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Die
Mobilmachung der Bush-Administration
für den Irak-Krieg läuft mindestens
seit Oktober 2002 auf vollen Touren. Dass sich die USA von ihrem zweiten
Ölkrieg durch den UNO-Sicherheitsrat oder durch die Waffeninspekteure
im Irak abhalten lassen, ist blankes Wunschdenken. Sobald der Aufmarsch
der US-Streitmacht am Persischen Golf abgeschlossen ist, wird sich
leicht ein Vorwand zum Losschlagen finden.
Niemand soll sagen,
dieser Krieg wäre nicht absehbar gewesen!
Hier
sind die Fakten. Laufende Aktualisierung, Kommentare überflüssig:
01.01.03 |
The
New York Times: Army Acts to Add Thousands of G.I.'s
to Its Gulf Force. One
of the division's three combat brigades, about 4,000 soldiers,
has been training in the Kuwaiti desert since September, but
the unit's headquarters at Fort Stewart, Ga., received an order
from the Army within the last day directing the rest of the
more than 15,000 combat troops to join the soldiers in Kuwait,
officials said.
Spiegel
Online: US-Präsident George W. Bush hat seinen
möglichen Präventivkrieg gegen den Irak mit einer
neuen Begründung garniert. Ein Angriff Saddam Husseins
auf die USA hätte verheerende Folgen für die Wirtschaft
der Vereinigten Staaten.
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02.01.03 |
Spiegel
Online: Am 27. Januar berichtet Chefinspektor Blix
dem Sicherheitsrat der UNO, ob die Inspektionen im Irak Hinweise
auf verbotene Massenvernichtungswaffen ergeben haben. UNO-Diplomaten
gehen davon aus, dass es danach sehr schnell zu einem Krieg gegen
den Irak kommen könnte.
Gerüchte: Amerika will Saddam Hussein ohne
Krieg, Blutvergießen und immense Militärausgaben stürzen.
Dazu hätten sich die USA offenbar mit Russland abgestimmt.
Die Zeitung verweist in diesem Zusammenhang auf jüngste Bemerkungen
des früheren russischen Ministerpräsidenten Jewgeni
Primakow, Russlands Präsident Wladimir Putin könnte
persönlich nach Bagdad reisen, um Saddam zum Rücktritt
und zur Ausreise nach Moskau zu bewegen. |
03.01.03 |
n-tv:
US-Präsident George W. Bush erklärte auf seiner Ranch
in Texas, der irakische Staatspräsident Saddam Hussein
müsse "verstehen, dass sein Tag der Abrechnung kommt".
"Hoffentlich erkennt er, dass wir es ernst meinen und hoffentlich
rüstet er friedlich ab", fügte Bush hinzu.
Bereits zum zwölften Mal haben britische und US-Flugzeuge
Flugblätter in der südlichen Flugverbotszonen abgeworfen.
n-tv:
Der Irak-Krieg hat bereits begonnen. Stillschweigend und zum
Teil unter dem Deckmantel von Manövern sind die USA dabei,
die für einen Militärschlag nötige Ausrüstung
in die Nahostregion zu transportieren und die Grundlagen für
einen raschen Truppenaufmarsch zu schaffen.
Das US-Zentralkommando hat ebenfalls im Rahmen einer so genannten
Übung 600 Mitarbeiter aus dem Hauptquartier in Florida
nach Katar verlegt. Damit sind die Grundlagen für eine
Kommandozentrale direkt in der Region geschaffen.
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04.01.03 |
CNN:
The Ministry of Defence told CNN on Saturday: 'We have been
making preparations to have credible options available if necessary
and that policy continues.' Options were being made should British
troops be required for military action. The Daily Telegraph
newspaper reported that a deployment of 20,000 troops and 7,000
reservists would be announced next week.
Täglich
wird der Stand des Saddameters von der Slate-Redaktion ermittelt.
Die Redakteure wägen ab, welche politischen Entwicklungen
zu einer Erhöhung und welche zu einer Verminderung der
Chancen für eine Invasion beitragen. Noch im November zeigte
das Saddameter des US-Online-Magazins
auf 55 Prozent. Doch seitdem sind die Werte dramatisch gestiegen,
zuletzt pendelte die Kriegswahrscheinlichkeit um 70 Prozent.
Trotz
des Drängens etlicher Koalitionspolitiker will sich Bundeskanzler
Gerhard Schröder, falls im Weltsicherheitsrat über
einen Krieg gegen den Irak abgestimmt werden sollte, nicht auf
ein Nein der Bundesregierung festlegen lassen.
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05.01.03 |
Focus:
Kommt es zu einem Irak-Krieg, halten Wirtschaftsforscher eine
Erhöhung der Mehrwertsteuer für wahrscheinlich. Die
Rechnung der USA an Deutschland ist nur über eine höhere
Mehrwertsteuer zu bezahlen. Für den Golfkrieg hatte Deutschland
in den Jahren 1990 und 1991 einen Milliardenbetrag (welchen?!)
an Washington überwiesen. Daraufhin war damals die Mehrwertsteuer
von 14 auf 15 Prozent erhöht worden.
The
New York Times: I
have no problem with a war for oil — if we accompany it
with a real program for energy conservation. But when we tell
the world that we couldn't care less about climate change, that
we feel entitled to drive whatever big cars we feel like, that
we feel entitled to consume however much oil we like, the message
we send is that a war for oil in the gulf is not a war to protect
the world's right to economic survival — but our right
to indulge. Now that will be seen as immoral. If we occupy Iraq
and simply install a more pro-U.S. autocrat to run the Iraqi
gas station (as we have in other Arab oil states), then this
war partly for oil would also be immoral.
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06.01.03 |
n-tv:
Am Montag schickte die US-Marine eines ihrer beiden riesigen
Lazarettschiffe in die Golfregion. Die "USNS Comfort"
verfügt über zwölf Operationsschiffe. Das 1.000
Betten-Schiff war zuletzt während des Golfkriegs 1991 in
der Region im Einsatz.
Großbritannien schickt unterdessen einen Flottenverband
an den Golf. Der Flugzeugträger "HMS Ark Royal",
ein U-Boot, eine Fregatte, ein Zerstörer und zwei Transportschiffe.
Auch
für die "Zeit danach" ist die US-Regierung bereits
gerüstet. Die Vorschläge sähen eine starke amerikanische
Militärpräsenz für eine Zeit von mindestens 18
Monaten vor. In der Besetzungszeit sollen auch Massenvernichtungswaffen
zerstört, Schulen und politische Einrichtungen wiederaufgebaut
und Hilfsprogramme organisiert werden. Geplant ist eine Übernahme
der irakischen Ölfelder zur Finanzierung des Wiederaufbaus.
