Juni 2007

Update 30. Juni 22:22

 

 

 

 

 

 

 

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Positionen Al

 

 

Der Holocaust an den Aborigines

Ein Artikel von Riedlberger bei Heise: Preisfrage: Welches Land verbietet einer Minderheit Alkohol und Pornografie? Kleiner Tipp: Das fragliche Land liegt nicht im Nahen Osten. Es ist, erstaunlicherweise, Australien, und die Minderheit sind rund 60 Indigenengemeinschaften (= Aborigines) im Nordterritorium. Begründet wird die Maßnahme mit der Bekämpfung des weitverbreiteten Missbrauchs von Kindern. Ein Bericht zufolge, sollen in allen von dafür 45 besuchten Eingeborenengemeinschaften sexuell missbrauchte Kinder vorgefunden worden sein. Gleichzeitig seien dort Alkoholismus und Pornographiekonsum weit verbreitet gewesen. Mehr ...

Kommentar Al: Aus diesem oberflächlichen Artikel sind die Hintergründe für den Kindesmissbrauch und das Verbot von Alkohol und Pornografie bei den Aborigines nicht zu erkennen. Der unverfängliche Begriff 'Indigenengemeinschaft' wird nicht erklärt. Der Artikel liegt im weltweiten Trend: Die Lage der Nachkommen der Aborigines ist unbekannt oder sie wird verharmlost und geschönt. Damit wird der Holocaust an den Aborigines verschleiert, der im 19. und 20. Jahrhundert stattgefunden hat und dessen Auswirkungen heute in Australien unübersehbar sind - für jeden der sie sehen will und der sich für die Lage der Aborigines interessiert. Hier sind die Fakten:

Die Aborigines haben mindestens 40.000 Jahre in Australien im Einklang mit der Natur gelebt. Sie haben eine sehr differenzierte Kultur entwickelt, die ohne Kriege, Geld und Eigentum ausgekommen ist. Entscheidend waren die sozialen Beziehungen innerhalb der Clans und der Clans untereinander. Das gesamte Leben war auf das friedliche Überleben in einer kargen Natur ausgerichtet. Die spirituelle Welt der Aborigines war sehr eng mit ihrem Land, ihrem Lebensraum, verwurzelt.

Dann brachen die weissen Siedler in das Leben der Aborigines ein. Die Aborigines wurden von ihrem Land vertrieben. Es hat Massaker gegeben, bei denen die Aborigines wie Kangaroos abgeschlachtet wurden. Die Aborigines wurden in Konzentrationslager eingesperrt, es wurde versucht, sie umzuerziehen, aus ihnen 'zivilisierte' Menschen zu machen. Sie waren 'Mündel des Staates' und haben erst 1967 (!) die vollen Bürger- und Menschenrechte erhalten. Mit ihrem Land wurde den Aborigines gleichzeitig ihre spirituelle Welt und ihre kulturelle Identität genommen. In ganz Australien existieren heute nur noch Mischlinge als Nachkommen der Aborigines. Bereits 1930 ist in Karratha der letzte Aboriginal gestorben, der noch ein reinrassiger Jaburara-Aboriginal war. Kein einziger Clan der Nachkommen der Aborigines lebt heute noch nomadisierend so, wie die Aborigines noch vor 200 Jahren gelebt haben. Ein vollendeter Holocaust. An diesem Holocaust waren die christlichen Kirchen aktiv und an vorderster Front beteiligt. Kein Wunder, dass heute niemand daran erinnert sein will.

Von der Australischen Regierung wurden Aboriginal-Communitys eingerichtet (Indigenengemeinschaften). In diesen Dörfern (Lager ohne Zaun und Stacheldraht, aber im baum- und wasserlosen Outback) wurden und werden die Nachkommen der Aborigines interniert. Die ehemals nomadisierenden Tribes leben in festen Häusern, die der Staat für sie errichtet hat. Diese Communitys werden von Weissen organisiert und betrieben. Weisse bedienen die Aborigines von morgens bis abends und stellen sie ruhig. Die Aborigines reparieren ihre Häuser nicht selber, sie bewirtschaften keinen Garten, sie produzieren nichts, sie gehen nicht auf die Jagd. Auch das Essen liefern die Weissen und sie sorgen auch für die Müllabfuhr. Die Aborigines rühren keine Hand, sie setzen nur jede Menge Kinder in die Welt. Viele Aboriginal Communitys in den Northern Territories sind in der Regenzeit wegen der Strassenverhältnisse bis zu sechs Monate von der Aussenwelt abgeschnitten. Ohne Radio, Fernsehen und Zeitungen. Was bleibt da ausser Sex und Alkohol noch? Den Nachkommen der Aborigines fehlt jede Motivation, weil sie spirituell, kulturell und sozial entwurzelt sind. Ihnen fehlt jede Perspektive. Sie haben keinerlei Willen, sich zu assimilieren. Deshalb sind sie fast vollständig von der weissen Bevölkerung isoliert und von Arbeit, Bildung und Wohlstand ausgeschlossen. Im Strassenbild Australiens sind kaum Nachkommen der Aboriginals zu sehen. Die von weissen Australiern betriebenen Aboriginal-Communitys stellen de facto die australische Variante der Rassentrennung dar.

