Folter mit System im Irak
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Ein erschütternder Artikel im SPIEGEL 39/2005: Der Kapuzenmann. Ohne den erhobenen Zeigefinger wird das Leben eines Irakers dem eines amerikanischen Soldaten gegenübergestellt. Beide wollen nichts anderes, als leben und in Ruhe gelassen werden. Eine absurde Politik sorgt dafür, dass sie im Irak aufeinander treffen. Das Bild des Irakers ging als Kapuzenmann um die Welt. Allein 40.000 Folteropfer haben sich in der "Vereinigung der Opfer der Gefängnisse der amerikanischen Besatzung" zusammengeschlossen. Sechs Soldat wurde bisher wegen Misshandlung von Gefangenen verurteilt und unehrenhaft aus der US-Armee entlassen. Niemand glaubt Amerika das Fehlverhalten einzelner Soldaten. Es wird mit System gefoltert. In jedem Krieg und seit Menschen Krieg gegeneinander führen. Gib dem Menschen Macht - unbeschränkt und unkontrolliert - und er wird zum Tier. Und weil das so normal und selbstverständlich ist, sind Folter und gravierende Menschenrechtsverletzungen durch die USA weder ein Thema für den deutschen Aussenminister noch bei der UNO-Vollversammlung. Nur im Internet ist Folter unübersehbar präsent: 318.000 Dokumente unter dem Stichwort "Folter Irak".
Verhörtechniken der CIA Florian Rötzer: In den Zeiten des Kalten Krieges wurden von der CIA mit groß angelegten wissenschaftlichen Versuchen [Link] Methoden entwickelt, die nicht mit körperlicher Gewalt, sondern mit Mitteln der psychologischen Beeinflussung die Menschen brechen sollten. Sinnesdeprivation, Isolation, Schlafentzug, laute Musik, Nacktheit, Demütigungen, Zerstörung der Persönlichkeit, Androhung von Schmerzen, Auslösen von Todesangst und ähnliche Methoden sollten die Gefangenen weich und gefügig machen. Daneben wurden weiterhin körperlicher Zwang und Gewalt angewandt und befreundeten Geheimdiensten wie in Lateinamerika oder Iran gelehrt. Die CIA erhielt vermutlich kurz nach dem 11.9. die Erlaubnis, Verdächtige offen oder in verdeckten Operationen zu verschleppen, einzusperren oder auch zu töten ([Link] Mord im Auftrag des US-Präsidenten). 2002 wurde neben der allgemeinen Aufweichung der Regeln zur Behandlung von Gefangenen, die als "feindliche Kämpfer" außerhalb jeder Rechtsordnung gestellt wurden, vermutlich auch formal harte Verhörtechniken von der Regierung [Link] gebilligt. Mehr ...
Der ganz gewöhnliche Kapitalismus Aber das reicht noch nicht. Auf der Website einer von den Niederlanden aus operierenden Pornofirma kann man Folter- und Rambo-Bilder gegen den Zugang zu Porno Sites eintauschen. Die Idee kam dem Betreiber als er feststellte, dass GI's vom Irak und Afghanistan aus schlecht mit der CreditCard für Pornos im Web zahlen konnten. Also wurde schnell eine neue Währung erfunden. Naheliegend, denn Masochisten werden ja auf Pornoseiten schon lange bedient. All
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Jürgen Albrecht, 30. September 2005