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Das Wort zum Sonntag
   
Das verräterische Wort zum Sonntag

 

 

 

Mit Blick auf die mangelnde Akzeptanz 
katholischer Moralvorstellungen 
unter den Gläubigen bekräftigte Zollitsch
man könne die Lehre nicht einfach 
"der Realität anpassen".

 

 

 

Das heisst im Umkehrschluss: 
Die Lehre existiert ausserhalb der Realität, ist nicht von dieser Welt.
Gut zu wissen.

     

Nachtrag: Der Kölner Kardinal Meisner sieht in der katholischen Kirche derzeit keinen Reformbedarf. Die Kirche habe sich dem Wort Gottes anzupassen und nicht der Meinung der Menschen, sagte Meisner im Deutschlandfunk. Damit reagierte er auf die Befragung der Gläubigen im Auftrag des Vatikans zu Familie, Ehe und Sexualmoral. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte könne nicht mit den Positionen der katholischen Kirche zu Fragen der Sexualität begründet werden, meinte Meisner. - Papst Franziskus hatte in seinem jüngsten Apostolischen Schreiben konkrete Schritte zur Reform der Kirche gefordert und unter anderem eine Beteiligung der Gläubigen an Entscheidungsprozessen verlangt. Er feiert heute Abend seine erste Christmette im Petersdom in Rom. Quelle:www.deutschlandfunk.de ...

24.12.2013

 

Das Bild zum Sonntag

17. Juni - Stalinallee

17. Juni - Stalinallee

24.06.2013

 

Das Wort zum Sonntag

 

 

Die Christen 
leben wie die Gänse auf einem Hof. 
An jedem siebten Tag wird eine Parade abgehalten 
und der beredsamste Gänderich steht auf dem Zaun 
und schnattert über das Wunder der Gänse, 
erzählt von den Taten der Vorfahren, 
die einst zu fliegen wagten, 
und lobt die Barmherzigkeit des Schöpfers, 
der den Gänsen Flügel und den Instinkt zum Fliegen gab. 
Die Gänse sind tief gerührt, senken in Ergriffenheit die Köpfe 
und loben die Predigt und den beredten Gänserich. 
Aber das ist auch alles. Eines tun sie nicht 
- sie fliegen nicht -
Sie gehen zu ihrem Mittagsmahl. 
Sie fliegen nicht, denn das Korn ist gut und der Hof ist sicher.

Nach Soren Kierkegaard http://gedankensammlung.blogger.de ...

 

12.05.2013

 

Das Wort zum Pfingssonntag

Das auserwählte Volk – wofür ist es auserwählt?

„Du hast uns aus den Völkern auserwählt“ (Siddur). Die Juden werden als „auserwähltes Volk“ bezeichnet. Deshalb fragen sich viele Juden: „Für welche Aufgaben wurden wir auserwählt?“
Die Antwort auf diese Frage liegt in dem Tora-Abschnitt Exodus 19:3-6, in dem G-tt direkt vor der Offenbarung am Berg Sinai mit Moses spricht:

Moses ging zu G-tt auf den Berg hoch, und G-tt sprach: “Sag dem Haus Jakob und den Kindern von Israel: ‚Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe; dass ich euch auf Adlerflügeln getragen habe und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr gut auf mich hört und meinen Bund haltet, dann werdet ihr mein liebstes Volk sein, denn mir gehört die ganze Welt. Ihr sollt ein Königreich der Priester und ein heiliges Volk sein. Sagt diese Worte den Kindern Israels.“
Diese Worte beinhalteten den Grund, warum G-tt die Juden „auserwählt“ hat, nämlich um „ein Königreich der Priester und ein heiliges Volk“ zu sein.

Die Funktion des Priesters ist es, G-tt zu den Menschen zu bringen und die Menschen so zu erhöhen, dass sie G-tt näher kommen. Die Aufgabe der Juden ist es, sowohl G-tt der Welt, als auch die Welt G-tt näher zu bringen.

Hier sehen wir es klar und deutlich: Wenn die Juden gemäß der Tora leben, dann gibt es wahren Frieden. Das jüdische Volk wird zum führenden Licht für die Völker, denn „die Völker werden mit Hilfe deines Lichtes gehen“ – dem Licht von Tora und Mizwot. Seine Aufgabe zu erfüllen, ist für einen Juden nicht auf die guten Zeiten begrenzt. Nicht nur „im Zustand des Vollmondes“, sondern auch im Exil, wenn die Juden „unter den Völkern verstreut leben müssen“, bleiben ihre Aufgaben die gleichen. Denn selbst dann sind sie ein Volk, G-ttes Volk, dessen Gesetze anders sind als die aller anderen Völker, - eine Tatsache, die alle Völker der Welt kennen und deshalb anerkennen sollen. 

Mehr bei www.de.chabad.org ...

Kommentar Al: 
Ich wünschte, das auserwählte Volk wurde gemäss der Tora leben. 
Dann gäbe es endlich Frieden zwischen Israel und seinen Nachbarn.

