Die "Klimakatastrophe" ist der Normalfall
"Zwei Wochen zur Rettung der Welt: Regierungsvertreter aus 192 Staaten verhandeln ab heute in Kopenhagen darüber, wie der Klimakollaps zu verhindern ist. Experten warnen vor einem Minimalkonsens - er wäre das Schlimmste, eine enorme Belastung für kommende Generationen." Mehr ... Mit solchen "Nachrichten" mutiert die bisher nur schwach erkennbare Temperaturerhöhung der Atmosphäre in deutschen Medien zur "Klimakatastrophe". Die "Klimakatastrophe" ist offensichtlich eine Übertreibung deutscher Medien (266.000 Dokumente bei Google). International spricht man von Climate Change (21.300.000) oder Global Warming (10.100.000 Dokumente bei Google).
Inzwischen sollte jeder wissen, der einmal die Schulbank gedrückt hat, dass in unserer Welt nichts statisch ist: "Panta rhei" hat Heraklit dazu gesagt. Auch die Klimaveränderung ist der ganz gewöhnliche Normalfall. Da wir sie kaum wahrnehmen, weil sie so langsam verläuft, schliessen wir daraus, dass sie nicht existiert.
Entwicklung der globalen bodennahen Temperatur im Verlauf der Erdgeschichte
Datengrundlage: Altersangaben entnommen aus Ahnert 1996, S. 22;
bearbeitete Temperaturkurve mit freundlicher Genehmigung von Schönwiese 2003, S. 287.
Klimakatastrophe? Kollaps? Rettung der Welt? Ich bin skeptisch. In Kopenhagen geht es nur um die CO2-Reduktion. Nur EIN Faktor von unendlich vielen soll reduziert werden, um die Erderwärmung zu bremsen. Sinnvoll, aber längst nicht genug, um Wirkung zu erzielen. Eine Strategie, die von der Staatengemeinschaft nur symbolisch bedient wird, um dem Hype zu genügen. Der wurde diesmal von Wissenschaftlern (erstaunlich!) in die Welt gesetzt und von den Medien systematisch aufgeblasen.
Es ist unstrittig, dass sich das Klima ändert und es ist auch sicher, dass der Mensch daran einen bedeutenden Anteil hat. Ob die Menschheit aber in der Lage ist, die globale Erwärmung bewusst und merklich zu reduzieren, ist eine Glaubensfrage und ich bezweifle das.
Status - Was ist gesichertes Wissen?
Das derzeitige Wissen über das Klima ist im IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) zusammengefasst. Dabei ist zwischen dem Klimasystem, den Messwerten und der Prognose zukünftiger Klimaveränderungen zu unterscheiden. Hier die Zusammenfassung der Zusammenfassung, denn bei dem naturwissenschaftlichen Phänomen des Klimas handelt es sich um ein sehr komplexes, technisches Problem:
Das Klimasystem
Das Klimasystem besteht aus einer grossen Anzahl von Parametern, die miteinander in Beziehung stehen. Das reicht von der Sonnenaktivität über die Atmosphäre, die Fauna und Flora, die Gletscher und Polkappen, die Gebirge und die unterseeischen Landschaften bis hin zu den Strömungen in der Luft und im Wasser. Das ganze System ist dreidimensional (vom Meeresgrund bis in die Stratosphäre, 50 km hoch) und auch noch zeitabhängig (Jahreszeiten).
Das folgende Bild zeigt das Klimasystem, von dem das IPCC ausgeht:
Klimasystem des IPCC
Messwerte
Unstrittig sind heute folgende Aussagen. Wer sie leugnet, ist entweder dumm, oder er wird dafür bezahlt:
- Die Durchschnittstemperatur auf der Erde hat sich in den letzten 200 Jahren um maximal ein Grad Celsius erhöht.
- Der Meeresspiegel ist im Verlauf der letzten 130 Jahre um 20 cm angestiegen.
- Der CO2-Gehalt der Atmosphäre hat sich in den letzen 200 Jahren fast verdoppelt.
- Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre korreliert mit der Temperaturerhöhung.
