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Der Fall des Uli Hoeneß
Was ist der Unterschied zwischen Bankraub und Steuerbetrug?
   
Das war zu erwarten:
Hoeneß: Staatsanwaltschaft verzichtet auf Revision

Kommentar Al: Die Staatsanwaltschaft verzichtet ohne Begründung (!) auf die Revision. Das war klar, denn die Staatsanwaltschaft unterliegt dem Weisungsrecht der Landesregierung. Die Bayrische Regierung wird natürlich alles für den prominenten Bayern U.H. unternehmen, damit möglichst schnell Gras über diese üble Geschichte wächst. Es wird alles getan um zu verhindern, dass noch mehr Details über die Geschäfte des Präsidenten des FC Bayern ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird. Natürlich gibt es keinen Promibonus! Auch nicht in Bayern. Ein Hundsfott, wer nur daran denkt!

17.03.2014 12:19

Ein Kommentar von Philipp May bringt die Sache auf den Punkt:

... Weder Gericht noch Staatsanwaltschaft hatten ein Problem damit, den Prozess wie geplant in vier Tagen durchziehen. Dass sie erst wenige Wochen vorher 70.000 Seiten Unterlagen von Hoeneß bekommen hatten und damit keine Chance auf eine gründliche Prüfung bis zum Prozessbeginn? Geschenkt. Wieso setzten sie den Prozess nicht aus, zugunsten einer seriösen Wahrheitsfindung?

„Es riecht nach Deal“, bemerkte der Chef der Linkspartei Bernd Riexinger vollkommen zu Recht. Ein Deal wäre zumindest eine Erklärung für die schnelle Abwicklung der Causa Hoeneß: Ein schnelles, nicht zu hartes Urteil, alle halten die Füße still und die Kernfrage wird nicht angetastet:

Wie kamen zeitweilig dreistellige Millionenbeträge auf das Schweizer Konto des Bayern-Bosses? Selbst Richter Rupert Heindl hatte während der Verhandlung angemahnt, dass sich nicht alle Bewegungen auf Hoeneß‘ Konto erklären ließen. Und einige Finanzexperten haben im Zürcher Tagesanzeiger erhebliche Zweifel daran geäußert, dass eine Einzelperson mit Devisenspekulationen zu einer wundersamen Geldvermehrung in der Lage ist, so wie das Hoeneß geschafft haben will.

So steht der Verdacht im Raum, dass es bei dem mysteriösen Vontobel-Konto möglicherweise um mehr ging als nur um Hoeneß Privatspekulation: War der FC Bayern doch involviert? Eine schwarze Kasse, um bei Spielertransfers und Gehältern mit den finanzstarken Klubs aus England und Spanien in einer Liga zu spielen?

Doch offenbar hat in Bayern niemand – auch die Justiz nicht  - ein Interesse daran, dem strahlendsten Aushängeschild des Freistaats, bei dem Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber im Aufsichtsrat sitzt, auf den Zahn zu fühlen ... Mehr bei www.deutschlandfunk.de ...

Kommentar des Berliner TAGESSPIEGELS: "Schweizer Banker sagen, dass Hoeneß, der bisher nicht recht erklären konnte, wie er seine Börsengewinne gemacht hat, sie in dieser Höhe so auch gar nicht hätte machen können. Immerfort Glückstreffer? Wenn der Verdacht, der da keimt, zuträfe, gäbe es Anlass für neue Ermittlungen: gegen ein paar mehr Bayern. Wegen Korruption. Und gegen die Bank wegen Geldwäsche. Das führt zurück zur Ursprungsstory,nach der bis zu 650 Millionen auf einem Schweizer Konto'gebunkert' gewesen sein sollen, auf dem eines 'Spitzenvertreters der Bundesliga'. Follow the money, hieß es in der Watergate-Affäre, folge der Spur des Geldes. Einige sind schon auf dem Weg. Anfangs dachten sie auch in Washington, es sei ein Holzweg." 
Quelle: www.deutschlandfunk.de ...

