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Genfood
in Europa
Europa hat kaum einen
Stellenwert im Denken deutscher Normalbürger. Kaum jemand sieht
in Deutschland, dass der europäische Einigungsprozess in den
letzten 50 Jahren mindestens eines erreicht hat: Frieden in Europa.
Ein nicht zu überschätzender Wert, aber völlig ohne
Belang im Bewusstsein der Deutschen, weil (vermeintlich) selbstverständlich.
Viel eher wird Europa
im Frust wahrgenommen: Frustrierte aller Länder, vereinigt Euch
in Europa. Die 'Brüsseler Bürokratie', die fehlende Demokratie
und die undurchsichtigen Strukturen und Entscheidungsmechanismen der
EU liefern gute Gründe für viel Frust.
Ein exemplarisches
Beispiel dafür ist Genfood und GVO.
Umfragen haben ergeben,
dass 80 Prozent der EU-Bürger kein Genfood auf dem Teller haben
wollen und auch aus prinzipiellen Gründen gegen den Anbau und
die Züchtung genmanipulierter Pflanzen und Tiere (GVO) sind.
Die Situation in USA und Canada ist grundlegend anders: Die wirtschaftliche
Potenz, Markt und Profit von und mit GVO und Genfood stehen dort eindeutig
im Vordergrund. Produzenten und Verbraucher machen es den Gentechnik-Konzernen
deutlich leichter, denn sie sind nicht so informiert, wie die Europäer.
Die EU hat im Jahr 2004 ihr (de facto-) Moratorium gegen den GVO-Anbau
aufgegeben. Das offizielle und viel strapazierte Argument: Die Verbraucher
müssen ein Recht auf Wahlfreiheit haben. Im Klartext: Die Interessen
der Minderheit müssen bedient werden - Auch wenn es sonst in
der Demokratie immer genau anders herum funktioniert ...! Damit werden
weltweit die Schleusen für die Gentechnik in der Landwirtschaft
geöffnet. Die Bundesregierung ist gezwungen, die EU-Entscheidung
in nationales Recht umzusetzen. Mit dem "Gesetzes zur Neuordnung
des Gentechnikrechts" soll das geschehen. Dass dieses
Gesetz den Bundesrat nicht passiert hat (CDU/CSU waren
und sind dagegen), ist äusserst fatal. Dadurch gelten in Deutschland
nur Mindeststandards. Das führt beispielsweise dazu, dass im
Jahre 2004 in Sachsen Anhalt GVO offiziell angebaut werden darf und
angebaut wird, die Öffentlichkeit aber nicht weiss, wer was anbaut
und wo diese Felder mit GVO liegen. Die Konsequenzen kann man sich
ausmalen.
Fragen
Fachleute sind sich einig,
dass vielleicht bereits in 10 Jahren, sicher aber in 100 Jahren, alle
landwirtschaftlichen Nutzpflanzen GVO-kontaminiert
sein werden. Die Viehzucht besitzt die gleiche Perspektive. Die in
dem o.g. Gesetz beschriebene Wahlfreiheit ist wegen der schleichenden
Genverschmutzung
Illusion.
Aus meiner Sicht hat es nie
vorher einen so gravierenden Eingriff von Menschen in die natürlichen
Recourcen gegeben. Das Schlimmste aber ist: Die fahrlässige Veränderung
des natürlichen Genpools ist bereits heute irreversibel.
Deshalb möchte ich diesen Vorgang für die Nachwelt dokumentieren,
die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschliesslich von genmanipulierten
Nahrungsmitteln ernähren wird.
In diesem Zusammenhang
interessieren mich viele Fragen. Mindestens aber diese:
- Durch welchen Rechtsakt
der EU wurde das Moratorium für den GVO-Anbau aufgehoben?
- Mit welcher Stimmenmehrheit
wurde diese Entscheidung getroffen (Ja-, bzw. Nein-Stimmen, Fraktionszwang?
namentliche Abstimmung?)?
- Wie haben sich die
Parteien bei der Abstimmung verhalten?
- Was haben welche
Parteien für die Aufrechterhaltung des Moratoriums getan?