Die folgenden Bilder belegen diese Aussagen (Quelle: Doppelklick auf das Bild)
Temperaturerhöhung (IPCC)
Anstieg des Meeresspiegels
Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre (oben IPCC)
Unsicherheit der Messwerte
Die Unsicherheiten sind bei der Temperaturerhöhung am grössten, weil bereits die Definition einer "Jahresmitteltemperatur" für die gesamte Erde grösste Schwierigkeiten bereitet. Wie will man die Polarregionen mit der Sahara und dem Klima in Nepal vergleichen? Die zweite Schwierigkeit besteht darin, dass die Temperaturerhöhung sehr gering ist (unter einem Grad Celsius), und die Temperatur selber auch jährlich bis zu plus/minus 0,3 °C schwankt. Die Klimaskeptiker konzentrieren sich deshalb auf die Frage der Temperaturerhöhung und bezweifeln sie. Sie stellen beispielsweise die Hockeyschläger-Kurve infrage und verweisen auf die Tatsache, dass die Temperatur in den letzten 10 Jahren nicht mehr angestiegen ist (s. folgende Bilder).
Eigentlich kann man für die Temperaurerhöhung der letzten 200 Jahre guten Gewissens keine Zahl nennen. Aber man kann sagen, die Temperatur hat sich erhöht, denn dafür gibt es ausser den Messwerten andere, handfeste Indizien (Schmelzende Polkappen und Gletscher, historische Berichte, Veränderungen in Fauna und Flora usw.).
Auch die Meeresspiegelerhöhung ist weitgehend unstrittig. Ausser den Messwerten gibt es auch hier ausreichend Indizien dafür.
Dass die CO2-Konzentration angestiegen ist, kann nicht geleugnet werden. Auch die Ursache ist offensichtlich: Die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Rodung des Regenwaldes verursachen die deutliche Erhöhung des CO2-Anteils (und anderer Treibhausgase) in der Atmosphäre. Dafür aber leugnen die Klimaskeptiker den Zusammenhang zwischen Anstieg der Treibhausgase, der Temperatur und dem Meeresspiegel. Diese Korrelation ist wissenschaftlich gut zu begründen. Unsicher aber ist, in welchem Masse der Anstieg der Treibhausgase für den Anstieg von Temperatur und Meeresspiegel verantwortlich ist und welche Parameter des Klimasystems noch von entscheidender Bedeutung sind.
Umstritten ist auch der Anteil menschlicher Aktivitäten am Klimawandel, der sogenannte anthropogene Klimawandel. Der CO2-Anstieg ist das stärkste Argument dafür. Aber wer die Korrelation von CO2 und Temperatur/Meeresspiegel leugnet, der "glaubt" auch nicht an menschengemachte Klimaveränderungen.
Ich bin der Auffassung, die Erhöhung des Anteils der Treibhausgase verläuft so offensichtlich seit 200 Jahren parallel zur technischen Revolution und der Verbrennung fossiler Rohstoffe zur Energiegewinnung, dass die Menschen mit Sicherheit einen Anteil am Klimawandel besitzen. Wie gross dieser Anteil aber ist, kann nicht exakt nachgewiesen werden.
Konsequenzen und Prognose
Aus diesen Unsicherheiten der Messwerte resultiert eines der grössten Probleme der gesamten Klimadiskussion: Das Klimasystem ist hoch komplex, weder alle Einflussfaktoren noch ihre Wirkung f(t) sind bisher hinreichend erforscht. Messwerte existieren bestenfalls seit 100 Jahren. Deshalb liefern die Klimasimulationen prinzipiell unsichere Aussagen, deren Wahrheitsgehalt eingeschränkt ist und deren Wahrscheinlichkeit auch gegen Null gehen kann. Man weiss heute auch zu wenig über die Stabilität des Klimasystems. So ist beispielsweise unklar, ob Kipppunkte existieren, bei deren Erreichung sich einzelne Parameter sprunghaft qualitativ ändern. Beispiel: Unter welchen Umständen kommt der atlantische Teil des Golfstromes zum Stehen? Das hätte sofort gravierende Auswirkungen auf das Klima in Westeuropa.
Der IPCC-Bericht listet Konsequenzen der Temperaturzunahme auf (s. Bild unten)
Wissenschaftler des IPCC simulieren mit sehr aufwendigen Rechenverfahren die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft des Klimas der Erde. Damit werden Prognosen für das Weltklima im Jahre 2100 möglich (siehe Bilder unten). Kernaussagen dieser Prognosen: Wenn sich die Menschen in den nächsten 90 Jahren so verhalten, wie in der Vergangenheit, kann die Durchschnittstemperatur auf der Erde um bis zu fünf Grad ansteigen. Als Folge davon kann sich der Meeresspiegel um1,5 Meter erhöhen (Abschmelzen der Polkappen und Gletscher), neuere Aussagen gehen sogar von bis zu vier Metern aus.