Es sei die Absicht der USA, "diese Felder zu schützen
und sicherzustellen, dass sie von einem schwindenden Regime
nicht im letzten Moment zerstört oder beschädigt werden"
(Powell).
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07.01.03 |
CNN:
Britain is calling up reservists to take part in possible military
operations against the Iraqi regime of President Saddam Hussein.
Defence Secretary Geoff Hoon told parliament about 1,500 reservists
would initially be mobilized to support all three armed forces
-- but more would be called up if necessary. And he announced
a flotilla of Royal Navy ships, including aircraft carrier HMS
Ark Royal and helicopter carrier HMS Ocean and destroyers Liverpool,
Edinburgh and York, would be heading to the Gulf region.
Telepolis:
Hinter verschlossenen Türen tagte der IAEA-Gouverneursrat,
dem Vertreter von 35 Staaten angehören, am Montag in Wien.
Abends wurde das Ergebnis präsentiert. In einer Resolution
verurteilt der Rat das Vorgehen Nordkoreas scharf und fordert
die Wiederinbetriebnahme der von Pjönjang abgeschalteten
IAEA-Überwachungskameras in den nordkoreanischen Atomanlagen.
Außerdem verlangt das Gremium ein Treffen von IAEA-Vertretern
mit Abgesandten der nordkoreanischen Behörden ebenso wie
die Rückkehr der UN-Waffeninspektoren, die des Landes verwiesen
worden waren. Gegenüber Nordkorea nahm der Rat Abstand
von der Einschaltung des UN-Sicherheitsrates. Man wolle der
Diplomatie eine Chance und Zeit geben, den Konflikt zu bereinigen.
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08.01.03 |
Spiegel
Online: Seit knapp zwei Monaten suchen Uno-Waffeninspektoren
nach Waffen im Irak. Bisher haben sie keine Massenvernichtungsmittel
gefunden. Dennoch rief US-Präsident George W. Bush den
Irak erneut zur Abrüstung auf.
The
New York Times: The administration's new position,
negotiated during two days of meetings with envoys from South
Korea and Japan, was included in a statement from the three
nations. The statement also supported continuation of a separate
"dialogue" with the North by South Korea and Japan.
"The U.S. delegation explained that the United States is
willing to talk to North Korea about how it will meet its obligations
to the international community," it said.
ARD:
Die US-Armee hat mit der Verlegung ihres Planungsstabes an den
Persischen Golf begonnen. Bis zum Ende des Monats werde in Katar
der Großteil des Personals sein, das für einen Militärschlag
gegen den Irak gebraucht würde, sagte ein Vertreter des
Verteidigungsministeriums in Washington.
n-tv:
In einem Papier versuchen UN-Experten die humanitären Folgen
eines Krieges abzuschätzen. Einem ersten Entwurf zufolge
rechnen die Fachleute in der Anfangphase des Krieges mit bis
zu einer halben Million verletzter Irakis. Rund 100.000 Menschen
würden in der ersten Phase eines Krieges in direkter Folge
der Kämpfe verletzt. Von den 26,5 Mio. Irakis könnten
bis zu 9,5 Mio. innerhalb kurzer Zeit nach dem Beginn eines
Krieges auf Nahrungsmittelhilfen von außen angewiesen
sein. Der UNO-Schätzung zufolge wird ein Krieg zudem ein
riesiges Flüchtlingsproblem verursachen. Es sei damit zu
rechnen, dass 900.000 Menschen in die Nachbarländer Iraks
flüchteten. 100.000 seien unmittelbar bei ihrer Ankunft
auf Hilfe angewiesen.
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09.01.03 |
Spiegel
Online: Weltweite Allianz für Verschiebung
des Krieges. Immer mehr Länder warnen vor einem schnellen
Angriff auf den Irak. Deutschland, Russland, Frankreich und
nun auch China und die Türkei wollen die US-Kriegsmaschinerie
anhalten. Selbst die Briten, bislang sichere Waffenbrüder
Bushs, rasseln inzwischen leiser mit den Säbeln. Lässt
sich der Krieg doch noch abwenden?
n-tv:
Nachdem Großbritannien bislang als der treueste Verbündete
der USA in einem möglichen Krieg gegen Irak galten, mehren
sich nun auch auf der Insel die skeptischen Stimmen. Einem Zeitungsbericht
zufolge dringen die Briten bei den USA darauf, den möglichen
Krieg auf den Herbst zu verschieben.
Auch der französische Präsident Jacques Chirac distanziert
sich zunehmend von einem Waffengang. Er sehe Gewaltanwendung
im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt als "schlechteste
aller Lösungen " an.
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10.01.03 |
ZDF:
Trotz der intensiven Waffensuche durch mehr als 100 Inspekteure
hat die UNO bisher keine Beweise dafür, dass der Irak über
Arsenale an Massenvernichtungswaffen verfügt, die einen
Militärschlag rechtfertigen würden. Das bestätigten
die beiden Chefinspekteure, Hans Blix und Mohammed el Baradei,
am Donnerstag (gestern) vor dem Weltsicherheitsrat. Dies heiße
aber nicht, dass keine illegalen Waffen versteckt seien.
Spiegel
Online: Australien plant Truppenaufmarsch
Für den Fall eines bewaffneten Konflikts könnten Spezialeinheiten,
Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Verfügung gestellt
werden, sagte Ministerpräsident John Howard am Freitag.
Die Planungen bedeuteten aber nicht, dass schon endgültig
über eine Beteiligung Australiens an einem Kampfeinsatz
entschieden sei. Allerdings müssten die Streitkräfte
darauf vorbereitet sein.
Die
Führung in Pjöngjang verschärft den Streit um
die Wiederaufnahme des Atomprogramms mit den USA. Jetzt kündigten
die kommunistischen Machthaber auch den Atomwaffensperrvertrag.
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11.01.03 |
The
New York Times: Defense
Secretary Donald H. Rumsfeld signed a mammoth deployment order
today sending about 35,000 new troops, half of them marines, to
the Persian Gulf region, Pentagon and military officials said.
