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Deutschland - Alltag im Dezember 2005 1/3

Mehrfach schon habe ich am Jahresende die Nachrichtenlange
in einer Story ohne Absätze zusammengefasst.
In diesem Jahr wende ich eine andere Technik an, die zum gleichen Ergebnis führt:
Täglich zitiere ich aus Web-Nachrichten.
Ansonsten der gleiche Stil wie in den vergangenen Jahren:
Keine Rangordnung, kein besonderen Schwerpunkte, keine Kommentare,
aber eine subjektive Auswahl.
Was sonst.

 

 

01. Reuters: Die Vereinten Nationen (UN) haben die Welt angesichts einer Rekordzahl von mehr 40 Millionen HIV-Infizierten aufgefordert, den Kampf gegen die Menschheitsgeißel Aids zu verstärken. Anlässlich des Welt-Aids-Tages erklärten die UN am Donnerstag, 25 Jahre nach Ausbruch der Pandemie müsse jeder Staat Geld in die HIV-Prävention stecken, um den Teufelskreis der Neuinfektionen zu brechen. taz: Keine Nachricht von Susanne Osthoff, die erste Deutsche, die im Irak entführt und als Geisel genommen wurde. Knapp eine Woche nach der Entführung von Susanne Osthoff im Irak hat die Bundesregierung noch keinen Kontakt mit den Geiselnehmern. Auch ihre Motive blieben gestern im Dunkeln. Köllnische Rundschau: Nach fünf Tagen Stromausfall hat sich die Lage im Münsterland praktisch normalisiert. Nur noch vereinzelt Menschen auf entlegenen Gehöften und in Streusiedlungen sind ohne Elektrizität. Heftige Schneestürme hatten am vergangenen Wochenende 50 Hochspannungsmasten zum Einsturz gebracht und die Stromversorgung für zeitweise 250 000 Menschen unterbrochen. Reuters: Die EZB erhöht den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent - und verkürzt damit den Zinsabstand zu den USA, wo der Leitzins bei 4,0 Prozent liegt. Financial Times: Der Krankenstand in deutschen Betrieben sinkt auf Rekordtief. Von Januar bis Ende Oktober waren die Beschäftigten an durchschnittlich 10,4 Kalendertagen (2004: 10,7) krank gemeldet. Psychische Erkrankungen nehmen dagegen zu. Tagesspiegel: Eine neue Eiszeit – ist so etwas möglich? Nach einer Studie britischer Forscher hat sich der Golfstrom deutlich verlangsamt und sein Volumen um 30 Prozent verringert. Das könnte darauf hinweisen, dass Europa vor einer Klimawende steht. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte. Es gab viele grosse und kleine Eiszeiten. Die jüngste hat Europa und auch Nordamerika noch bis vor 150 Jahren kalte und lange Winter bescherte. Rheinische Post: Der VoIP-Client Skype integriert nun auch die Videotelefonie. Die Skype 2.0 Beta-Version mit integriertem Videochat steht auf der Skype-Homepage ab sofort zum freien Download bereit. Die Videotelefonie mit Skype wird jedoch zunächst nur für das Betriebssystem Windows XP angeboten. Wann die endgültige Version von Skype 2.0 veröffentlicht wird, wurde nicht bekannt. Skype bietet seinen Nutzern weltweit kostenlose Internettelefonie - und jetzt auch Videotelefonie - von PC zu PC.