Ziel der Klimasteuerung: Nicht mehr als 2 Grad in diesem Jahrhundert
Im IPCC-Bericht wird gefordert, die Klimaerwärmung in diesem Jahrhundert auf zwei Grad zu begrenzen, um damit auch den Meeresspiegelanstieg auf nicht mehr als ein bis zwei Meter bis zum Jahr 2100 anwachsen zu lassen. Das IPCC macht die Steuerung der Klimaveränderung ausschliesslich an der Reduzierung der Treibhausgase fest. Das ist zu einseitig und wird der Komplexität des Klimasystems nicht gerecht. Die UNO versucht in diesen Tagen (14. Dezember 2009) in Kopenhagen, eine globale CO2-Reduktion verbindlich für alle Staaten der Erde festzulegen. Das Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls soll nach Massgabe des IPCC die globale Reduktion der CO2-Emission bis 2020 mindestens um 50, möglichst sogar um 100 Prozent, verbindlich festschreiben. Die aktuellen Forderungen der UNO für Kopenhagen sehen entsprechend aus.
Kann der Mensch das Klima steuern?
In den Medien findet man solche Überschriften: Tausende gehen gegen den Klimawandel auf die Strasse! Das IPCC fordert, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen! Kann man auch gegen zu viel Sonnenschein oder für mehr Nordlichter auch in südlichen Breiten auf die Strasse gehen?
Erst eine solche Fragestellung lässt erkennen, was es bedeutet, den Klimawandel steuern zu wollen: Anthropogene Klimasteuerung. Aus meiner Sicht hat sich das Klima in der Vergangenheit durch menschliche Aktivitäten geändert und es wird sich weiter ändern. Auch ohne unser Zutun. Ich bin sehr skeptisch, ob es der Menschheit gelingen kann, in das komplizierte Klimageschehen einzugreifen und es nach unseren Vorstellungen zu steuern.
Grundlage einer anthropogenen Klimasteuerung ist der Glaube, der Mensch könne die Natur in jeder Form beherrschen. Von Dominium terrae, über "Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan ..." bis hin zum marxistischen Glaubenssatz: "Die Welt ist erkennbar." - Der Mensch erliegt ständig seiner Selbstüberschätzung, denn ihm fehlen Sensoren und jedes Verständnis für die Komplexität der Natur.
Sehr gewichtige Gründe sprechen gegen eine Steuerung des Klimas durch den Menschen und dagegen, dass die Menschheit die weitere globale Erwärmung verhindern kann:
Unrealistisch, weil die Motivation fehlt
Menschen interessieren sich nur für Probleme in ihrer unmittelbaren Umgebung. Je weiter weg ein Problem, räumlich und zeitlich, umso geringer sein Stellenwert. Die Motivation des Einzelnen, grosse Opfer zu bringen, damit in hundert Jahren der Meeresspiegel nicht um zwei Meter angestiegen ist (grosse Unsicherheit, ob das tatsächlich eintritt!) ist sehr gering.
Dazu kommen die nationalen Interessen aller Staaten dieser Welt, die ein gemeinsames Vorgehen verhindern. Wie wenig besonders die Industrie- und Schwellenländer bereit sind, in die "Rettung der Welt" zu investieren, zeigen die folgenden Beispiele:
Der deutsche Staat bricht 2010 wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise alle Schuldenrekorde. Um ihre tiefen Haushaltslöcher zu stopfen, wollen sich Bund, Länder und Gemeinden 144,5 Milliarden Euro zusätzlich bei den Banken borgen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble plant 2010 Ausgaben von 325,5 Milliarden Euro. Bei den Ländern steigen die Ausgaben nur um ein Prozent auf 290 Milliarden Euro, bei den Gemeinden um vier Prozent auf 180,5 Milliarden Euro. Damit gibt Deutschland im Jahr 2010 rund 749 Milliarden Euro aus. Die Deckungslücke zu den Einnahmen von gut 603 Milliarden Euro stopfen neue Kredite in Höhe von 144,5 Milliarden Euro. Mehr ...
Der sudanesische Sprecher der in der Gruppe G77 zusammengeschlossenen 130 Entwicklungs- und Schwellenländer, Lumumba Stanislaus Di-Aping, kritisierte einen in Kopenhagen kursierenden Entwurf der dänischen Gastgeber für die Schlussvereinbarung als einseitige Parteinahme für die reichen Länder. Im Mittelpunkt des Streits: die Kosten für den Klimaschutz. Der Block der 135 Entwicklungsländer wies das aktuelle Angebot auf der Kopenhagener Konferenz als völlig unzureichend zurück. Die zehn Milliarden Dollar Anschubfinanzierung, die im aktuellen Entwurf für die Gipfelerklärung stehen, reichten nicht aus, "um genug Särge für die Menschen in den Entwicklungsländern zu kaufen", sagte Di-Aping. Mehr ...
