Jürgen Kuczynski, die DDR und der AntonplatzIm Herbst 1989 hatte ich eine Nierenkolik. Im Krankenhaus las ich die Memoiren von Jürgen Kuczynski und sein Buch "Dialog mit meinem Urenkel". Wutschnaubend schrieb ich J.K. einen Brief, als ich wieder zu Hause war. Kuczynski war eine schillernde Figur. Kalt gestellt in der DDR, schrieb er seine Memoiren und andere Bücher. Vom Westen wurde er als grosser Wirtschaftswissenschaftler und DDR-Kritiker hoch gelobt. Ich hatte vom "schärfsten öffentlichen Kritiker" (J.K. über sich selbst) viel mehr erwartet und konnte nicht begreifen, wie ein angeblich exponierter DDR-Kritiker so an der Lebenswirklichkeit von 1989 vorbeischreiben konnte! Ganz abgesehen von seiner Eitelkeit und der ständigen Selbstbespiegelung, die aus jedem zweiten Absatz spricht. Aus meiner Sicht war J.K. bis zu seinem Tode (1997) unfähig, die systemimmanenten Fehler des realen Sozialismus zu erkennen und zu benennen. Er "glaubte" idealistisch an die "wissenschaftliche Weltanschauung" des Sozialismus. Die vielen Glaubenssätze und Irrtümer der Marxisten hat er nie wahrgenommen. Der Briefwechsel mit Kuczynski war der Beginn meiner DDR-Vergangenheitsbewältigung. Inzwischen habe ich dazu ziemlich viel geschrieben. Diese speziellen Storys sind in dem Buch Mauerfall und Neustart zusammengefasst. Meine Wut über J.K. ist verraucht. Der Marxismus ist nach einem 70-jährigen, weltweiten Feldversuch mit realen Menschen, gründlich an die Wand gefahren. Totalschaden. Der Historische Materialismus und das Gesellschaftssystem Sozialismus/Kommunismus hat sich damit als das erwiesen, was es von Anfang an war: Eine Gesellschaftsutopie. Für mich ist damit die Sache erledigt. Meine Vergangenheitsbewältigung ist abgeschlossen. Das genau aber gilt nicht für die Erben von Jürgen Kuczynski. Viele haben nach dem Zusammenbruch des Sozialistischen Lagers ihre politische Heimat in der Partei DIE LINKE gefunden, denn dort konnten sie ihre politischen und philosophischen Überzeugungen unverändert pflegen. Einige bemühen sich jetzt, eine Strasse oder einen Platz in Berlin nach dem herausragenden Wissenschaftler J.K. zu benennen. Mehr ... Ein Teil des Antonplatzes soll seinen Namen erhalten. Natürlich ist darüber ein heftiger Streit zwischen der linken und der schwarzen Fraktion des Kommunalparlaments entbrannt. Was sagt mein Bauch nach 20 Jahren dazu? Kuczynski war kein Normalmass. Er war ein Ideologe, ein Kopfarbeiter, ein Vielschreiber. Aber 4.000 Veröffentlichungen besagen gar nichts. Einstein hat mit den wenigen Seiten seiner Dissertation das wissenschaftliche Weltbild revolutioniert. Kuczynski hat die DDR stabilisiert, aber für die Menschheit nichts bewirkt. J.K. ist Geschichte. Ob ein Platz nach ihm benannt wird oder nicht, ist ohne Belang. Wer erinnert sich heute noch an Kuczynski? Wer wird in 100 Jahren noch wissen, wer Kuczynski war? Weise geworden, ist es mir völlig egal, ob ein Kuczynski-Platz existiert oder nicht. Dieser Platz würde auch an seine vielen Irrtümer erinnern ... Wenn überhaupt.
