BACK

Der Status dieser Zivilisation 2/7


Macht

C01. Macht ist das Vermögen, die eigenen Interessen in einer sozialen Beziehung auch gegen Widerstand durchzusetzen.

C02. Das Streben nach Macht ist ein fundamentales, menschliches Verhalten. Es hat seine Ursache im animalischen Revierverhalten.

C03. Macht ist das höchste, erreichbare Ziel des Lebens, denn: Macht = Besitz = Freiheit

C04. Gewalt ist das wirkungsvollste Mittel zur Machterringung und für den Machterhalt.

C05. Auch Wissen ist Macht (Bacon), aber mit Gewalt ist Macht wesentlich einfacher zu haben.

C06. Macht geht vor Recht (Bismarck).

C07. Macht kann man sich kaufen.

C08. Macht ist immer auch Macht über andere Menschen.

C09. Macht bedeutet: Stärke, Ansehen, Bewunderung, Ruhm, Einfluss, Ehrfurcht, Kredit, Potenz usw.
Macht bedeutet aber auch: Unterdrückung, Bevormundung, Knechtschaft, Folter, Unterordnung, Hörigkeit, Unfreiheit usw.

C10. Beim Überlebenskampf in der Natur ist das Revierverhalten nützlich. In der Familie, am Arbeitsplatz, in der Industriegesellschaft ist Machtstreben oft unvernünftig und kontraproduktiv.

C11. Macht hat wenig mit Verstand und viel mit Emotionen zu tun.

C12. Höchst erstaunlich: Staaten verhalten sich wie subjektive Menschen. Sie handeln egoistisch und emotional und zeigen das gleiche Revierverhalten, wie Menschen.

C13. Auch in der Staatengemeinschaft der UNO muss es offenbar immer ein 'Alpha Tier' und eine Rangordnung geben: Eine Ursache globaler Konflikte.

C14. Rangordnungen existieren in jeder sozialen Gemeinschaft und auch getrennt unter Männern und Frauen. Randordnungen sind labil und stehen ständig zur Disposition.

C15. Männer haben grösste Schwierigkeiten mit dominanten Frauen.

C16. Frauen bewundern dominante Männer. Gleichzeitig streben sie in der Industriegesellschaft nach Emanzipation.

C17. Ursache der Machtkonflikte zwischen Männern und Frauen ist die evolutionär zwischen ihnen gewachsene Arbeitsteilung.

Geld

D01. Geld wurde bereits in der Anfangsphase menschlicher Kultur erfunden, um den Tauschhandel zu vereinfachen.

D02. Heute ist der Materialwert des Geldes gleich Null, sein Tauschwert aber ist total und global.

D03. Alles kann man sich mit (mehr oder weniger) Geld kaufen: Macht, Freiheit und Wohlstand. Ausnahmen: Zeit, Gesundheit und Zufriedenheit.

D04. Geld und Geldvermehrung sind die Ziele dieser Zivilisation. Ihnen hat sich jeder einzelne Aspekt der Industriegesellschaft unterzuordnen.

D05. Vorsicht, wenn es um Geld geht: Gerade beim Geld wird gelogen, getäuscht und betrogen (Banken, Börse, Verträge und Bilanzen)!

D06. Geld hat heute nur einen virtuellen Wert. Deswegen ist es ein sehr labiler Wert. Tatsächlich besteht Geld nur aus Papier, Plastik oder digitale Daten im Internet.

D07. Internationale Finanzsysteme können zusammenbrechen. Banken können zahlungsunfähig, Währungen abgewertet werden. Kreditkarten und Konten im Internet existieren nur bis zum Stromausfall.

D08. Ein globaler Finanzcrash hätte schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Der Zusammenbruch dieser Zivilisation wäre das aber nicht, denn es würde nur ein virtuelles System kollabieren.

D09. Geld kann man nicht essen. Geld bedeutet keine totale Sicherheit.

D10. Global dominiert heute das verfügbare Geld den Ablauf des individuellen Lebens, nicht das Nahrungsangebot, Umwelteinflüsse oder das Klima.

D11. Deshalb ist der schärfste globale Konflikt der zwischen Arm und Reich.

D12. Erstaunlich, wie viel Freiheit und Wohlstand sich die Menschen der Ersten Welt für (relativ) wenig Geld leisten können.

D13. Die Zinswirtschaft war und ist die finanzielle und wirtschaftliche Grundlage in allen bisherigen Gesellschaftsordnungen: Hightech mit dem in der Steinzeit entwickelten Finanzsystem.

D14. Alle menschlichen Zivilisationen sahen und sehen (meist religiös verbrämt) die Schaffung von Mehrwert als privates und gesellschaftliches Lebensziel an.

D15. Die Gier nach Mehrwert ist die Ursache für den Glauben an permanenten Fortschritt und die Acceleration in allen Bereichen der Gesellschaft.

D16. Mehrwert ist in dieser Form in der Natur unbekannt.

 

Aktualisiert: 29. Oktober 2002, 02.11.02, 05.11.02, 09.11.02, 17.11.02

Nächste Seite

BACK