Die Bundesregierung hat angekündigt, für die 130 Entwicklungsländer bis 2012 pro Jahr 420 Millionen Euro für Massnahmen zum Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. Man kann kaum noch ausrechnen, wie viel Null-Komma-Prozent das von 749 Milliarden Euro sind, dem Gesamtstaatshaushalt von 2010 (s.o.). Diese Zahl sieht besser aus: 3.230.769,23 Euro pro Land und Jahr. Immerhin 3,2 Millionen pro Land. Dagegen wird mit der vorgesehenen Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Hotel-Übernachtungen dem Hotelgewerbe rund einer Milliarde Euro geschenkt ... pro Jahr. Hier die Quelle ...
Wahnsinn! Dieses aufschlussreiche Beispiel zeigt exemplarisch, wie bedenkenlos deutsche Politiker die Staatsverschuldung in nur einem Jahr drastisch erhöhen und wie viel ihnen gleichzeitig der Klimaschutz in den Entwicklungsländern wert ist.
Amerika gibt fast zwei Milliarden Dollar TÄGLICH für das Militär aus! Das Kyoto-Protokoll wurde von den USA nicht unterzeichnet, rechtsverbindliche Vereinbarungen zum Klimaschutz werden auch unter Obama strikt abgelehnt und zur Unterstützung der Entwicklungsländer beim Klimaschutz gibt es nur vage Zusagen. Ein weiteres, exemplarisches Beispiel für massives Desinteresse, die "Klimakatastrophe" ernst zu nehmen:
US-Abgeordnete verabschieden Wehretat 2010 - Budget umfasst mehr als 636 Milliarden Dollar
Das US-Repräsentantenhaus in Washington hat mit überparteilicher Mehrheit den Verteidigungshaushalt für das nächste Jahr verabschiedet. Vorgesehen sind Ausgaben in Höhe von gut 636 Milliarden Dollar, davon allein 101 Milliarden für die Militäreinsätze in Afghanistan und im Irak. Noch nicht in dem Budget-Entwurf enthalten sind die Kosten für die geplante Aufstockung der Truppen in Afghanistan um 30.000 Soldaten, die nach Regierungsangaben weitere 30 Milliarden Dollar pro Jahr betragen dürften. Auch die von Präsident Obama angeforderten Mittel zur Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba sind noch nicht berücksichtigt. Damit der Haushalt in Kraft treten kann, benötigt die Vorlage noch die Zustimmung des Senats, die jedoch als sicher gilt.
Quelle: Nachrichten im Deutschlandfunk am 16. Dezember 2009, 23 Uhr
Es gibt weitere Beispiele dafür, dass die Menschheit nicht in der Lage ist, sich globalen Herausforderungen zu stellen: Die Milleniumsziele wurden proklamiert, danach aber praktisch vollständig von der politischen Tagesordnung gestrichen. Die Entwicklungshilfe ist nicht mehr als ein Feigenblatt. Die dort zur Verfügung stehenden Mittel reichen nicht einmal im Ansatz aus, um Länder tatsächlich zu entwickeln. Die Bekämpfung des weltweiten Hungers und der Armut ist bisher ernsthaft nicht in Angriff genommen worden.
Unrealistisch, weil technisch zu komplex
Die unendliche Komplexität des Klimasystems und die Unsicherheit der Messwerte (s. oben) führt zur Unsicherheit aller Aussagen zum Klimawandel. Ausserdem reagiert das Klima träge und langsam. Alles was wir tun, jede Ameise und jeder einzelne Baum, die Sonnenaktivität und der Salzgehalt des Meerwassers beeinflussen den zeitlichen Verlauf des dreidimensionalen Klimageschehens (vom Meeresgrund bis in die Stratosphäre, 50 km hoch).
Es ist mit dem gegenwärtigen Kenntnisstand der Wissenschaft unrealistisch und illusionär, mit der Veränderung nur EINES Einflussfaktors (Reduzierung der CO2-Emmission) das Klimageschehen der nächsten 100 Jahre gezielt beeinflussen zu wollen. Kein Wissenschaftler kann heute dafür die Garantie übernehmen, dass diese Steuerung funktioniert.