02. Sueddeutsche: Die Bundeskanzlerin besuchte Polen. Sie und der polnische Ministerpräsident Marcinkiewicz sind mit den Gesprächen zufrieden. Das strittige "Zentrum gegen Vertreibungen" blieb aber unerwähnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Polen eine Anbindung an die geplante Gaspipeline durch die Ostsee in Aussicht gestellt. Reuters: Protestaktionen finden an rund 20 Universitätskliniken statt - darunter Köln, Bonn, Essen, Mainz, Ulm, Heidelberg, Erlangen, München, Regensburg, Marburg, Rostock und Leipzig. Die Ärzte verlangen einen Tarifvertrag, der mit überlangen Arbeitszeiten Schluss macht und eine deutlich höhere Bezahlung vorsieht. Zum Auftakt der Streikwelle legten am Montag an der Berliner Charité die Ärzte ihre Arbeit nieder. Der Streik dauert schon die ganze Woche. Stern: US-Präsident George W. Bush wollte einen Befreiungsschlag landen, aber seine Kritiker sprechen nur vom "selben Geschwätz". Angesichts schlechter Umfragewerte, einem wachsenden Wunsch der Öffentlichkeit nach Rückkehr der Truppen aus dem Irak und bevorstehenden Teilwahlen für den US-Kongress versprach Bush in einer Grundsatzrede in der Marineakademie von Annapolis die Fortsetzung des Krieges bis zum Sieg. Focus: Mit der Eröffnung des neuen Hauptstadt-Clubs „Goya“ im alten Berliner Westen soll sich das Bild Berlins Szene-Gastronomie ein wenig ändern. Der Club im ehemaligen Metropol-Theater am Nollendorfplatz wartet nicht nur mit einer edlen Innenarchitektur nach den Plänen des Architekten Hans Kollhoff auf. Ungewöhnlich ist auch die Finanzierung des rund elf Millionen teuren Vergnügungstempels: Fast acht Millionen Euro der Kosten haben mehr als 2000 Aktionäre in den vergangenen vier Jahren beigesteuert. Im „Goya“ trinkt und tanzt künftig Berlins erste Amüsier-AG.
03. Penny-Markt: 3 Mehrkornbrötchen 0,75 €, Mischobst 500g, 1,79 €, Paprika spitz 500g, 1,29 €, Mehrkornbrot 750g, 1,29 €, Yoghurt Haselnuss 150g, 0,24€, Margarine Bercel Pro Activ 250g, 2,99 €.

Reuters: "Der Spiegel" und "Focus" berichteten übereinstimmend am Samstag, das Ultimatum sei Freitag früh verstrichen. Die Geiselnehmer hätten in ihrer Video-Botschaft als Frist drei Tage nach Erstausstrahlung genannt. Diese endete am Freitag um 02.37 Uhr. Auch danach hatte die Bundesregierung hatte noch immer keinen Kontakt zu den Entführern, die die 43-Jährige im Nordirak verschleppt hatten. FAZ: Berlin und Hamburg streiten um die Deutsche Bahn. Hamburg lockt: Die Bahn möchte sich an den landeseigenen Hafen- und Nahverkehrsgesellschaften beteiligen. Der Senat knüpft solche Verbindungen aber an den Umzug der Bahnzentrale. Berlin will den Konzern in der Stadt halten. Die Hauptstadt verfügt jetzt über ein Druckmittel: das Machtwort der Bundesregierung, die den Bahn-Umzug vorerst gebremst hat. Spiegel Online: In manchen Krim-Dörfern 80 bis 90 Prozent aller Nutzvögel gestorben. Teile der Krim stehen unter Quarantäne, die Angst vor dem Virus H5N1 treibt die Behörden zu immer drastischern Maßnahmen. Nach einer Dringlichkeitssitzung erklärte der ukrainische Präsident das betroffene Gebiet auf der Halbinsel zum Katastrophengebiet. n-tv: Der Irak versinkt im Chaos. Diesem verbreiteten subjektiven Eindruck hält die US-Armee nun Zahlen entgegen. Die amerikanischen Streitkräfte weisen darauf hin, dass die Zahl der Selbstmordanschläge im Irak im November auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten gefallen ist. Im November zählten die US-Streitkräfte insgesamt 23 Selbstmordanschläge im Irak. Im Mai waren es noch mehr als 70 gewesen. Außerdem gab es im November 68 Anschläge mit abgestellten Autos; im Februar wurden 130 Anschläge dieser Art gezählt.