- Welche Abgeordnete
des Europa-Parlaments haben sich massiv und öffentlich für
die Aufhebung des Moratoriums eingesetzt (Name, Fraktion)?
- Wo kann man im Internet
EU-Dokumente zu dieser Problematik einsehen?
Mail an die
Parteien
Erster
Versuch
Mit einer Mail habe ich am 28. April 2004 diese Fragen an alle Fraktionen
des Bundestages geschickt. Die Reaktion war völlig einheitlich:
Keine Reaktion. Ich habe den Fehler bei mir gesehen, denn schliesslich
hat der Bundestag mit der Aufhebung des Moratoriums durch die EU nicht
direkt etwas zu tun. Die Fraktionen und ihre Mitarbeiter sind schwer
beschäftigt ...
Zweiter
Versuch
Mit einer ähnlichen Mail schicke ich am 12. Mai 2004 die Anfrage
an die Fraktionen/Geschäftsstellen der Parteien in Brüssel.
Die Brüsseler E-Mail-Adressen sind wesentlich schwieriger zu
finden. Die Fraktionen des Bundestages zu erreichen, ist dagegen ein
Kinderspiel. Aber es gelingt mir, alle Mails an folgende Parteien
in Brüssel abzusetzen: SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP und PDS.
Mir liegen ausnahmslos die Eingangsbestätigungen aller dieser
Parteien vor! Das habe ich beim Deutschen Bundestag in keinem Fall
erreicht, trotz Mahnung. Wie aber sehen die Antworten aus?
Antworten
|
SPD |
Grüne |
CDU* |
FDP |
PDS* |
Eingangs-
Bestätigung |
Ja |
Ja |
Ja |
Ja
+ S |
Ja |
Frage 1 |
A |
# |
A |
# |
A |
Frage 2 |
# |
# |
# |
# |
# |
Frage 3 |
A |
# |
# |
# |
A |
Frage 4 |
# |
# |
# |
# |
A |
Frage 5 |
# |
# |
# |
# |
# |
Frage 6 |
A |
# |
A |
A |
A |
A
Antwort
| # keine
Antwort | S
allgemeines Statement | *
spät, aber nicht zu spät
|
Antwort
der SPD
Die einzig substantielle Antwort zum Thema kam umgehend von Mario
Münster, SPD. Die Fragen werden zwar nicht direkt beantwortet,
aber es handelt sich um eine sehr interessante Stellungnahme zu diesem
Thema. Da ich in den Mails bereits angekündigt hatte, die Ergebnisse
dieser Befragung im Internet zu veröffentlichen, darf ich diese
Mail hier auszugsweise zitieren:
Betreff: GVO Anbau
Von: Europakampa <europakampa@spd.de>
An: "Dr. J. Albrecht" <hello.al@web.de>
Datum: 17.05.04 14:51:54
Das Moratorium
für den GVO Anbau beruhte auf keinem Rechtsakt, sondern
kam durch einen Beschluss einiger Mitgliedstaaten zustande.
Dieser beinhaltete, die Zulassung von GVO im Ministerrat solange
zu blockieren, bis eine europäische Regelung für die
Zulassung, Kennzeichnung und Rückverfolgung von GVO zustande
gekommen ist.
Dieses "de-facto Moratorium" hatte
keine rechtliche Bindung. Über die Welthandelsorganisation
WTO wurde, vor allem seitens der USA, vehementer Druck zur Öffnung
des Europäischen Marktes und dem Ende des Moratoriums betrieben.
Da weltweit Gentechnologie faktisch eingesetzt wird, konnte
sich die Europäische Union nicht zu einer gentechnikfreien
Zone erklären. Dem hätte auch die Wahlfreiheit der
Verbraucher entgegengestanden, selbst über ihre Ernährungsweise
zu entscheiden.
Gentechnisch veränderte Produkte, beispielsweise
Öle, die zu 100% aus GVO hergestellt wurden oder gentechnisch
verändertes Getreide, konnten bisher ohne Kennzeichnung
in die Europäische Union eingeführt werden. GVO war
in Europa also schon Realität. Hätte man dies grundsätzlich
verhindern wollen, hätte man entsprechende Regelungen bereits
vor 20 Jahren auf WTO-Ebene verabschieden müssen.
