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Demokratie ist Utopie

 

 

 

 

 

 

Demokratie ist Plappergesellschaft
Die Staatsform der Demokratie wurde vor 2500 Jahren in Griechenland institutionalisiert (Attische Demokratie). Das Grundprinzip: Jeder kann mitreden, jeder hat eine Stimme. Dieses Prinzip ist die grösste Stärke, gleichzeitig aber auch die grösste Schwäche der Demokratie. Demokratie ist Pluralismus: Alles ist möglich, unendliche Toleranz, das Recht auf freie Meinungsäusserung: Lasst alle Blumen blühen. Pluralismus ist für mich der entscheidende Wert, das Beste an der Demokratie!

Der Pluralismus als Regierungsform aber ist untauglich. Jeder hat eine Stimme bedeutet hier: Über Lösungsvorschläge wird auf dem Jahrmarkt verhandelt und jeder Schwätzer hat das Recht, zu Gesetzesvorhaben und Reformvorschlägen seine Meinung öffentlich kund zu tun. Talk Shows sind ein gefundenes Fressen für die Medien. Mit den neuen Medien mutierte die Demokratie zur Plappergesellschaft. Der Ahnungslose hat genau so viel Einfluss, wie der hoch spezialisierte Fachmann. Mehr noch, denn hierbei gilt ein weiteres Prinzip: Wer die beste Show bietet, der hat am meisten Recht und wird zum Volkstribun gewählt. Mit fatalen Folgen: Die Regierenden sind zwar gute Redner und Schauspieler, aber damit sind ihre Talente erschöpft. Kein Fachwissen trübt ihr Urteilsvermögen, keine Ahnung vom wahren Leben des 'Mannes auf der Strasse'. Ihr Ego gaukelt ihnen Rang und staatsmännische Bedeutung vor. Mit Erfolgen wird getrommelt, geht etwas schief, ist es niemand gewesen. Den Rat gebildeter Fachleute schlagen sie in den Wind und Naturwissenschaftler sind für sie 'Techniker' die man braucht, damit Strom aus der Steckdose kommt. Der Staat, die Regierung und die Parteien werden von solchen Leuten getragen: Politiker.

Unfähigkeit und Entscheidungsschwäche hängen wie ein Damoklesschwert über allen Demokratien. Die demokratische Regierungsform wurde zur parlamentarischen Demokratie, zur Karikatur von Demokratie, zur Perversion von Demokratie. Es wird endlos geplappert, aber nicht im öffentlichen Interesse gehandelt, sondern unter der Decke gekungelt. Längst sind demokratische Regierungen zu Quatschbuden raffgieriger, heilsgewisser, ahnungs- und/oder skrupelloser Selbstdarsteller verkommen. Ihre Namen sind täglich in den Schlagzeilen zu finden. Diese hoch technisierte Zivilisation wird nicht regiert und gesteuert, sondern ist längst zum Selbstläufer geworden. Mit unabsehbaren Folgen. Dank Demokratie.

14. November 2006

Plappern und Habenwollen
Das ist unsere Welt: Infantiles Plappern und Habenwollen. Waren und Plappern machen Leute. Waren und Plappern schaffen Identität. Waren und Marken haben Eigenschaften, die wir gerne hätten, aber nicht haben. Wir plappern über Dinge, die wir gerne verstehen würden, von denen wir aber keine Ahnung haben. Der Kopf und die Vernunft sind OUT, der Bauch und der Kick sind IN. Das Konsumbürgertum hat das Bildungsbürgertum ersetzt. In Varianten und Schichten, aber vom Hatz-IV-Empfänger bis zum Professor und von Lidl bis Prada: Alle plappern und am liebsten öffentlich und alle wollen haben und am liebsten alles.

Wolfgang Ullrich schreibt über Konsum, Kultur und Kunst.
Die Plappergesellschaft wird er auch noch entdecken:
Habenwollen. Wie funktioniert die Konsumkultur?
S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2006
Was war Kunst? Biographien eines Begriffs
S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2005, 2. Auflage

26. November 2006

Staatsverdruss

Zufrieden mit Deutschland und EU, Statistik

Ein Kommentar ... und mehr ...

