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Globale Konversion in Richtung Asien

   
Die Zeiten ändern sich

Dieser Spruch ist so simpel wie wahr. Nichts bleibt wie es ist. Und das, obwohl es so scheint, als ob der Mensch auf das genaue Gegenteil programmiert ist: Jeder geht davon aus, dass ein Haus nicht umfallen, eine Brücke nicht einstürzen kann und ein Baum ewig an der immer gleichen Stelle steht. Erst wenn man nicht in Wochen und Monaten, sondern in Jahrhunderten denkt fällt auf, in welch ungeheurem Ausmass und in welcher atemberaubenden Geschwindigkeit sich alles verändert: Unsere Umwelt, die Mitmenschen, wir selber (!), die Technik und mit ihr die gesamte menschliche Zivilisation.

 

Der Umbruch des Jahrhunderts

Diese Fakten mit den nüchternen Zahlen sind die Zeitbombe unseres Jahrhunderts:

Wirtschaftswachstum USA Europa Asien   Staatsverschuldung EU USA

BIP USA und China Vergleich

In dürren Worten: Die "Westliche Welt" ist am Ende. Die Triebkraft der Entwicklung dieser Zivilisation verlagert sich nach Asien: Nach China, Indien und zu einigen Länder in Südostasien. Meine Prognose: Am Ende dieses Jahrhunderts wird die Wirtschaftskraft Asiens wesentlich grösser sein als die Europas und der USA. Damit werden auch die politischen Prozesse nicht mehr vom "Westen", sondern von Asien dominiert. Die Verlagerung der ökonomischen und wirtschaftlichen Schwerpunkte nach Asien sind überall in den Medien klar erkennbar - Niemand aber will sie wahrhaben. Die westliche Zivilisation sieht tatenlos zu, wie ihre Felle wegschwimmen.

 

Gründe für den Abstieg

Ganz deutlich sind heute folgende Gründe zu beobachten, die eine globale Konversion erzwingen:

  • Die Staatsverschuldung Europas und der USA muss in eine ökonomische/wirtschaftliche Krise führen
  • Die westlichen Staaten verkennen sträflichst die zentrale Bedeutung der Bildung für die Entwicklung der Gesellschaft
  • Wohlstand macht satt und faul - Asiaten sind zäh und deutlich mehr motiviert
  • Der Rechtsstaat lässt bürokratische Parallelwelten entstehen und wirkt massiv entwicklungshemmend
  • Die parlamentarische Demokratie führt - am "Volk" vorbei - direkt zu Oligarchie
  • Das freie Unternehmertum (massenhafte, verteilte Intelligenz!) wird behindert und stagniert
  • Das gegenwärtige Konzept der Demokratie funktioniert nur durch Ausbeutung wirtschaftsschwacher Länder
  • Eine durch Verstand geleitete Weltregierung ist nicht in Sicht, nicht einmal ein politisch vereintes Europa
  • Deswegen sind aggressive Staaten wie Israel, Iran und Nordkorea durch Völkerrecht nicht zu stoppen
  • Diese Gesellschaft reagiert nicht auf globale Herausforderungen, wie Umweltschutz und Global Warming
  • Den meisten Politikern fehlt der Sachverstand für die Probleme, die sie zu lösen haben
  • Im Zweifelsfall gilt immer noch Gewalt vor Vernunft und Auge um Auge, Zahn um Zahn
  • Ein viel zu grosser Anteil des BIP wird weltweit durch Militärausgaben vergeudet

Die hier beschriebenen Widersprüche sind so massiv, dass sie die Innovations- und Wirtschaftskraft der "Westlichen Welt" massiv behindern und so zu Triebkräften neuer Entwicklungen werden.

 

Konsequenzen

Ich sehe überhaupt keine Möglichkeiten, diese Widersprüche zu beseitigen. Die dazu nötigen Reformen hätten riesige Ausmasse und sie werden systemimmanent von der parlamentarischen (Lobby-)Demokratie und dem dazu passenden Rechtsstaat verhindert. Kein System kann sich von innen heraus qualitativ reformieren und dabei selbst infrage stellen. Also bleibt nur, sich auf diese Konversion einzustellen. Wer eine Herausforderung oder maximale Freiheit für seine unternehmerischen Ideen sucht, muss nicht nach England oder in die USA gehen, sondern nach China oder Indien auswandern. Die Zukunft liegt erstens in maximaler und lebenslanger Bildung und zweitens in Asien!

 

Links

China überholt Weltbank als Kreditgeber: China vergab 2009 und 2010 über die staatlichen Institute China Development Bank (CDB) und Export-Import Bank of China (Eximbank) mindestens 110 Milliarden an Darlehen für Entwicklungsländer, die Weltbank kam im gleichen Zeitraum demnach auf eine Summe von 100 Milliarden Dollar. Mehr bei www.spiegel.de ...

China und das Jahr 2010: Unter China-Experten kursiert seit einiger Zeit der Spruch: "Es gibt nur eines, was schneller wächst als die chinesische Wirtschaft - nämlich das chinesische Selbstbewusstsein." Mehr bei www.dw-world.de ...

China pumpt Milliarden in sein Afrika-Geschäft: China baut seinen wirtschaftlichen Einfluss in Afrika rapide aus. In den ersten elf Monaten des Jahres 2010 wuchs das Handelsvolumen auf rund 115 Milliarden Dollar (86 Milliarden Euro). Mehr bei www.welt.de ...

Konflikte zwischen USA und China: Werden die verstärkten Konflikte zwischen den USA und China unausweichlich zu einem globalen Flächenbrand führen? Wenn es nach der Vergangenheit geht, so muss die Antwort unumwunden „ja“ lauten. Mehr bei www.hintergrund.de ...

Der schnellste Computer steht in China: Die aktuelle Rangliste der Supercomputer führt kein US-Rechner an. Ein chinesischer Rechner mit dem lyrischen Namen Tianhe, ("Milchstraße"), hat den schnellsten US-Computer auf den zweiten Platz verwiesen. Mehr bei www.welt.de ...

Heard the One About the 600,000 Chinese Engineers? Among such recent attention-getting statistics are 600,000, 350,000 and 70,000. These are, allegedly, the number of engineers produced in 2004 in China, India and the United States, respectively. More by www.washingtonpost.com ...

China kauft sich in Europa ein: In der Europäischen Union wächst die Angst vor einer finanziellen Abhängigkeit von der Volksrepublik China. Chinesische Unterhändler kaufen sich in immer mehr europäischen Unternehmen ein. Auf der Einkaufsliste stehen nicht nur die großen Namen der europäischen Industrie, auch Häfen und Infrastruktur sind von besonderem Interesse. Mehr bei http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33917/1.html

 

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis China die Vereinigten Staaten als Weltmacht Nummer Eins ablöst. Nach der wirtschaftlichen Aufholjagd machen sich Pekings Herrscher nun daran, die neugewonnene Stärke politisch umzusetzen. Wer muss vor dem neuen Reich der Mitte zittern? Der chinesische Traum bei www.spiegel.de ...

China - die kommende Supermacht

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Der chinesische Traum bei www.spiegel.de ... 

 

Jürgen Albrecht, 25. Dezember 2010
update: 19.01.2011

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