Umso wichtiger war es daher, einen Rechtsrahmen
auf Europäischer Ebene zu schaffen, der gewährleistet,
dass die Produkte nach dem Stand der Wissenschaft und Technik
sicher und unbedenklich sind und die Bürger aufgeklärt
werden.
Diese Regelungen wurden insbesondere mit der
sog. Kennzeichnungsverordnung 1830/2003/EG eingeführt.
Das Europäische Parlament hat den Vorschlag der Europäischen
Kommission an einigen signifikanten Punkten verschärft,
beispielsweise bei der Frage der Toleranzgrenzwerte für
Lebens- und Futtermittel im Falle zufälliger Verschmutzung.
Bei der Frage der Kennzeichnung der Produkte hat die Fraktion
der Europäischen Sozialdemokraten gegen die Stimmen der
Europäischen Volkspartei sehr verbraucherfreundliche Regelungen
durchgesetzt.
Durch die Verordnung, die nunmehr im April 2004
in Kraft getreten ist, müssen sich die Importe aus den
USA oder anderen Staaten nunmehr nach diesen strengen europäischen
Vorschriften richten. Die Verordnung ist somit ein wichtiger
Schritt hin zu einem hohen Niveau an Lebensmittelsicherheit
und Verbraucherinformation.
Bei der Koexistenzfrage wurde nach Ansicht der
Sozialdemokratischen Fraktion eine brauchbare Lösung gefunden.
Ursprünglich sah der Entwurf der Verordnung überhaupt
keine Regelung zu der Frage vor. Das Europäische Parlament
hat mit den Regierungen der Mitgliedstaaten einen Kompromiss
ausgehandelt, wonach diese die Möglichkeit haben "geeignete
Maßnahmen zu ergreifen, um die unbeabsichtigte Vermischung
gentechnisch veränderter Produkte mit konventionellen Produkten
zu verhindern".
Die Verordnung im Internet:
http://europa.eu.int/servlet/portail/RenderServlet?search=
DocNumber&lg= de&nb_docs=25&domain=
Legislation&coll=&in_force=NO&an_doc=
2003?_doc=1830&type_doc=Regulation (Toter Link:
No Documents Found) |
Antwort
der FDP
Die Antwort ist kurz und kann deshalb hier vollständig wiedergegeben
werden:
Betreff: GVO-Anbau
Von: Moreen.Wasserzier@fdp.de
An: hello.al@web.de
Datum: 19.05.04 14:08:13
Anlagen: Antrag Grüne Gentechnik.pdf
Sehr geehrter Herr Dr. Albrecht,
vielen Dank für Ihre
E-Mail vom 12.05.2004.
Die Chancen der FDP auf einen
Wiedereinzug der FDP in das Europäische Parlament stehen
derzeit sehr gut. In den seriösen Umfragen liegen wir derzeit
bei 7 %. In diesem Falle könnten wir auch wieder Einfluss
auf die Rechtsakte ausüben.
Die Position der FDP zur Gentechnik ist unter
dem folgenden Link
dokumentiert: http://www.fdp-bundesverband.de/pdf/b_092.pdf
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Metzner
Abteilungsleiter
(See attached file: Antrag Grüne Gentechnik.pdf)
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Der Link führt zu
einem Beschluss des 52. Ord. Bundesparteitages im Mai 2001: "Bio-
und Gentechnologie - Chancen und Verantwortung statt Angst und Ideologie".
Das Attachment ist ein Antrag der Mitglieder der FDP-Fraktion an den
Bundestag vom 28. April 2004, Drucksache 15: "Chancen der Grünen
Gentechnik nutzen - Gentechnikgesetz und Gentechnik-Durchführungsgesetz
grundlegend korrigieren." Meine Fragen werden damit nicht beantwortet.
Zweimal Thema verfehlt.
Die Position der FDP im
letztgenannten Antrag ist grammatikalisch fragwürdig, ansonsten
aber klar und eindeutig: "Über die Einführung neuer
technischer Methoden und den daraus entwickelten Produkten entscheidet
der Markt. Das gilt auch für Produkte der Grünen Gentechnik."
