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January 2003
The Weblog Against the Agressive America

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Die Mobilmachung der Bush-Administration für den Irak-Krieg läuft mindestens seit Oktober 2002 auf vollen Touren. Dass sich die USA von ihrem zweiten Ölkrieg durch den UNO-Sicherheitsrat oder durch die Waffeninspekteure im Irak abhalten lassen, ist blankes Wunschdenken. Sobald der Aufmarsch der US-Streitmacht am Persischen Golf abgeschlossen ist, wird sich leicht ein Vorwand zum Losschlagen finden.
Niemand soll sagen, dieser Krieg wäre nicht absehbar gewesen!

Hier sind die Fakten. Laufende Aktualisierung, Kommentare überflüssig:

01.01.03

The New York Times: Army Acts to Add Thousands of G.I.'s to Its Gulf Force. One of the division's three combat brigades, about 4,000 soldiers, has been training in the Kuwaiti desert since September, but the unit's headquarters at Fort Stewart, Ga., received an order from the Army within the last day directing the rest of the more than 15,000 combat troops to join the soldiers in Kuwait, officials said.

Spiegel Online: US-Präsident George W. Bush hat seinen möglichen Präventivkrieg gegen den Irak mit einer neuen Begründung garniert. Ein Angriff Saddam Husseins auf die USA hätte verheerende Folgen für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten.

02.01.03 Spiegel Online: Am 27. Januar berichtet Chefinspektor Blix dem Sicherheitsrat der UNO, ob die Inspektionen im Irak Hinweise auf verbotene Massenvernichtungswaffen ergeben haben. UNO-Diplomaten gehen davon aus, dass es danach sehr schnell zu einem Krieg gegen den Irak kommen könnte.
Gerüchte: Amerika will Saddam Hussein ohne Krieg, Blutvergießen und immense Militärausgaben stürzen. Dazu hätten sich die USA offenbar mit Russland abgestimmt. Die Zeitung verweist in diesem Zusammenhang auf jüngste Bemerkungen des früheren russischen Ministerpräsidenten Jewgeni Primakow, Russlands Präsident Wladimir Putin könnte persönlich nach Bagdad reisen, um Saddam zum Rücktritt und zur Ausreise nach Moskau zu bewegen.
03.01.03

n-tv: US-Präsident George W. Bush erklärte auf seiner Ranch in Texas, der irakische Staatspräsident Saddam Hussein müsse "verstehen, dass sein Tag der Abrechnung kommt". "Hoffentlich erkennt er, dass wir es ernst meinen und hoffentlich rüstet er friedlich ab", fügte Bush hinzu.
Bereits zum zwölften Mal haben britische und US-Flugzeuge Flugblätter in der südlichen Flugverbotszonen abgeworfen.

n-tv: Der Irak-Krieg hat bereits begonnen. Stillschweigend und zum Teil unter dem Deckmantel von Manövern sind die USA dabei, die für einen Militärschlag nötige Ausrüstung in die Nahostregion zu transportieren und die Grundlagen für einen raschen Truppenaufmarsch zu schaffen.
Das US-Zentralkommando hat ebenfalls im Rahmen einer so genannten Übung 600 Mitarbeiter aus dem Hauptquartier in Florida nach Katar verlegt. Damit sind die Grundlagen für eine Kommandozentrale direkt in der Region geschaffen.

04.01.03

CNN: The Ministry of Defence told CNN on Saturday: 'We have been making preparations to have credible options available if necessary and that policy continues.' Options were being made should British troops be required for military action. The Daily Telegraph newspaper reported that a deployment of 20,000 troops and 7,000 reservists would be announced next week.

Täglich wird der Stand des Saddameters von der Slate-Redaktion ermittelt. Die Redakteure wägen ab, welche politischen Entwicklungen zu einer Erhöhung und welche zu einer Verminderung der Chancen für eine Invasion beitragen. Noch im November zeigte das Saddameter des US-Online-Magazins auf 55 Prozent. Doch seitdem sind die Werte dramatisch gestiegen, zuletzt pendelte die Kriegswahrscheinlichkeit um 70 Prozent.

Trotz des Drängens etlicher Koalitionspolitiker will sich Bundeskanzler Gerhard Schröder, falls im Weltsicherheitsrat über einen Krieg gegen den Irak abgestimmt werden sollte, nicht auf ein Nein der Bundesregierung festlegen lassen.

05.01.03

Focus: Kommt es zu einem Irak-Krieg, halten Wirtschaftsforscher eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für wahrscheinlich. Die Rechnung der USA an Deutschland ist nur über eine höhere Mehrwertsteuer zu bezahlen. Für den Golfkrieg hatte Deutschland in den Jahren 1990 und 1991 einen Milliardenbetrag (welchen?!) an Washington überwiesen. Daraufhin war damals die Mehrwertsteuer von 14 auf 15 Prozent erhöht worden.

The New York Times: I have no problem with a war for oil — if we accompany it with a real program for energy conservation. But when we tell the world that we couldn't care less about climate change, that we feel entitled to drive whatever big cars we feel like, that we feel entitled to consume however much oil we like, the message we send is that a war for oil in the gulf is not a war to protect the world's right to economic survival — but our right to indulge. Now that will be seen as immoral. If we occupy Iraq and simply install a more pro-U.S. autocrat to run the Iraqi gas station (as we have in other Arab oil states), then this war partly for oil would also be immoral.

06.01.03

n-tv: Am Montag schickte die US-Marine eines ihrer beiden riesigen Lazarettschiffe in die Golfregion. Die "USNS Comfort" verfügt über zwölf Operationsschiffe. Das 1.000 Betten-Schiff war zuletzt während des Golfkriegs 1991 in der Region im Einsatz.
Großbritannien schickt unterdessen einen Flottenverband an den Golf. Der Flugzeugträger "HMS Ark Royal", ein U-Boot, eine Fregatte, ein Zerstörer und zwei Transportschiffe.