The
detailed order, described as several dozen pages long, involved
the largest number of military personnel yet as the Pentagon masses
troops, warships and aircraft around Iraq to pressure President
Saddam Hussein to disarm — and to prepare for attack, should
President Bush order the nation to war. the Pentagon would have
a land, naval and air force of more than 100,000 people by the
end of this month. Pentagon and military officials have said that,
should President Bush order an attack on Iraq, a force of about
250,000 would be needed. |
12.01.03 |
CNN:
U.S. doubles forces in Persian Gulf region
Defense Secretary Donald Rumsfeld signed deployment orders Friday
to send more U.S. troops to the Persian Gulf. The deployment
of 62,000 more U.S. troops will more than double the size of
the force in the region, according to The Associated Press.
Rumsfeld first ordered 35,000 troops, including two large Marine
units, which marked the largest deployment order since the United
States began a buildup of forces last month in case of a war
against Iraq. Only hours after officials disclosed Rumsfeld's
orders, the defense secretary authorized deployment of 27,000
additional troops, the AP reports. Most of those troops are
Army and Air Force combat units.
Spiegel
Online: Von dem Bericht, den die Waffeninspekteure
am 27. Januar bei den Vereinten Nationen abliefern, erwarte
die US-Regierung laut "Washington Post" keine kriegsentscheidenden
Aufschlüsse. Die US-Regierung werde möglicherweise
ihre eigenen Fakten vorlegen, die nach Ansicht von Washington
beweisen, dass der Irak verdeckte Waffenprogramme hat und er
damit die Uno-Resolutionen verletzt.
Das Datum werde unter Regierungsbeamten als der Beginn der Endphase
gesehen, in der die Entscheidung über einen Krieg fällt,
berichtete das Blatt am Sonntag unter Berufung auf Regierungsbeamte.
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13.01.03 |
ARD:
Etwa
150 US-Militärexperten wollen von heute an Luftwaffenstützpunkte
und Häfen in der Türkei für eine mögliche
Nutzung im Konflikt mit dem Irak inspizieren. Der türkische
Ministerpräsident Abdullah Gül hatte am Freitag in
Ankara nach langem Zögern seine Zustimmung dazu gegeben.
In die Nutzung der Stützpunkte und Häfen hat die türkische
Regierung nach offiziellen Angaben bislang nicht eingewilligt.
Darüber soll das Parlament entscheiden.Die
US-Militärstrategen möchten im Falle eines Krieges
gegen den Irak auch vom Norden aus eine Bodenoffensive gegen
Bagdad starten können und dafür türkische Häfen
und Flughäfen ausbauen.
Spiegel
Online: Im Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas
signalisierte Washington ein Entgegenkommen. Washington könne
Energiehilfen für Nordkorea in Erwägung ziehen, falls
die Regierung in Pjöngjang auf die Entwicklung von Atomwaffen
verzichtet und das Atomprogramm stoppt.
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14.01.03 |
ARD:
Papst Johannes Paul II. hat einen möglichen Militärangriff
auf den Irak ungewohnt entschieden verurteilt. "Nein zum
Krieg!", sagte er bei einem Diplomatenempfang im Vatikan.
Krieg sei niemals ein unabwendbares Schicksal, meinte das Kirchenoberhaupt.
Er bedeute immer eine Niederlage für die Menschheit.
Zugleich
verwies der Papst auf das Leiden der Bevölkerung im Irak
durch das UN-Embargo. Italienischen Zeitungsberichten zufolge
plant der Papst, einen hohen Kurienkardinal zu Friedensmissionen
nach Bagdad und Washington zu schicken.
ZDF:
Ein Irak-Krieg ohne UN-Mandat hat weder in den USA noch in Großbritannien
den Rückhalt der Bevölkerung. In einer Umfrage der
US-Mediengruppe Knight Riddder sprachen sich zwei Drittel der
Befragten in den USA gegen einen Angriff ohne die Unterstützung
der Uno aus.
DLF:
Die im Irak tätigen UN-Waffeninspektoren haben ihre Kontrollen
intensiviert. Dabei seien auch Geheimdienst-Erkenntnisse aus
den USA und Großbritannien verwendet worden, sagte Chef-Inspekteur
Blix heute im britischen Rundfunksender BBC. Die
UN-Waffeninspektoren im Irak sehen sich nach Angaben von Blix
durch den Aufmarsch amerikanischer und britischer Truppen in
der Golfregion zunehmend unter Zeitdruck. Blix:"Es kann
sein, dass es eines Tages heißt, 'Geht zur Seite Jungs,
wir kommen jetzt rein'". Die Internationale Atomenergie-Behörde
schließt nicht aus, dass die Arbeit der Waffenkontrolleure
noch mehrere Monate dauern wird. (andere Quellen sprechen von
mindestens einem Jahr.)
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15.01.03 |
EL
PAIS: Die Kriegsgefahr im Irak hat die Kluft zwischen
Amerika und Europa vertieft. Ausgerechnet in einer Zeit, in
der es darauf ankommt, dass die Partner auf beiden Seiten des
Atlantiks sich verstehen, werden Dissonanzen deutlich. Ein großes
Problem besteht darin, dass es in der Irak-Frage keine gemeinsame
Haltung der Europäer gibt. Zudem verspielte US-Präsident
Bush die Sympathien, die den Amerikanern nach den Anschlägen
vom 11. September zuteil geworden waren. Er beschwor die Irak-Krise
herauf, obwohl Bagdad nichts mit dem Terror von El Kaida zu
tun hat. Die USA irren sich, wenn sie meinen, die komplizierte
Welt durch einen neuen Imperialismus allein beherrschen zu können.
The
New York Times:
President Bush reiterated his pessimism and impatience over
Iraq today, but in a significant shift, he expressed a new level
of optimism and a measure of conciliation in addressing his
other big foreign policy problem, North Korea.
White
House:
Scott: The weapons inspectors say they need until March, maybe
six months, maybe a year. Is this what you had in mind when
you went to the U.N. back in September?
PRESIDENT
BUSH: What I have in mind for Saddam Hussein is to disarm. The
United Nations spoke with one voice. We said, we expect Saddam
Hussein, for the sake of peace, to disarm. That's the question:
Is Saddam Hussein disarming? He's been given 11 years to disarm.
And so the world came together and we have given him one last
chance to disarm. So far, I haven't seen any evidence that he
is disarming. Time
is running out on Saddam Hussein. He must disarm. I'm sick and
tired of games and deception. And that's my view of timetables.