Unrealistisch, weil geschäftsschädigend
Massnahmen zur CO2-Reduktion und gegen die globale Erwärmung haben viele und sehr potente Gegner: Alle, die mit den Technologien Geld verdienen, die auch für die globale Erwärmung verantwortlich sind: Kohle-, Gas- und Ölproduzenten, die Energiewirtschaft, die Autoindustrie, die Abfallentsorger, die Stahl- und Hüttenwerke, Teile der Chemieindustrie, das Flug- und Transportwesen ... usw. Und diese reichen Gegner haben überall ihre Lobbyisten postiert, zu denen sogar Wissenschaftler gehören, die sich unter dem Deckmantel von "Klimaskeptikern" ihre wissenschaftliche Reputation abkaufen lassen. Sehr potente Gegner des Klimaschutzes, die alles daran setzen zu verhindern, dass in Kopenhagen Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Unrealistisch, weil sehr teuer
Massnahmen zur Verlangsamung der Erderwärmung sind teuer (und niemand weiss, ob sie wirken). So müsste beispielsweise weltweit die Energieerzeugung von fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl und Erdgas) so schnell wie möglich auf alternative Energiequellen umgestellt werden: Wasser- und Windenergie, Photovoltaik, Bioenergie, Geothermie, Solarthermie, Atomenergie u.a. Das folgende Bild zeigt, dass Deutschland bei diesen neuen Technologien schon gut aufgestellt ist, dass aber die staatlichen Subventionen die Effektivität der einzelnen Energiearten verschleiern. Die Photovoltaik beispielsweise ist zwar eine intelligente, saubere Technologie, aber wie die hoch effektive Geothermie leider viel zu teuer. Die ungeliebten Atomkraftwerke wären für den Klimaschutz ökonomisch viel effektiver als die sog. alternativen Energien einsetzbar.
Ausserdem ist sehr zweifelhaft, ob aus den Investitionen in den Klimaschutz (incl. Emissionshandel) ein neues, boomendes Geschäft mit grüner Technik und grünen Jobs werden kann.
Auch dieses Beispiel aus Japan spricht Bände:
Quelle: Björn Lomborg, Scheitern wäre ein Erfolg
Warum die Menschheit den Klimaschutz vertagen sollte
Unrealistisch, weil wir unseren Lebensstil nicht ändern
Der entscheidende Punkt: Unsere Lebensweise ist verantwortlich dafür, dass sich das Klima verändert. Unseren Wohlstand und Komfort müssen wir mit dem Klimawandel bezahlen. Wir verbrauchen zu viel Energie, Rohstoffe, Ackerland, Wasser und Luft. Der Regenwald wird gerodet, damit wir Stühle aus Tropenholz im Garten stehen haben. Wir kaufen 12 Rosen für 1,99 Euro aus Gewächshäusern, die in Südafrika stehen. Anstatt zu laufen, fahren wir mit dem Auto zum Supermarkt um die Ecke und was wir essen, wurde in industriellen Anlagen, u.U. auf der anderen Seite des Globus produziert.
So eine Lebensweise hält keine Erde lange aus. Der Klimawandel ist nur EINE Folge davon! Ihn zu bremsen würde erfordern, unseren Recourcenverbrauch drastisch zu reduzieren, möglichst zurück auf das vorindustrielle Niveau. Wer aber ist ohne Zwang bereit, wieder mit den Tieren im Stall zu leben und nach dem Sonnenuntergang ins Bett zu gehen?!
Facit - Was ist zu tun?
Sorry, diese Story ist ziemlich lang geworden und sicher nicht einfach zu lesen. Aber das liegt an der Materie: Ein hoch komplexer Sachverhalt kann nicht simpel dargestellt werden. Je mehr man vereinfacht, umso mehr entfernt man sich von der Wahrheit/Realität.
Zum Thema Klimakatastrophe ist festzustellen:
- Die Klimakatastrophe ist keine, sondern einen globale Erwärmung, wie sie die Erde schon oft gesehen hat.
- Die Wissenschaft erforscht das komplexe Klimasystem, durchschaut es aber noch lange nicht bis in jedes Detail.
- Die globale Erwärmung ist von Menschen verursacht, in welchem Masse aber ist unklar.
- Die Abholzung der Regenwälder und die Verbrennung fossiler Energieträger durch den Menschen
scheint entscheidend verantwortlich für den Klimawandel zu sein.
- Eine Steuerung des Klimawandels durch den Menschen ist Illusion.
- Der Mensch ist der Komplexität der Natur nicht gewachsen.
- Es bleibt nichts anderes übrig, als sich auf steigende Temperaturen und höhere Meeresspiegel einzustellen.