Siehe auch: Verzicht auf Revision im Fall Hoeneß: Bequem für alle bei www.spiegel.de ...

17.03.2014 21:49 / 18.03.2014 9:28

Wie tickt Uli Hoeneß ...?
Steuerbetrüger Hoeneß - die Persönlichkeit

17.03.2014 16:43

Das Wort zum Sonntag
Kein Promibonus für Hoeneß

Nach dem Hoeneß-Urteil hat Finanzminister Wolfgang Schäuble strengere Regeln für Steuerbetrüger angekündigt, die mit einer Selbstanzeige ohne Strafe davonkommen wollen. So solle der Strafzuschlag von fünf Prozent, der bei hinterzogenen Steuern von mehr als 50 000 Euro fällig wird, noch einmal erhöht werden, sagte Schäuble. Dazu kommt noch ein schon bestehender Nachzahlungszins von sechs Prozent. Schäuble bekräftigte, man müsse auch den Zeitraum verlängern, für den man in der Selbstanzeige alles offenlegen muss. Im Gespräch sind zehn Jahre.
Mehr bei www.sueddeutsche.de ...

Kommentar Al: Im Klartext die bisherige Rechtslage: Steuerbetrüger gehen bei einer gültigen Selbstanzeige straffrei aus. Sie müssen die Steuern für die letzten fünf Jahre nachzahlen, plus Zinsen in Höhe von sechs Prozent, plus Strafzuschlag von 5 Prozent. Sehr nachsichtige Konditionen für reuige Betrüger!

15.03.2014 22:22

Die grosse, finale Geste - Hoeneß geht nicht in Revision

Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte Präsident des Fußballvereins erklärte am Freitag, er werde die Entscheidung des Landgerichts München nicht anfechten. "Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen", teilte der 62-Jährige mit, der Deutschlands erfolgreichsten Fußballklub seit Jahrzehnten prägt. "Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder." Neuer Aufsichtrats-Chef der Fußball-AG des Vereins wird Adidas-Chef Herbert Hainer. Wer neuer Vereinspräsident wird, blieb zunächst offen. Endgültig ist das Gerichtsurteil aber noch nicht: Die Staatsanwaltschaft hält sich offen, beim Bundesgerichtshof Revision zu beantragen. Mehr bei http://de.reuters.com ...

„Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich“, hieß es in der Erklärung von Hoeneß. Mehr bei www.faz.net ...

Kommentar Al: Endlich einmal eine schnelle Entscheidung mit der Hoeneß zeigt, dass er zu seinem Steuerbetrug steht. Das war seit Monaten überfällig. "Anstand, Haltung und persönliche Verantwortung ..."?? Dahinter gehört aber ein dickes Fragezeichen! Ausserdem ist der Verzicht auf eine Revision ein geschickter Schachzug, um weitere Ermittlungen zu verhindern. Schliesslich will man ja keine schlafenden Hunde wecken ...

 

Merkel: "Uli Hoeneß ... nötigt mir hohen Respekt ab."

Von der Bundeskanzlerin kommen lobende Worte für Uli Hoeneß, der auf eine Revision gegen seine Gefängnisstrafe verzichtet und den Rücktritt beim FC Bayern München verkündet hatte. "Die Tatsache, dass Uli Hoeneß jetzt dieses Urteil so angenommen hat, nötigt mir hohen Respekt ab", sagte Angela Merkel während eines Termins mit den großen Wirtschaftsverbänden in München. Die Gerichtsentscheidung werde sie dagegen "natürlich nicht" kommentieren. Mehr bei www.zeit.de ...

Kommentar Al: Respekt von der Bundeskanzlerin für einen Steuerbetrüger?! Wie ist das zu verstehen? Die Elite macht sich gegenseitig Mut und bedauert, dass diesmal der Rechtsstaat seine Muskeln spielen liess... Oder?

 

Die größten Steuerbetrüger - Eine interessante Übersicht bei www.wiwo.de ...

Sex, Alkohol, Geld und Gier - Eine weitere Übersicht bei http://web.de ...