Spiegel
Online: Die Amerikaner setzen bei einer Invasion
auf eine Rebellion der Schiiten im Süden des Irak. Doch
ihre Religionsführer leisteten einen Treueschwur auf Saddam:
"Wir erklären uns freiwillig bereit, unseren siegreichen
Irak und sein heiliges Land zu verteidigen", schrieben
sie einem Bericht der "New York Times" zufolge in
übergroßen Lettern nach Bagdad. "Als loyale
Männer verpflichten wir uns, hinter dem Banner des großen
Gottes zu stehen und dem teuflischen Westen, den Ungläubigen
und dem internationalen Zionismus die Stirn zu bieten."
Die Zeilen verfassten die religiösen Führer dem Bericht
zufolge mit ihrem eigenen Blut.
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16.01.03 |
The
New York Times: Defense
Secretary Donald H. Rumsfeld, said that Iraqi disarmament "could
happen in a variety of ways besides war," suggesting that
Mr. Hussein could flee the country or offer unstinting cooperation
with inspectors. He
said war was not inevitable. "We continue to hope that
he will change course," the defense secretary told reporters
at the Pentagon. "No one wants war."
"If Saddam Hussein were to leave Iraq and go on trial,
the world would be a better place," Ari Fleischer, the
White House spokesman, said. Mr. Fleischer has suggested earlier
that war could be averted if Mr. Hussein entered exile, or if
an opponent assassinated him.
The
New York Times: Iraq on Thursday dismissed a U.N.
report of the discovery of 11 empty 122mm empty warheads designed
to carry chemical agents as a storm in a teacup over arms that
had long expired. The United States, which is massing forces
in the Gulf, has made it clear it is ready to invade if the
inspectors find Iraq has lied in assuring the United Nations
that it no longer possesses chemical, biological or nuclear
arms.
Spiegel
Online: Die US-Regierung will für ein Ende
der Waffeninspektionen möglicherweise schon bald nach dem
27. Januar eintreten, wenn Uno-Chefinspektor Hans Blix dem Weltsicherheitsrat
einen Bericht über die bisherigen Ergebnisse vorlegen wird.
Washington beabsichtigt, sich bei überraschend beantragten
Konsultationen am heutigen Donnerstag gegen einen zweiten Bericht
der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Ende März
aussprechen.
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17.01.03 |
Spiegel
Online: In einer Rede zum zwölften Jahrestag
des Beginns der alliierten Luftangriffe auf den Irak 1991 forderte
Saddam Hussein sein Volk auf, sich auf einen möglichen
Krieg vorzubereiten. Hussein sprach von den "Mächten
des Bösen", die an den Mauern von Bagdad "Selbstmord"
begehen würden.
Süddeutsche
Zeitung : Außenminister Powell machte in
einem Interview in Washington deutlich, dass sein Land notfalls
auch ohne ein Mandat durch die Vereinten Nationen bereit sei,
den Irak gewaltsam zu entwaffnen, falls Bagdad nicht kooperativ
sei. Bagdad
habe seine Waffenprogramme und die Restbestände an Massenvernichtungswaffen
nicht offen gelegt. Dafür werde man bis Ende Januar Beweise
vorlegen, die gemeinsam mit dem Bericht der Inspektoren einen
„überzeugenden Fall“ konstruieren würden,
warum der Irak erneut gegen die Resolution verstoßen habe.
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18.01.03 |
n-tv:Zehntausende
US-Amerikaner wollen an diesem Wochenende gegen einen möglichen
Krieg gegen den Irak protestieren.
Friedensdemonstrationen sind auch in Europa, Japan und Kanada
geplant. In Deutschland wird zu Kundgebungen in Hamburg, Köln
und vor dem Hauptquartier der US-Streitkräfte in Heidelberg
aufgerufen. Weitere Demonstrationen sollen in Brüssel,
Tokio und Toronto stattfinden.
Spiegel
Online: Der Verteidigungsminister hat sich dafür
ausgesprochen, im Falle eines Angriffes auf den Irak umfangreiche
humanitäre Hilfe zu leisten. Struck deutete an, dass die
US-Verletzten vermutlich nach Deutschland geflogen würden.
Auch die in Kuwait stationierten ABC- Spürpanzer könnten
nach Strucks Einschätzung zum Hilfseinsatz kommen. Struck
hält an einem Einsatz der AWACS-Aufklärer mit deutscher
Besatzung fest: "Die AWACS-Flugzeuge werden von der NATO
über der Türkei stationiert und nur in dem Bereich
tätig sein, der für den Schutz der Türkei wichtig
ist. Die NATO wird sich nicht als Organisation an einem Krieg
beteiligen."
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19.01.03 |
The
New York Times: The United States has sent Patriot
antimissile systems and 600 troops to Israel to strengthen its
ability to defend against missile attack. Officially, the American
forces have been sent for an exercise that will test the ability
of American and Israeli missile defenses to work together. But
the exercise will mean that American forces will work alongside
the Israeli military and be in position to help defend against
attacks by Iraq's Scud missiles if President Bush decides to
take military action soon to oust Saddam Hussein.
Spiegel
Online: Für einen Krieg gegen Irak ist es
nach den Worten des britischen Verteidigungsministers Geoff
Hoon nicht unbedingt notwendig, dass die Inspektoren handfeste
Beweise für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen
vorlegen. Es genüge schon, wenn die Inspektoren überzeugende
Belege fänden, die den Verdacht bestätigten, dass
Irak über atomare, chemische oder biologische Waffen verfüge,
erklärte der Minister. "Sie müssen nicht erst
im wahrsten Sinne des Wortes den rauchenden Colt (smoking gun)
finden." Der Begriff smoking gun bedeutet juristisch im
Englischen auch "unwiderlegbarer Beweis".
The
New York Times: Time for Decision: Defense Secretary
Donald Rumsfeld said that the decision on whether or not Iraq
is cooperating with the United Nations, generally regarded as
a possible precursor to war, would be made "in a matter
of weeks, not in months or years.
That judgment call will just have to be made," he said.
Mr.
Rumsfeld's emphasis on urgency, echoing the comments of Secretary
of State Colin L. Powell and Condoleezza Rice,
President Bush's national security adviser, seemed aimed at
rebutting the talk in recent days that the inspections process
should be allowed to play out in the next year.
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20.01.03 |
DER SPIEGEL 4/2003, Seite 108: Interview mit
James Woolsey, ehemaliger CIA-Direktor, jetzt Pentagon-Berater.
