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Arcor betrügt bei Kündigung

Google liefert bei der Suche nach 'Arcor Kündigung' 11.400 Suchergebnisse.
11.400 Kunden, die bei der Kündigung mit Arcor Probleme haben?!
Hier wird ein Fall dokumentiert der zeigt,
mit welchen rechtswidrigen Trick's Arcor die Vertragslaufzeit verlängert.

 

 

27. November 2000
Der ARCOR-Auftrag wird unterschrieben
Arcor hat mir Auftragsformulare zugeschickt, die ich ausfülle und unterschreibe. Bestandteil der übersandten Unterlagen war auch dieses Schreiben:

 

23. Februar 2001
Der ARCOR-Auftrag wird bestätigt
Arcor hat es geschafft, mich aus dem Vertrag mit der Telekom zu befreien. Auch die Telekom versucht offenbar alles, um ein Vertragsverhältnis so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Ich erhalte von Arcor meine Kundendaten und mit separater Post einen Login-Namen und ein Passwort.
Mindestlaufzeit des Vertrages: 3 Monate. Vertragsbeginn: 1. März 2001.

 

März 2001 bis März 2004
Telefon und Internet über ARCOR
Drei Jahre läuft der Vertrag mit Arcor relativ problemlos.

 

15. Juli 2003
Reklamation bei ARCOR: Einwahl eines illegalen Dialers
Es gibt während der Vertragslaufzeit nur einmal ein Problem: Die Rechnung Nr. 2330 8048 94, Rechnungskonto-Nr. 0101 2555 23, Kunden Nr. 9181 7045. Diese Rechnung enthält zwei Verbindungen mit der Sondernummer Premium 01908. Für 5:09 Minuten soll ich 8,2615 € bezahlen. Offenbar hat sich illegal ein betrügerischer Dialer bei mir eingewählt. Ich bitte Arcor: 1. Um den Nachweis des Eigentümers der Nummer, die ich gewählt haben soll. 2. Um den Nachweis, dass ich diese Nummer angewählt habe und kein Dialer. 3. Um Absetzung dieses Betrages von meiner Rechnung.
Ich schreibe sieben Briefe an Arcor wegen acht Euro 26 Cent. Ohne Ergebnis. Arcor ist auch zu Kulanz nicht bereit. Arcor kann mir zwar 1. und 2. nicht nachweisen, besteht aber auf der Zahlung der 8,2615 Euro. Als Arcor mit der fristlosen Einstellung aller Leistungen droht, bezahle ich diese Summe.

 

19. Februar 2004
Der ARCOR-Vertrag wird gekündigt
Gewarnt durch Vertragsprobleme anderer Arcor-Kunden schicke ich die Kündigung mit Rückschein an Arcor. Anders kann man nicht nachweisen, dass Arcor die Kündigung tatsächlich erhalten hat. Bei dieser Kündigung habe ich vergessen, Arcor explizit die Einzugsermächtigung für mein Konto zu entziehen. Rechtlich ist das ohne Belang, denn wenn kein Vertrag mehr existiert, ist Arcor natürlich auch nicht berechtigt, Geld von meinem Konto abzubuchen.

 

24. Februar 2004
Der Rückschein geht ein: Die Kündigung ist bei ARCOR nachweislich eingegangen

 

01. April 2004
Ein neuer Telefonanschluss wird von bbcom berlin installiert
Von Arcor habe ich bisher keine Post erhalten. Mein neuer Provider bbcom berlin aber teilt mir mit, dass Arcor nicht bereit ist, meine bisher benutzten Telefonnummern (sprich: die Leitung) vor dem 30.06.2004 frei zu geben. Ich muss auf die alte Telefonnummer verzichten. Aber mit einer neuen Telefonnummer habe ich ab 1. April 2004 einen von Arcor völlig unabhängigen Telefonanschluss: Über das TV-Kabel! Auf diese Weise gehe ich schon seit dem 1. Januar 2004 mit DSL ins Internet.
Der Arcor-Anschluss ist nicht abgeschaltet. Ich könnte ab sofort kostenlos in alle Welt telefonieren: Für diesen Telefonanschluss existiert kein Vertragsverhältnis mehr!

 

28. April 2004
ARCOR bestätigt die Kündigung - aber erst zum 30.06.2004
Das ist der Trick: Mit dem Rückschein ist beweisbar, dass die Kündigung eingegangen ist. Dagegen kann Arcor nichts unternehmen. Aber gegen die Vertragsvereinbarungen setzt Arcor widerrechtlich und völlig willkürlich als Kündigungstermin den 30.06.2004 fest. Mir wird mitgeteilt, dass zu diesem Termin auch meine alten Telefonnummern auf die neue Telefongesellschaft umgeschaltet werden.
Drei Monate länger Geld vom Kunden ohne jede Rechtsgrundlage! Warum eigentlich nicht gleich ein ganzes Jahr länger? In der Regel kann Arcor die rechtswidrige Vertragsverlängerung auch durchsetzen: Für den nächsten Provider werden einfach die Leitungen nicht frei gegeben. Das ist nicht nur eine Frechheit, das ist mindestens Nötigung.
Aber bei mir funktioniert der Trick nicht: Ich habe Glück, ich bin die Ausnahme: Ich telefoniere seit dem 1. April 2004 mit bbcom berlin über das TV-Kabel!