14.03.2014 18;11 / 16.03.2014 9:22

3,5 Jahre Gefängnis ... für Mia San Mia

Jahrelang hat Uli Hoeneß an der Börse gezockt und Millionengewinne nicht versteuert. Nachdem ein Abkommen mit der Schweiz gescheitert war und Reporter in der Sache recherchiert hatten, zeigte sich Hoeneß im Januar 2013 selbst an. In dem spektakulären Prozess wurde bekannt, dass Hoeneß Steuerschuld sogar bei 28,5 Millionen Euro lag. Das Landgericht München II verurteilte den Bayern-Präsidenten zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Das Landgericht München II stufte seine Selbstanzeige als unwirksam ein und unterstellte ihm kriminelle Energie. Hoeneß' Anwälte kündigten umgehend Revision an. Mehr bei www.tagesschau.de ...

Hoeneß ins Gefängnis Steuerhinterziehung

Mia san mia

Weitere Kommentare hier ...

Kommentar Al: Keine Gefängnisstrafe wenn man den Staat um 28,5 Millionen Euro betrogen hat? Gibt es einen Unterschied zwischen einem Bankraub und dem Steuerbetrug? Der Effekt ist der gleiche. Deshalb war die Haftstrafe unvermeidlich. Mit 3,5 Jahren Haft (wahrscheinlich im offenen Vollzug!) ist Herr Hoeneß noch sehr glimpflich davongekommen. Ausserdem muss soviel Dummheit auch bestraft werden: Wer so wenig clever ist und nicht mit viel Geld umgehen kann, obwohl er sich die besten Ratgeber kaufen kann, dem ist nicht zu helfen. Offensichtlich lebt auch Herr Hoeneß in einer ganz speziellen, eigenen, entweltlichten (s.u.) Fussball-Welt.

Sehr interessante Fragen wurden bisher völlig ausgeklammert: Woher hat Herr Hoeneß das viele Geld? Besitzt er noch weitere Konten in der Schweiz oder anderswo? Das scheint niemanden zu interessieren. Mich schon. Ich wäre schon mit fünf bis zehn Millionen zufrieden und ich könnte auch damit umgehen: Ich würde sie so schnell wie möglich ausgeben ...!

13.03.2014 18:11

Muss der Betrüger Hoeneß ins Gefängnis?

Hoeneß Steuerhinterziehung

13.03.2014 10:32

18,5 oder doch 27,2 Millionen Steuern hinterzogen ...?!

FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nach einer Zeugenaussage mindestens 23,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Die Berechnung seiner Steuerschuld aufgrund neu eingereichter Unterlagen für die Jahre 2003 bis 2006 ergab diesen Betrag, wie die zuständige Steuerfahnderin an diesem Dienstag vor dem Landgericht München II aussagte. Dazu kommen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits in der Anklage aufgeführte weitere 3,5 Millionen Euro aus Kapitalerträgen für die Jahre 2007 bis 2009.

Sind die Angaben zutreffend, hätte Hoeneß 27,2 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Die Steuerfahnderin nahm diese erste und vorläufige Berechnung sogar zugunsten von Hoeneß vor - die tatsächliche Steuerlast könnte demnach noch höher liegen. Mehr bei www.spiegel.de ...

11.03.2014 16:08

Hoeneß: 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen

Der Präsident des FC Bayern, Hoeneß, hat nach eigenen Angaben weitaus mehr Steuern hinterzogen als bisher bekannt. Zum Auftakt seines Prozesses vor dem Landgericht München nannte einer seiner Anwälte die Summe von insgesamt 18,5 Millionen Euro, die Anklage war von 3,5 Millionen ausgegangen. Hoeneß legte ein umfassendes Geständnis ab. Er habe mit immensen Summen gezockt und keinen rechten Überblick mehr über Gewinne und Verluste gehabt, erklärte der 62-Jährige. - Die Staatsanwaltschaft wirft Hoeneß auch vor, zu Unrecht Verluste aus Geldgeschäften geltend gemacht zu haben, um seine Steuerschuld zu reduzieren. Dadurch habe er Zahlungen in Höhe von 5,5 Millionen Euro gespart. Mehr bei: www.deutschlandfunk.de/nachrichten ...