Wer sind die Erben von J.K. ?Zu DDR-Zeiten gab es hunderttausende gut ausgebildeter "Gesellschaftswissenschaftler". Sie hatten eine klare Aufgabe in der Wirtschaft, im Staatsapparat, in der Armee, an den Hoch- und Fachschulen bis hin zum "Blockwart" des Wohngebiets: Die Beschlüsse der Partei bis hinunter zum letzten Arbeiter und Bauern durchzusetzen. Messlatte waren die Klassiker Marx, Engels, Lenin und Stalin. Stalin blieb in den 50-er Jahren auf der Strecke. Aber bis zum Mauerfall wurden die Schriften von Marx, Engels und Lenin wie eine Offenbarung gelesen. Kritik an den Klassikern war Sakrileg und niemand von den "führenden Genossen der Partei und Staatsführung" kam auf die Idee, die Klassiker zu aktualisieren. Sie wurden bis zuletzt nur interpretiert. Dafür, und damit für die reine Lehre, war die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (AfG) zuständig. Bis zum Mauerfall war Otto Reinhold ihr Direktor, ZK-Mitglied, Professor und hoch dekoriert. An seiner Seite als Stellvertreter Rolf Reißig. Nach Reinhold wurde Reißig bis zur Abwicklung im Jahr 1992 Direktor der AfG. Neben Otto Reinhold und seiner ideologischen Akademie war Kurt Hager, Mitglied des Zentralkomitees (ZK) und des Politbüros des ZK der SED, entscheidend für die ideologische Ausrichtung der DDR verantwortlich. Unter diesem Dach aber existierten unübersichtlich viele "Gewi"-Institute an Hoch- und Fachschulen, in der Industrie und auch direkt im Staatsapparat, die nur eine Aufgabe hatten: Die ideologische Gleichschaltung der gesamten DDR-Gesellschaft. Es ging in diesen gesellschafts"wissenschaftlichen" Instituten nicht um Wissenschaft und Forschung, sondern ausschliesslich um Ideologie, um die Durchsetzung der SED-Direktiven, um Agitation und Propaganda. Nach dem Mauerfall waren alle diese Gesellschaftswissenschaftler spätestens 1992 arbeitslos. Niemand brauchte mehr Parteisekretäre, Politkommissare, Akademiepräsidenten, Institutsdirektoren, Gewi-Professoren und jede Menge "wissenschaftliche" Mitarbeiter. Was tun mit so vielen Menschen, die nichts anderes gelernt hatten, als Marx und Lenin zu zitieren und Befehle von oben auszuführen? Leute, die zwar akademisch gebildet, aber nie gezwungen waren, sich selbstständig Gedanken zu machen? Für alle ist ihr Weltbild zusammengebrochen. Die cleversten von ihnen, beschäftigt im Aussenhandel, haben sich mit volkseigenem Geld selbständig gemacht. Oder sie haben die Seiten gewechselt und ihr Wissen dem ehemaligen Klassenfeind verkauft. Ein exemplarischer Fall: Schalck-Golodkowski. Seit 1990 lebt das Ehepaar mit Hilfe der Bundesregierung unbehelligt in Rottach-Egern am Tegernsee und erfreut sich einer umfangreichen Sammlung Meißener Porzellans ... Die meisten Gesellschaftswissenschaftler haben nach einer Schockstarre zwangsläufig den Beruf gewechselt, denn wie sollten sie sonst unter den neuen Bedingungen überleben? Einige haben das nicht geschafft und sich in die innere Emigration zurückgezogen. Ihre Vergangenheit verdrängen sie mit Fernsehgerät und Alkohol, so wie Otto Reinhold. Viele haben schon im Dezember 1989 ihre Auf- und Umstiegschance in der mehrfach gewendeten SED/PDS/DIE LINKE gesucht und gefunden. Nur wenige Gewi-Genossen haben schnell genug die Zeichen der Zeit erkannt und sich mit den neuen politischen Verhältnissen arrangiert. Sie haben (auch mit SED-Geldern) Organisationen und PDS-nahe Stiftungen gegründet und es schnell gelernt, Drittmittel zu beantragen. Auf diese Weise wurden aus staatstragenden SED-Politikern und marxistischen Gesellschaftswissenschaftlern "Geisteswissenschaftler". Hier sind die Erben Kuczynski's zu finden. Sie haben zwar ihr gesamtes Umfeld auswechseln müssen, aber das pluralistische System der Bundesrepublik und die hier geltenden Menschenrechte und bürgerlichen Freiheiten haben es ihnen ermöglicht, am alten Weltbild festzuhalten und sich weiter mit gesellschaftswissenschaftlicher Forschung (die heute "sozialwissenschaftlich" genannt wird) einen gehobenen Lebensstandard zu sichern.