Lügen über die Aborigines

So wie in diesem Flyer von Singapore Airlines (verteilt vom SPIEGEL in der letzten Ausgabe Nr. 26) wird die Situation der Aborigines der westlichen Welt verkauft. Ganz bewusst und gezielt werden Falschmeldungen in die Welt gesetzt, die der Realität Hohn sprechen. Den Touristen werden in Australien Potemkinsche Dörfer vorgeführt. Es gibt nur wenige Ausrutscher, dazu gehört der oben zitierte Artikel von Riedlberger. Besonders makaber und unanständig aber ist, dass die Australier (und andere, wie beispielsweise Singapore Airlines) mit der Marke 'Aborigines' Geschäfte machen. Das ist mit diesem Flyer deutlich zu erkennen. Tatsächlich aber sind an diesen Geschäften Aborigines praktisch nicht beteiligt. Ein typisches Beispiel dafür ist auch in der Story der Aboriginals von Tiwi Island nachzulesen. Weitere Beispiele habe ich aus eigener Anschauung in dem Buch Australien Storys beschrieben (Storys Nr. 9, 11, 15, 44, 45, 46, 50, 53 und 59).

Der Holocaust an den Aborigines aber ist kein Einzelfall, kein 'Unfall der Geschichte'. Wer ist verantwortlich für die Ausrottung der Inka, Azteken und Indianer ??! Wer hat die Afrikaner jahrhundertelang versklavt, wer nimmt heute noch durch Landraub Völkern die Existenzgrundlage - vom brasilianischen Urwald bis Palästina?! Es war und ist der 'Weisse Mann', es waren die Europäer, die unzählige Völker dieser Erde ausgerottet und ganze Kulturen vernichtet haben. Das waren keine 'bedauerlichen Unglücksfälle', sondern mit diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde unsere heutige 'Zivilisation' aufgebaut. Die Entwicklung der gegenwärtigen, technisierten 'Hochkultur', war und ist begleitet von Sklaverei, Massenmord, Krieg und Holocaust.

Dieses Thema im Internet:
Aborigines + Holocaust ... ca. 165.000 Dokumente
Aborigines + Genocide .... ca. 740.000 Dokumente

30. Juni 007, 10:07

Lofar (Low Frequency Array)

Es hat einen Durchmesser mehreren hundert Kilometern und kann fast bis an den Anfang des Universums blicken: das Radioteleskop Lofar. Nahe Effelsberg in der Eifel ist ein Teilstück dieses neuartigen digitalen Riesenlauschers aufgebaut worden. Lofar ist keine große schüsselförmige Antenne, sondern besteht aus 25.000 Sensoren, die Radiostrahlen aus dem All messen. In Holland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen wollen die Astronomen bis 2009 noch weitere 100 Antennenfelder aufbauen. Zusammengeschaltet spannen sie ein virtuelles Radioteleskop über halb Europa mit einem Durchmesser von vielen hundert Kilometern.

Mit diesem weltweit größten Radioteleskop wollen die Astronomen tief ins All blicken, tiefer als jemals zuvor. Dem Weltraumteleskop Hubble gelang es, Lichtwellen aufzufangen, die seit 13 Milliarden Jahren durchs Universum rasen - das All selbst ist nach Schätzungen zirka 14 Milliarden Jahre alt. Viel weiter zurückblicken als 13 Milliarden Jahre kann das Hubble-Teleskop nicht. Denn in der Zeit davor war das Universum gefüllt mit dunklen Gasen, die alles sichtbare Licht absorbierten. Lofar jedoch kann durch diese dunklen Wolken hindurchblicken, bis in eine Zeit etwa 500 Millionen Jahre nach dem Urknall, als die ersten Sterne, Galaxien und Schwarzen Löcher entstanden, die bis heute das Bild des Weltalls bestimmen. Mehr ...

28. Juni 007, 20:57

Immer noch stürmisch

Stürmisches Wetter / 19:38

Stürmisches Wetter / 19:48

26. Juni 007, 20:33

Gewitterstimmung

Gewitterstimmung am 16. Juno 2007

16. Juno 007, 19:27

Die Linke und der Sozialismus

Der Zusammenschluss von Linkspartei und WASG ist juristisch vollzogen. Seit Mittenacht gebe es die neue Partei «Die Linke», sagte Linksfraktionschef Gregor Gysi am Samstag auf dem Gründungsparteitag in Berlin. Er fügte hinzu: «Ab heute sind wir die drittstärkste Partei.» Mit der Fusion von Linkspartei und WASG sei die Linke in der deutschen Parteienlandschaft noch vor die FDP gerückt. Mehr ...
Nach dem Willen der neuen Partei „Die Linke.“ soll Deutschland zu einem Staat des demokratischen Sozialismus werden. Ein solcher politischer Wechsel entspreche mehr dem Grundgesetz als der Kapitalismus. Das sagte Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi am Samstag beim Vereinigungsparteitag von Linkspartei und WASG in Berlin. Mehr ...
"Freiheit durch Sozialismus ist die Formel, hinter der wir uns versammeln", proklamierte Lafontaine. Mehr ...

