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Seit Oktober 2005 |
Mitglied des Deutschen Bundestages |
Seit Anfang 2004 |
Leiterin der Projektgruppe Bürgerversicherung beim SPD-Parteivorstand |
2004 |
Beginn der Promotion (Germanistisches Seminar der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn) |
seit Dez. 2003 |
Mitglied des SPD-Präsidiums |
2002 - 2003 |
Mitarbeiterin IG-Metall |
seit Mai 2000 |
Mitbegründerin und Vorsitzende vom Forum Demokratische Linke 21 |
seit Nov. 1999 |
Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Mayen-Koblenz |
seit Mitte 1999 |
Mitglied des Kreistages Mayen-Koblenz |
1998-2002 |
Mitglied des Deutschen Bundestages |
seit 1997 |
Mitglied im SPD-Parteivorstand |
1995-1999 |
Bundesvorsitzende der Jusos |
1993-1995 |
Landesvorsitzende der Jusos in Rheinland-Pfalz |
1989 |
Gründung des SPD-Ortsvereins Weiler |
1988 |
Eintritt in die SPD |
Im neuen Grundsatzprogramm der SPD, beschlossen am 28. Oktober 2007 auf dem Parteitag in Hamburg, ist sechs Mal die Rede vom 'demokratischen Sozialismus', zu dem sich Parteichef Beck in seiner abschliessenden Rede ausdrücklich bekannt hat. Was man unter demokratischem Sozialismus versteht, wird im Grundsatzprogramm so beschrieben: "Unsere Geschichte ist geprägt von der Idee des demokratischen Sozialismus, einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, in der unsere Grundwerte verwirklicht sind. Sie verlangt eine Ordnung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, in der die bürgerlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundrechte für alle Menschen garantiert sind, alle Menschen ein Leben ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt, also in sozialer und menschlicher Sicherheit führen können."
Im Programmatischen Gründungsdokument der Partei DIE LINKE (Dortmund, 25. März 2007) taucht der Begriff 'demokratischer Sozialismus' elf Mal auf. Dabei geht es immer um hehre Zielvorstellungen wie beispielsweise: "Ziel des demokratischen Sozialismus, der den Kapitalismus in einem transformatorischen Prozess überwinden will, ist eine Gesellschaft, in der die Freiheit des anderen nicht die Grenze, sondern die Bedingung der eigenen Freiheit ist. Dazu machen wir uns im Hier und Heute auf den Weg, gegen Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und gegen patriarchale und rassistische Unterdrückung."
Die Zielstellungen für den demokratischen Sozialismus der SPD oder der DER LINKEN hätte man auch aus den 'Dokumenten' eines beliebigen SED-Parteitags abschreiben können. Im Ziel waren sich Marxisten, Sozialdemokraten, Linke, Kommunisten und Träumer aller Couleur seit der Französischen Revolution immer einig: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - und dazu noch Gerechtigkeit. Eine Vision. Eine Vision, die sich bei einem 70-jährigen Feldversuch als Utopie erwiesen hat.
Kein Politiker kann heute konkret sagen, wie der demokratische Sozialismus funktionieren und wie man ihn aufbauen soll - in permanenter Konkurrenz zum global agierenden Kapitalismus! Dabei müsste man nach 70 Jahren realem Sozialismus doch den zweiten Versuch wesentlich exakter beschreiben können, als Marx es für den ersten Testlauf getan hat. Schliesslich hat man doch aus den Fehlern des sozialistischen Lagers gelernt ... oder ?! Im Internet findet sich nichts, wenn man nach einer Fehleranalyse des realen Sozialismus oder den Irrtümern der DDR-Ideologen sucht. Weder Marxisten, die SPD oder DIE LINKE haben die Fehler des realen Sozialismus analysiert. Weltweit existiert kein wissenschaftlich fundiertes Konzept für eine Neuauflage des Sozialismus.
