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Wanderung zum Mt. Edith Cavell 1/2

Blick zurück auf den Gletschersee, links die steile Flanke des Mt. Edith Cavell

Das war eine der schönsten Wanderungen, die man hier machen kann. Wer in Jasper ist und nicht den Mount Edith Cavell gesehen hat, der hat wirklich etwas verpasst. Die Cavell Meadows liegen nur 19 km Luftlinie vom Wapiti Campground entfernt. Die Gegend sieht so ähnlich aus, wie die weisse Wand über dem Lake Louise. Aber der Mount Edith Cavell ist deutlich höher: 3363 Meter. Heute lag die Wolkenunterkante bei ca. 2.800 Metern, also war der Gipfel nicht zusehen, dafür aber die fast senkrechten Wände mit der ganz deutlichen Schichtung: Das ist alles Sandstein und Schiefer.

Der Gipfel in den Wolken

Wenn man an Weihnachten denkt, sieht der Angel Gletscher wirklich wie ein fliegender Engel aus. Allerdings ist das nur der Rest der Gletscher, die bei der letzten Einzeit hier offenbar das gesamte Tal gefüllt haben. Sehr schön sieht man den halbrunden Trog, den der grosse Gletscher da oben in den Berg gefräst hat. Bei seinem Rückgang hat der Gletscher in diesem Tal riesige Seitenmoränen aus grossen Felsbrocken hinterlassen. Wenn man sich die Steine ansieht ist klar, wo sie herkommen: Vor der gegenüber liegenden, fast senkrechten Wand. Dort leuchtet es rot in der (seltenen) Sonne.

 

Hier liegen die gleichen roten Steine. Sie enthalten Eisen, das an der Luft oxydiert und diese rote Farbe erzeugt. Ganz Australia ist voll davon.

Zuerst laufe ich bis zum Gletschersee. Auch hier liegt noch ein kleiner Gletscher über dem Wasser. Radiale Gletscherspalten zeigen die Physik: Der Gletscher wird vom Wasser getragen und wenn der Wasserspiegel sinkt, dann entstehen diese Spannungsrisse (s.u.).

Am Gletschersee

Wenn von oben ein richtiger Brocken Eis runterkommt, gibt es hier unten am flachen Ufer ganz schöne Freak Waves! Aber das scheint nicht oft vorzukommen, keine Schilder warnen davor (wie in Norwegen). Kontinuierlich läuft Wasser von oben, der Gletscher schmilzt. Fotos von 1915 sind hier zu sehen. Der Gletscher hat sich seit dieser Zeit nicht dramatisch verändert. Viele Leute laufen bis zu diesem See und dann am Gletscherfluss wieder zurück, das ist der leichteste Weg.

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Unter dem Angel Gletscher: Ein kleiner Gletscher und der Gletschersee