Drängende Fragen ...Nichts liegt näher, sollte man meinen, als dass sich diese Wissenschaftler jetzt sofort und mit aller Energie auf die Erforschung des Untergangs des "Sozialistischen Lagers" und die philosophischen Schwachstellen des Marxismus gestürzt hätten. Weit gefehlt. Genau dieses riesige Arbeitsfeld ist bis heute unbearbeitet geblieben. Die Garde dieser Wissenschaftler wird das vielleicht vehement bestreiten, aber es gibt sie nicht, die Analyse des Scheiterns des realen Sozialismus aus marxistischer Sicht. Nichts findet man dazu im Internet. Das hat mich dazu gebracht, Mitte Februar 2008 Briefe an die SPD und DIE LINKE zu schreiben. Ich bat darum, mir ein paar ganz einfache Fragen klar zu beantworten:
E-Mails mit denen ich diese Fragen stelle, schicke ich an die Spitzen beider Parteien: Die Bleistifte von Peter Struck und Hubertus Heil rufen mich an und verweisen auf die Aussagen des SPD-Parteiprogramms. Das sind die einzigen Reaktionen! DIE LINKE antwortet überhaupt nicht auf meine Anfrage *), die SPD nur formal. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass man meine Fragen nicht beantworten kann. Fehlanzeige für die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit. Beide Parteien sind offensichtlich so sehr mit der aktuellen Tagespolitik und taktischen Erwägungen beschäftigt, dass sie die wissenschaftliche Fundierung ihres angeblichen, hehren Zieles der Schaffung einer besseren Gesellschaft völlig aus dem Auge verloren haben. Die PDS hat sich jetzt zwar mit West-Linken vereinigt und noch einmal umbenannt. Aber zur Bundestagswahl 2009 ist DIE LINKE sogar ohne Parteiprogramm angetreten. Unglaublich, dass so etwas funktioniert! _________________________________
... und keine AntwortenÜber das Internet ist leicht festzustellen, welche Forschungsprojekte ehemals staatstragende DDR-Gesellschaftswissenschaftler bearbeiten. Die grösste, linke Forschungseinrichtung ist die Rosa Luxemburg Stiftung. Sie residiert im Bürohaus am Franz-Mehring-Platz 1. Das ist das grosse Gebäude des ehemaligen "Zentralorgans der SED", der Zeitung NEUES DEUTSCHLAND. Ehemals natürlich Volkseigentum, gerettet als Parteieigentum durch die PDS. Hier ist der Vorstand dieser Stiftung zu sehen, darunter fast nur bewährte, gute Genossen aus grosser Zeit: Von links nach rechts: Prof. Dr. Dieter Klein, Thomas Händel (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr. Christa Luft, Heinz Vietze MdL, Vorsitzender des Vorstandes, Dr. Gesine Lötzsch MdB (stellv. Vorsitzende), Claudia Gohde, Dr. Stefanie Ehmsen, Dr. Thomas Flierl MdA, Peeter Raane, Dr. Florian Weis (geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Die DDR-Biografien der Vorstandsmitglieder und weiterer SED-Kader sind beispielsweise über folgende WebSite der Bundesregierung (!) hier ... zu recherchieren. Sie wurden in den heutigen Sprachgebrauch übersetzt (sehr freundlich ausgedrückt). In den ehemaligen Kaderabteilungen haben diese Lebensläufe mit Sicherheit deutlich anders ausgesehen ...
Die Publikationen der Rosa Luxemburg Stiftung sind ein Spiegel ihrer Arbeitsergebnisse. Hier ... sind sie einzusehen und das sind einige Themen aktueller Veröffentlichungen:
Nichts ist unter den vielen Themen zu finden, das meine oben gestellten Fragen beantworten würde. Vorwiegend geht es um die Kommentierung der aktuellen Politik, nicht aber um konzeptionelle Vorstellungen für diese Politik. Kaum etwas ist zur DDR-Vergangenheit und zum ehemaligen sozialistischen Lager zu finden. So kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Aufarbeitung von 70 Jahren realer Sozialismus und die Erhellung des Begriffs "demokratischer Sozialismus", mit dem seit 20 Jahren heftig hantiert und agitiert wird, für diese Gesellschaftswissenschaftler kein Thema ist.