Kommentar Al: Seit heute gibt es wieder eine Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Die Linke. Ich bin hin und hergerissen zwischen grimmiger Verachtung und rationaler Analyse.

Die Emotionen lassen mich ROT sehen: Die alten, mehrfach gewendeten SED-Kader! Sie haben mich 40 Jahre in der sozialistischen DDR eingesperrt und über mein Leben bestimmt. Das SED-Vermögen und ihre Pfründe haben sie über die Wende gerettet. Sie hatten 70 Jahre die Macht, eine bessere Gesellschaft aufzubauen und sind dilettantisch gescheitert. Nie wurde öffentlich analysiert, warum das sozialistische Lager mit der DDR sang- und klanglos untergegangen ist. Jetzt wollen die gleichen Figuren wieder einen Sozialismus aufbauen, aber niemand sagt, was darunter zu verstehen ist und wie es diesmal funktionieren soll. Dazu der machtgeile Populist Lafontaine, der im Westen den Rattenfänger für die ehemalige SED/PDS spielt. Heute wurde Die Linke gegründet - Eine Parteigründung ohne Parteiprogramm!! Es ist ganz offensichtlich, dem kleinen Führungszirkel der neuen Partei geht es nicht um programmatische Ziele und eine bessere Welt, sondern nur um Wählerstimmen, das eigene Ego, einen lukrativen Job und die Teilhabe an der Macht. Diese Politiker passen nahtlos zu der bereits arrivierten Garde der etablierten Parteien: Grosse Worte, schamlose Lügen, keine Fachkompetenz und nur Kompromisse auf dem kleinsten, gemeinsamen Nenner.

Aber rational und strategisch gesehen, ist eine Partei links von der profillosen SPD ein äusserst geschickter Schachzug von Gysi und Lafontain. Die Linke kann, wenn sie geschickt laviert, der SPD, den Grünen und der FDP mit populistischen Parolen Feuer unter dem Hintern machen und viele Stimmen abjagen. Das kann hoch interessant werden! Die Linke ist eher wählbar, als eine rechte Partei. Früher oder später wird die SPD gezwungen sein, mit ihr zu koalieren. Dann haben die linken Demagogen das erreicht, was sie wollten: Macht und Zugriff auf die Staatskassen. Was die grosse Koalition zustande gebracht hat, kann Rot-Rot allemal erreichen. Der demokratische Sozialismus wird in einer globalisierten, kapitalistischen Welt (aus rein ökonomischen Gründen) immer Illusion bleiben. Aber was macht das schon? Das Wahlvolk will mit Illusionen gefüttert werden und die kosten ja nix.

16. Juno 007, 20:55

Abfall-Kunst in Kassel

Kassel - Schon vor der offiziellen Eröffnung der zwölften Documenta am kommenden Samstag in Kassel ist ein Kunstwerk im Abfall gelandet. Die chilenische Aktionskünstlerin Lotty Rosenfeld, offizielle Teilnehmerin der Ausstellung, hatte Fahrbahnmarkierungen mit weißem Klebestreifen in Kreuze verwandelt und damit "zum Aufspüren unterschwelliger Formen von Macht und Kontrolle" beitragen wollen.
Kassels Stadtreinigung jedoch erkannte in den Kreuzen lediglich eine Verkehrsgefährdung und entfernte die Klebebänder. Die 1943 geborene Chilenin zeigte sich am Nachmittag entsetzt: "Ich bin persönlich wirklich verletzt. Es ist ein Akt der Gewalt und ich fühle mich missachtet", sagte Rosenfeld der Deutschen Presse- Agentur in Kassel. Mehr ...

Kommentar Al: Aber, aber, liebe Frau Rosenfeld! Nichts Besseres hätte Ihnen und Ihrem Kunstwerk doch passieren können. Mit ein bisschen Klebeband haben Sie es geschafft, Aufsehen in der Kunstszene weltweit zu erregen. Was will ein Künstler mehr?! Jetzt müssen Sie nur noch bei einem spektakulären Unfall oder mit einem Messer im Rücken medienwirksam sterben, damit ihre Werke (soweit vorhanden) bei Auktionen Spitzenpreise erzielen!

16. Juni 007, 9:37

Bruderkrieg in Nahost

spiegel.de: Die an Anomalien nicht arme palästinensische Geschichte wird bald ein weiteres Paradoxon verzeichnen: Der Nicht-Staat Palästina wird demnächst zwei Regierungen haben - eine islamistische im Gaza-Streifen und eine gemäßigte in Ramallah, die von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden wird. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas reagierte auf den Putsch der Hamas im Gaza-Streifen gestern mit der Absetzung der Regierung der nationalen Einheit, der seine eigene Fatah und die Hamas sowie Splittergruppen angehören. Abbas rief den Notstand aus ...