Zitat Woolsey: Auf kurze Sicht liegt unsere grundlegende Verwundbarkeit
darin, dass die Saudis die (Öl-) Fördermenge schnell
drosseln oder steigern können... Damit haben die Saudis
entscheidenden Einfluss auf den Ölpreis. Wir müssen
dem Nahen Osten die Ölwaffe wegnehmen. ... Während
fast ganz Europa demokratisch ist, bleibt der Nahe Osten der
Härtefall für die Verbreitung der Demokratie. Wir
fangen jetzt mit dem Irak an, weil Saddam am tückischsten
und gefährlichsten ist. Wir können ihn nicht an der
Regierung belassen und stattdessen die Region von ihren Rändern
her demokratisieren. Man muss im Zentrum des Problems beginnen.
Kommentar AL: Nirgends wurde bisher deutlicher
gesagt, was die Bush Administration unter 'nation-building'
versteht.
MILLIYET:
In mehr als 30 Ländern gingen Hunderttausende gegen einen
Irak-Krieg auf die Straße. In Europa gibt es eine schroffe
Ablehnung des Vorhabens. Aber auch in den USA selbst bekommen
die Kriegsgegner Zulauf. Bushs Popularität ist auf das
tiefste Niveau seit dem 11. September gesunken. Die USA sind
zu einer Gefahr geworden, weil niemand militärisch mithalten
kann und Washington versucht, die Welt für seine Ziele
einzuspannen. Die USA sind ferner eine große Gefahr, weil
sie bestrebt sind, alle Widerstände auszuschalten, die
ihrem Hegemonialstreben gefährlich sein können. Wahrscheinlich
wird der irakische Diktator Saddam bald nicht mehr an der Macht
sein, die amerikanische Bedrohung wird jedoch bleiben.
n-tv:
Großbritannien hat die Entsendung von weiteren 26.000
Soldaten in die Golfregion angekündigt. Dies diene der
Vorbereitung eines möglichen Militärschlags gegen
den Irak, erklärte der britische Verteidigungsminister
Geoff Hoon.
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21.01.03 |
Spiegel
Online : Saddam Hussein ist seit kurzem das Objekt
neuer Spekulationen. Beim Dubliner Wettanbieter Tradesports.com
können Zocker darauf wetten, wie lange sich der irakische
Präsident noch im Amt halten kann.
The
New York Times: As American combat forces continued
to flow into the Persian Gulf region and the United Nations
debated Iraq, Mr. Rumsfeld said "it will not take months"
to decide whether President Saddam Hussein is cooperating with
weapons inspectors. "In the case of Iraq, we're nearing
the end of the long road, and with every other option exhausted,"
he said.
About 12,500 troops from the Fourth Infantry Division, based
at Fort Hood, Tex., and about 4,000 more from that division's
Third Brigade, based at Fort Carson, Colo., have received orders
to relocate to the Middle East, Army officials said.
CNN:
Bush said Iraq is giving the world community "the runaround."
He repeated his threat to disarm Iraq with a "coalition
of the willing" and compared Iraqi claims it has abandoned
its pursuit of weapons of mass destruction to "a rerun
of a bad movie."
"He is delaying. He's deceiving. He's asking for time.
He's playing hide-and-seek with inspectors," Bush said.
"One thing is for certain, he's not disarming. And so the
United States of America, in the name of peace, will continue
to insist he does disarm, and we will keep the pressure on Saddam
Hussein."
n-tv:
"Rechnet nicht damit, dass Deutschland einer den Krieg
legitimierenden Resolution (im UNO-Sicherheitsrat) zustimmen
wird", sagte Schröder heute bei einer SPD-Veranstaltung
im niedersächsischen Goslar.
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22.01.03 |
White
House: The National Security Strategy (NSS)
of the United States of America
(Al:
Die Legitimation des Präventivkrieges)
White
House: Apparatus of Lies
Saddam’s Disinformation and Propaganda 1990-2003
Spiegel
Online: 37.000 Soldaten warten nun täglich
auf ihren Aufbruch an den Golf. Es ist die bisher größte
Gruppe unter den weit mehr als 100.000 US-Soldaten, die nach
Medienschätzungen den Einsatzbefehl erhalten haben oder
bereits vor Ort sind.
Allein 12.500 Soldaten kommen von der 4. Infanteriedivision
aus dem texanischen Stützpunkt Fort Hood. Sie sollen am
Golf die "Kampfgruppe Eisernes Pferd" anführen.
Die 4. Infanteriedivision ist eine High-Tech-Eliteeinheit mit
modernsten Kampfpanzern und gilt als die modernste und tödlichste
schwere Division der Armee.
ZDF:
"Deutschland und Frankreich beurteilen die Krise gleich",
sagte Chirac am Mittwoch anlässlich der Feiern zum 40.
Jahrestags des Elysee-Vertrages. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler
Gerhard Schröder sagte Chirac, beide Staaten hätten
die gleiche Position zum Irak-Krieg. "Alles muss getan
werden, um ihn zu verhindern." Schröder hat (gestern
s.o.) eine Zustimmung Deutschlands zu einem Krieg ausgeschlossen.
Die USA haben sich einer russischen Nachrichtenagentur zufolge
dagegen auf einen Angriff in der zweiten Februarhälfte
festgelegt.
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23.01.03 |
Spiegel
Online: Die USA und Großbritannien ziehen
einen Angriff auf Irak auch ohne Mandat der Vereinten Nationen
in Betracht. Das Weiße Haus erklärte, notfalls würden
die USA ohne Unterstützung der Uno eine "Koalition
der Bereitwilligen" anführen. Der britische Premierminister
Tony Blair sagte heute, Großbritannien unterstütze
die USA, falls eine "unvernünftige Blockade"
im Sicherheitsrat eine neue Resolution verhindere.
Vergangene
Woche hatten die USA die Nato um indirekte Unterstützung
im Fall eines Irak-Kriegs gebeten. Die Nato hat noch keine Entscheidung
darüber getroffen, ob sie der US-Anfrage nach einer Unterstützung
bei einem möglichen Irak-Krieg nachkommen soll. Die Mitgliedstaaten
sind sich zwar einig, dass die Nato eine unterstützende
Rolle einnehmen sollte. Deutschland und Frankreich hätten
aber darauf hingewiesen, dass eine militärische Planung
zum gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht sei.
Der
amerikanische Generalstabschef Richard Myers erklärte,
die US-Streitkräfte seien für einen Krieg bereit.
Sie könnten ihre Einsatzbereitschaft falls nötig über
Monate hinweg aufrechterhalten. US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld ordnete die Entsendung von zwei weiteren Flugzeugträgern
an den Persischen Golf an. Rund 180.000 amerikanische Soldaten
sind bereits in der Region stationiert oder auf dem Weg dorthin.