Auch für die "Zeit danach" ist die US-Regierung bereits gerüstet. Die Vorschläge sähen eine starke amerikanische Militärpräsenz für eine Zeit von mindestens 18 Monaten vor. In der Besetzungszeit sollen auch Massenvernichtungswaffen zerstört, Schulen und politische Einrichtungen wiederaufgebaut und Hilfsprogramme organisiert werden. Geplant ist eine Übernahme der irakischen Ölfelder zur Finanzierung des Wiederaufbaus. Es sei die Absicht der USA, "diese Felder zu schützen und sicherzustellen, dass sie von einem schwindenden Regime nicht im letzten Moment zerstört oder beschädigt werden" (Powell).

07.01.03

CNN: Britain is calling up reservists to take part in possible military operations against the Iraqi regime of President Saddam Hussein. Defence Secretary Geoff Hoon told parliament about 1,500 reservists would initially be mobilized to support all three armed forces -- but more would be called up if necessary. And he announced a flotilla of Royal Navy ships, including aircraft carrier HMS Ark Royal and helicopter carrier HMS Ocean and destroyers Liverpool, Edinburgh and York, would be heading to the Gulf region.

Telepolis: Hinter verschlossenen Türen tagte der IAEA-Gouverneursrat, dem Vertreter von 35 Staaten angehören, am Montag in Wien. Abends wurde das Ergebnis präsentiert. In einer Resolution verurteilt der Rat das Vorgehen Nordkoreas scharf und fordert die Wiederinbetriebnahme der von Pjönjang abgeschalteten IAEA-Überwachungskameras in den nordkoreanischen Atomanlagen. Außerdem verlangt das Gremium ein Treffen von IAEA-Vertretern mit Abgesandten der nordkoreanischen Behörden ebenso wie die Rückkehr der UN-Waffeninspektoren, die des Landes verwiesen worden waren. Gegenüber Nordkorea nahm der Rat Abstand von der Einschaltung des UN-Sicherheitsrates. Man wolle der Diplomatie eine Chance und Zeit geben, den Konflikt zu bereinigen.

08.01.03

Spiegel Online: Seit knapp zwei Monaten suchen Uno-Waffeninspektoren nach Waffen im Irak. Bisher haben sie keine Massenvernichtungsmittel gefunden. Dennoch rief US-Präsident George W. Bush den Irak erneut zur Abrüstung auf.

The New York Times: The administration's new position, negotiated during two days of meetings with envoys from South Korea and Japan, was included in a statement from the three nations. The statement also supported continuation of a separate "dialogue" with the North by South Korea and Japan. "The U.S. delegation explained that the United States is willing to talk to North Korea about how it will meet its obligations to the international community," it said.

ARD: Die US-Armee hat mit der Verlegung ihres Planungsstabes an den Persischen Golf begonnen. Bis zum Ende des Monats werde in Katar der Großteil des Personals sein, das für einen Militärschlag gegen den Irak gebraucht würde, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington.

n-tv: In einem Papier versuchen UN-Experten die humanitären Folgen eines Krieges abzuschätzen. Einem ersten Entwurf zufolge rechnen die Fachleute in der Anfangphase des Krieges mit bis zu einer halben Million verletzter Irakis. Rund 100.000 Menschen würden in der ersten Phase eines Krieges in direkter Folge der Kämpfe verletzt. Von den 26,5 Mio. Irakis könnten bis zu 9,5 Mio. innerhalb kurzer Zeit nach dem Beginn eines Krieges auf Nahrungsmittelhilfen von außen angewiesen sein. Der UNO-Schätzung zufolge wird ein Krieg zudem ein riesiges Flüchtlingsproblem verursachen. Es sei damit zu rechnen, dass 900.000 Menschen in die Nachbarländer Iraks flüchteten. 100.000 seien unmittelbar bei ihrer Ankunft auf Hilfe angewiesen.

 09.01.03

Spiegel Online: Weltweite Allianz für Verschiebung des Krieges. Immer mehr Länder warnen vor einem schnellen Angriff auf den Irak. Deutschland, Russland, Frankreich und nun auch China und die Türkei wollen die US-Kriegsmaschinerie anhalten. Selbst die Briten, bislang sichere Waffenbrüder Bushs, rasseln inzwischen leiser mit den Säbeln. Lässt sich der Krieg doch noch abwenden?

n-tv: Nachdem Großbritannien bislang als der treueste Verbündete der USA in einem möglichen Krieg gegen Irak galten, mehren sich nun auch auf der Insel die skeptischen Stimmen. Einem Zeitungsbericht zufolge dringen die Briten bei den USA darauf, den möglichen Krieg auf den Herbst zu verschieben.
Auch der französische Präsident Jacques Chirac distanziert sich zunehmend von einem Waffengang. Er sehe Gewaltanwendung im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt als "schlechteste aller Lösungen " an.

10.01.03

ZDF: Trotz der intensiven Waffensuche durch mehr als 100 Inspekteure hat die UNO bisher keine Beweise dafür, dass der Irak über Arsenale an Massenvernichtungswaffen verfügt, die einen Militärschlag rechtfertigen würden. Das bestätigten die beiden Chefinspekteure, Hans Blix und Mohammed el Baradei, am Donnerstag (gestern) vor dem Weltsicherheitsrat. Dies heiße aber nicht, dass keine illegalen Waffen versteckt seien.

Spiegel Online: Australien plant Truppenaufmarsch
Für den Fall eines bewaffneten Konflikts könnten Spezialeinheiten, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Verfügung gestellt werden, sagte Ministerpräsident John Howard am Freitag. Die Planungen bedeuteten aber nicht, dass schon endgültig über eine Beteiligung Australiens an einem Kampfeinsatz entschieden sei. Allerdings müssten die Streitkräfte darauf vorbereitet sein.

Die Führung in Pjöngjang verschärft den Streit um die Wiederaufnahme des Atomprogramms mit den USA. Jetzt kündigten die kommunistischen Machthaber auch den Atomwaffensperrvertrag.