Sueddeutsche.de: ... So war die Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt nicht gedacht: ein Hamastan im Gaza-Streifen und ein Fatahstan im Westjordanland als Resultat des Bruderkrieges unter Palästinensern. Der palästinensische Staat neben Israel, den George W. Bush vor genau fünf Jahren bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit versprochen hatte, wird in historischer Frist und unter friedlichen Bedingungen kaum mehr zustande kommen. Und sicher sind in Israel darüber nicht alle traurig. Denn eine islamische Zwergrepublik im Armutsghetto Gaza auf 365 Quadratkilometern Fläche und mit eineinhalb Millionen Einwohnern, die Wasser, Strom und ihre wichtigsten Versorgungsgüter aus oder über Israel beziehen müssen, kann für den jüdischen Staat militärisch nicht zur Bedrohung werden. Mehr ...

krone.at: Die beiden Minarette der Goldenen Moschee von Samarra (eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten der Schiiten im Irak) sind am Mittwoch bei einem vermutlich von sunnitischen Extremisten verübten Sprengstoffanschlag zerstört worden. Wenige Stunden nach diesem Anschlag sind im Irak vier sunnitische Moscheen Ziel von Anschlägen geworden. Auch eine Moschee im Bajaa-Viertel Bagdads ist in Brand gesteckt worden ...

Naher Osten

Kommentar Al: Alle haben versagt: An erster Stelle Israel und seine Schutzmacht USA. Aber auch die Europäische Union, die Palästinenser und ihre arabischen Nachbarn. Die Gründe für die Eskalation der Gewalt liegen auf der Hand: Raubt den Menschen ihr Eigentum und vertreibt sie von ihrem Land. Sperrt sie 50 Jahre lang ein in ein Ghetto mit hohen Mauern, bewacht von Besatzern, Panzern und Kampfhubschraubern. Eingesperrt ohne Infrastruktur, Arbeit, Geld, Bewegungsfreiheit, Existenzgrundlage und ohne Bildung und Perspektive für die Kinder. Vor allen Dingen aber nehmt den Bettelarmen auch noch ihre Selbstachtung und Würde, ihre einfachsten Menschenrechte. Was werden diese Flüchtlinge in ihrem Ghetto dann anstellen? Es baut sich ein unstillbarer, ständig wachsender Hass gegen die Besatzer auf. Weil die ungleich besser bewaffnet sind, wird sich dieser Hass früher oder später gegen die eigenen Leute richten.

Genau das ist jetzt passiert. Der Traum vom Palästinenserstaat ist ausgeträumt. Je länge diese Zustände in den Flüchtlingslagern andauern, umso mehr wird sich die Gewalt der Palästinenser zuspitzen: Gegen Israel und gegen die eigenen, moderaten Leute. Und diese Gewalt wird Gegengewalt erzeugen - Eine Spirale der Gewalt, mit welchem Ende?

Der Konfliktherd im Nahen Osten ist die grösste, akute Gefahr für den Weltfrieden. Die Lunte am Pulverfass Naher Osten brennt. Wo ist der Befriedungsplan der Weltgemeinschaft? In welcher Form planen die UNO, die G8, die EU und Russland die Entschärfung der Lage? Analysiert der Weltpolizist USA die Lage genau so falsch, wie im Irak? Niemand scheint aus den letzten 50 Jahren Nahostkonflikt gelernt zu haben. Eine Lösung muss her und sie kann nur von aussen kommen. Aber keine Lösung mit Atombomben, sondern mit Verstand! Wo aber hat es das letzte Mal eine Lösung mit Verstand gegeben ...?

15. Juni 007, 21:07

Positionierung mit CSS

Ein ausgezeichnetes Buch zur systematischen Einführung in CSS: Peter Müller, Little Boxes, Webseiten gestalten mit CSS, Markt+Technik Verlag (2007), 20 Euro. Der Autor erläutert alle Aspekte von CSS ausschliesslich mit Hilfe des Quellcodes. Wenn man diese Anleitung mit seinem Lieblings-HTML-Editor kombiniert, versteht man, um was es geht und braucht ausserdem nicht jeden Quellcode abzutippen.
Der Überblick, den ich mir mit diesem Buch und Dreamweaver 8 verschafft habe, führt zu einem ernüchternden Ergebnis: Mit CSS kann man beim WebDesign hervorragend Schrift gestalten. Das Layouten von Seiten mit mehreren Spalten aber ist mit Boxes so entsetzlich kompliziert, dass ich CSS-Layout nicht als Alternative zum absolut einfachen Layouten mit Tabellen ansehen kann. Nur um beispielsweise bei Boxes zu verhindern, dass die Spalten in die Fusszeile laufen, muss man von hinten durch die Brust ins Auge schiessen. Kein Wunder, dass so viele WebDesigner auf vorgefertigte Layouts aufsetzen. Ein zusätzliches Problem: Die Browser gehen sehr unterschiedlich mit CSS-Konstruktionen um. Stark abweichende Schriftdarstellung beispielsweise bei Firefox und Internet Explorer. Wenn man weiss, wie simpel und genial das Layouten mit InDesign funktioniert, kann man nur darauf hoffen, dass in zehn Jahren bessere Werkzeuge für das WebDesign existieren.
Heroisch verzichte ich deshalb auf die reine CSS-Lehre und bleibe aus Gründen der Usability beim Layout mit Tabellen! Als Seiteneinsteiger ohne Produktionsdruck und Profitinteressen kann ich mir das leisten.

15. Juni 007, 8:27

Google Page Rank - How it works

Google Ranking

14. Juni 007, 17.41

Wie funktioniert DVB-S Radio ?