CNN:
U.S. Defense Secretary Donald Rumsfeld Wednesday dismissed French
and German insistence that "everything must be done to
avoid war" with Iraq, saying most European countries stand
with the United States in its campaign to force Iraqi President
Saddam Hussein to disarm. Germany and France represent "old
Europe," and NATO's expansion in recent years means "the
center of gravity is shifting to the east," Rumsfeld said.
Bush warned Iraqi military leaders Wednesday not to use weapons
of mass destruction against U.S. troops or "innocent lives
within Iraq." If they do, he said, "When Iraq is liberated,
you will be treated, tried, and persecuted as a war criminal."
Sen. John McCain: If war comes, "We will win this conflict.
We will win it easily," he said. "That does not mean
we won't experience the tragedy of the loss of some American
lives. We will have an opportunity to instill a democracy in
Iraq which will be an example and perhaps force other nations
in that region to move in the same direction." (Kommentar
AL: Auch das ist Nation-Building)
CNN:
HMAS Kanimbla and its 350 sailors set out from Sydney Harbour
on Thursday, to join thousands of U.S. and British military
personnel already in the Persian Gulf. Australia also said on
Wednesday it would send a special forces task group and air
force reconnaissance team to the Middle East, in what was to
be known as "Operation Bastille," on a date yet to
be set. Under the plans, a force of 2,000 could be sent to the
Gulf -- a deployment much larger than expected.
White
House:
"Why We Know Iraq is Lying"
A Column by Dr. Condoleezza Rice
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24.01.03 |
Spiegel
Online:
Deutsche und französische Denker und Künstler, antworten
dem US-Verteidigungsminister auf den Feuilleton-Seiten der "FAZ"
Beispielsweise schreibt der Philosoph Jürgen Habermas:
Rumsfeld verantworte "eine Sicherheitsdoktrin, die völkerrechtlichen
Grundsätzen spottet". Dabei seien gerade aus der politischen
Aufklärung "jene völkerrechtlichen Innovationen
hervorgegangen, die heute in Europa eher Anhang finden zu scheinen
als in der ziemlich alt aussehenden neuen Welt."
The
New York Times:
President Bush's public support has eroded steadily over the
last 12 months, with a rising number of Americans expressing
discontent both with his economic policies and his handling
of foreign affairs, the latest New York Times/CBS News poll
shows. Nearly 50 percent of the public expressed disapproval
of how Mr. Bush was handling the economy, while 41 percent expressed
disapproval of his management of foreign policy, which has been
the foundation of his extraordinarily high levels of support
since Sept. 11.
Spiegel
Online:
Die Bundeswehr hat mit der Bewachung von amerikanischen Militäreinrichtungen
in Deutschland begonnen. Hintergrund: Die US-Army hat wegen
der Kriegsvorbereitungen in der Golfregion nicht mehr genug
eigenes Wachpersonal. Insgesamt stehen 2500 Soldaten für
diesen Wachdienst zur Verfügung.
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25.01.03 |
n-tv:
Die amerikanischen Angriffspläne mit dem Titel "shock
and awe" für einen Waffengang gegen Irak sind offenbar
weitgehend fertig. Der Kampfplan zielt auf die psychologische
Zerstörung des Kampfwillens des Feindes, weniger auf die
physische Zerstörung seiner Armee. "Wenn das Pentagon
bei seinem jetzigen Kriegsplan bleibt, werden die Luftwaffe und
die Marine an einem Tag im März zwischen drei- und vierhundert
Marschflugkörper auf Ziele im Irak abfeuern - mehr als in
den gesamten 40 Tagen des ersten Golfkriegs gestartet wurden",
heißt es in dem CBS-Bericht. "Für den zweiten
Tag sieht der Plan den Start von weiteren drei- bis vierhundert
Marschflugkörpern vor."
Bush wird die US-Bürger nach Angaben des Weißen Hauses
in der kommenden Woche auf einen möglichen Krieg mit dem
Irak vorbereiten. Der Kommunikationsdirektor des Weißen
Haues, Dan Bartlett, sagte am Freitag, der Präsident werde
bei seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erklären,
dass die US-Streitkräfte zu einer Invasion des Iraks bereit
stünden. |
26.01.03 |
Spiegel
Online: Vor dem Bericht der Waffeninspektion am
27.01.03 kommen die Amerikaner immer stärker in Beweisnot.
Mark Gwozdecky, Sprecher der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) in Wien erklärte: "Die irakische Regierung
bekommt die Note zwei." Auch laut Uno-Chefinspekteur Hans
Blix gibt es zurzeit keine harten Beweise gegen Bagdad. Die
IAEA kündigte an, beim Weltsicherheitsrat die Fortsetzung
der Inspektionen zu beantragen.
ZDF:Bundesaußenminister
Fischer bemüht sich unter hohem Zeitdruck um eine breite
Allianz gegen den Irak Krieg. In Kairo (bei Mubarak) sagte er
gestern: "Wir werden all unsere Bemühungen mit den
Nachbarstaaten des Iraks, arabischen Ländern und mit unseren
europäischen und internationalen Freunden bündeln".
Spiegel
Online: Mit seiner Bemerkung, der Schwerpunkt Europas
verschiebe sich nach Osten, bringt US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld die neuen Nato-Mitglieder aus Osteuropa in eine
unangenehme Lage. Plötzlich stehen sie als Vasallen da.
US-Außenminister Colin Powell fügte hinzu: Mindestens
12 Staaten würden mit den USA in den Krieg ziehen.
CNN:
The U.S. State Department told embassies to alert about 4 million
U.S. citizens living overseas Friday to be prepared for possible
evacuation. A senior official said the alerts will be sent to
remind people to take routine precautions in the event of "all
possible and various unforeseen" circumstances. He did
not deny that a possible war with Iraq is behind the timing
of the advisory.
CNN:
The United States reserves the right to act alone against Baghdad,
U.S. Secretary of State Colin Powell said today. "Multilateralism
cannot become an excuse for inaction," Powell told the
World Economic Forum in the Swiss town of Davos. "We continue
to reserve our sovereign right to take military action against
Iraq alone or in a coalition of the willing," Powell said.
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27.01.03 |
Financial
Times: Die USA und Großbritannien müssen
noch viel mehr tun, um den Beweis zu erbringen, dass der Irak
immer noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Nur so können
die fortgesetzte Unterstützung der UNO und die notwendige
politische Rechtfertigung für einen Krieg grantiert werden.