11.01.03 The New York Times: Defense Secretary Donald H. Rumsfeld signed a mammoth deployment order today sending about 35,000 new troops, half of them marines, to the Persian Gulf region, Pentagon and military officials said. The detailed order, described as several dozen pages long, involved the largest number of military personnel yet as the Pentagon masses troops, warships and aircraft around Iraq to pressure President Saddam Hussein to disarm — and to prepare for attack, should President Bush order the nation to war. the Pentagon would have a land, naval and air force of more than 100,000 people by the end of this month. Pentagon and military officials have said that, should President Bush order an attack on Iraq, a force of about 250,000 would be needed.
12.01.03

CNN: U.S. doubles forces in Persian Gulf region
Defense Secretary Donald Rumsfeld signed deployment orders Friday to send more U.S. troops to the Persian Gulf. The deployment of 62,000 more U.S. troops will more than double the size of the force in the region, according to The Associated Press. Rumsfeld first ordered 35,000 troops, including two large Marine units, which marked the largest deployment order since the United States began a buildup of forces last month in case of a war against Iraq. Only hours after officials disclosed Rumsfeld's orders, the defense secretary authorized deployment of 27,000 additional troops, the AP reports. Most of those troops are Army and Air Force combat units.

Spiegel Online: Von dem Bericht, den die Waffeninspekteure am 27. Januar bei den Vereinten Nationen abliefern, erwarte die US-Regierung laut "Washington Post" keine kriegsentscheidenden Aufschlüsse. Die US-Regierung werde möglicherweise ihre eigenen Fakten vorlegen, die nach Ansicht von Washington beweisen, dass der Irak verdeckte Waffenprogramme hat und er damit die Uno-Resolutionen verletzt.
Das Datum werde unter Regierungsbeamten als der Beginn der Endphase gesehen, in der die Entscheidung über einen Krieg fällt, berichtete das Blatt am Sonntag unter Berufung auf Regierungsbeamte.

13.01.03

ARD: Etwa 150 US-Militärexperten wollen von heute an Luftwaffenstützpunkte und Häfen in der Türkei für eine mögliche Nutzung im Konflikt mit dem Irak inspizieren. Der türkische Ministerpräsident Abdullah Gül hatte am Freitag in Ankara nach langem Zögern seine Zustimmung dazu gegeben. In die Nutzung der Stützpunkte und Häfen hat die türkische Regierung nach offiziellen Angaben bislang nicht eingewilligt. Darüber soll das Parlament entscheiden.Die US-Militärstrategen möchten im Falle eines Krieges gegen den Irak auch vom Norden aus eine Bodenoffensive gegen Bagdad starten können und dafür türkische Häfen und Flughäfen ausbauen.

Spiegel Online: Im Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas signalisierte Washington ein Entgegenkommen. Washington könne Energiehilfen für Nordkorea in Erwägung ziehen, falls die Regierung in Pjöngjang auf die Entwicklung von Atomwaffen verzichtet und das Atomprogramm stoppt.

14.01.03

ARD: Papst Johannes Paul II. hat einen möglichen Militärangriff auf den Irak ungewohnt entschieden verurteilt. "Nein zum Krieg!", sagte er bei einem Diplomatenempfang im Vatikan. Krieg sei niemals ein unabwendbares Schicksal, meinte das Kirchenoberhaupt. Er bedeute immer eine Niederlage für die Menschheit. Zugleich verwies der Papst auf das Leiden der Bevölkerung im Irak durch das UN-Embargo. Italienischen Zeitungsberichten zufolge plant der Papst, einen hohen Kurienkardinal zu Friedensmissionen nach Bagdad und Washington zu schicken.

ZDF: Ein Irak-Krieg ohne UN-Mandat hat weder in den USA noch in Großbritannien den Rückhalt der Bevölkerung. In einer Umfrage der US-Mediengruppe Knight Riddder sprachen sich zwei Drittel der Befragten in den USA gegen einen Angriff ohne die Unterstützung der Uno aus.

DLF: Die im Irak tätigen UN-Waffeninspektoren haben ihre Kontrollen intensiviert. Dabei seien auch Geheimdienst-Erkenntnisse aus den USA und Großbritannien verwendet worden, sagte Chef-Inspekteur Blix heute im britischen Rundfunksender BBC. Die UN-Waffeninspektoren im Irak sehen sich nach Angaben von Blix durch den Aufmarsch amerikanischer und britischer Truppen in der Golfregion zunehmend unter Zeitdruck. Blix:"Es kann sein, dass es eines Tages heißt, 'Geht zur Seite Jungs, wir kommen jetzt rein'". Die Internationale Atomenergie-Behörde schließt nicht aus, dass die Arbeit der Waffenkontrolleure noch mehrere Monate dauern wird. (andere Quellen sprechen von mindestens einem Jahr.)

15.01.03

EL PAIS: Die Kriegsgefahr im Irak hat die Kluft zwischen Amerika und Europa vertieft. Ausgerechnet in einer Zeit, in der es darauf ankommt, dass die Partner auf beiden Seiten des Atlantiks sich verstehen, werden Dissonanzen deutlich. Ein großes Problem besteht darin, dass es in der Irak-Frage keine gemeinsame Haltung der Europäer gibt. Zudem verspielte US-Präsident Bush die Sympathien, die den Amerikanern nach den Anschlägen vom 11. September zuteil geworden waren. Er beschwor die Irak-Krise herauf, obwohl Bagdad nichts mit dem Terror von El Kaida zu tun hat. Die USA irren sich, wenn sie meinen, die komplizierte Welt durch einen neuen Imperialismus allein beherrschen zu können.

The New York Times: President Bush reiterated his pessimism and impatience over Iraq today, but in a significant shift, he expressed a new level of optimism and a measure of conciliation in addressing his other big foreign policy problem, North Korea.

White House:
Scott: The weapons inspectors say they need until March, maybe six months, maybe a year. Is this what you had in mind when you went to the U.N. back in September?
PRESIDENT BUSH: What I have in mind for Saddam Hussein is to disarm. The United Nations spoke with one voice. We said, we expect Saddam Hussein, for the sake of peace, to disarm. That's the question: Is Saddam Hussein disarming? He's been given 11 years to disarm. And so the world came together and we have given him one last chance to disarm. So far, I haven't seen any evidence that he is disarming. Time is running out on Saddam Hussein. He must disarm. I'm sick and tired of games and deception. And that's my view of timetables.