Mein Kommentar
dazu:
Der Markt entscheidet damit auch über Moral, Ethik und die Umwelt
unserer Enkel.
Antwort
der PDS
Gerade hatte ich die fertige Story ins Internet geschoben, da kam
die Antwort der PDS. Spät aber informativ, obwohl sie die Gesamteinschätzung
nicht ändert. Nur eines sieht man hier und bei der SPD: Manche
'Bleistifte' sind gut informiert und geben sich alle Mühe bei
der Beantwortung solch spezieller Fragen. Danke! Hier die Antwort
in Auszügen:
Betreff: Re: Ihre Anfrage zur
Europawahl
Von: hello.al@web.de
An: "Monika von der Lippe" <monika.vonderlippe@pds-online.de>
Datum: 07.06.04 13:52:34
Zu 1. Seit dem
Beschluss der Europäischen Kommission über die Zulassung
von Bt-11-Grünmais im Mai 2004 besteht das so genannte
Moratorium für den GVO-Anbau nicht mehr. Allerdings bitte
ich zu beachten, dass es im juristischen Sinn kein Moratorium
gegeben hat. Vielmehr beschlossen die Umweltminister im Juli
1999, dass eine neue "Freisetzungsrichtlinie" zu schaffen
ist. Vor diesem Hintergrund verabredeten sie auf Basis der damals
rechtsgültigen Richtlinie (90/220) keine weiteren Genehmigungen
zum Anbau und zur Vermarktung von transgenen Pflanzen zu erteilen.
Das geschah ohne formelle Beschlussfassung Damit trat ein "De-facto-Gentechnik-Moratorium"
in Kraft.
Der Aufhebung des "De-facto-Moratoriums" ging voraus,
dass sich das Europäische Parlament am 3. Juli 2003 dem
Gemeinsamen Standpunkt von Kommission und Ministerrat zu den
beiden EU-Verordnungen zu gentechnisch veränderten Lebens-
und Futtermitteln (EG 1829/2003) sowie zur Rückverfolgbarkeit
(EG 1830/2003) anschloss. Am 7. November 2003 sind diese beiden
Verordnungen in Kraft getreten. Die Europäische Kommission
hat seitdem die Genehmigungsverfahren für GVO entsprechend
der neuen Freisetzungsrichtlinie wieder aufgenommen.
Zu 2. Das lässt
sich nicht konkret feststellen. Zu den die Verordnungen betreffenden
parlamentarischen Gesamtberichten gab es keine namentlichen
Abstimmungen. In der offenen Abstimmung wurde eine deutliche
Mehrheit für die Berichte festgestellt.
Zu 3. Die PDS-Abgeordneten
in der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen
Linken/ Nordisch Grüne Linke haben unterschiedlich abgestimmt,
aber mehrheitlich den Berichten und damit den neuen Verordnungen
in der vom Parlament geänderten Fassung ihre Zustimmung
gegeben.
Letztere haben sich dabei von folgender Überlegung leiten
lassen: Weil die GVO nun einmal existieren, ob man dafür
oder dagegen ist, wollte sich niemand gegen die mit den Verordnungen
geregelte Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und der Kennzeichnung
im Interesse des Schutzes der Verbraucher aussprechen.
Zu 4. Die Abgeordneten
der PDS haben einen vom Ausschuss für Landwirtschaft und
ländliche Entwicklung vorgelegten Initiativbericht des
Parlaments unter dem Titel "Koexistenz zwischen gentechnisch
veränderten Kulturpflanzen und konventionellen und ökologischen
Kulturpflanzen" (A5-0465/2003), der vom Parlament am 13.
Dezember 2003 behandelt wurde, voll unterstützt. Ein aus
unserer Sicht wichtiger Punkt des Berichtes ist ein freiwilliger
oder regional begrenzter Verzicht auf den Anbau genetisch veränderter
Organismen in bestimmten Gebieten und unter bestimmten Anbaubedingungen
(Gentechnikfreie Zonen).
Zu 5. Das können
Sie aus den Reden der Parlamentsdebatte vom 1. Juli 2003 bitte
selbst entnehmen und bewerten. Sie finden diese im Internet
des Europäischen Parlaments www.europarl.eu.int
unter Plenarreden nach Kalendertag.