Seit dem 1. September 2005 gibt es den digitalen DVB-S-Hörfunktransponder. Damit können Sie alle Radioprogramme der ARD über Satellit inklusive Sendungsinformationen empfangen - und das in CD-Qualität. Was Sie dazu benötigen, können Sie hier nachlesen. Mehr ...

14. Juni 007, 17:31

Viel komplexer als gedacht

"Der Müll ist gar kein Müll, sondern wirklich aktiv", sagte der britische Genforscher Ewan Birney. Das mag eine Erleichterung für Zeitgenossen sein, die es nie verwinden konnten, dass ein Großteil des menschlichen Erbguts als "Junk-DNA" bezeichnet wurden - als DNA-Müll (was für ein Hochmut! Al). Doch auch diese Bereiche tragen zur sogenannten Transkription bei, dem Prozess, bei dem beispielsweise Proteine nach Vorlagen aus dem Erbgut zusammengebaut werden. Insgesamt ist die DNA des Menschen wohl weitaus komplizierter, als man bisher angenommen hat.

Die Konzentration auf die rund 30.000 Gene des Menschen allein dürfte damit dahin sein - das ist das wichtige erste Ergebnis des Encode-Projekts, kurz für "Encyclopedia of DNA Elements". Es wurde nach der Sequenzierung des menschlichen Erbguts im Jahr 2003 ins Leben gerufen, um alle Elemente in der menschlichen DNA aufzulisten, die eine Funktion haben. Mehr ...

14. Juni 007, 17:26

Profit mit synthetischer Biologie

J. Craig Venter, der Mann, der mit seiner Firma Celera Genomics die Sequenzierung des menschlichen Genoms in ein medienwirksames Wettrennen verwandelte, ist erneut dabei, die Biotechnik-Welt aufzumischen. Mit dem nach ihm benannten J. Craig Venter Institute hat er am 31. Mai beim US-Patentbüro ein Patent auf die erste vollständig synthetische Lebensform angemeldet: das Bakterium „Mycoplasma laboratorium“. Dabei handelt es sich um eine Variante des natürlichen Mycoplasma genitalium.

Im Unterschied zu diesem enthält die Laborvariante nur ein „Minimal-Genom“ aus 381 Protein codierenden Genen, die für Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung unbedingt nötig sind – also 101 Gene weniger als die natürliche Form. Das Genom würde zuvor synthetisiert und in einen Bakteriencorpus eingepflanzt, dessen Genom vorher entfernt wird. Das Grundprinzip hat Venter zusammen mit dem Nobelpreisträger Hamilton Smith und Kollegen bereits im Januar 2006 im Journal PNAS publiziert.

Mycoplasma laboratorium wäre der vorläufige Höhepunkt des noch jungen Forschungsgebietes der Synthetischen Biologie, die gentechnisch manipulierte Einzeller in kontrollierte Biomaschinen verwandeln will. Die sollen als winzige Fabriken für Chemikalien ebenso wie als autonom agierende Agenten für medizinische Zwecke genutzt werden. Mehr ...

Kommentar Al: Der Ausdruck erste vollständig synthetische Lebensform ist eine Lüge, eine wissentliche Übertreibung, ausgerichtet auf Profit. Das Bakterium „Mycoplasma laboratorium“ ist durch Manipulation (Reduktion des Genoms) entstanden. Damit ist es ein manipuliertes Bakterium und kein neu synthetisiertes. Bisher (und in absehbarer Zeit) ist niemand in der Lage, aus dem Periodischen System der Elemente Leben zu synthetisieren.

14. Juni 007, 9:12

Bush approval hits low point

poll bush Juno 2007

14. Juni 007, 8:59

Rüstungskonjunktur

Der von den USA ausgerufene Krieg gegen den Terror treibt die internationalen Rüstungsausgaben auf neue Rekordhöhen. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri (Stockholm International Peace Research Institute) gestern mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 1,204 Billionen US-Dollar (rund 902 Milliarden Euro) für militärische Zwecke ausgegeben. Das waren 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren sind die Rüstungsausgaben weltweit um 37 Prozent gestiegen. Mehr ...

Kommentar Al: Was könnte man (blauäugig) mit diesem vielen Geld alles anstellen ....

12. Juni 007, 17:12

Mobile Prozessoren im Vergleich

Mobile Prozessoren im Vergleich

11. Juni 007, 22:37

Geheime 60 Milliarden Dollar

Florian Rötzer: Unter der Bush-Regierung sind nach dem 11.9. die Gelder an Unternehmen, eingeschlossen die Ankäufe von Computer, Satelliten etc., sprunghaft angestiegen: von 21,7 Milliarden US-Dollar im Haushaltsjahr 2001 auf 31,4 Milliarden 2002 und 42 Milliarden 2005. Wenn an Privatunternehmen 70 Prozent des Budgets gehen, dann würde das Budget für 2005 bei etwa 60 Milliarden liegen. Das wäre 25 Prozent mehr, als der Geheimdienstausschuss den Geheimdiensten für das Haushaltsjahr 2008 bewilligt hat. Anfang Mai hieß es, die vom Ausschuss bewilligten 48 Milliarden seien das größte Budget, das die Geheimdienste je erhalten hätten. Der demokratische Vorsitzende Reyes meinte dazu, dass das ein Beweis sei, wie wichtig die Geheimdienste für die nationale Sicherheit seien. Mehr ...