04. kurier.at: Die israelische Luftwaffe hat am Sonntag zum ersten Mal seit fünf Wochen den Gazastreifen mit Kampfhubschraubern angegriffen. Ziele waren nach Militärangaben ein verlassenes Gebäude und eine Raketenabschuss-Stellung im nördlichen Gazastreifen. Israel reagierte mit den Luftschlägen auf den Abschuss mehrerer Raketen aus dem Gazastreifen auf israelisches Territorium. Dabei gab es am Samstag keine Opfer. n-tv: Die medizinische Versorgung in Deutschland ist einer neuen Studie zufolge besser als in anderen Industrieländern. Bei einer Umfrage unter mehr als 21.300 Patienten in Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, den USA und Deutschland schnitt das deutsche System am besten ab, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. netzeitung.de: 6000 Besucher sind auch am Samstag in das sanierte Bodemuseum auf der Berliner Museumsinsel gekommen. Das Bodemuseum zwischen S-Bahn, Spree und dem Kupfergraben war in den vergangenen fünf Jahren für 152 Millionen Euro restauriert worden. Im Sommer 2006 sollen hier Teile der Gemäldesammlung, Skulpturen und byzantinische Kunst untergebracht werden. tagesanzeiger.ch: Während des Klima-Gipfels in Montreal haben rund 7000 Menschen für entschiedenere Schritte zur Eindämmung der globalen Erwärmung demonstriert. Vertreter von Greenpeace und vier weiteren Organisationen übergaben dem US-Konsulat der kanadischen Metropole eine von 600’000 US-Bürgern unterzeichnete Petition, in der US-Präsident George W. Bush zu einer Umkehr in der Klimapolitik aufgefordert wird. Die USA haben das Kyoto-Protokoll bisher nicht unterschrieben. n-tv: Über Deutschland sind 437 Flüge des US-Geheimdienstes CIA abgewickelt worden. Der Bundesregierung liege eine detaillierte Liste der Deutschen Flugsicherung von Bewegungen und Landungen getarnter CIA-Flugzeuge in Deutschland vor. Auf solchen Flügen wurden auch unrechtmäßig gefangen gehaltene Islamisten zu Verhören ins Ausland gebracht.

05. wikinews: RWE hat schon seit fünf Jahren von gravierenden Mängeln in seinem Stromnetz gewusst. Grund für das Abknicken der Masten ist der zum Bau verwendete Thomasstahl. Er wird mit der Zeit spröde. Bis zu 60 Prozent aller Hochspannungsmasten sind von diesem Materialfehler betroffen. Deshalb hielten viele Masten nicht einmal 40 Prozent der normalen Zuglast stand. Statistischem Bundesamt: Die Zahl der Nettoabwanderung aus dem Osten ist seit 2001 rückläufig, als 97.700 Menschen mehr die neuen Länder verließen als hinzukamen. Insgesamt gab es zwischen 1991 und 2004 2,18 Millionen Fortzüge aus den neuen in die alten Bundesländer und nur 1,28 Millionen in die umgekehrte Richtung. Dies führte dazu, dass in diesem Zeitraum Ostdeutschland unter dem Strich 900.000 Menschen an den Westen verlor. Spiegel Online: Heute wurde ein Durchbruch bei den Verhandlungen über das europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo erreicht Das Kontrollzentrum für Europas Satellitensystem Galileo kommt nach Oberpfaffenhofen bei München, die Galileo-Betreibergesellschaft wird ihren Sitz im südwestfranzösischen Toulouse haben. Bereits am 26. Dezember soll ein erster Testsatellit ins All geschickt werden. Bis Ende 2010 sollen 30 Galileo-Satelliten die Erde umkreisen und eine bei Bedarf zentimetergenaue Standortbestimmung ermöglichen. DIE WELT: Großbritannien will von 2007 bis 2013 acht Milliarden Euro mehr zum EU-Haushalt beisteuern als bisher geplant. Mit dem Vorschlag, einen Teil des umstrittenen Britenrabatts aufzugeben, hat die britische Ratspräsidentschaft beim Streit um den siebenjährigen EU-Haushalt eingelenkt. Dafür schlägt Blair nun aber Kürzungen um 24,7 Milliarden Euro im gesamten Haushalt vor. Gespart werden soll vor allem bei den Strukturbeihilfen für die neuen EU-Länder. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso nannte die Vorschläge inakzeptabel. tagesschau.de: Start einer peinlichen Staatsaffäre mit der Landung der US-Außenministerin Condoleezza Rice in Deutschland: Die "Washington Post" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, die US-Regierung habe Schily im Mai 2004 über die illegale Verschleppung des Deutschen Khaled al Masri informiert. Mit gezielten Indiskretionen kontert die USA-Regierung die Fragen der deutschen Regierung nach der Legalität der CIA-Flüge (s. 04). Schily, Schröder und Fischer sowie die jetzige Regierung sitzen plötzlich mit in den illegalen CIA-Folterflugzeugen. Peinliche Betroffenheit.
