Rom 2014 - Schön und gefährlich
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Lago di Albano - Schön und gefährlichZum Abschluss ein Ausflug nach Castel Gandolfo am Lago di Albano. Der Ort ist leicht mit der Eisenbahn zu erreichen, Hin- und Rückfahrt für 4,20 Euro. Wenn man die Karte betrachtet sieht man deutlich, dass der See einer von zwei Seitenkratern eines Vulkans mit einer riesigen Caldera ist. Es gehört also Gottvertrauen dazu, Häuser auf dem Kraterrand zu bauen. Aber wenn sich das der Papst traut, dann folgen auch andere mutige Leute, die die wunderbare Aussicht schätzen: Sonnenaufgang über dem See und jeden Abend verschwindet der See in der Dämmerung. Castel Gandolfo - Ein kleines Städtchen mit ein paar schönen Lokalitäten und einer sehenswerten Mosaikwerkstatt. Erholsam. Endlich Ruhe und gute Luft! Der Papst hat oben von seinem Castel die exklusive Sicht bis nach Rom. Die ist dem gewöhnlichen Sterblichen verwehrt. Nur unterwegs öffnet sich der Blick für kurze Zeit auf die grosse Stadt. Die Via Appia führt südlich des Sees vorbei nach Süden. Faszinierend ein Aquädukt, der kilometerweit parallel zur Bahnstrecke verläuft und noch erstaunlich gut erhalten ist. Eine schöne Landschaft, solang sich der Vulkan noch ruhig verhält ...
13.10.2014 22:54 / 14.10.2014 1:52Auf dem CapitolZwei breite Treppen führen heute auf den Hügel des Capitols: Rechts geht es zum antiken Capitol, links zur Kirche Santa Maria d'Aracoeli - errichtet im 6. und in der heutigen Gestalt aus dem 13. Jahrhundert. Daneben macht sich völlig unangemessen das protzige Monument für Emanuelle II. breit. Eine architektonische Todsünde, mindestens an dieser antiken Stelle. Die heutige Bebauung des Colle Capitolio stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Michelangelo entworfen. Im Rathaus mit dem Turm residiert die Stadtverwaltung von Rom. Links danaben die kleine Säule mit Romulus und Remus. Die Gebäude zu beiden Seiten beherbergen das Musei Capitolini. Eine unübersichtliche und wirre Sammlung antiker und historischer Stücke. Auch der Platz mit dem Reiterstandbild von Marc Aurel wurde nachgebildet. Wo aber diskutierte der Senat mit dem Kaiser, wo fielen die Entscheidungen? Nicht hier, sondern auf dem Forum Romanum, das sich direkt hinter dem Rathaus bis hin zum Collosseum erstreckt.
22.10.2014 23:01Beklaut und betrogen in RomAm Donnerstag habe ich 35 Euro verloren. Das Geld steckte lose in Scheinen in der vorderen rechten Hosentasche. Am Freitag waren 45 Euro weg, die ich in der schmalen Uhrentasche der vorderen Hosentasche deponiert hatte. Beides stellte ich am Morgen fest, nachdem wir mit dem Bus gefahren waren. Ich zweifelte an meinem Verhalten, denn wie sollte jemand die Geldscheine aus der Hosentasche stehlen?. Beginnen so Alzheimer und das unkontrollierte Irresein? Heute machte uns eine Passantin im Bus unverständliche Zeichen. Beim Aussteigen sah Louisa in ihrer Bauchtasche nach: Das Portemonnaie mit 90 Euro war verschwunden! Sie hatte die ganze Fahrt die Hand an der Bauchtasche, Reissverschluss geschlosenen, innen an der Bauchtasche, vor dem Bauch. Beim Aussteigen war der Reissverschluss zur Hälfte offen. Meine 30 Euro in der Uhrentasche waren noch vorhanden. Was für ein Wunder! Grosses Gedränge im Bus am Morgen. Kein Busfahrer in Berlin würde unter solchen Umständen die Türen schliessen und losfahren! Das sind die idealen Umstände für Taschendiebe. Aber sie sind so geschickt und clever, dass man nicht nachvollziehen kann, wie sie an das Geld gekommen sind. Respect! Grosse Künstler sind hier am Werk.