Auf der gegenwärtig stattfindenden Klimakonferenz in Kopenhagen bemüht sich die Weltgemeinschaft, durch die Reduktion nur EINES Einflussfaktors von unendlich vielen (CO2) die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Die Klimakonferenz wird von der Staatengemeinschaft als Erfolg gewertet werden, egal wie sie ausgeht. Sie bedient nur einen Hype und wird (wie in der Vergangenheit) kaum einen Effekt haben. Allein die Lobbyisten werden dafür sorgen. Die Steuerung des Klimas durch den Menschen ist eine schöne Illusion.
Eine deutlich konsequentere Strategie wäre erforderlich, um "die Welt zu retten": Wir leben über unsere Verhältnisse und das hält die Erde auf Dauer nicht aus. Wir müssten dringend unsere Lebensweise den verfügbaren Recourcen anpassen: Deutlich weniger Energie- und Materialverbrauch. Sparen statt Verschwendung. Geschlossene Kreisläufe (Kein Müll!!). Strengster Schutz aller natürlichen Recourcen. Öffentlicher Nahverkehr, statt privater Autos. Ernährung saisonabhängig nur aus der direkten Umgebung ... usw. Diese wirkungsvollen Massnahmen aber würden bedeuten, auf alle "Errungenschaften" der Globalisierung zu verzichten. Das ist mit den heutigen Menschen nicht zu machen.
Es wird also nichts anderes übrig bleiben, als sich darauf einzustellen, dass es mit der Zeit wärmer wird, der Meeresspiegel steigt und sich Fauna und Flora ändern - So, wie das seit Millionen von Jahren auf der Erde usus ist. Die Evolution hat darauf bisher immer reagiert, auch dem Menschen wird nichts anderes übrig bleiben.
Nötiger und sinnvoller als die utopische Klimasteuerung ist die Konzentration auf akute, menschgemachte Katastrophen, bei denen wir vielleicht eher eine Chance haben, zu gewinnen: Die Beseitigung von Hunger, Armut, Dummheit und ihre Folgen: Gewalt, Krieg, Terrorismus und Ungerechtigkeit.
Letzte Meldungen aus Kopenhagen
Die chinesische Zeitung JIEFANG RIBAO hat fünf Gründe für das Stocken der Verhandlungen ausgemacht:
"Erstens: Statt der von den Entwicklungsländern geforderten Reduzierung des CO2-Ausstoßs um 40 Prozent bis 2020, sagt die EU eine Minderung von 30, die USA nur vier Prozent zu. Trotzdem üben sie massiven Druck auf Schwellenländer wie China und Indien aus. Zweitens: Die Industrienationen bieten für die Finanzhilfen bislang nur einen Plan über drei Jahre. Drittens: China oder Indien wehren sich mit Hinweis auf ihre Souveränität gegen internationale Kontrollen. Viertens: Anders als die EU, Japan und die USA bestehen die Entwicklungsländer auf dem Kyoto-Abkommen als Grundlage der Verhandlungen. Fünftens: Die Entwicklungsländer wollen einen rechtskräftigen Beschluss, einige Industriestaaten bloß einen politischen Konsens." Quelle ...
18.12.2009 14:42
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich zufrieden mit der Klimakonferenz in Kopenhagen gezeigt. Er sprach von einem guten Start. Dabei verwies er auf die Abschlusserklärung der etwa 25 Industrie- und Schwellenländer. Dieser Minimalkompromiss enthält das Ziel, die Erwärmung der Erde auf höchstens zwei Grad zu begrenzen. Zudem sollen die Entwicklungsländer bis 2012 30 Milliarden Dollar für den Klimaschutz erhalten. Bis 2020 soll der Betrag auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr steigen. Ban betonte weiter, die Vereinten Nationen würden nun hart daran arbeiten, einen rechtsverbindlichen Vertrag auszuhandeln. Zuvor hatten die Teilnehmer der Weltklimakonferenz die Abschlusserklärung zur Kenntnis genommen. Die Verabschiedung scheiterte unter anderem am Widerstand Sudans, Venezuelas und des Pazifikstaats Tuvalu. Diese hatten vor allem beklagt, dass keine verbindlichen Ziele zur Treibhausgas-Reduktion festgelegt worden seien. Quelle ...
Der Weltklimagipfel in Kopenhagen ist gescheitert. Es wird keine konkreten Ziele für die Senkung des Treibhausgasausstoßes geben. Die Industriestaaten haben den Entwicklungsländern keine konkreten Hilfsangebote gemacht. Schwellenländer wie Indien und China können ihre Wirtschaft ungebremst weiter wachsen lassen. Die Konferenz, die Wissenschaftler, Umweltschützer und Politiker zu einer der wichtigsten der Geschichte erklärt hatten, ist zur verpassten Chance geworden. Dabei könnte sie die letzte im Kampf gegen den Klimawandel gewesen sein.
