BACK

Kommentar zum wissenschaftlichen Weltbild

Ein
mögliches Leitbild
Auszug aus 'Die Schafsgesellschaft'
Autor: Wolfhart Lau - Laufenburg


 

 

Die Freien Bürger

Notwendig wäre zuerst, sich den beschriebenen kommerziell geprägten Denkstrukturen zu widersetzen. Das reicht aber nicht aus, wenn wir unsere Menschlichkeit erhalten wollen. Wichtig wäre für jeden Bürger, sein Leben nach neuen Prioritäten auszurichten. Ein passendes Leitbild könnte etwa so formuliert werden:

  • Mehr Zuwendung, weniger Ellenbogen.
    Ein humanes Miteinander bringt uns weiter als Konkurrenz, die fast nur Verlierer hinter sich läßt.
  • Mehr Zeit, weniger Streß.
    Warum soll man seine Zeit mit Geld verdienen verplempern, als ob es ums bloße Überleben ginge? Zeitwohlstand ist der neue Mittelpunkt des Lebens.
  • Mehr Sachwerte, weniger Rendite.
    Das Denken in Besitz und Profit hindert uns, die wirklich wichtigen Dinge zu erkennen.
  • Mehr Lebensqualität, weniger Konjunkturabhängigkeit.
    Nullwachstum ist künftig angesagt, alles andere ist Augenwischerei. Muß Wohlbefinden am Verbrauch überflüssiger Güter gemessen werden?
  • Mehr Gemeinschaftseigentum, weniger Privatisierung.
    Die fragwürdige Veräußerung von Volkseigentum an anonyme „Kapital-Anleger“ führt zu einer zinspflichtigen Auslieferung an fremde Profitinteressen
  • Mehr Nachbarschaftshilfe, weniger Konsum.
    Der Verzicht auf überflüssige Dinge verringert den Geldbedarf: „Smart Shopping“. Bewusst aus dem Alles-Haben-Wollen aussteigen.


Bei der Verwirklichung dieser Ziele sind die Bürger auf sich selber gestellt. Kein Mitglied der Führungsschicht wird etwas unterstützen, was zum Verlust seiner Privilegien führen könnte. Alle Mitglieder des Establishments sind Teil des Problems und können zur Lösung nichts beitragen. Auch von den Medien kann keine Hilfe erwartet werden.

Die Einbeziehung irgendwelcher Politiker oder Parteien wäre ein großer Fehler, wir Bürger müssen dies Ziel alleine realisieren.

Vielleicht nehmen künftige Generationen ja ganz neue Gehirnwindungen in Betrieb, die aus der Schafsmentalität herausführen.

 

Skepsis ist angesagt ...

ob sich dieses Leitbild mit der heutigen Schafsgesellschaft realisieren lässt. Die Mentalität der Schafe steht dagegen:

Die Schafe
Lebensaufgabe der Schafe ist das Geschorenen-werden, Die Wolle wird von den Hirten eingesackt. Um die Schafe bei Laune zu halten, gibt es Gameshows, Lotto und Fußball. Schafe, die sich über das Geschoren-werden beklagen, werden als „Sozialneider“ beschimpft.

Die Hirten
Die Hirten begleiten das Scheren durch ausführliche Reden über „Freiheit“, „Gerechtigkeit“ und „Demokratie“. Die geschorene Wolle wird von den Hirten an ihre Chefs abgeliefert, dafür werden sie mit Privilegien belohnt. Oft gibt es Streit darüber, welcher Hirte welche Schafe scheren darf. Dann müssen die Schafe für ihre Hirten in den Krieg ziehen.

Die Chefs
Die eigentlichen Eigentümer der Schafherden sind die hinter ihren Banken verborgenen Finanz-Mogule. Traum eines Chefs ist die Erlangung der Weltherrschaft, d.h. die Lizenz zum Scheren der Wolle aller Schafe der Welt.

 

Al/16. Mai 2004

BACK