Am Donnerstag, 09. Oktober, 2014, gegen 21 Uhr: Ein kleines Abendbrot im Lokal Laconda. Ein ganz gemütliches Kellerlokal, nicht viel los (verdächtig!). Ein untersetzter, stämmiger Kellner reicht uns mit vielen Worten die Speisekarte. Ohne Bestellung landen sofort Wasser, Oliven und zwei kleine Brothäppchen mit Tomaten auf dem Tisch. Wir bestellen einmal geräucherten Käse und einmal Orecchiette mit Tomatensosse. Dazu 0,375 L roten Wein. Es dauert, dann wird uns das Essen kommentarlos auf den Tisch gestellt. Wo bleibt der Wein? Ich reklamiere ... der Wein kommt nach einer Weile. Aber ohne Weingläser. Wir sollen ihn aus den Wassergläsern trinken, die auf dem Tisch stehen. Ich protestiere deutlich und werde ermahnt, nicht so laut zu sprechen. Wir bekommen Weingläser. Als wir den Wein eingiessen, beschlagen die Gläser, so kalt ist der Rotwein. Die Beschwerde wird mit Achselzucken kommentiert. Die Rechnung kommt: 31,50 Euro. Der Käse kostet nach Karte 8 Euro, die Nudeln 10. Was kostet 13,50 Euro? Der kalte Wein, die nicht bestellten Oliven und das klare Wasser? Wir legen 31,50 Euro passend auf das Tablett mit der Rechnung und werden keines Blickes gewürdigt, als wir das ungastliche Haus verlassen. 12.10.2014 22:47 / 13.10.2014 0:35Das kolossale Colosseum (80 n.Chr.)
11.10.2014 22:22 / 12.10.2014 4:23Ein Alptraum: Musei VaticaniDer Alptraum waren die Vaticanischen Museen. Eine riesige Sammlung aus 2000 Jahre Handwerk und Kunstgeschichte in zwei parallelen, endlos lange Gebäuden. Die Organisation dieses Museums aber ist haarsträubend: Alle Besucher müssen in dichtem Gedränge den gleichen Weg gehen: Einmal durch das lange Gebäude bis zur Sixtinischen Kapelle und dann den gleichen langen Weg durch ein anderes Stockwerk zurück. Wahnsinn! Das erste Mal hatte ich so etwas wie Klaustrophobie, denn es gab kein Entrinnen aus dem Dauerstau der Massen. Auf den langen Wegen keine Toiletten und kein Ausgang, aber alle 100 Meter ein Shop. Dieses Museum ist nicht für so viele Besucher gebaut. Hier soll der Papst mit ein paar Kardinälen lustwandeln und sich an seinen Schätzen ergötzen. Aber die gierige katholische Kirche will diese Schätze zu Geld machen, ohne sie herzugeben. Jeder zahlt 27 Euro für den Museumsbesuch und die Schlange der potentiellen Besucher ist 500 Meter lang, wenn man statt der 27 Euro nur 16 Euro bezahlen will. Die sixtinische Kapelle ist beeindruckend. ABER: Was ist das für eine Ausmalung der riesigen Stirnwand gegenüber dem "Jüngsten Gericht"?! Wurden da Abziehbilder wahllos auf eine grosse Fläche geklebt? Enttäuschend! Keine Komposition, wie sie auf den grossen Bildern an den Wänden rund herum zu sehen sind. Aber wer wagt es, an Abziehbilder zu denken, wenn Michelangelo die Wand bemalt hat? Im Internet ist diese bemalte Wand auch nicht zu finden. Seltsam.
22.10.2014 23:33Die Schrift der Römer
11.10.2014 22:25 / 12.10.2014 19:47Die "Verzückung“ - Skulptur von BerniniIn der Kirche Santa Maria della Vittoria, ganz in der Nähe der Piazza della Repubblica ist diese Verzückung der heiligen Theresa zu sehen. Keuscher heisst das Werk die Entrückung der heiligen Theresa. Sie wurde entrückt, die Patres waren verzückt. Das zwischen 1645 und 1652 entstandene 350 cm hohe Meisterwerk aus weißem Carraramarmor fasst mehrere Begebenheiten, von denen die Heilige in ihrem Selbstbekenntnis berichtet, zu einer Szene zusammen. Sie zeigt die heilige Theresa im Augenblick ihrer Vision, bei der ihr ein Engel mit dem Pfeil der göttlichen Liebe das Herz durchbohrt. Na, wenn das nix is ...! In dieser reich ausgestatteten Kirche sind wunderbare Bilder aus verschiedenfarbigem Marmor, Marmor-Intarsien und Bilder mit 3D-Illusionen zu sehen.
23.10.2014 19:12Es wird Abend in Rom ...