11. Juni 007, 20:57

Lohngefälle Ost-West

Auch 17 Jahre nach der Wiedervereinigung wird im Osten deutlich weniger verdient als im Westen. Die Löhne im Osten liegen einer Umfrage zufolge im Schnitt gut 20 Prozent unter denen im Westen - bei vielen Jobs ist die Ungleichheit noch größer. Besonders eklatant ist das Gehaltsgefälle bei Webdesignern: Während ihr Durchschnittsgehalt im Westen im Schnitt bei 2300 Euro im Monat liegt, sind es im Osten 1359 Euro. Damit sind die Ost-Gehälter in diesem Beruf um 41 Prozent niedriger als die West-Löhne. Über alle Berufsgruppen typisch ist dagegen ein West-Ost-Gefälle von 21 Prozent. Mehr ...

Kommentar Al: Über das Gefälle bei den Renten existieren keine Zahlen ...

11. Juni 007, 8:31

Israels neuer Spionagesatellit

Israel hat in der Nacht zum Montag einen neuen Spionagesatelliten ins All gebracht. Israelische Medien berichteten, der Satellit „Ofek 7“ sei in den frühen Morgenstunden erfolgreich in seine Umlaufbahn gebracht worden. Der Start des in Israel entwickelten Geräts erfolgte aus einer israelischen Militärbasis in Palmachim. Der neue Satellit soll nun den 2002 ins All gebrachten Vorgänger „Ofek 5“ verstärken. Eine der Aufgaben sei die Überwachung des Iran, hieß es. Israel fühlt sich angesichts der wiederholten Drohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinejad in seiner Existenz bedroht. Mehr ...

11. Juni 007, 8:16

Wolfgang is looking for you

Wolfgang is looking for you

10. Juni 007, 17:14

Ein Riesenerfolg

Tagesspiegel: Beim Thema Klimaschutz gibt es im Abschlussdokument keine quantitativen Festlegungen auf eine konkrete Reduktion von Treibhausgasen. Allerdings ist eine Passage enthalten, dass die G-8-Staaten die Vorgabe der EU „ernsthaft in Betracht ziehen“, die weltweiten Emissionen bis 2050 um die Hälfte zu reduzieren. „Ich glaube, dass das ein Riesenerfolg ist“, sagte Merkel.

Kommentar Al: Die Politik agiert in nichtssagenden Formeln und wundert sich, dass das Wahlvolk ihre 'Riesenerfolge' nicht anerkennt. Um sich auf einen so banalen Satz zu einigen, werden Millionen ausgegeben, wird ein Zaun um Heiligendamm gebaut, werden Polizei und Armee mobilisiert und ein riesiger Medienrummel organisiert. Kein Wunder, dass Tausende dagegen auf die Strasse gehen. Ich habe nicht versucht, den Sicherheitszaun zu stürmen, aber ich werde ernsthaft in Betracht ziehen, bis 2050 noch einmal zu einer freien und demokratischen Wahl zu gehen.

08. Juni 007, 8:31

Jeder wird überwacht

Vorratsdatenspeicherung

08. Juni 007, 8:12

Fast jeder zweite hat ein Handy

Drei Milliarden Handys weltweit

Die Zahl der Mobilfunk-Anschlüsse wird in diesem Jahr weltweit erstmals die 3-Milliarden-Grenze überschreiten. Damit werden sich die Verträge für Handys und Prepaid-Karten innerhalb von sechs Jahren fast verdreifacht haben. Dies ergab eine Studie des europäischen Marktforschungsinstituts EITO.

Ende 2007 wird statistisch gesehen fast jeder zweite Mensch auf der Erde mobil telefonieren. Dabei übersteigt in manchen Industrieländern wie Italien, Schweden oder auch Deutschland dank des Trends zum Zweit- oder Dritthandy inzwischen die Zahl der Geräte die Zahl der Einwohner.
Mehr ...

07. Juni 007, 17:37

Wozu ein Rakentenschutzschild?

diepresse.com: Präsident Václav Klaus machte Bush auf die ambivalente Haltung der Tschechen zu der Radarstation aufmerksam, versprach aber, alles zu tun, um in der Bevölkerung „maximale Zustimmung“ für das umstrittene Projekt zu bekommen. Bush kündigte nach seiner Unterredung mit Klaus und Prags Premier Mirek Topolánek für den G8-Gipfel im deutschen Heiligendamm Gespräche mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin über die geplante Raketenabwehr an. Es handle sich um „ein rein defensives System, das sich nicht gegen Russland richtet“, sondern gegen sogenannte Schurkenstaaten. „Der Feind einer freien Gesellschaft, wie die unsere ist, sind die radikalen und extremistischen Schurkenstaaten, die im Namen ihrer Ideologien versuchen, andere Staaten zu erpressen“, betonte der Chef des Weißen Hauses weiter.