Spiegel Online: Die Amerikaner setzen bei einer Invasion auf eine Rebellion der Schiiten im Süden des Irak. Doch ihre Religionsführer leisteten einen Treueschwur auf Saddam: "Wir erklären uns freiwillig bereit, unseren siegreichen Irak und sein heiliges Land zu verteidigen", schrieben sie einem Bericht der "New York Times" zufolge in übergroßen Lettern nach Bagdad. "Als loyale Männer verpflichten wir uns, hinter dem Banner des großen Gottes zu stehen und dem teuflischen Westen, den Ungläubigen und dem internationalen Zionismus die Stirn zu bieten." Die Zeilen verfassten die religiösen Führer dem Bericht zufolge mit ihrem eigenen Blut.

16.01.03

The New York Times: Defense Secretary Donald H. Rumsfeld, said that Iraqi disarmament "could happen in a variety of ways besides war," suggesting that Mr. Hussein could flee the country or offer unstinting cooperation with inspectors. He said war was not inevitable. "We continue to hope that he will change course," the defense secretary told reporters at the Pentagon. "No one wants war."
"If Saddam Hussein were to leave Iraq and go on trial, the world would be a better place," Ari Fleischer, the White House spokesman, said. Mr. Fleischer has suggested earlier that war could be averted if Mr. Hussein entered exile, or if an opponent assassinated him.

The New York Times: Iraq on Thursday dismissed a U.N. report of the discovery of 11 empty 122mm empty warheads designed to carry chemical agents as a storm in a teacup over arms that had long expired. The United States, which is massing forces in the Gulf, has made it clear it is ready to invade if the inspectors find Iraq has lied in assuring the United Nations that it no longer possesses chemical, biological or nuclear arms.

Spiegel Online: Die US-Regierung will für ein Ende der Waffeninspektionen möglicherweise schon bald nach dem 27. Januar eintreten, wenn Uno-Chefinspektor Hans Blix dem Weltsicherheitsrat einen Bericht über die bisherigen Ergebnisse vorlegen wird. Washington beabsichtigt, sich bei überraschend beantragten Konsultationen am heutigen Donnerstag gegen einen zweiten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Ende März aussprechen.

17.01.03

Spiegel Online: In einer Rede zum zwölften Jahrestag des Beginns der alliierten Luftangriffe auf den Irak 1991 forderte Saddam Hussein sein Volk auf, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Hussein sprach von den "Mächten des Bösen", die an den Mauern von Bagdad "Selbstmord" begehen würden.

Süddeutsche Zeitung : Außenminister Powell machte in einem Interview in Washington deutlich, dass sein Land notfalls auch ohne ein Mandat durch die Vereinten Nationen bereit sei, den Irak gewaltsam zu entwaffnen, falls Bagdad nicht kooperativ sei. Bagdad habe seine Waffenprogramme und die Restbestände an Massenvernichtungswaffen nicht offen gelegt. Dafür werde man bis Ende Januar Beweise vorlegen, die gemeinsam mit dem Bericht der Inspektoren einen „überzeugenden Fall“ konstruieren würden, warum der Irak erneut gegen die Resolution verstoßen habe.

18.01.03

n-tv:Zehntausende US-Amerikaner wollen an diesem Wochenende gegen einen möglichen Krieg gegen den Irak protestieren.
Friedensdemonstrationen sind auch in Europa, Japan und Kanada geplant. In Deutschland wird zu Kundgebungen in Hamburg, Köln und vor dem Hauptquartier der US-Streitkräfte in Heidelberg aufgerufen. Weitere Demonstrationen sollen in Brüssel, Tokio und Toronto stattfinden.

Spiegel Online: Der Verteidigungsminister hat sich dafür ausgesprochen, im Falle eines Angriffes auf den Irak umfangreiche humanitäre Hilfe zu leisten. Struck deutete an, dass die US-Verletzten vermutlich nach Deutschland geflogen würden. Auch die in Kuwait stationierten ABC- Spürpanzer könnten nach Strucks Einschätzung zum Hilfseinsatz kommen. Struck hält an einem Einsatz der AWACS-Aufklärer mit deutscher Besatzung fest: "Die AWACS-Flugzeuge werden von der NATO über der Türkei stationiert und nur in dem Bereich tätig sein, der für den Schutz der Türkei wichtig ist. Die NATO wird sich nicht als Organisation an einem Krieg beteiligen."

19.01.03

The New York Times: The United States has sent Patriot antimissile systems and 600 troops to Israel to strengthen its ability to defend against missile attack. Officially, the American forces have been sent for an exercise that will test the ability of American and Israeli missile defenses to work together. But the exercise will mean that American forces will work alongside the Israeli military and be in position to help defend against attacks by Iraq's Scud missiles if President Bush decides to take military action soon to oust Saddam Hussein.

Spiegel Online: Für einen Krieg gegen Irak ist es nach den Worten des britischen Verteidigungsministers Geoff Hoon nicht unbedingt notwendig, dass die Inspektoren handfeste Beweise für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen vorlegen. Es genüge schon, wenn die Inspektoren überzeugende Belege fänden, die den Verdacht bestätigten, dass Irak über atomare, chemische oder biologische Waffen verfüge, erklärte der Minister. "Sie müssen nicht erst im wahrsten Sinne des Wortes den rauchenden Colt (smoking gun) finden." Der Begriff smoking gun bedeutet juristisch im Englischen auch "unwiderlegbarer Beweis".

The New York Times: Time for Decision: Defense Secretary Donald Rumsfeld said that the decision on whether or not Iraq is cooperating with the United Nations, generally regarded as a possible precursor to war, would be made "in a matter of weeks, not in months or years. That judgment call will just have to be made," he said. Mr. Rumsfeld's emphasis on urgency, echoing the comments of Secretary of State Colin L. Powell and Condoleezza Rice, President Bush's national security adviser, seemed aimed at rebutting the talk in recent days that the inspections process should be allowed to play out in the next year.