Rolf Reißig will sicher möglichst nicht mehr daran erinnert werden, dass er mit Otto Reinhold an der Spitze der Akademie für Gesellschaftswissenschaften der SED stand und dass er diese buchstäblich staatstragende Akademie von 1989 bis zur Auflösung 1992 als Direktor (oder Präsident?) geführt hat. Bereits im März 1990 gründete er das Brandenburg-Berliner Institut für sozialwissenschaftliche Studien (BISS e. V.), dessen Leiter er bis heute ist. Zitat: "Das BISS e.V. wurde als unabhängiges, gemeinnütziges sozialwissenschaftliches Institut gegründet und finanziert sich ausschließlich aus Drittmitteln. Die wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts konzentrieren sich räumlich auf die ostdeutschen Bundesländer, insbesondere auf den Berlin-Brandenburger Raum. Diese Arbeiten schließen seit mehreren Jahren Perspektiven im internationalen Vergleich mit ein. Insbesondere untersucht das Institut sozioökonomische Entwicklungsprozesse, arbeitet an sozialwissenschaftlichen Analysen über Institutionen und Akteure auf kommunaler und regionaler Ebene sowie auf Ebene der Länder. Gleichzeitig nehmen anwendungsorientierte Untersuchungen und praktische Gestaltungsprojekte einen größeren Raum ein." Quelle ... Hier einige aktuelle Projekte von Biss e.V., die ausschliesslich mit Steuermitteln finanziert werden:
Die Finanzierung dieser Projekte durch Bundesministerien oder die Rosa Luxemburg Stiftung ist gewährleistet. Der geordnete Rückzug ist gelungen. Der ruhige Arbeitsplatz ist gesichert. Mühelos würden mir weitere Forschungsthemen einfallen. In der Drittmittelbeschaffung bin ich bewandert. Warum sollte ich mich unter diesen Umständen so komplizierten Fragen stellen, wie der nach der Inbetriebsetzung des Demokratischen Sozialismus unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus?!
Günter Kröber war von 1970 bis 1990 Direktor des Instituts für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaft an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Nach eigenen Angaben ist er seit 1992 im verordneten Altersübergang und Ruhestand. Er hat zu DDR-Zeiten interessante, sehr gut lesbare Bücher zu methodologischen Problemen der Wissenschaft veröffentlicht. Auch er denkt nicht daran, über den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers zu forschen. Er hat sich in die Strukturbildung durch Palindromisierung geflüchtet - was immer das auch sein mag. Im Andenken an seinen grossen Wissenschaftskollegen sinniert er in einem langen Artikel darüber nach, warum Jürgen Kuczynski in den 70-er Jahren nicht den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten hat ... Womit wir wieder am Anfang angekommen wären.
Sprachlos und keine wissenschaftlichen ArgumenteOffensichtlich gehöre ich (als Ingenieur und nicht vom Fach ...!) zu den wenigen Leuten, die sich intensiv im Internet mit der DDR und den Irrtümern der Marxisten auseinandergesetzt haben. Es existiert dort nicht viel zu diesem Thema. Am meisten findet man noch in einem DDR-Portal bei Wikipedia. Aber hier handelt es sich in erster Linie um Fakten, denn konzeptionelle Diskussionen sind ja wegen der seltsamen Regularien bei Wikipedia nicht zugelassen. Dagegen sind im Internet noch sehr viele gläubige Marxisten unterwegs, die auch aus der Revolution von 1989 nichts gelernt haben. Weil es im Internet so wenig zu diesem Thema gibt, bin ich sicher, dass Kuczynski's Erben meine Ausführungen längst gelesen haben. Einige meiner Storys sind schon seit fünfzehn Jahren online! Trotz dieser langen Zeit gibt es keinerlei Reaktion darauf, keinen heftigen Streit und kein Feedback von den zahllosen, ehemaligen Gesellschaftswissenschaftlern der DDR. Absolute Funkstille. Das muss Methode haben! Dabei würde ich liebend gerne mit den ehemaligen Genossen diskutieren! Mir fehlt die Auseinandersetzung, der wissenschaftliche Meinungsstreit. Vor allen Dingen äussere ich ja nur meine subjektive Meinung, mit (marxistischer) Wissenschaft hat das ja nichts zu tun ...! Natürlich ist alles, was ich geschrieben habe, angreifbar und schreit nach wissenschaftlicher Exaktheit. Gerade deswegen interessieren mich ja brennend die wissenschaftlichen Ergebnisse, die nicht vorhanden sind! Meine Veröffentlichungen in diesem Web werden ignoriert, weil ich ein Seiteneinsteiger bin. Mir fehlt der Stallgeruch des DDR-Gesellschaftswissenschaftlers, mit fehlen der "Glaube" an den Marxismus und die Netzwerke der "guten Genossen", und ich benutze nicht die Sprache dieser "Wissenschaftler". Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wesentlicher scheint zu sein, dass es offensichtlich keine Argumente gegen meine Feststellungen gibt. Wie soll man gegen diesen Satz aus einem Brief an J.K. argumentieren: "Wie können Sie auf der einen Seite jedem Oberschüler eintrichtern, dass Widersprüche die Triebkräfte jeder Entwicklung sind, gleichzeitig aber alle aktuell erkennbaren Widersprüche als nicht vorhanden einstufen?" Oder wie will man die Grundlagen des Historischen Materialismus als objektiv und wahr aufrecht erhalten, wo doch das gesamte sozialistische Lager nach 70 Jahren (!!) realer Existenz letztendlich komplett gescheitert ist? Hätten die Verfechter der marxistischen Weltanschauung wissenschaftliche Argumente gegen meine Thesen in Sieger der Geschichte, Irrtümer der Marxisten und Vergangenheitsbewältigung - Fehlanzeige, hätten sie mich längst in der Luft zerrissen. Diese Freude hätten sie sich gegönnt! Auch für westliche Marxisten und linke Wissenschaftler scheinen die Themen "DDR-Vergangenheit" und "Demokratischer Sozialismus" gänzlich uninteressant zu sein. Sie haben offenbar den Marxismus immer schon als Religion angesehen und den dialektischen Materialismus nie begriffen. Insofern sitze ich wieder einmal zwischen allen Stühlen ... Die ernüchternde Erkenntnis daraus: Die ehemals auf so hohem Ross sitzenden DDR-Gesellschafts"wissenschaftler" verdrängen ihr früheres Weltbild. Oder sie haben es längst idealisiert und in eine Religion umgewandelt, an die man ohne Verstand und ohne Rücksicht auf die Realität glauben kann. Kuczynski's Erben sind zum Klassenfeind übergelaufen. Sie haben sich von ihm kaufen lassen. Die Konvergenztheorie ist Wirklichkeit geworden! Das ist menschlich. Jeder ist käuflich. Es geht nur um den Preis.
Nachtrag ... nicht unwesentlich!Heute ist der 13. Februar und heute vor 65 Jahren wurde Dresden in einer verheerenden Bombennacht durch einen alliierten Luftangriff zerstört. 25.000 Menschen starben in nur einer Nacht, eine grosse Stadt wurde in Schutt und Asche gelegt, so viele Kunstschätze wurden zerstört. Mehr ... Wer aber sass seit 1944 im Auftrag Stalins als Mitglied im US Strategic Bombing Survey, dem Planungsstab, der die Ziele der alliierten Luftangriffe auf Deutschland festgelegt hat ... ? Jürgen Kuczynski!! Er hat nicht nur die Bombardierung von Dresden mit entschieden ...! Die Geheimdienste in Ost und West haben diese Information - solange Kuczynski lebte - in seltener Einigkeit unter der Decke gehalten. Nicht nur die wissenschaftliche Leistung von J.K. ist fragwürdig. Aus seiner Zeit beim sowjetischen und beim US-amerikanischen Geheimdienst OSS sowie der US-Army (1936 bis 1945) gibt es mit Sicherheit ein paar Leichen in seinem Keller. Jürgen Kuczynski war nie sauber. J.K. hat schon immer zu seinem Vorteil gelogen. J.K. hat Dreck am Stecken. 13.02.2010 16:19Es lebe der 60. Jahrestag der Gründung der DDRDas letzte Wort sollen Kuczynski's Erben haben. In den Förderverein "RotFuchs" haben sich "Kommunisten und Sozialisten" zurückgezogen, um die letzte Stellung zu halten. Von dieser Tribüne aus (wohl eher ein Unterstand ...) werden weiterhin nur der Marxismus, die DDR und das sozialistische Lager wahrgenommen. Mit einer Rede des Vorsitzenden des "RotFuchs"-Fördervereins, Rolf Berthold *), ein "Grundsatzdokument" dieses Vereins, feiern die standhaften Genossen den 60. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. J.K. war leider verhindert, an dieser Veranstaltung teilzunehmen ... Hier ein kurzer Auszug:
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde! In wenigen Tagen jährt sich zum 60. Mal der Gründungstag der Deutschen Demokratischen Republik. Wir erinnern mit Stolz und Würde an diesen Tag. Der 7. Oktober 1949 ist und bleibt ein bedeutendes Datum in der Geschichte unseres Volkes und des Sozialismus. Die Gründung der DDR war ein Wendepunkt in der deutschen und europäischen Geschichte. Auf einem Drittel des Territoriums Deutschlands, von dem aus der deutsche Imperialismus zwei verbrecherische Weltkriege entfesselt hatte, entstand ein Staat, der all seine Kraft in den Dienst der Erhaltung des Friedens stellte. Mit der DDR entstand ein antifaschistischer Staat, der mit aller Konsequenz die Lehren aus der unheilvollen Geschichte unseres Landes zog. Wir sind stolz darauf, an der Entwicklung und Gestaltung des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden mitgewirkt zu haben. Wir sind stolz auf unseren Beitrag zur Eröffnung eines neuen Kapitels der Weltgeschichte. Im Osten Deutschlands wurden nach der Zerschlagung des faschistischen Machtapparates durch die Antihitlerkoalition neue antifaschistisch-demokratische Machtverhältnisse geschaffen. Diese waren zunächst noch nicht sozialistisch, aber die Macht des Großkapitals war bereits gebrochen. KPD und SPD vereinigten sich zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Demokratische Block wurde gebildet, demokratische Selbstverwaltungsorgane brachten das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben wieder in Gang. Von grundsätzlicher Bedeutung waren die Schließung der privaten Banken, die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher nach dem Volksentscheid in Sachsen, die Schaffung volkseigener Betriebe und die demokratische Bodenreform. Über 2,4 Millionen ha Land wurden an Landarbeiter, landarme Bauern und Umsiedler übertragen, 500 große volkseigene Güter wurden geschaffen. Erstmals in der deutschen Geschichte wurden dem Kapital die politische Macht und das Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln entzogen. Das lastet man uns eigentlich an, wenn die DDR als Unrechtsstaat tituliert wird. Die Rückgängigmachung dieser Maßnahmen gehörte zu den ersten Schritten bei der Wiedererrichtung der Macht der Bourgeoisie im Osten Deutschlands. In dieses Szenarium gehörten auch der sofort erfolgte Abriss des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, dann des Lenin-Denkmals und trotz enormen Widerstandes des Palastes der Republik und des Volkes. Es gibt die Meinung, im Osten Deutschlands habe nach 1945 keine Revolution stattgefunden, also könne es 1989/90 auch keine Konterrevolution gegeben haben. Aber es handelte sich doch um revolutionäre und zuletzt konterrevolutionäre Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse. Es war 1989/90 eine Restauration der alten kapitalistischen Macht- und gesellschaftlichen Verhältnisse. Es ist nicht wahr, dass alle Demonstranten oder Kritiker als Konterrevolutionäre abgestempelt würden, wenn der Prozess insgesamt als Konterrevolution eingeschätzt wird. Wir wenden uns auch entschieden gegen die Verdrehung, 1989/90 habe eine Revolution, noch dazu eine friedliche, stattgefunden. Mehr davon bei www.rotfuchs.net ... ____________________________________ 06.10.2010 11:11
Links zu Kuczynski & CoWolfgang Girnus Hrgb. Günter Kröber Publikationen der Rosa Luxemburg Stiftung Quelle ... Wer war wer - DDR Ein biographisches Lexikon / hrsg. von Jochen Cerny. - 2., durchges. Aufl. - Berlin : Links, 1992. - 538 S. ; 21 cm. - ISBN 3-86153-042-2 : DM 68.00. - (Ch. Links-Verlag, Zehdenicker Str. 1, O-1054 Berlin) Quelle ... Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien - Bundesstiftung Aufarbeitung Quelle ... Die DDR bei Wikipedia Ein Themenportal Quelle ... Jürgen Kuczynski bei Wikipedia Quelle ... Demokratischer Sozialismus bei Wikipedia Quelle ... Rolf Reißig: Wir erlebten die Wende auf dem "Traumschiff" Quelle ... RotFuchs, Tribüne für Kommunisten und Sozialisten in Deutschland Quelle ... 16.03.2012: Jürgen Kuczynski – Bericht über ein Kolloquium zum 100. Geburtstag www.rosaluxemburgstiftung.de ...
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Jürgen
Albrecht, 08. Februar 2010
update:
16.03.2012