Web-Sampling - Technik für Plagiatoren
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Viele
kultur- und geisteswissenschaftlichen Institute an Universitäten,
aber auch zahlreiche andere Bildungseinrichtungen produzieren derzeit
eine Textkultur ohne Hirn: Wissenschaftliche Texte bestehen zunehmend
aus minimalen Umschreibungen bestehender Texte. Es kommt zu einer
Invasion des "Vgl.", wobei wissenschaftliches Arbeiten offenbar
sehr oft mit einem rein editorischen Vorgehen gleichgesetzt wurde.
Wissenschaft als Erfinden kreativer Ideen auf der Basis des Verstandenen
kommt aus der Mode. Vor fünf
Jahren untersuchte der Bielefelder Soziologie-Professor Wolfgang Krohn
das Copy/Paste-Verhalten seiner Studenten. Unter den 39 abgelieferten
Gruppenhausarbeiten identifizierte er zehn als völlig oder in
wesentlichen Teilen als abgekupfert.
Seither gilt die Daumenregel, dass sich Prüflinge mit einem Anteil
von etwa 30 Prozent mit fremden Federn schmücken. Ganz so schlimm
ist es wohl doch nicht. Aber eine Zahl von etwa drei Prozent sind
mit Sicherheit Totalplagiate. Die hohe Zahl der von Professoren
zu korrigierenden schriftlichen Arbeiten macht die Entdeckung von
Plagiaten mit herkömmlichen Mitteln nahezu unmöglich. Der
Artikel 'Abschreibeprüfung' in der aktuellen c't 207,
Heft 1, Seite 78 ff beschreibt den Kampf
der Hochschulen gegen Plagiate mit Hilfe inzwischen
kommerzieller Dienstleister. 29. Dezember 2006
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Jürgen
Albrecht, 29. Dezember 2006
update:
04.11.2007