 

10. Mai 2004
ARCOR stellt Leistungen in Rechnung, obwohl kein Vertrag mehr existiert
Da ich mit dem immer noch funktionierenden Anschluss nicht telefoniert habe, ist fast nur der Basispreis plus Mehrwertsteuer fällig. Arcor tut so, als hätten wir noch einen Vertrag. Wird die Rechnung auch abgebucht? Ich warte nur darauf.

 

24. Mai 2004
Kein Anschluss unter der Arcor-Rufnummer
Warum ich unter dieser Nummer nicht mehr erreichbar bin ist unklar. Es scheint eine Störung zu sein, die mit der Kündigung nichts zu tun hat. Denn der Arcor-Anschluss funktioniert immer noch, ich könnte jede Menge telefonieren und mit ISDN ins Internet gehen. Zwei Monate nach der Kündigung!

 

26. Mai 2004
ARCOR bucht widerrechtlich von meinem Konto ab
Der Rechnungsbetrag von 24,26 € wird wie selbstverständlich abgebucht. Ich hole mir am nächsten Tag den Betrag auf mein Konto zurück. Das kostet Arcor 3,00 €. Seit dem 19. Februar 2004 ist das meine erste 'Mitteilung' an Arcor.

 

28. Mai 2004
Der Arcor-Betrugsfall wird im Internet veröffentlicht
(s.u.)

 

05. Juni 2004
Der Anschluss unter der ARCOR-Nummer funktioniert wieder
Ich konnte unter dieser Nummer immer telefonieren, aber ich war seit dem 24. Mai 2004 nicht erreichbar. Ohne meine Intervention wurde die Störung beseitigt. Der ARCOR-Anschluss ohne Vertrag ist wieder voll funktionsfähig! Warum telefoniere ich nicht ständig mit Honolulu?!

 

10. Juni 2004
ARCOR stellt im zweiten Monat Leistungen in Rechnung, obwohl kein Vertrag mehr existiert
Pünktlich erhalte ich heute die Rechnung für den Monat Mai. Dass ich die widerrechtliche Abbuchung der Telefonrechnung für den Monat April am 26. Mai 2004 rückgängig gemacht habe, hat ARCOR offenbar nicht bemerkt. Es gibt keine Reaktion darauf. Warten wir die nächste Abbuchung ab!

 

28. Mai 2004
Der Arcor-Betrugsfall wird im Internet veröffentlicht
Die Fakten sind eindeutig und beweisbar: Sie reichen aus, um Arcor wegen Nötigung (Verweigerung der Freigabe meiner Telefonnummer und der Leitung) und Betrug (erzwungene Vertragsverlängerung, unbefugte Abbuchung) anzuzeigen. Nach Jahren würde ich vielleicht vor Gericht Recht bekommen. Die Geschäftsgebaren von Arcor würden sich dadurch nicht ändern.

Auch diese exemplarische Dokumentation wird Arcor nicht davon abhalten, genau so weiterzumachen. Moral, Anstand, Reputation ... für Arcor zählt nur Geld. Auch wenn sich Arcor-Kunden vor der Kündigung informieren, wie sollen sie sich gegen diesen Betrug wehren? Arcor sitzt am längeren Hebel: Die Verfügungsgewalt über die Leitungen ist eine hervorragende Brechstange. Nach drei Monaten der erzwungenen Vertragsverlängerung und nach drei bezahlten Rechnungen kann man vor Gericht ziehen und versuchen, sein Geld in einem langwierigen Prozess wieder zurück zu holen. Wer macht das schon?

Und weil fast allen vor dieser Alternative graust, verdient Arcor an jedem Kunden der kündigt, noch einmal mindestens 100 Euro. Da ist eine erschwindelte Million Euro schnell eingespielt. Ein lukrativer, reibungslos funktionierender Trick und eindeutig rechtswidrig. Aber die geprellten Kunden sind dagegen auch in einem Rechtsstaat machtlos. Gratulation an die Juristen von Arcor.

Hier werde ich dokumentieren, wie es weitergeht.
Ein Lehrstück zum Vertragswesen, nicht nur für Juristen.

 

Am 13. Juno, 20:55 aus dem Web genommen:
Kündigungstermin 1. April 2004 bedeutet ... 3 Monat länger!

Scheisse !!!

 

Arcor betrügt bei Kündigung
Google liefert bei der Suche nach 'Arcor Kündigung' 11.400 Suchergebnisse. 11.400 Kunden, die bei der Kündigung mit Arcor Probleme haben?! Hier werden rechtswidrigen Trick's von Arcor dokumentiert.

 

 

Jürgen Albrecht, 28. Mai 2004
update: 08.11.2007

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