20.01.03

DER SPIEGEL 4/2003, Seite 108: Interview mit James Woolsey, ehemaliger CIA-Direktor, jetzt Pentagon-Berater. Zitat Woolsey: Auf kurze Sicht liegt unsere grundlegende Verwundbarkeit darin, dass die Saudis die (Öl-) Fördermenge schnell drosseln oder steigern können... Damit haben die Saudis entscheidenden Einfluss auf den Ölpreis. Wir müssen dem Nahen Osten die Ölwaffe wegnehmen. ... Während fast ganz Europa demokratisch ist, bleibt der Nahe Osten der Härtefall für die Verbreitung der Demokratie. Wir fangen jetzt mit dem Irak an, weil Saddam am tückischsten und gefährlichsten ist. Wir können ihn nicht an der Regierung belassen und stattdessen die Region von ihren Rändern her demokratisieren. Man muss im Zentrum des Problems beginnen.
Kommentar AL: Nirgends wurde bisher deutlicher gesagt, was die Bush Administration unter 'nation-building' versteht.

MILLIYET: In mehr als 30 Ländern gingen Hunderttausende gegen einen Irak-Krieg auf die Straße. In Europa gibt es eine schroffe Ablehnung des Vorhabens. Aber auch in den USA selbst bekommen die Kriegsgegner Zulauf. Bushs Popularität ist auf das tiefste Niveau seit dem 11. September gesunken. Die USA sind zu einer Gefahr geworden, weil niemand militärisch mithalten kann und Washington versucht, die Welt für seine Ziele einzuspannen. Die USA sind ferner eine große Gefahr, weil sie bestrebt sind, alle Widerstände auszuschalten, die ihrem Hegemonialstreben gefährlich sein können. Wahrscheinlich wird der irakische Diktator Saddam bald nicht mehr an der Macht sein, die amerikanische Bedrohung wird jedoch bleiben.

n-tv: Großbritannien hat die Entsendung von weiteren 26.000 Soldaten in die Golfregion angekündigt. Dies diene der Vorbereitung eines möglichen Militärschlags gegen den Irak, erklärte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon.

21.01.03

Spiegel Online : Saddam Hussein ist seit kurzem das Objekt neuer Spekulationen. Beim Dubliner Wettanbieter Tradesports.com können Zocker darauf wetten, wie lange sich der irakische Präsident noch im Amt halten kann.

The New York Times: As American combat forces continued to flow into the Persian Gulf region and the United Nations debated Iraq, Mr. Rumsfeld said "it will not take months" to decide whether President Saddam Hussein is cooperating with weapons inspectors. "In the case of Iraq, we're nearing the end of the long road, and with every other option exhausted," he said.
About 12,500 troops from the Fourth Infantry Division, based at Fort Hood, Tex., and about 4,000 more from that division's Third Brigade, based at Fort Carson, Colo., have received orders to relocate to the Middle East, Army officials said.

CNN: Bush said Iraq is giving the world community "the runaround." He repeated his threat to disarm Iraq with a "coalition of the willing" and compared Iraqi claims it has abandoned its pursuit of weapons of mass destruction to "a rerun of a bad movie."
"He is delaying. He's deceiving. He's asking for time. He's playing hide-and-seek with inspectors," Bush said. "One thing is for certain, he's not disarming. And so the United States of America, in the name of peace, will continue to insist he does disarm, and we will keep the pressure on Saddam Hussein."

n-tv: "Rechnet nicht damit, dass Deutschland einer den Krieg legitimierenden Resolution (im UNO-Sicherheitsrat) zustimmen wird", sagte Schröder heute bei einer SPD-Veranstaltung im niedersächsischen Goslar.

22.01.03

White House: The National Security Strategy (NSS)
of the United States of America
(Al: Die Legitimation des Präventivkrieges)

White House: Apparatus of Lies
Saddam’s Disinformation and Propaganda 1990-2003

Spiegel Online: 37.000 Soldaten warten nun täglich auf ihren Aufbruch an den Golf. Es ist die bisher größte Gruppe unter den weit mehr als 100.000 US-Soldaten, die nach Medienschätzungen den Einsatzbefehl erhalten haben oder bereits vor Ort sind.
Allein 12.500 Soldaten kommen von der 4. Infanteriedivision aus dem texanischen Stützpunkt Fort Hood. Sie sollen am Golf die "Kampfgruppe Eisernes Pferd" anführen. Die 4. Infanteriedivision ist eine High-Tech-Eliteeinheit mit modernsten Kampfpanzern und gilt als die modernste und tödlichste schwere Division der Armee.

ZDF: "Deutschland und Frankreich beurteilen die Krise gleich", sagte Chirac am Mittwoch anlässlich der Feiern zum 40. Jahrestags des Elysee-Vertrages. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte Chirac, beide Staaten hätten die gleiche Position zum Irak-Krieg. "Alles muss getan werden, um ihn zu verhindern." Schröder hat (gestern s.o.) eine Zustimmung Deutschlands zu einem Krieg ausgeschlossen.
Die USA haben sich einer russischen Nachrichtenagentur zufolge dagegen auf einen Angriff in der zweiten Februarhälfte festgelegt.

23.01.03

Spiegel Online: Die USA und Großbritannien ziehen einen Angriff auf Irak auch ohne Mandat der Vereinten Nationen in Betracht. Das Weiße Haus erklärte, notfalls würden die USA ohne Unterstützung der Uno eine "Koalition der Bereitwilligen" anführen. Der britische Premierminister Tony Blair sagte heute, Großbritannien unterstütze die USA, falls eine "unvernünftige Blockade" im Sicherheitsrat eine neue Resolution verhindere.

Vergangene Woche hatten die USA die Nato um indirekte Unterstützung im Fall eines Irak-Kriegs gebeten. Die Nato hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob sie der US-Anfrage nach einer Unterstützung bei einem möglichen Irak-Krieg nachkommen soll. Die Mitgliedstaaten sind sich zwar einig, dass die Nato eine unterstützende Rolle einnehmen sollte. Deutschland und Frankreich hätten aber darauf hingewiesen, dass eine militärische Planung zum gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht sei.

Der amerikanische Generalstabschef Richard Myers erklärte, die US-Streitkräfte seien für einen Krieg bereit. Sie könnten ihre Einsatzbereitschaft falls nötig über Monate hinweg aufrechterhalten. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ordnete die Entsendung von zwei weiteren Flugzeugträgern an den Persischen Golf an. Rund 180.000 amerikanische Soldaten sind bereits in der Region stationiert oder auf dem Weg dorthin. 