10.10.2014 19:10Ein Bild sagt mehr als viele Worte... und ein Klick führt zu grossen Bildern! 09.10.2014 12:53Spaziergang in RomErstaunlich, was man in Rom alles in ein paar Stunden zu Fuss besichtigen kann! Herrliches Spätsommerwetter, 25 Grad. Vom Qiurinale aus sieht man über das antike Rom bis hin zum St. Peter im Vatican. Der Trevi-Brunnen wird rekonstruiert. Kein Wasser, trotzdem werfen die Touristen Münzen in den leeren Brunnen. Das Pantheon, 125 n.Chr. - 1.700 Jahre weltweit der grösste Kuppelbau. Auch heute noch beeindruckend! Silence please! Sprechen Sie leise!
Nur ein paar schmale Gassen und man steht in der Wohnstube von Rom: Piazza Navona. So ein schöner Platz! Zurück vorbei an der Säule des Marc Aurel und über den antiken Largo Argentina. Das Paradies der Katzen. Von dort durch verwinkelte Gassen bis man plötzlich vor zwei riesigen Treppen steht. Die rechte Treppe führt auf das Capitol und zu der unscheinbaren Säule mit Romulus und Remus. Die grössere linke Treppe zu der riesigen Kirche Santa Maria d'Aracoeli auf dem Hügel, mit dem protzigen Denkmal für Emanuelle II. Der Alptraum in weissem Marmor aus dem Jahr 1911. Wieder ein Blick bis zu St. Peter. Rechts die Säule des Trajan. An der vorbei ist man gleich wieder auf der Via Nationale. Rom ist wunderbar bei solchem Wetter!
08.10.2014 10:54 / 08.10.2014 19:36Ausflug nach RomEin kurzfristiger Ausflug nach Rom ist heute kein Problem. Hauptsache man verfügt über ein bisschen Geld und einen Internetanschluss. Schnell ist ein Hotel gebucht. Den Flug findet man gleich nebenan. Ein Flugticket gibt es nicht mehr: Mit der Buchungsnummer fährt man zum Airport, zeigt seinen Ausweis und erhält die Bordkarte. Im Hotel wird man erwartet, das Hotelzimmer ist bereit und im Voraus bezahlt. So einfach kann das gehen. Und so völlig unmöglich war ein solcher Ausflug zu DDR-Zeiten. Ich habe mehrfach am Sonntag, wenn die fünfköpfige Famile am Frühstückstisch sass gesagt: Warum frühstücken wir heute nicht in Paris, London oder Rom?! Wie gerne hätte ich mit meinen Kindern im Teenageralter solche Ausflüge gemacht. Aber das war unmöglich. 25 Jahre nach dem Mauerfall jetzt also nicht nur auf der Durchreise in Rom, sondern für eine ganze Woche. Acht Übernachtungen mit kargem Frühstück sind in der Innenstadt kaum unter 1.000 Euro zu haben. Das Hotel Everest Inn liegt zentral, die Ausstattung ist gut, der Service freundlich. Direkt vor dem Fenster ein Campanile mit Glockenspiel, unten die laute Via Nazionale. In einer Viertelstunde ist man von hier aus zu Fuss auf dem Capitol. Der Flug Berlin-Rom und zurück kostet pro Person 104 Euro. Die Bahn verlangt für die gleiche Leistung mehr als 500 Euro. Wer benutzt unter solchen Bedingungen die Bahn? 06.10.2014 9:48Rom ist schön! Rom hat ein Gesicht! Paris hatte Georges-Eugène Baron Haussmann, Rom aber wurde von Michelangelo Buonarroti geprägt. Was hatte Berlin? Die Bombennächte des II. Weltkriegs. Der Wiederaufbau Berlins wurde dem Markt überlassen: Ohne architektonische Regeln und ohne Stadtbaumeister. Und so sieht Berlin heute auch aus. Nur eine Ausnahme: Ausgerechnet die Stalinallee ...! Rom aber hat unvergleichliche antike Bauwerke und der Stil, in dem Michelangelo die Bauten auf dem Hügel des Capitols errichtete, den scheint jeder Bauherr in den letzten 500 Jahren einschliesslich der Farbgestaltung zu kopieren. Auf diese Weise hat Rom mit seinen Kirchen, Palästen, Villen, den staatlichen Gebäuden, seinen grossen Bürgerhäusern und den vielen grossen und grosszügigen Plätzen ein unverwechselbares Gesicht bekommen. Wunderbar!
23.10.2014 22:33
Alle Bilder fotografiert mit Smartphone Nokia Lumia 925 ...!
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