19.05.2013

 

Das Wort zum Sonntag: Entflechtet Euch!

Im SPIEGEL ein Artikel von Gabor Steingart. Schwer verständlich geschrieben, aber ungewöhnlich klare Worte zur gegenwärtigen Situation und der unheiligen Allianz von Bankern und Politikern. Das Primat der Politik existiert nicht mehr, de facto haben die Banken längst die Macht übernommen. Und das funktioniert unter der parlamentarischen Demokratie ganz einfach:

Die Politiker wollen wiedergewählt werden. Deswegen versprechen sie ihren Wählern gegen jede Vernunft permanentes Wachstum und steigenden Lebensstandard. Das dafür erforderliche Geld borgen sie sich von den Banken. Inzwischen sind auf diese Weise die Schulden so angewachsen, dass sie nicht mehr zurückgezahlt werden können: 11.000 Milliarden Euro Schulden beispielsweise nur in der EU, 2.100 Milliarden davon in Deutschland (... noch mehr in den USA, in Japan usw). De facto bedeutet das Bankrott - Der Staat gehört den Banken. Die Politik ist völlig davon abhängig, dass die Banken nicht plötzlich ihr Geld zurück haben wollen. (Keine Frage am Rande: Wer sind eigentlich "die Banken"?!)

Kein Mensch, egal ob Hartz IV, Facharbeiter, Angestellter, Rentner oder Unternehmer, würde so mit seinem privaten Geld umgehen! Deswegen plädiert Gabor Steingart (unter Hinweis auf die Schweiz) dafür, dem Parlament das Budgetrecht zu entziehen und es dem Volk zurück zu geben: Haushaltsentscheidungen müssen dem Plebiszit der Wähler unterworfen werden. Die Parlamentarier haben in den letzten 50 Jahren bewiesen, dass sie mit Geld nicht umgehen können. 

Wir sind das Volk.
Alle Macht dem Volke. 
Amen.

Gabor Steingart: Entflechtet Euch!
Eine unheilige Allianz von Bankern und Politikern hat die westlichen Marktwirtschaften verformt.
DER SPIEGEL 16/2013, ab Seite 78

Siehe auch: Die Grenzen der Demokratie: www.storyal.de ...

 

Eine Nachricht wie für dieses Thema bestellt:

Banken betrügen den Fiskus um Milliarden

Gegen die knallharten Steuerbetrüger aus der Finanzwelt ist Uli Hoeneß ein Waisenknabe. Selbst wenn der FC-Bayern-Boss Millionen am Fiskus vorbeigeschleust hat - verglichen mit Finanzmanagern und Wirtschaftsprüfern, die die Steuergesetze auf jede Lücke hin abklopfen, spielt der Fußballmanager - um im Bild zu bleiben - in der Kreisklasse.

Als wenn es noch einen Beleg für diese Annahme gebraucht hätte, werden derzeit die Umrisse eines Steuerskandals sichtbar, den Fachleute als schier unvorstellbar bezeichnen. Branchenkennern zufolge könnte sich der Schaden für den Staat auf rund zwölf Milliarden Euro addieren, schreibt die "Welt am Sonntag" (WamS). "Wahrscheinlich handelt es sich um einen der größten Steuerskandale überhaupt" sagte ein Mitarbeiter der hessischen Finanzverwaltung dem Blatt. Nicht nur, weil sich Banken im großen Stil auf Kosten der Steuerzahler bereichert hätten, sondern auch, weil die Politik im Kampf gegen den Betrug offensichtlich versagt hätte. Mehr bei www.spiegel.de ...

28.04.2013

 

Das Wort zum Ostermontag

... Denn in den 60er und 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ließ sich die Hegelsche Geschichtskonstruktion noch lesen in der Absicht, möglichst Kategorien für die Deutung der Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft und der eigenen Gegenwart zu gewinnen. Sicher wurde in der wilden 68er Zeit mit Marx der Hegelsche Weltgeist verabschiedet, jener, der unbeirrt seinen Gang geht, um die konkrete Freiheit des einzelnen zu verwirklichen. Gleichwohl: Das Vertrauen in den schier unaufhaltsamen gesellschaftlichen Fortschritt schien auch jenseits von Hegel relativ ungebrochen. Davon ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. 

Vor allem die Tatsache, dass das Prinzip der Gesellschaft, die ökonomische Rationalität, nach und nach alle Reservate einer nicht-profitorientierten Kultur und damit eines lebenswerten Lebens sich unterwirft oder zum Verschwinden bringt, hat dazu geführt, dass vielen in erstaunlich kurzer Zeit der Begriff des gesellschaftlichen Fortschritts abhanden gekommen ist. Mehr bei www.dradio.de ...