Ohne einen internationalen Konsens würde ein Krieg nicht
nur die transatlantischen Beziehungen schwer stören. Er
würde in der gesamten arabischen und islamischen Welt eine
Welle des Zorns heraufbeschwören, von der allein die islamischen
Terroristen von Osama bin Laden profitierten.
CNN:
U.N. Secretary General Kofi Annan said Monday that inspectors
"do need time to get the work done," although they
shouldn't have "forever."
ARD:
Zwei Monate nach Beginn der Waffeninspektionen im Irak haben
die UN-Kontrolleure dem Weltsicherheitsrat in New York (heute)
einen ersten umfassenden Zwischenbericht über ihre Arbeit
vorgelegt. Dabei baten sie, wie erwartet, um "einige Monate"
mehr Zeit für die Waffenkontrollen."Diese wenigen
Monate wären eine wertvolle Investition in den Frieden,
denn sie könnten uns helfen, einen Krieg zu vermieden",
sagte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde,
Mohammed el Baradei. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen,
unter anderem zu dem Verbleib von chemischen Waffen, die beantwortet
werden müssten. Der Sicherheitsrat berät nun hinter
verschlossenen Türen über die Konsequenzen aus dem
Bericht.
Nach Ansicht des UN-Chefinspekteurs Hans Blix verfüge der
Irak möglicherweise noch über geheime Reserven des
biologischen Kampfstoffes Anthrax. Es gebe "starke Hinweise",
dass der Irak mehr Milzbranderreger produziert habe als es zugeben
wolle. Blix hat zum Auftakt eine gemischte Bilanz der irakischen
Zusammenarbeit mit den Waffenkontrolleuren gezogen. Einerseits
habe der Irak den Inspektoren ausreichenden Zugang zu Rüstungsanlagen
gewährt, andererseits weigere sich die irakische Führung,
den Einsatz von US-Spionageflugzeugen zu gestatten. Die ihm
auferlegte Entwaffnung habe der Irak nicht "echt akzeptiert",
erklärte Blix.
CNN:Chief
U.N. weapons inspector Hans Blix and Mohamed ElBaradei, director
general of the International Atomic Energy Agency, told the
Security Council that Iraq was still resisting international
efforts to ensure it disarms, but inspectors should have more
time to complete their work. "Iraq appears not to have
come to a genuine acceptance, not even today, of the disarmament
which was demanded of it," Blix said.
The
council's 15 member nations will hold closed-door discussions
on Blix and ElBaradei's report Wednesday and will discuss the
next step.The U.S. State Department, meanwhile, has begun drafting
a second resolution that would authorize military action to
force Saddam's regime to disarm, CNN learned.
The resolution would be introduced only if the United States
thinks it has the support of at least nine of 15 council members
for a war. Under U.N. rules, there must be nine votes in favor
of a resolution for it to pass, and there cannot be vetoes from
any of the five permanent Security Council members.
27.01.03, 22:57
|
28.01.03 |
CNN:
WAR READINESS: The U.S. military will be ready by mid- to late-February
to go to war quickly if President Bush orders it, Pentagon officials
said Monday. Military action could begin within days of a presidential
decision, they said. If Iraq made an aggressive military move
before then, the United States could respond instantly, but
any action might be limited to strikes by fighters, bombers
and cruise missiles, officials said.
n-tv:
40 Nobelpreisträger aus den USA haben eine Erklärung
gegen einen Irak-Krieg unterzeichnet. Ein Angriff ohne Mandat
der Vereinten Nationen könne zwar scheinbar schnell zum
Sieg führen, die langfristigen Konsequenzen könnten
für die USA aber schädlich sein. Die "medizinischen,
wirtschaftlichen, die Umwelt betreffenden, moralischen, geistlichen,
politischen und rechtlichen Folgen eines amerikanischen Präventivangriffs
auf Irak würden Sicherheit und Ansehen der USA in der Welt
untergraben, nicht schützen", heißt es in der
Erklärung.
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29.01.03 |
Spiegel
Online: In seiner mit Spannung erwarteten zweiten
Rede zur Lage der Nation attackierte Präsident Bush den
Irak und schwor seine Wähler auf den Krieg ein. Doch der
Ton war wesentlich verhaltener als erwartet. Er zollte dem Umschwung
in der Stimmung der amerikanischen Bevölkerung Tribut.
Und
wer die veränderte Stimmung im Land zur Kenntnis nimmt,
wie es Bush erkennbar tut, muss auch die gemischte Botschaft
akzeptieren: Um Rückhalt für die Intervention im Irak
zu bekommen, muss der Präsident seinen Landsleuten einen
klaren Kriegsgrund benennen, ein Mandat der Vereinten Nationen
in Form einer zweiten Resolution des Sicherheitsrates erhalten
und eine möglichst große Koalition wie im Afghanistan-Feldzug
sammeln. Diese Bedingungen soll, geht es nach den Amerikanern,
Bush erst noch erfüllen. Er benötigt gute Erklärungen,
falls er nicht alle erfüllen kann.
White
House: State of the Union Address by President
George W. Bush: Our intelligence officials estimate
that Saddam Hussein had the materials to produce as much as
500 tons of sarin, mustard and VX nerve agent. In such quantities,
these chemical agents could also kill untold thousands. He's
not accounted for these materials. He has given no evidence
that he has destroyed them. U.S. intelligence indicates that
Saddam Hussein had upwards of 30,000 munitions capable of delivering
chemical agents. Inspectors recently turned up 16 of them --
despite Iraq's recent declaration denying their existence. Saddam
Hussein has not accounted for the remaining 29,984 of these
prohibited munitions. He's given no evidence that he has destroyed
them. From three Iraqi defectors we know that Iraq, in the late
1990s, had several mobile biological weapons labs. These are
designed to produce germ warfare agents, and can be moved from
place to a place to evade inspectors. Saddam Hussein has not
disclosed these facilities. He's given no evidence that he has
destroyed them. The International Atomic Energy Agency confirmed
in the 1990s that Saddam Hussein had an advanced nuclear weapons
development program, had a design for a nuclear weapon and was
working on five different methods of enriching uranium for a
bomb. The British government has learned that Saddam Hussein
recently sought significant quantities of uranium from Africa.
Our intelligence sources tell us that he has attempted to purchase
high-strength aluminum tubes suitable for nuclear weapons production.
Saddam Hussein has not credibly explained these activities.
He clearly has much to hide.
And
tonight I have a message for the brave and oppressed people
of Iraq: Your enemy is not surrounding your country -- your
enemy is ruling your country. (Applause.) And the day he and
his regime are removed from power will be the day of your liberation.