CNN: U.S. Defense Secretary Donald Rumsfeld Wednesday dismissed French and German insistence that "everything must be done to avoid war" with Iraq, saying most European countries stand with the United States in its campaign to force Iraqi President Saddam Hussein to disarm. Germany and France represent "old Europe," and NATO's expansion in recent years means "the center of gravity is shifting to the east," Rumsfeld said.
Bush warned Iraqi military leaders Wednesday not to use weapons of mass destruction against U.S. troops or "innocent lives within Iraq." If they do, he said, "When Iraq is liberated, you will be treated, tried, and persecuted as a war criminal."

Sen. John McCain: If war comes, "We will win this conflict. We will win it easily," he said. "That does not mean we won't experience the tragedy of the loss of some American lives. We will have an opportunity to instill a democracy in Iraq which will be an example and perhaps force other nations in that region to move in the same direction." (Kommentar AL: Auch das ist Nation-Building)

CNN: HMAS Kanimbla and its 350 sailors set out from Sydney Harbour on Thursday, to join thousands of U.S. and British military personnel already in the Persian Gulf. Australia also said on Wednesday it would send a special forces task group and air force reconnaissance team to the Middle East, in what was to be known as "Operation Bastille," on a date yet to be set. Under the plans, a force of 2,000 could be sent to the Gulf -- a deployment much larger than expected.

White House: "Why We Know Iraq is Lying"
A Column by Dr. Condoleezza Rice

24.01.03

Spiegel Online: Deutsche und französische Denker und Künstler, antworten dem US-Verteidigungsminister auf den Feuilleton-Seiten der "FAZ" Beispielsweise schreibt der Philosoph Jürgen Habermas: Rumsfeld verantworte "eine Sicherheitsdoktrin, die völkerrechtlichen Grundsätzen spottet". Dabei seien gerade aus der politischen Aufklärung "jene völkerrechtlichen Innovationen hervorgegangen, die heute in Europa eher Anhang finden zu scheinen als in der ziemlich alt aussehenden neuen Welt."

The New York Times: President Bush's public support has eroded steadily over the last 12 months, with a rising number of Americans expressing discontent both with his economic policies and his handling of foreign affairs, the latest New York Times/CBS News poll shows. Nearly 50 percent of the public expressed disapproval of how Mr. Bush was handling the economy, while 41 percent expressed disapproval of his management of foreign policy, which has been the foundation of his extraordinarily high levels of support since Sept. 11.

Spiegel Online: Die Bundeswehr hat mit der Bewachung von amerikanischen Militäreinrichtungen in Deutschland begonnen. Hintergrund: Die US-Army hat wegen der Kriegsvorbereitungen in der Golfregion nicht mehr genug eigenes Wachpersonal. Insgesamt stehen 2500 Soldaten für diesen Wachdienst zur Verfügung.

25.01.03 n-tv: Die amerikanischen Angriffspläne mit dem Titel "shock and awe" für einen Waffengang gegen Irak sind offenbar weitgehend fertig. Der Kampfplan zielt auf die psychologische Zerstörung des Kampfwillens des Feindes, weniger auf die physische Zerstörung seiner Armee. "Wenn das Pentagon bei seinem jetzigen Kriegsplan bleibt, werden die Luftwaffe und die Marine an einem Tag im März zwischen drei- und vierhundert Marschflugkörper auf Ziele im Irak abfeuern - mehr als in den gesamten 40 Tagen des ersten Golfkriegs gestartet wurden", heißt es in dem CBS-Bericht. "Für den zweiten Tag sieht der Plan den Start von weiteren drei- bis vierhundert Marschflugkörpern vor."

Bush wird die US-Bürger nach Angaben des Weißen Hauses in der kommenden Woche auf einen möglichen Krieg mit dem Irak vorbereiten. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Haues, Dan Bartlett, sagte am Freitag, der Präsident werde bei seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erklären, dass die US-Streitkräfte zu einer Invasion des Iraks bereit stünden.
26.01.03

Spiegel Online: Vor dem Bericht der Waffeninspektion am 27.01.03 kommen die Amerikaner immer stärker in Beweisnot. Mark Gwozdecky, Sprecher der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien erklärte: "Die irakische Regierung bekommt die Note zwei." Auch laut Uno-Chefinspekteur Hans Blix gibt es zurzeit keine harten Beweise gegen Bagdad. Die IAEA kündigte an, beim Weltsicherheitsrat die Fortsetzung der Inspektionen zu beantragen.

ZDF:Bundesaußenminister Fischer bemüht sich unter hohem Zeitdruck um eine breite Allianz gegen den Irak Krieg. In Kairo (bei Mubarak) sagte er gestern: "Wir werden all unsere Bemühungen mit den Nachbarstaaten des Iraks, arabischen Ländern und mit unseren europäischen und internationalen Freunden bündeln".

Spiegel Online: Mit seiner Bemerkung, der Schwerpunkt Europas verschiebe sich nach Osten, bringt US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die neuen Nato-Mitglieder aus Osteuropa in eine unangenehme Lage. Plötzlich stehen sie als Vasallen da. US-Außenminister Colin Powell fügte hinzu: Mindestens 12 Staaten würden mit den USA in den Krieg ziehen.

CNN: The U.S. State Department told embassies to alert about 4 million U.S. citizens living overseas Friday to be prepared for possible evacuation. A senior official said the alerts will be sent to remind people to take routine precautions in the event of "all possible and various unforeseen" circumstances. He did not deny that a possible war with Iraq is behind the timing of the advisory.

CNN: The United States reserves the right to act alone against Baghdad, U.S. Secretary of State Colin Powell said today. "Multilateralism cannot become an excuse for inaction," Powell told the World Economic Forum in the Swiss town of Davos. "We continue to reserve our sovereign right to take military action against Iraq alone or in a coalition of the willing," Powell said.

27.01.03

Financial Times:  Die USA und Großbritannien müssen noch viel mehr tun, um den Beweis zu erbringen, dass der Irak immer noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Nur so können die fortgesetzte Unterstützung der UNO und die notwendige politische Rechtfertigung für einen Krieg grantiert werden. Ohne einen internationalen Konsens würde ein Krieg nicht nur die transatlantischen Beziehungen schwer stören. Er würde in der gesamten arabischen und islamischen Welt eine Welle des Zorns heraufbeschwören, von der allein die islamischen Terroristen von Osama bin Laden profitierten.