Kommentar Al: Hegel und viele andere Denker glaubten an den Fortschritt der Menschheit. Marx hat diesen "Glauben" auf die Spitze getrieben und die "Gesetzmässigkeit" der Entwicklung vom Kapitalismus zum Sozialismus postuliert. Nach 70 Jahren mühevoller Experimente mit ganzen Völkerscharen ist auch diese Illusion perdü. Nur Die Linke kämpft noch die letzte Schlacht für den "Demokratischen Sozialismus" ohne zu erklären, was das für ein Sozialismus sein, und wie er in Betrieb gesetzt werden soll. Rückwärtsgewandte Idealisten, ausgestattet mit einer materialistischen "wissenschaftlicher Weltanschauung"! Die Kirche hatte nie vor, die Welt zu verbessern. Sie versprach das Paradies immer erst im Himmelreich. Eine sehr nützliche Ideologie für alle Mächtigen.

Viel realistischer ist es, sich auf die Diktatur des Kapitals einzustellen. Die braucht nicht mehr in Betrieb gesetzt zu werden, sie ist bereits Realität. Und wenn in einem globalen Crash die Staatsschulden wieder auf Null gestellt sind, dann fangen die Gierigsten gleich wieder mit Zins und Kredit von vorne an. Die Gier vernebelt dem Menschen das bisschen Verstand. Der Mensch träumt nur von besseren Zeiten. Das Paradies auf Erden wäre möglich: Ohne Zins, Kredit und ohne permanentes Wachstum. Aber nicht mit dieser Sorte von Menschen.

01.04.2013

 

Das verspätete Wort zum Sonntag

Hoodbhoy: Es gibt rund 1,5 Milliarden Muslime in der ganzen Welt - aber sie können in keinem Bereich eine substantielle Errungenschaft vorweisen. Nicht im politischen Bereich, nicht in gesellschaftlicher Hinsicht, weder in den Naturwissenschaften noch in der Kunst oder in der Literatur. Alles, was sie mit großer Hingabe tun, ist beten und fasten. Aber es gibt keine Bemühungen, die Lebensbedingungen innerhalb islamischer Gesellschaften zu verbessern. Unbewusst spüren die Menschen natürlich, dass das ein kollektives Versagen ist.

SPIEGEL ONLINE: Es gab zuletzt den sogenannten Arabischen Frühling, wo die Menschen - Muslime - sehr wohl für bessere Lebensbedingungen gekämpft haben.

Hoodbhoy: Der Arabische Frühling war lediglich eine Antwort auf autokratische Systeme und Despotismus, also auf die Gründe, die die arabische Welt in Dunkelheit haben versinken lassen. Die Proteste waren aber kein Verlangen einer kulturellen oder wissenschaftlichen Renaissance. Daher kann man keine großen Veränderungen erwarten. Eine wirkliche Befreiung wird es nur geben, wenn auf politische Veränderungen ein kultureller Wandel und eine Veränderung von Einstellungen folgt. Die arabischen Muslime müssen ihren falschen, aber weit verbreiteten Glauben ablegen, dass Wissenschaft in irgendeiner Weise Elemente von Religion enthält. Diese Inschallah-Mentalität, die für alles Gott verantwortlich macht, ist der Gegensatz zu wissenschaftlichem Denken. Ganz abgesehen davon ist die arabische Arbeitsmoral schlecht. Es gibt ständig Unterbrechungen, um religiöse Pflichten zu erfüllen. Um wettbewerbsfähig in der modernen Welt zu werden, müssen Dinge wie Pünktlichkeit und das Einhalten von Regeln, die Menschen aufstellen, nicht Gott, dramatisch verbessert werden. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Ein hoch interessantes Interview mit dem pakistanische Atomphysiker Pervez Hoodbhoy: Er sieht ein "kollektives Scheitern" von muslimischen Gesellschaften als Folge der islamischen Religiosität. Eine interessante These, die man so nicht in gleicher Weise beispielsweise dem Katholizismus unterstellen kann. Dieser hatte auch progressive Phasen (Kunst, Architektur ...), die ich allerdings auch bei den Arabern (beispielsweise während ihrer Besetzung Spaniens) sehe. Aber es ist deutlich festzustellen, dass religiöse Weltbilder seit mindestens 250 Jahren mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen kollidieren. Alle Religionen aber zeigen sich unfähig, ihr Weltbild und ihre Vorstellungen von Gott mit den Naturwissenschaften in Einklang zu bringen. Das führt in einer globalisierten und technisierten Welt zur Spaltung der Gesellschaft: Die säkulare Gesellschaft handelt und treibt mit Hilfe von Technik und Wissenschaft den Fortschritt an. Die Religionen tragen nichts Wesentliches mehr zur Weiterentwicklung der Gesellschaft bei. Religiöse Menschen geraten immer mehr ins Abseits, weil sie in einer Welt leben, die in der Realität längst untergegangen ist. Ob der wissenschaftlich-technische Fortschritt allerdings das dauerhafte Wohlergehen der menschlichen Zivilisation sichert, steht auf einem ganz anderen Blatt.

28.01.2013

 

 

Jürgen Albrecht, 26. Dezember 2013
update: 26.12.2013

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