17 Jahre haben die Regierungen dieser Welt gebraucht bis zum Gipfel von Kopenhagen. 17 Jahre des Redens, des scheinbar endlosen Verhandelns, der ideologischen Debatten, des Hinhaltens, des Taktierens. 17 Jahre sind vergangen seit dem ersten Treffen von Rio 1992. 17 Jahre, in denen Lösungen gesucht wurden, um der Bedrohung durch den Klimawandel zu begegnen. Und nun das. Viele Hoffnungen sind zerborsten, die sich seit 1992 aufgetürmt hatten.
Am Ende blieb in dem Mini-Kompromissentwurf, auf den sich die rund 30 führenden Staaten am Freitagabend geeinigt haben, nur die Zwei-Grad-Marke übrig - ohne konkrete Vorgaben für die kommenden Jahrzehnte. Man legte sich einfach unverbindlich auf jene Grenze fest, die Wissenschaftler als Schwelle zur Klimakatastrophe ausgemacht haben. Kein Wunder, dass der Kompromissplan der 30er-Gruppe gleich nach seiner Präsentation im großen Plenum von vielen anderen der insgesamt 192 Staaten zerfetzt wurde. Vor allem die existentiell bedrohten Länder sehen in ihm keine Lösung. Jetzt droht Stillstand in der globalen Klimapolitik. Und die Folgen dieses Stillstands werden zuerst die Ärmsten der Armen zu spüren bekommen. Quelle ...
19.12.2009 13:34
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Ergebnis des Uno-Klimagipfels von Kopenhagen gegen überzogene Kritik verteidigt und davor gewarnt, die Ergebnisse schlechtzureden. US-Präsident Obama und die chinesische Regierung sprechen gar von "einem wichtigen Durchbruch" und "einem neuen Anfang, um die Probleme durch den Klimawandel in den Griff zu bekommen". Bei den Kritikern herrschen dagegen Fassungslosigkeit und Wut über den Gipfel des Versagens. Auch der Bundeskanzlerin wird eine Mitschuld zugesprochen. Mehr ...
Hier der Copenhagen Accord im Wortlaut ...
20.12.2009 11:46
Presseschau im DLF: In der FRANKFURTER RUNDSCHAU lesen wir:
"Hopenhagen? Die dänische Hauptstadt so zum Ort der Hoffnung umzutaufen, war nur ein schöner PR-Gag. Der Klimagipfel, der mit irrwitzigem Aufwand zelebriert wurde, geht als Debakel in die Geschichte ein. Wer das Ergebnis sieht, kann nur zornig den Kopf schütteln. Aus 'Hopenhagen' wurde 'Brokenhagen'. Es wurden jede Menge taktische Fehler gemacht. Die USA und die EU boten viel zu spät mehr Finanzmittel und höhere CO2-Reduktionen an. China bewegte sich ebenfalls kaum. Und die dänische Präsidentschaft schürte von Anfang an Misstrauen unter den Entwicklungsländern, in dem sie die 'wichtigen' Verhandlungen in einen kleinen Zirkel verlagerte. Am Ende war es dann die Überheblichkeit der politischen Größen wie US-Präsident Obama oder Chinas Ministerpräsident Wen, die den Gipfel verließen, bevor das Ergebnis von allen Ländern im Plenum der Konferenz akzeptiert war. Das brachte eine Reihe Entwicklungsländer auf die Palme, und 'Brokenhagen' wurde zusätzlich geschreddert". Quelle ...
Nach dem bescheidenen Ergebnis des Klimagipfels von Kopenhagen glaubt der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Hans Joachim Schellnhuber nicht mehr an einen Klimaschutz im Rahmen der Vereinten Nationen. Bisher habe er dies immer als einzige strategische Möglichkeit gesehen, doch nach Kopenhagen "denke ich darüber anders", sagte er im tagesschau-Chat. Jetzt seien verstärkt die Menschen aufgefordert durch eine Umstellung gewisser Gewohnheiten oder Vorlieben dem Klima etwas Gutes zu tun. Als Beispiele nannte Schellnhuber den Verzicht auf übermäßigen Fleischkonsum oder auch die energetische Sanierung von Häuser und Wohnungen. "Jeder der Produkte kauft, sollte auch darauf achten welcher CO2-Ausstoß damit verbunden ist", antwortete er auf eine User-Frage. Mehr ...