04. November 2006

ARD Deutschlandtrend

Ein Kommentar ...

03. November 2006

Demokratie ist Utopie
Gerade haben wir wieder gewählt: Das Grundprinzip der Demokratie. Hinterher staunen alle über das Wahlergebnis: Dieses Ergebnis haben wir doch gerade nicht gewollt! Demokratie ist nicht der Weisheit letzter Schluss, erst recht nicht die parlamentarische Demokratie. 'Freie Wahlen' sind nichts anderes als ein gut funktionierender Zufallsgenerator. Die Einigung auf den kleinsten, gemeinsamen Nenner ist das Ergebnis demokratischer Wahlen und es ist offensichtlich: Je mehr Demokratie, umso weniger neue Ideen. Die Demokratie wirkt bewahrend und ist reformfeindlich. Sie schützt auch nicht vor Radikalen, Fundamentalisten und Diktatoren. Hitler ist demokratisch an die Macht gekommen, so wie die Hamas und die Hisbollah!

Die parlamentarische Demokratie hat mit Demokratie nicht mehr viel zu tun. Am deutlichsten wird das nach jeder Wahl demonstriert: Es stehen genau die gleichen Figuren wie vor der Wahl auf der Bühne, im Höchstfall sind sie etwas anders sortiert. Die Perversion der parlamentarischen Demokratie ist in den USA zu besichtigen. Ausgerechnet hier, wo ständig von Freiheit und Demokratie geredet wird, ist die Demokratie zur Show verkommen. Das Amt des Präsidenten wird meistbietend versteigert. Wie anders ist sonst zu erklären, dass die Bewerber um das Präsidentenamt über eine Milliarde Dollar (!) in ihre 'Wahl' investieren?

Zunehmend ist (besonders in den USA) von den 'demokratischen Werten' die Rede. In einem interessanten Feature weist Rudolf Burger darauf hin, dass es '... keine demokratischen Werte gibt. Es gibt demokratische Strukturen und Verfahrensweisen, aber es gibt keine ethische Norm, die unablöslich mit Demokratie verbunden wäre. Es liegt ganz im Gegenteil im dynamischen Wesen der Demokratie, dass sie alle Werte zur Disposition stellt; sie selbst ist moralisch leer.' Das ist keine Wortklauberei, sondern eine Tatsache. Demokratie ist ein Verfahren. Die Bundesrepublik der 68-er beispielsweise verkörperte ganz bestimmte Werte, völlig unabhängig davon, dass sie demokratisch verfasst war.

Was ist die Alternative zur (nicht funktionierenden) Demokratie? Es hat König- und Kaiserreiche gegeben, Dynastien und ungezählte Diktaturen. Unzweifelhaft konnten wir in den Demokratien der letzten 50 Jahre das grösste Mass von Freiheit geniessen, das Menschen je hatten. Aber das lag nicht an der Demokratie, sondern am Wohlstand durch Technik. Ich kenne nur eine wirkliche Alternative: Die Diktatur eines 'weisen Fürsten', das Ideal altmesopotamischer Herrscher. Aber in den wenigsten Fällen gelingt es weisen Fürsten, gegen die gewalttätigen ihrer Zunft an die Macht zu kommen. Spätestens nach 20 Jahren an der Macht, ist der Fürst auch nicht mehr weise. Die Speichellecker seiner Umgebung haben ihn manipuliert und mindestens geistig korrumpiert. Der ehemals weise, bodenständige Fürst ist der Realität weit entrückt.

Die Demokratie hat erhebliche Schwächen und Nachteile. Die Älteren von uns aber haben schon deutlich schlimmere Zeiten erlebt. Gerade deshalb sind auch in der Demokratie Vorsicht und Argwohn immer angesagt.

18. September 2006

 

Demokratie ohne Volk

Zweifel an der Demokratie

30. Dezember 2006

 

Unzufrieden mit der Demokratie

Umfrage zu Demokratie

13. November 2007

 

Links
Nicht repräsentative Links zum Stichwort 'Demokratie':


Jürgen Albrecht, 14. November 2006
update: 13.11.2007

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