(Applause.)
We
will consult. But let there be no misunderstanding: If Saddam
Hussein does not fully disarm, for the safety of our people
and for the peace of the world, we will lead a coalition to
disarm him. (Applause.) Sending Americans into battle is the
most profound decision a President can make. The technologies
of war have changed; the risks and suffering of war have not.
For the brave Americans who bear the risk, no victory is free
from sorrow. This nation fights reluctantly, because we know
the cost and we dread the days of mourning that always come.
We seek peace. We strive for peace. ... And if war is forced
upon us, we will fight with the full force and might of the
United States military -- and we will prevail. (Applause.) And
as we and our coalition partners are doing in Afghanistan, we
will bring to the Iraqi people food and medicines and supplies
-- and freedom. (Applause.)
n-tv:
Die Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, US-Außenminister
Colin Powell werde am Mittwoch kommender Woche (im UNO-Sicherheitsrat)
Beweise gegen den Irak vorlegen, ist von Frankreich und Deutschland
begrüßt worden. Dabei scheint gelegentlich jedoch
Skepsis durch.
n-tv:
US-Präsident George W. Bush hat mit seiner Rede zur Lage
der Nation am Dienstag offenbar viele Skeptiker unter seinen
Landsleuten überzeugt. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte
Gallup-Blitzumfrage im Auftrag des Nachrichtensenders CNN und
der Zeitung "USA Today". Demnach beurteilten 84 Prozent
der befragten Zuschauer die Rede als positiv, 50 Prozent waren
der Meinung, sie sei "sehr positiv" gewesen. In einer
Umfrage des Senders CBS sprachen sich vor Bushs Rede 67 Prozent
für eine Militäraktion zum Sturz des irakischen Präsidenten
Saddam Hussein aus - danach waren es 77 Prozent. Auf die Frage,
ob der Präsident ihrer Ansicht nach dieselben Prioritäten
für das Land setze wie sie selbst, antworteten 81 Prozent
der Befragten mit ja. Vor der Rede hatten dies nur 54 Prozent
gesagt.
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30.01.03
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Al:
Der Blogger ist zum Äquator unterwegs! Sobald ich ein Internet
Café gefunden habe, wird WARLOG.AAA aktualisiert. Versprochen
...!
03.02.03: WARLOG.AAA wird wieder aktualisiert! Mit einem
Internet Café funktioniert das auch von der Alona Beach
auf Panglao Island, Philippinen.
n-tv:
Während man in Washington - zumindest offiziell - die Hoffnung
auf eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts noch nicht ganz
aufgegeben hat, treten die Kriegs-Planungen am Persischen Golf
offenbar in die entscheidende Phase. Als Vorbereitung für einen
möglichen Einmarsch im Irak sollen bis Mitte Februar 80 000 zusätzliche
US-Soldaten in Kuwait eintreffen. Derzeit sind ungefähr 20 000
US-Soldaten dort stationiert. "Die Zahl der amerikanischen Soldaten
wird in den kommenden zwei Wochen deutlich zunehmen und Mitte
Februar bei 100 000 Mann liegen", zitierte die kuwaitische Zeitung
"Al-Qabas" am Donnerstag Kuwaits Innenminister, Scheich Mohammed
Chaled el Sabah. |
31.01.03 |
n-tv:
In der rot-grünen Koalition gibt es unterschiedliche Auffassungen
über die Frage, ob die USA für einen Krieg gegen den Irak eine
weitere UN-Resolution benötigen. Die Antwort auf diese Frage
ist auch innenpolitisch bedeutsam: Sie entscheidet, ob die USA
im Kriegsfall den deutschen Luftraum sowie ihre deutschen Militärbasen
nutzen dürfen. Die Bundesregierung bleibt dabei: Sie habe den
USA bereits im November nach einer rechtlichen Prüfung für den
Kriegsfall die Überflug- und Transitrechte für das deutsche
Staatsgebiet sowie die Nutzung der US-Militärbasen in Deutschland
gewährt, sagte Regierungssprecher Thomas Steg am Freitag. "Das
hat Bestand." Der Vizechef der SPD-Fraktion, Gernot Erler, erklärte
in der "Berliner Zeitung", die Experten des Kanzleramts seien
zu dem Schluss gekommen, dass die im Herbst verabschiedete UN-Resolution
1441 ausreiche, um einen Krieg zu legitimieren. Deswegen habe
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der US-Regierung unbeschränkte
Überflug- und Transitrechte für den Kriegsfall zusagen können.
Zu einem ganz anderen Schluss kam ein Gutachten des Wissenschaftlichen
Dienstes des Bundestags. Die Juristen waren zu dem Ergebnis
gekommen, dass die bisherigen UN-Resolutionen "keine ausreichende
Ermächtigungsgrundlage" für einen Militärschlag seien. Die Gutachter
stellten außerdem fest, dass die Bundesregierung den USA bei
einem Alleingang die Nutzung der hiesigen US-Militärbasen und
des deutschen Luftraumes untersagen könnten.
n-tv:
Der Wiederaufbau des Irak nach einem Krieg würde nach Schätzung
der Vereinten Nationen allein in den ersten drei Jahren knapp
28 Milliarden Euro kosten. Obwohl der Irak durch seinen Ölreichtum
über eigene Mittel verfügt, müsste die internationale Gemeinschaft
zusätzlich weitaus höhere Investitionen erbringen als etwa in
Afghanistan, sagte der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP),
Mark Malloch Brown, der "New York Times" in einem Interview.
Sollten die USA gegen den Einspruch Frankreichs, Deutschlands
und vieler anderer schon bald zum Militärschlag gegen Bagdad
ausholen, wären jene Länder anschließend sicher schwer als Finanziers
für den Wiederaufbau zu gewinnen, sagte Brown. UN-Hilfsagenturen
hätten kürzlich in einem Aufruf um 35 Millionen Euro gebeten,
um Vorbereitungen für eine humanitäre Krise im Irak treffen
zu können, erhielten aber keinerlei Unterstützung. Im Vergleich
zu den 28 Milliarden für den Irak haben die UN die Kosten für
den Wiederaufbau Afghanistans auf nur etwas mehr als 6 Milliarden
kalkuliert. In Afghanistan sei die Bevölkerung zwar auch bitter
arm, habe sich aber - anders als der urbane Irak - mit den Erträgen
aus der Landwirtschaft und Viehzucht leidlich selbst über Wasser
halten können.
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Samstag, 01.03.2003 11:10 , Soon the next news from the
front
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