Kommentar Al: Wer kann mir erklären, wozu die 'Freie Welt' ein Raketenschutzschild braucht??! Wo ist der Feind, der uns mit atomaren Interkontinentalraketen bedroht? Wie soll ein Raketenabwehrsystem vor Extremisten, Terroristen und Suizidbombern schützen, die vielleicht sogar mit einer Atombombe im Rucksack durch New York wandern? Wozu Milliarden in ein System investieren, das bisher nicht funktioniert und das wahrscheinlich nie weder technisch noch strategisch das leisten wird, was man lauthals verkündet? Wenn schon ein Abwehrsystem, warum nicht unter dem Dach der NATO? Warum ein neues Wettrüsten gegen Russland? Warum kein weltweiter Aufstand gegen einen christlich-fundamentalistischen G.W. Bush, der ganz ungeniert Lobbyarbeit für die amerikanische Rüstungsindustrie betreibt?!

07. Juni 007, 11:49

Lumix DMC-FX100

Lumix DMC-FX100

Eine der ersten Cameras mit einer Auflösung von 12 MPixel und interessanten technischen Daten: 3.6 fach Zoom 28 bis 100 mm, ISO manuell 80 bis 1600 und automatisch ISO 1.600 bis 6.400 (!!), 2,5" TFT-LCD-Monitor mit 207.000 Bildpunkten, Leica-Objektiv mit mechanischer Bildstabilisierung, Abmessungen 97 x 54 x 24 mm, Gewicht 176 g (betriebsbereit), Markteinführung Juli 2007, Preis im Internet heute: 355 Euro. Entscheidend für die Bildqualität ist das geringe Rauschen. Da wird man bei einer Sensorgrösse von 1/1,72" nicht viel erwarten können. Mehr ... und mehr ...

06. Juni 007, 12:41

Runtergespült

Wenn die Natur ruft, achten Briten wohl nicht mehr auf ihr Hab und Gut. Denn jährlich landen in Großbritannien 855.000 Handys in der Toilette und werden runtergespült. Das ergab ein Umfrage des Preisvergleichs-Dienstes simplyswitch.com. Insgesamt, so die Umfrage, gehen jedes Jahr gut 4,5 Millionen Mobiltelefone auf der Insel verloren. Die zweithäufigste Ursache nach dem "Tod durch Ertrinken" ist das Liegenlassen in der Kneipe (810.000), im Taxi (315.000) oder im Bus (225.000). Doch den Geräten drohen noch schlimmere Gefahren: 58.500 werden jährlich von Hunden durchgekaut und 116.000 drehen ein paar Runden in der Waschmachine. Mehr ...

06. Juni 007, 2:07

Kontaminationen gentechfreier Kulturen

Englische Studie: Gen-Pflanzen lassen sich in der freien Natur weniger kontrollieren als angenommen. In Deutschland wird es noch erprobt. Woanders weiß man es schon, dass es nicht schadlos funktioniert: das Nebeneinander von gentechnisch veränderten und nicht gentechnisch veränderten Pflanzen.

So ist in dem abgesegneten Entwurf nach wie vor ein Mindestabstand von 150 Metern zwischen Feldern mit Gen-Mais und herkömmlich oder ökologisch bewirtschafteten Flächen vorgesehen – obwohl längst belegt ist, dass ein so geringer Abstand keinerlei Schutz vor Kontaminationen gentech-freier Kulturen bietet ... In Luxemburg wurden unlängst vom Parlament 800 Meter festgelegt. Doch selbst bei einem solchen Abstand kann laut Untersuchungen des Umweltinstituts München eine Kontamination via Pollenflug nicht ausgeschlossen werden.

05. Juni 006, 13:42

Arm & Reich

Der Spiegel: Arm und Reich

04. Juni 007, 11:17

Doping zulassen !

Die Spitzenverbände des deutschen Sports haben bei einem Anti-Doping-Workshop einen Zehn-Punkte-Plan verabschiedet. Demnach sollen in Zukunft deutlich mehr Athleten kontrolliert werden als bislang üblich. So wird der Testpool von 1.800 auf 9.000 Athleten vergrößert. Zudem soll vermehrt auf das Blutdoping-Mittel EPO getestet werden. Die Sportfunktionäre machten darauf aufmerksam, dass die Ausweitung des Kontroll-Systems erhebliche Kosten mit sich bringe. Sie forderten die Bundesländer und die Wirtschaft auf, sich finanziell zu beteiligen. Der Vorschlag, fünf Prozent der Spitzensportförderung des Bundes an die NADA abzuführen, wurde abgelehnt - bei rund 150 Millionen Euro Fördermitteln wären fünf Prozent etwa 7,5 Millionen. Mehr ...

Kommentar Al: Auch mit einem 50-Punkte-Programm werden die Dopingexperten und die gedopten Sportler den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus sein. Es ist einfach viel zu viel Geld im Spiel. Da hilft nur eines: Doping uneingeschränkt zulassen. Wer seine Gesundheit für Geld ruinieren will, der soll diese Freiheit auch haben. Die Heuchelei hätte damit ein Ende und der angeblich so faire Sport wäre das, was er schon lange ist: Ein ganz gewöhnliches, schmutziges Geschäft. Die Moralisten wären erst dann wieder gefragt, wenn es um die Entscheidung geht, ob genmanipulierte Chimären auch an Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Natürlich dürfen sie. Dann erleben wir Sportskanonen mit Mäusegehirn, mit den Herzen von Rennpferden und den Springbeinen der Kangaroos. Endlich wieder hoch interessante Spiele: Offen für alle, ehrlich und fair.