So genau will es offensichtlich auch kein Politiker wissen, denn dann müsste er ja konkret werden und sich für seine Handlungen später verantworten. Da ist es doch viel ungefährlicher, blumige Reden über Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie und Sozialismus zu halten und den Wählern eine illusionäre, heile Zukunft vorzugaukeln. Beim Parteiengeschwätz vom demokratischen Sozialismus geht es nur darum, Wähler zu ködern. Der neue Sozialismus ist weder ernst gemeint, noch ernst zu nehmen.
Die Realität sieht völlig anders aus und in der ist nicht einmal ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen durchsetzbar.
Der Zusammenschluss von Linkspartei und WASG ist juristisch vollzogen.
Seit Mittenacht (16.06.2007) gebe es die neue Partei «Die Linke»,
sagte Linksfraktionschef Gregor Gysi am Samstag auf dem Gründungsparteitag
in Berlin. Er fügte hinzu: «Ab heute sind wir die drittstärkste
Partei.» Mit der Fusion von Linkspartei und WASG sei die Linke
in der deutschen Parteienlandschaft noch vor die FDP gerückt. Mehr
...
Nach dem Willen der neuen Partei „Die Linke.“ soll Deutschland
zu einem Staat des demokratischen Sozialismus werden. Ein solcher politischer
Wechsel entspreche mehr dem Grundgesetz als der Kapitalismus. Das sagte
Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi am Samstag beim Vereinigungsparteitag
von Linkspartei und WASG in Berlin. Mehr
...
"Freiheit durch Sozialismus ist die Formel, hinter der wir uns versammeln",
proklamierte Lafontaine. Mehr
...
Kommentar Al: Seit heute gibt es wieder eine Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Die Linke. Ich bin hin und hergerissen zwischen grimmiger Verachtung und rationaler Analyse.
Die Emotionen lassen mich ROT sehen: Die alten, mehrfach gewendeten SED-Kader! Sie haben mich 40 Jahre in der sozialistischen DDR eingesperrt und über mein Leben bestimmt. Das SED-Vermögen und ihre Pfründe haben sie über die Wende gerettet. Sie hatten 70 Jahre die Macht, eine bessere Gesellschaft aufzubauen und sind dilettantisch gescheitert. Nie wurde öffentlich analysiert, warum das sozialistische Lager mit der DDR sang- und klanglos untergegangen ist. Jetzt wollen die gleichen Figuren wieder einen Sozialismus aufbauen, aber niemand sagt, was darunter zu verstehen ist und wie es diesmal funktionieren soll. Dazu der machtgeile Populist Lafontaine, der im Westen den Rattenfänger für die ehemalige SED/PDS spielt. Heute wurde Die Linke gegründet - Eine Parteigründung ohne Parteiprogramm!! Es ist ganz offensichtlich, dem kleinen Führungszirkel der neuen Partei geht es nicht um programmatische Ziele und eine bessere Welt, sondern nur um Wählerstimmen, das eigene Ego, einen lukrativen Job und die Teilhabe an der Macht. Diese Politiker passen nahtlos zu der bereits arrivierten Garde der etablierten Parteien: Grosse Worte, schamlose Lügen, keine Fachkompetenz und nur Kompromisse auf dem kleinsten, gemeinsamen Nenner.
Aber rational und strategisch gesehen, ist eine Partei links von der profillosen SPD ein äusserst geschickter Schachzug von Gysi und Lafontain. Die Linke kann, wenn sie geschickt laviert, der SPD, den Grünen und der FDP mit populistischen Parolen Feuer unter dem Hintern machen und viele Stimmen abjagen. Das kann hoch interessant werden! Die Linke ist eher wählbar, als eine rechte Partei. Früher oder später wird die SPD gezwungen sein, mit ihr zu koalieren. Dann haben die linken Demagogen das erreicht, was sie wollten: Macht und Zugriff auf die Staatskassen. Was die grosse Koalition zustande gebracht hat, kann Rot-Rot allemal erreichen. Der demokratische Sozialismus wird in einer globalisierten, kapitalistischen Welt (aus rein ökonomischen Gründen) immer Illusion bleiben. Aber was macht das schon? Das Wahlvolk will mit Illusionen gefüttert werden und die kosten ja nix.
Jürgen
Albrecht, 27. Oktober 007
update:
14.12.2007