten beherrschen derzeit den Suchmaschinenmarkt: GOOGLE und YAHOO. Dieses Monopol ist durch diverse patentierte Verfahren und Suchalgorithmen schwer anzugreifen. Keines der grossen Providerportale in Deutschland besitzt derzeit eine eigene Technologie zur Websuche und zur Einblendung bezahlter Treffer, man ist auf Kooperation angewiesen. Auch Microsoft ist aufgewacht und entwickelt für MSN gegenwärtig eine eigene Suchmaschine, um der Abhängigkeit zu entkommen. Das Such-Monopol birgt die Gefahr, dass dem Sucher nicht das angeboten wird, was im Web zu seiner Anfrage existiert, sondern die Ergebnisse, die den Eigentümern der Suchmaschinen am meisten nützen.

Es ist deshalb wichtig, die Abhängigkeit der Suchmaschinen untereinander zu kennen, im Auge zu behalten und sich nach Alternativen umzusehen. Die gibt es durchaus. Hier einige Beispiele: Hinter MetaGer steht die Universität Hannover. KartOO ist die Entwicklung einer französischen Firma. Neu ist das Wissenschaftsportal Vascoda. Es ist ein Projekt wissenschaftlicher Bibliotheken und anderer Informationsanbieter, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

 

c't ist nicht die Quelle für das Bild, sondern die Suchfibel ! 24.08.2003

Jürgen Albrecht, 09. August 2003

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