03. Juni 007, 21:34

Diese Heuchler ...

Geruchsproben

Siehe Weblog.al vom 11. Mai 2007 ...

03. Juni 007, 21:12

Medien: Nicht Chance, sondern Droge

Ein Artikel über Fernsehen, Gameboy, Computerspiele und Internetnutzung in Deutschland und ihre Wirkung auf die Kinder: Aliens im Kinderzimmer, DER SPIEGEL 20/2007, ab Seite 42. Deprimierende Zustände in Deutschland.
Hier einige Zitate:

In zahlreichen Vorträgen und in seinem Bestseller 'Vorsicht Bildschirm!' geisselt der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer die fatale Entwicklung, die Teletubbies als 'Einstiegsdroge' und wird nicht müde zu verkünden: 'Fernsehen macht dick, dumm und gewalttätig.'

Tatsächlich hat der Medienkonsum in den vergangenen Jahren zugenommen. Bereits Zweijährige sehen durchschnittlich eine Stunde am Tag fern, Kinder von 3 bis 13 Jahren sitzen rund 90 Minuten am Tag vor der Glotze. Jugendliche ab 14 Jahren gucken täglich zweieinhalb Stunden. Das ist eine halbe Stunde mehr, als vor zehn Jahren. Dazu kommt noch der Computer: 83 Prozent der 12- bis 19-Jährigen sitzen täglich vor dem Rechner, spielen Computerspiele oder surfen im Internet. Die tägliche Mediennutzung von Jugendlichen liegt bei rund zehn Stunden.

Lehrer beklagen die elektronische Vermüllung der kindlichen Lebenswelt. Von 'Wohlstandsverwahrlosung' sprechen Psychologen, wenn Kinder und Jugendliche alles haben, bis auf die Zeit und die Zuwendung ihrer Eltern.

Eltern, Lehrer und Erzieher, die nicht wissen, was sich auf dem Medienmarkt tut und was Kinder und Jugendliche gerade begeistert, können nicht mitreden und versagen damit in der Erziehung. 60 Prozent aller deutschen Kinder werden von 'hilflosen Eltern' erzogen.

40 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen haben ein Audiogerät, 10 Prozent der Vier- bis Fünfjährigen bereits einen eigenen Fernseher im Zimmer. Im Vorschulalter beginnt der eigenständige, unbeaufsichtigte Gebrauch. Besson: 'Zieht den Stecker raus und kümmert Euch um Eure Kinder!' Nicht der Fernseher ist das Problem, sondern die mangelnde Betreuung.

Wolfgang Bergmann, Kinderpsychologe aus Hannover, sieht unter seinen jungen Patienten einen Persönlichkeitstyp, der zunimmt: 'Einen sich ständig in den Vordergrund drängenden, unaufhörlich um ein bildungsleeres Selbst kreisenden, liebeshungrigen und emotional verarmten Charakter.'

Kinder können bei Computerspielen Frust und Wut abbauen, Gefühle effektiv verdrängen und Sympathie, Freunde und Zuwendung finden. Darin liegt das Suchtpotential. Süchtig sind Kinder und Jugendliche dann, wenn sie vier bis sechs Stunden täglich vor dem Bildschirm sitzen, andere Interessen vernachlässigen und Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen bekommen, sobald sie nicht mehr spielen dürfen. Computersüchtig ist, wer sich in der virtuellen Welt wohler fühlt, als im wahren Leben.

Seine Mutter sagte zu ihm wieder und wieder: 'Geh doch mal draussen spielen!' Bis er eines Tages seine Mutter an der Hand nahm und mit ihr vor die Tür ging. 'Siehste Mama, hier ist niemand, weil sie zu Hause vor dem Computer sitzen.'

Bergmann kritisiert, dass die Schulen den medientrainierten Kindern oft einen Unterricht vor die Nase setzen, wie in den sechziger Jahren. 'So dringt man nicht in deren Welt vor.' Vielmehr müsste man ihnen Medienkompetenz vermitteln.

Kommentar Al: Nicht die Medien sind das Problem, sondern ihre Qualität und der Umgang mit ihnen. Es ist unbegreiflich, dass die öffentlich rechtlichen Anstalten (also der Staat) Rundfunk und Fernsehen nicht einmal im Ansatz als Mittel und Instrumente des Bildungswesens nutzen. Deutschland betreibt kein Schul- oder Bildungsfernsehen, lässt aber gleichzeitig zu, dass die Quote die Qualität des Fernsehens bestimmt. Die gesamte IT-Technik wird bei der Ausbildung in Schule und Universität unterschätzt und oft auch glatt ignoriert, anstatt sie als Chance zu begreifen - Ein wesentlicher Aspekt des Niedergangs des ehemaligen Landes der Dichter und Denker.

01. Juni 007, fünf nach Zwölf

 

 

 

     

 

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