06. FTD: Aldi reiht sich in die Reihe der Mobilfunk-Billiganbieter ein und wird ab dem kommenden Donnerstag in 4000 Läden seinen Kunden ein Angebot für vorausbezahlte Handy-Karten machen. Medion sichert die Verfügbarkeit der Guthabenkarten, genutzt wird das Netz von E-Plus. Das Startpaket soll 19,99 Euro kosten und ein Gesprächsguthaben von zehn Euro, aber kein Mobiltelefon enthalten. Der Minutentarif soll bei 15 Cent für Gespräche ins deutsche Festnetz und in andere deutsche Mobilfunknetze liegen. Die Mobilfunkkunden von Aldi könnten für fünf Cent pro Minute miteinander telefonieren. Lidl führt Sondierungsgespräche und will ähnliche Angebote machen. derStandard.at: Traumjob für Männer im Angebot - allerdings vorerst nur in Deutschland: Der Kondomhersteller Durex sucht männliche Testpersonen, die ein neues Verhüterli ausprobieren. Konkret gehe es um die patentierte neue Passform "leicht abgerollt - gut drauf", teilte das Unternehmen in München mit. Anhand eines Fragebogens sollten die Tester "Abrollverhalten" und "Tragekomfort" bewerten. Reuters: Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Dienstag ein neues Jahreshoch markiert. Der Leitindex legte bis zum Nachmittag 0,8 Prozent zu und markierte mit 5309,9 Punkten den höchsten Stand seit April 2002. Frische Impulse brachten am Nachmittag über den Erwartungen ausgefallene US-Konjunkturdaten. Die Produktivität der US-Wirtschaft außerhalb des Agrarsektors ist im dritten Quartal stärker als von Analysten vorausgesagt um 4,7 Prozent gestiegen. taz: "Die Linke hat mit diesem Projekt nichts weiter zu verlieren als ihre Zerstrittenheit" - wichtig und feierlich wollte Klaus Ernst aus dem Vorstand der WASG klingen. Gestern unterzeichneten er und Lothar Bisky von der Linkspartei eine Vereinbarung, die einen Zusammenschluss der beiden Parteien bis Sommer 2007 vorsieht. Wie diese neue Partei dann heißen soll, steht noch nicht fest.
Spiegel Online: "Bessere und stärkere" Deiche gegen Sturmfluten hat US-Präsident Bush den Menschen in New Orleans versprochen. Doch auch drei Monate nach "Katrina" kommt sogar die Reparatur der geborstenen Stellen nur schleppend voran. Zur nächsten Hurrikan-Saison droht eine neue Katastrophe.