Zu 6. Auf der
bereits genannten Internetseite des Europäischen Parlaments
sowie auf der Seite der Kommission unter www.europa.eu.int.
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Antwort
der CDU/CSU
Noch ein Nachzügler! Es geht auch noch eine Stellungnahme der
CDU/CSU ein, mit der ich allerdings nicht viel anfangen kann. Es fällt
mir schwer, daraus die Posititon der CDU/CSU zu dieser Problematik
zu erkennen. Hier ein Auszug:
Betreff: GVO
Von: "Renate Sommer" <RSommer@europarl.eu.int>
An: <hello.al@web.de>
Datum: 09.06.04 17:06:25
Anlagen: Albrecht GVO8.juni04.doc
Bei dem von Ihnen angesprochenen
Zulassungsstopp handelt es sich um ein sog. de-facto Moratorium,
das auf keiner gesetzlichen Grundlage beruhte und deswegen rechtlich
nicht mehr zu halten war. Mit dem auf EU-Ebene verabschiedeten
Gesetzespaket zur Grünen Gentechnik haben wir erreicht,
dass GVO einem zentralen Prüfverfahren bezüglich ihrer
Unbedenklichkeit für Umwelt und menschliche Gesundheit
unterliegen, bevor sie in der EU zugelassen werden. Außerdem
müssen von nun an GVO-haltige Lebens- und Futtermittel
gekennzeichnet werden, um dem Verbraucher Wahlfreiheit bei seiner
Kaufentscheidung zu ermöglichen.
Alle drei Gesetzesentwürfe
zur Grünen Gentechnik wurden mit großer Mehrheit
und mit den Stimmen aller Fraktionen vom Europäischen Parlament
angenommen.
Die Protokolle der jeweiligen
Abstimmung finden Sie unter:
http://www3.europarl.ep.ec/omk/omnsapir.so/calendar?
APP=PV1&LANGUE=DE (Dieser Link ist ein toter
Link...)
Die Freisetzungsrichtlinie wurde
am 14. Februar 2001, die Verordnungen über genetisch veränderte
Lebens- und Futtermittel, bzw. über Rückverfolgbarkeit
und Kennzeichnung von GVO am 2. Juli 2003 im Plenum abgestimmt.
gez. Dr. Renate Sommer MdEP
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Antwort
der der Grünen - Schweigen
im grünen Walde
GVO ist sowieso gelaufen
und wir sind ja so mit der Europawahl beschäftigt ...
Facit
Das Facit ist ernüchternd.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
- Die Entscheidung über
die Nutzung von GVO in Europa ist nicht demokratisch zustande gekommen.
- Alle Parteien können bei Bedarf
ihre Hände in Unschuld waschen. Aber SPD und PDS haben offenbar
versucht, zu retten, was noch zu retten war.
- Wie die Entscheidung
getroffen wurde, ist ohne Insiderwissen nicht nachvollziehbar.
- Massgeblich vorangetrieben
wurde diese Entscheidung von wirtschaftlichen Interessen, besonders
von denen der USA und der WTO.
- Bei dieser Entscheidung haben wissenschaftlich
fundierte Folgeabschätzungen praktisch keine Rolle gespielt.
- Die etablierten Parteien fühlen
sich nur für die 'grosse Linie' zuständig, für detaillierte
Sachfragen fehlen ihnen Kompetenz und das Interesse.
- Deshalb: Je detaillierter die Fragen
von Bürgern an die Parteien sind, umso schwieriger ist es,
eine Antwort zu bekommen.
- Leider aber liegt der Teufel im
Detail ... wie man gerade bei Thema GVO sieht.
- Die Filterung und Beantwortung von
Anfragen an Parteien und führende Politiker, wird den 'Bleistiften'
im Hintergrund überlassen. Einige von Ihnen aber sind gut informiert
und geben sich viel Mühe (PDS, SPD). Danke!
Trotzdem wählen gehen
zur Europa-Wahl ?!
(... am kommenden Sonntag, europaweit)
Na klar, denn es gibt keine Alternative.
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