Auch wenn die Kanzlerin davor warnt, den Klimagipfel schlechtzureden, das Ergebnis ist kläglich. Über 40.000 Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler, Journalisten, Lobbyisten und NGO-Aktivisten waren angereist, um die Welt zu retten. Allein 140 Privatjets landeten. 1200 Limousinen kutschierten die Delegierten. Der aufgeregte Gipfelgigantismus bot eine Jahrmarktsbühne für Wichtigtuer und Alarmisten. Jetzt ist der Moment, darüber nachzudenken, ob nicht kleinere, sachlich orientierte Konferenzen sinnvoller wären. Bei dieser Gelegenheit könnte man sich zurückbesinnen auf Karl Poppers Prinzipien der Erkenntnissuche (ständige kritische und ergebnisoffene Überprüfung von Theorien). Das hieße, auch die Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen, die begründete Zweifel an den Szenarien des Weltklimarats äußern. Sie haben viele Fakten auf ihrer Seite. Abwägen wäre angebrachter als Weltuntergangsgedröhne. CO2 zu reduzieren kann nicht alles sein. Mehr ...
21.12.2009 20:27
Den europäischen Umweltministern steht die Müdigkeit - und die Ratlosigkeit - bei ihrem Treffen am Dienstag (22.12.2009) ins Gesicht geschrieben. Es waren lange Verhandlungsnächte in Kopenhagen. Der schwedische Umweltminister Andreas Calgren, der den Vorsitz des EU-Rats innehat, spricht von einem Desaster: "Es war wirklich ein riesiger Misserfolg, und wir müssen daraus lernen."
Die EU macht für den enttäuschenden Ausgang der Konferenz den mangelnden Willen vor allem der USA und Chinas verantwortlich. China ist es in Kopenhagen gelungen, einige Schwellenländer auf seine Seite zu ziehen. Die Europäer konnten ihre Forderungen somit nicht durchsetzen. Das soll so nicht mehr vorkommen, betont Bundsumweltminister Röttgen, der die "Nutznießer unserer technologischen und finanziellen Angebote" unter den Schwellenländern - also Ländern wie Südafrika, Brasilien oder Indien - für Allianzen mit den Europäern gewinnen will.
Wirklich sicher ist im Moment eigentlich nur: Die EU will an ihren selbst gesteckten Klima-Zielen festhalten, also den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent senken. Deutschland hat sich selbst sogar zu einer 40-Prozent-Reduzierung verpflichtet.
Angesichts der großen Enttäuschung von Kopenhagen fordern manche Experten, die internationale Klimapolitik aus dem UN-Rahmen zu heben. Klimaziele müssten künftig nur noch unter den Industrie- und Schwellenländern ausgehandelt werden - also unter den G20-Staaten. Das lehnt der deutsche Umweltminister ab. Er hält an den Vereinten Nationen als Organisation fest, denn sonst würden einzelne Länder aus Machtpositionen heraus für den Rest der Welt handeln. Mehr ...
22.12.2009 21:50
Der Rummel ist vorbei. Die Luft ist raus. Klima, Weltklima, Klimagipfel Kopenhagen, Klimawandel, Klimaschutz, Klimaziele, Erderwärmung, Klimaerwärmung ...
Schon zu Weihnachten kein Thema mehr in deutschen Medien.
Die Klimakatastrophe, gerade noch bedrohte sie infernalisch die Menschheit, existiert über Nacht nicht mehr.
So genial löst diese Zivilisation ihre Probleme!
26.12.2009 10:57
Links zur globalen Erwärmung
spiegel.de Die Wolkenschieber Die unglaublichen Schlampereien beim IPCC - 10.04.2010
dradio.de Heisser Tanz im Kältewinter Zur Kritik am 4. Bericht des Welt-Klimarates IPCC - 21.03.2010
heise.de Die große Klimaverschwörung
spiegel.de Björn Lomborg, Scheitern wäre ein Erfolg
d.radio.de Klima auf der Kippe
wiki.bildungsserver.de Kipppunkte im Klimasystem
geo.fu-berlin.de Klimaschwankungen in der Vergangenheit
klima-luegendetektor.de Der Klima-Lügendetektor
klima-der-erde.de Was ist Klima?
www.klimadiagramme.de Klimadiagramme weltweit
dkrz.de Forschungen am Deutschen Klimarechenzentrum
welt.de Ein Physiker erschüttert die Klimatheorie (Einfluss der Sonne)
ef-magazin.de Manipulation der wichtigsten Temperaturdaten: Climategate
bz-berlin.de Sind wir noch zu retten, Herr Sloterdijk?
spiegel.de > Himalaya-Gletscher Schmelzendes Vertrauen
heise.de Weltklimarat weiter in Glaubwürdigkeitskrise
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