07. diePresse.com: Die Entführung des Deutsch-Libanesen al-Masri durch den US-Geheimdienst CIA wird zunehmend zur Belastungsprobe für die deutsche Bundesregierung. Es droht ein Untersuchungsausschuss. Nach Angaben der deutschen Regierung waren neben dem amtierenden Außenminister und damaligen Kanzleramtschef Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenminister Otto Schily (beide SPD) auch das Justiz- und das Außenministerium frühzeitig über den mutmaßlichen Entführungsfall informiert. dieWelt.de: Nach knapp zweiwöchiger quälender Funkstille im Entführungsfall Osthoff hat sich Altbundeskanzler Gerhard Schröder im arabischen Fernsehen für die Freilassung der im Irak verschleppten Deutschen eingesetzt. „Ich appelliere an Ihre Menschlichkeit und Barmherzigkeit“, sagte er am Mittwoch in einer von dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Erklärung. Er hob hervor, daß sich die 43jährige Susanne Osthoff „aus Liebe zu den Menschen im Irak, selbstlos und aufopferungsvoll“ für das Land engagiert habe. RP Online: Nach 15 Jahren des Planens und Bauens ist sie endlich fertig, die Ostseeautobahn. Heute durchschnitt Bundeskanzlerin Angela Merkel das Band, welches die letzten Teilstücke zwischen Tribsees und Grimmen-West und zwischen Greifswald und Gützkow noch von der A 20 trennte. Die Ostseeautobahn gilt als größtes Straßenbauprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg. n-tv: 2005 wird nach Erwartung der Umweltorganisation WWF als das heißeste, stürmischste und trockenste Jahr aller Zeiten in die Geschichte eingehen. In einem WWF-Bericht, der am Rande der UN-Klimakonferenz in Montreal veröffentlicht wurde, hieß es, darauf deuteten Daten von US-Regierungsbehörden sowie der Meteorologischen Organisation hin. Rheinischer Merkur: Jeder fünfte Deutsche wünscht eine moderne Beisetzungsform wie eine Baumbestattung, das Verstreuen seiner Asche, ein Gemeinschaftsgrab, eine Seebestattung oder die Aufbewahrung der Urne zu Hause. Im Zuge des bundesweit liberalsten Bestattungsgesetzes, das seit zwei Jahren in Nordrhein-Westfalen in Kraft ist und keinen Sargzwang mehr vorsieht, haben bereits Städte wie Aachen, Dortmund, Münster, Düsseldorf und Essen Aschestreufelder eingerichtet. Hier verwehen die Überreste der Person unauffindbar im Wind.
08. Berliner Morgenpost: Wieder einmal der teuerste Film aller Zeiten: Direkt im Anschluß an die "Herr der Ringe"-Trilogie hat sich Workaholic Jackson das Monsterprojekt "King Kong", ein Remake der legendären Filme von 1933 und 1979 vorgenommen. Sechs Monate lang wurde der neue Streifen in Neuseeland gedreht. Dafür hat sich Jackson in seiner Heimat sein eigenes Hollywood aufgebaut: 207 Millionen Dollar kostete der Fiction-Film, für den das New York der 30er Jahre nachgebaut wurde. NZZOnline: Mit einem robusten Mandat für die Sicherheit der Soldaten weitet die Nato ihren Einsatz in Afghanistan auf den äusserst unsicheren Süden des Landes aus. Der Einsatz soll im Frühjahr 2006 beginnen. Dies beschlossen die Aussenminister der Allianz am Donnerstag in Brüssel. Zur Ausweitung der Mission im Süden soll das Truppenkontingent von derzeit 9000 um weitere 6000 Soldaten aufgestockt werden (nicht auf Kosten Deutschlands). dieWelt.de: Eine 500-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat heute am späten Nachmittag den Verkehr in der Innenstadt weitgehend lahm gelegt. Der Blindgänger befand sich unter der Mittelinsel der Straße Unter den Linden. Er lag in etwa dreieinhalb Meter Tiefe vor dem Reiterdenkmal Friedrichs des Großen. Berlins Untergrund ist selbst 60 Jahre nach dem Krieg immer noch explosiv. Von den 450 000 Tonnen Bomben, die die Alliierten über Berlin abwarfen, sind zwischen fünf und 15 Prozent noch nicht explodiert. SpiegelOnline: Politikwechsel oder Klarstellung? Rice' Botschaft aus Kiew klang tatsächlich deutlicher als ihre Erklärungen zuvor. "Die Vereinigten Staaten dulden keine Folter", hatte Rice in den vergangenen Tagen stets auf kritische Fragen zu den Verhörmethoden insbesondere des US-Geheimdienstes CIA erwidert. Jetzt verkündete sie, Grundsatz der US-Politik sei, dass die Anti-Folter-Konvention der Uno für US-Bedienstete gelte, "wo immer sie sind, ob innerhalb oder außerhalb der Vereinigten Staaten". Diese Sichtweise ist insofern neu, als dass die Bush-Regierung grausame Methoden bislang ausdrücklich nur für Verhöre auf heimischen Boden ausgeschlossen hatte.