CNN: U.N. Secretary General Kofi Annan said Monday that inspectors "do need time to get the work done," although they shouldn't have "forever."

ARD: Zwei Monate nach Beginn der Waffeninspektionen im Irak haben die UN-Kontrolleure dem Weltsicherheitsrat in New York (heute) einen ersten umfassenden Zwischenbericht über ihre Arbeit vorgelegt. Dabei baten sie, wie erwartet, um "einige Monate" mehr Zeit für die Waffenkontrollen."Diese wenigen Monate wären eine wertvolle Investition in den Frieden, denn sie könnten uns helfen, einen Krieg zu vermieden", sagte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohammed el Baradei. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen, unter anderem zu dem Verbleib von chemischen Waffen, die beantwortet werden müssten. Der Sicherheitsrat berät nun hinter verschlossenen Türen über die Konsequenzen aus dem Bericht.
Nach Ansicht des UN-Chefinspekteurs Hans Blix verfüge der Irak möglicherweise noch über geheime Reserven des biologischen Kampfstoffes Anthrax. Es gebe "starke Hinweise", dass der Irak mehr Milzbranderreger produziert habe als es zugeben wolle. Blix hat zum Auftakt eine gemischte Bilanz der irakischen Zusammenarbeit mit den Waffenkontrolleuren gezogen. Einerseits habe der Irak den Inspektoren ausreichenden Zugang zu Rüstungsanlagen gewährt, andererseits weigere sich die irakische Führung, den Einsatz von US-Spionageflugzeugen zu gestatten. Die ihm auferlegte Entwaffnung habe der Irak nicht "echt akzeptiert", erklärte Blix.

CNN:Chief U.N. weapons inspector Hans Blix and Mohamed ElBaradei, director general of the International Atomic Energy Agency, told the Security Council that Iraq was still resisting international efforts to ensure it disarms, but inspectors should have more time to complete their work. "Iraq appears not to have come to a genuine acceptance, not even today, of the disarmament which was demanded of it," Blix said.

The council's 15 member nations will hold closed-door discussions on Blix and ElBaradei's report Wednesday and will discuss the next step.The U.S. State Department, meanwhile, has begun drafting a second resolution that would authorize military action to force Saddam's regime to disarm, CNN learned. The resolution would be introduced only if the United States thinks it has the support of at least nine of 15 council members for a war. Under U.N. rules, there must be nine votes in favor of a resolution for it to pass, and there cannot be vetoes from any of the five permanent Security Council members.


27.01.03, 22:57

28.01.03

CNN: WAR READINESS: The U.S. military will be ready by mid- to late-February to go to war quickly if President Bush orders it, Pentagon officials said Monday. Military action could begin within days of a presidential decision, they said. If Iraq made an aggressive military move before then, the United States could respond instantly, but any action might be limited to strikes by fighters, bombers and cruise missiles, officials said.

n-tv: 40 Nobelpreisträger aus den USA haben eine Erklärung gegen einen Irak-Krieg unterzeichnet. Ein Angriff ohne Mandat der Vereinten Nationen könne zwar scheinbar schnell zum Sieg führen, die langfristigen Konsequenzen könnten für die USA aber schädlich sein. Die "medizinischen, wirtschaftlichen, die Umwelt betreffenden, moralischen, geistlichen, politischen und rechtlichen Folgen eines amerikanischen Präventivangriffs auf Irak würden Sicherheit und Ansehen der USA in der Welt untergraben, nicht schützen", heißt es in der Erklärung.

29.01.03

Spiegel Online: In seiner mit Spannung erwarteten zweiten Rede zur Lage der Nation attackierte Präsident Bush den Irak und schwor seine Wähler auf den Krieg ein. Doch der Ton war wesentlich verhaltener als erwartet. Er zollte dem Umschwung in der Stimmung der amerikanischen Bevölkerung Tribut.

Und wer die veränderte Stimmung im Land zur Kenntnis nimmt, wie es Bush erkennbar tut, muss auch die gemischte Botschaft akzeptieren: Um Rückhalt für die Intervention im Irak zu bekommen, muss der Präsident seinen Landsleuten einen klaren Kriegsgrund benennen, ein Mandat der Vereinten Nationen in Form einer zweiten Resolution des Sicherheitsrates erhalten und eine möglichst große Koalition wie im Afghanistan-Feldzug sammeln. Diese Bedingungen soll, geht es nach den Amerikanern, Bush erst noch erfüllen. Er benötigt gute Erklärungen, falls er nicht alle erfüllen kann.

White House: State of the Union Address by President George W. Bush: Our intelligence officials estimate that Saddam Hussein had the materials to produce as much as 500 tons of sarin, mustard and VX nerve agent. In such quantities, these chemical agents could also kill untold thousands. He's not accounted for these materials. He has given no evidence that he has destroyed them. U.S. intelligence indicates that Saddam Hussein had upwards of 30,000 munitions capable of delivering chemical agents. Inspectors recently turned up 16 of them -- despite Iraq's recent declaration denying their existence. Saddam Hussein has not accounted for the remaining 29,984 of these prohibited munitions. He's given no evidence that he has destroyed them. From three Iraqi defectors we know that Iraq, in the late 1990s, had several mobile biological weapons labs. These are designed to produce germ warfare agents, and can be moved from place to a place to evade inspectors. Saddam Hussein has not disclosed these facilities. He's given no evidence that he has destroyed them. The International Atomic Energy Agency confirmed in the 1990s that Saddam Hussein had an advanced nuclear weapons development program, had a design for a nuclear weapon and was working on five different methods of enriching uranium for a bomb. The British government has learned that Saddam Hussein recently sought significant quantities of uranium from Africa. Our intelligence sources tell us that he has attempted to purchase high-strength aluminum tubes suitable for nuclear weapons production. Saddam Hussein has not credibly explained these activities. He clearly has much to hide.

And tonight I have a message for the brave and oppressed people of Iraq: Your enemy is not surrounding your country -- your enemy is ruling your country. (Applause.) And the day he and his regime are removed from power will be the day of your liberation. (Applause.)