SpiegelOnline: Exakt 1.982.200 Studenten sind im laufenden Wintersemester eingeschrieben, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Doch die Zahl der Studienanfänger ist erneut gesunken. Knapp 352.000 Abiturienten haben sich neu eingeschrieben. Diese Zahl liegt deutlich unter den Erwartungen. Die Erstsemester-Zahlen sinken - weil die Bundesländer allenthalben sparen und Studiengänge schließen. In den Hörsälen ist es eng, vielfach werden Seminar- oder Laborplätze verlost, Studieninteressenten müssen in einigen Fächern mehrere Semester auf einen Platz warten. Dabei ist das Ziel der Bildungspolitik noch lange nicht erreicht. Eine Studienanfängerquote von 40 Prozent eines Jahrgangs hat sich sowohl die neue als auch die alte Regierung als Zielmarke gesetzt. Nach der OECD-Abgrenzung liegt Deutschland aber nur bei knapp 37 Prozent.
09. baz.ch: Das wichtigste CIA-Verhörzentrum in Europa ist nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in Polen gewesen. Mindestens 100 Gefangene werden derzeitig in geheimen Gefängnissen verhört. Etwa ein Viertel von ihnen seien bis vor kurzem in Polen gefangen gehalten worden. In Polen soll es mindestens zwei solcher Gefängnisse gegeben haben. SpiegelOnline: Ahmadinedschad hatte Deutschland und Österreich vorgeschlagen, wenn sie glaubten, dass die Juden unterdrückt worden seien, sollten sie ihnen einen Teil ihres Territoriums abtreten, um dort einen jüdischen Staat einzurichten. Der iranische Präsident bezeichnete Israel zudem als "Krebsgeschwür", das nach Europa verlegt werden sollte. Zugleich stimmte er Historikern zu, die die Bedeutung des Holocaust herunterspielten. Erst im Oktober hatte Ahmadinedschad gefordert, Israel von der Landkarte zu tilgen. Das Auswärtige Amt bestellte den iranischen Botschafter ein.
RNZ-Online: Im Entführungsfall des Deutsch-Libanesen Khaled el Masri gibt es immer mehr Hinweise für eine Verstrickung deutscher Sicherheitsbehörden. Nach einem Zeitungsbericht könnte der US-Geheimdienst CIA erst durch deutsche Informationen auf El Masri aufmerksam geworden sein. Auch El Masri selbst geht von einer deutschen Mitverantwortung aus. Der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) sagte er, kurz vor seiner Freilassung in Afghanistan im Mai 2004 sei ein Mann namens Sam aufgetaucht. «Er war hundertprozentig ein Deutscher.»
derStandard.at: Der als Revolution angepriesene neue Fernsehstandard HDTV lässt das Publikum einstweilen noch kalt. Gerade einmal 40 Prozent haben den Begriff schon einmal gehört, weitere acht Prozent planen unmittelbar in HDTV-taugliche Ausrüstung zu investieren bzw. haben es bereits getan. Das sind die ernüchternden Ergebnisse Forsa-Umfrage. NZ: »In den vergangenen 50 Jahren haben die Menschen die Umwelt schneller und grundlegender verändert als in jeder anderen vergleichbaren Zeit in der Geschichte der Menschheit«. Der zunehmende Raubbau an der Natur macht nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer mehr Menschen krank. Bereits 60 Prozent der Naturschätze wie Trinkwasser und saubere Luft würden heute zerstörerisch und nicht nachhaltig genutzt, heißt es in Bangkok vorgestellten Studie. Der Verlust von Fischgründen und Ackerland wurde als wichtiger Faktor für die Mangelernährung von heute weltweit 800 Millionen Menschen bezeichnet. Mehr als eine Milliarde Menschen hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser. lycos.de: Leipzig im Fussballfieber: 4000 Gäste, weltweit 320 Millionen TV-Zuschauer - erleben heute eine Show der Superlative Die Gruppen-Auslosung für die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Leipzig ist genau 182 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel in München der erste absolute Höhepunkt. NZ: Er hat es nicht ganz geschafft: Im Ranking der «nervigsten TV-Stars» belegt Stefan Raab nur Platz zwei. Gewinner der entsprechenden Umfrage der Zeitschrift «Bildwoche» ist die Jury der Castingshow «Deutschland sucht den Superstar.» Auf Platz drei folgt Hella von Sinnen vor Karl Moik und Désirée Nick.