We will consult. But let there be no misunderstanding: If Saddam Hussein does not fully disarm, for the safety of our people and for the peace of the world, we will lead a coalition to disarm him. (Applause.) Sending Americans into battle is the most profound decision a President can make. The technologies of war have changed; the risks and suffering of war have not. For the brave Americans who bear the risk, no victory is free from sorrow. This nation fights reluctantly, because we know the cost and we dread the days of mourning that always come. We seek peace. We strive for peace. ... And if war is forced upon us, we will fight with the full force and might of the United States military -- and we will prevail. (Applause.) And as we and our coalition partners are doing in Afghanistan, we will bring to the Iraqi people food and medicines and supplies -- and freedom. (Applause.)

n-tv: Die Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, US-Außenminister Colin Powell werde am Mittwoch kommender Woche (im UNO-Sicherheitsrat) Beweise gegen den Irak vorlegen, ist von Frankreich und Deutschland begrüßt worden. Dabei scheint gelegentlich jedoch Skepsis durch.

n-tv: US-Präsident George W. Bush hat mit seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag offenbar viele Skeptiker unter seinen Landsleuten überzeugt. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Gallup-Blitzumfrage im Auftrag des Nachrichtensenders CNN und der Zeitung "USA Today". Demnach beurteilten 84 Prozent der befragten Zuschauer die Rede als positiv, 50 Prozent waren der Meinung, sie sei "sehr positiv" gewesen. In einer Umfrage des Senders CBS sprachen sich vor Bushs Rede 67 Prozent für eine Militäraktion zum Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein aus - danach waren es 77 Prozent. Auf die Frage, ob der Präsident ihrer Ansicht nach dieselben Prioritäten für das Land setze wie sie selbst, antworteten 81 Prozent der Befragten mit ja. Vor der Rede hatten dies nur 54 Prozent gesagt.

 

 

30.01.03

 


Al: Der Blogger ist zum Äquator unterwegs! Sobald ich ein Internet Café gefunden habe, wird WARLOG.AAA aktualisiert. Versprochen ...!

03.02.03: WARLOG.AAA wird wieder aktualisiert! Mit einem Internet Café funktioniert das auch von der Alona Beach auf Panglao Island, Philippinen.



n-tv: Während man in Washington - zumindest offiziell - die Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts noch nicht ganz aufgegeben hat, treten die Kriegs-Planungen am Persischen Golf offenbar in die entscheidende Phase. Als Vorbereitung für einen möglichen Einmarsch im Irak sollen bis Mitte Februar 80 000 zusätzliche US-Soldaten in Kuwait eintreffen. Derzeit sind ungefähr 20 000 US-Soldaten dort stationiert. "Die Zahl der amerikanischen Soldaten wird in den kommenden zwei Wochen deutlich zunehmen und Mitte Februar bei 100 000 Mann liegen", zitierte die kuwaitische Zeitung "Al-Qabas" am Donnerstag Kuwaits Innenminister, Scheich Mohammed Chaled el Sabah.
31.01.03

n-tv: In der rot-grünen Koalition gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Frage, ob die USA für einen Krieg gegen den Irak eine weitere UN-Resolution benötigen. Die Antwort auf diese Frage ist auch innenpolitisch bedeutsam: Sie entscheidet, ob die USA im Kriegsfall den deutschen Luftraum sowie ihre deutschen Militärbasen nutzen dürfen. Die Bundesregierung bleibt dabei: Sie habe den USA bereits im November nach einer rechtlichen Prüfung für den Kriegsfall die Überflug- und Transitrechte für das deutsche Staatsgebiet sowie die Nutzung der US-Militärbasen in Deutschland gewährt, sagte Regierungssprecher Thomas Steg am Freitag. "Das hat Bestand." Der Vizechef der SPD-Fraktion, Gernot Erler, erklärte in der "Berliner Zeitung", die Experten des Kanzleramts seien zu dem Schluss gekommen, dass die im Herbst verabschiedete UN-Resolution 1441 ausreiche, um einen Krieg zu legitimieren. Deswegen habe Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der US-Regierung unbeschränkte Überflug- und Transitrechte für den Kriegsfall zusagen können. Zu einem ganz anderen Schluss kam ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags. Die Juristen waren zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisherigen UN-Resolutionen "keine ausreichende Ermächtigungsgrundlage" für einen Militärschlag seien. Die Gutachter stellten außerdem fest, dass die Bundesregierung den USA bei einem Alleingang die Nutzung der hiesigen US-Militärbasen und des deutschen Luftraumes untersagen könnten.

n-tv: Der Wiederaufbau des Irak nach einem Krieg würde nach Schätzung der Vereinten Nationen allein in den ersten drei Jahren knapp 28 Milliarden Euro kosten. Obwohl der Irak durch seinen Ölreichtum über eigene Mittel verfügt, müsste die internationale Gemeinschaft zusätzlich weitaus höhere Investitionen erbringen als etwa in Afghanistan, sagte der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), Mark Malloch Brown, der "New York Times" in einem Interview. Sollten die USA gegen den Einspruch Frankreichs, Deutschlands und vieler anderer schon bald zum Militärschlag gegen Bagdad ausholen, wären jene Länder anschließend sicher schwer als Finanziers für den Wiederaufbau zu gewinnen, sagte Brown. UN-Hilfsagenturen hätten kürzlich in einem Aufruf um 35 Millionen Euro gebeten, um Vorbereitungen für eine humanitäre Krise im Irak treffen zu können, erhielten aber keinerlei Unterstützung. Im Vergleich zu den 28 Milliarden für den Irak haben die UN die Kosten für den Wiederaufbau Afghanistans auf nur etwas mehr als 6 Milliarden kalkuliert. In Afghanistan sei die Bevölkerung zwar auch bitter arm, habe sich aber - anders als der urbane Irak - mit den Erträgen aus der Landwirtschaft und Viehzucht leidlich selbst über Wasser halten können.

 

 

Samstag, 01.03.2003 11:10 , Soon the next news from the front

 

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CNN: Special Report: Showdown Iraq

Potential bases for coalition operations (Many Thanks to CNN)


Zum Original mit funktionierenden Links und weiteren Karten (25.12.2002)

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