10. SpiegelOnline: Nach zweiwöchigen Beratungen beschlossen die Delegierten der Uno-Klimakonferenz in Montréal heute, für die Zeit nach 2012 sollten weitere Vereinbarungen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen ausgehandelt werden. Die Einigung wurde auch von den USA akzeptiert, die das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert haben. Die USA, die das Klimaschutzprotokoll boykottieren, lehnen verbindliche Festlegungen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen auch für die Zeit nach 2012 ab. Sie wollten nur einer Abschlusserklärung ohne konkrete Zielvorgaben zustimmen. Kanada als Gastgeberland schlug letzlich einen Kompromiss vor, in dem keine festen Ziele benannt und keine konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen vorgeschrieben werden. Vielmehr sollen in den beiden kommenden Jahren Arbeitsgruppen eingesetzt werden, die sich mit Möglichkeiten zu einer langfristigen Reduzierung der Emissionen beschäftigen. Rund 10.000 Delegierte aus 189 Ländern hatten zwei Wochen lang über Maßnahmen gegen die Erderwärmung und die Verlängerung des Kyoto-Protokolls beraten.
gala.de: Zum 25. Jahrestag seiner Ermordung wurde überall auf der Welt John Lennon gedacht, besonders natürlich in Liverpool, seiner Heimatstadt. Nahe dem 'Cavern Club' der englischen Stadt versammelten sich Fans des Ex-Beatle um ihm zu gedenken und sich an Riesen-Bildern des Musikers zu erfreuen, die an die umliegenden Häuserwände projeziert wurden. Auch in New York gab es nahe dem Dakota Building (Lennons New Yorker Domizil) ähnliche Versammlungen. Reuters: Die Kritik an Altkanzler Gerhard Schröder weitet sich aus. Schröder soll Aufsichtsratschef der North European Gas Pipeline (NEGP) werden. Die Gesellschaft für Entwicklung und Bau der Pipeline von Russland nach Deutschland durch die Ostsee gehört dem russischen Gasriesen Gazprom und den deutschen Konzernen E.ON und BASF. Ab 2010 soll sibirisches Gas durch die Pipeline nach Europa gepumpt werden. FDP-Chef Guido Westerwelle forderte in der "Bild am Sonntag" einen Ehrenkodex für Regierungsmitglieder, die aus dem Amt ausscheiden. Mit Schröders geplantem Engagement würden die schlimmsten Vorurteile gegen Politik und Politiker genährt. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Steuerzahlerbundes. NZ: Der Modemacher Karl Lagerfeld wurde mit einem Bambi geehrt. Er werde in der Kategorie «Kreativität» für seine Erfolge als Modeschöpfer, Fotograf und Designer ausgezeichnet sowie für die «kreative Inszenierung seines eigenen Lebens als ästhetisches Gesamtkunstwerk», teilte die Hubert Burda Media mit. Einkauf bei Lidl: Orangensaft 1,5 L, 0,82 €; Gelatelli, Walnusseis 1L, 1,29 €; Paella Feinfrost Fertiggericht 750g, 1,79 €; Lord Nelson Grüner Tee 25x1,75g, 0,99 €; 2 Vitaleckbrötchen, 0,69 €; Vitalbrot 500g, 0,89 €; Runde Lebkuchen mit Schokolade 200g, 0,69 €; Paprika grün 500g, 0,69 €; 6 Eier, 0,77 €; Stremellachs 125g, 1,69 €; Strauchtomaten, 1,11 €/Kg; Weintrauben hell, 1,99 €/Kg; Kondensmilch 4% 340g, 0,35 €; Bananen 1,05 €/Kg; Garnelen in Lake 100g Abtropfgewicht, 1,39 €, Frische Sülze 400g, 1,59 €; Edelschokolade 70 % 125g, 0,85 €; Tragetasche 0,09 €

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Jürgen Albrecht, 03. Dezember 2005
Update: 05.11.2007

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