Kommentar Al: Ein öffentlicher Mensch, der Präsident des FC Bayern, leuchtendes Vorbild der Bayern-Fans, hat dem Finanzamt laut Anklageschrift 33,5 Millionen Euro Einkünfte verschwiegen und sagt vor Gericht: "Ich habe mit immensen Summen gezockt und keinen rechten Überblick mehr über Gewinne und Verluste gehabt ..." Was denkt der Fussball-Fan, der vielleicht von Hartz IV lebt und sich die Eintrittskarten für das Stadion vom Munde abspart, über sein Idol? Und was ist von Deutschlands Eliten zu halten, die so reich sind, dass sie mit ihrem Geld nichts Besseres anzufangen wissen, als mit den Millionen zu zocken, einfach nur so ...?!

Kommentar der HESSISCHEN ALLGEMEINEN: 
"Der Selbstanzeige fügte Hoeneß die schockierende Einlassung hinzu, dass die Steuerschuld fünfmal so hoch ist, wie ihm die Anklage vorwirft. Ein Eingeständnis, das seine Rückkehr zur Glaubwürdigkeit unterstreichen und so die Hoffnung auf die Milde des Gerichts nähren soll. Die Strategie der Verteidigung erinnert an den verzweifelten Eierdieb, der bittet, ihn nicht so hart zu bestrafen, weil er ja auch Hühner gestohlen habe, was aber wohl niemand bemerkt hätte, wenn er es jetzt nicht gestehen würde. Kurzum: Es ist der Kriechgang auf extrem dünnem Eis."

Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle 
geht auf die Äußerung von Hoeneß ein, er sei kein Sozialschmarotzer: "Das ist eine kühne Behauptung. Einer, der 50 Millionen Euro Steuern zahlt und damit 18,5 Millionen weniger, als er zahlen müsste, einer, der fünf Millionen Euro spendet und damit 13,5 Millionen Euro der Beute für sich behält, darf durchaus als Sozialschmarotzer angesprochen werden. Es ist ein Rätsel, warum dieses Wort vorzugsweise dann verwendet wird, wenn es darum geht, die Schwarzarbeit eines Hartz-IV-Empfängers zu geißeln. Betrügt einer den Staat um die achtfache Summe dessen, was ein Akademiker zeit seines Lebens verdient, fühlt er sich durch den Begriff in seiner Ehre angetastet. Sozialschmarotzer? Wer, wenn nicht Ulrich Hoeneß." Quelle: www.deutschlandfunk.de ...

10.03.2014 17:58 / 11.03.2014 9:21

Das Zitat

 

 

Fußball ist wie Schach,
nur ohne Würfel

Jan Böhmermann

 

 

04.03.2014 12:57

Korruption und Steuerbetrug

Korruption kostet die europäische Wirtschaft Jahr für Jahr rund 120 Mrd. €: Mit dieser Schätzung hat die EU-Kommission am Montag die Veröffentlichung ihres ersten Berichts über die Korruptionsbekämpfung in der EU begleitet. EU-weit waren laut der Umfrage bei Bürgern 76% der Befragten der Meinung, dass Korruption in ihrem Land häufig sei. 56% gaben an, die Situation habe sich in den letzten drei Jahren verschlechtert, und 8% gaben zu Protokoll, in den letzten 12 Monaten selbst Zeuge eines Korruptionsfalls gewesen zu sein. Mehr bei www.nzz.ch

Steuerbetrug von Alice Schwarzer und André Schmitz - Eine Presseschau dazu beiwww.tagesschau.de ...

Kommentar Alice Schwarzer: "Rufschädigung? Klar. Zu viele haben in meinem Fall ein Interesse daran. Ein politisches Interesse. ... Ja, ich habe einen Fehler gemacht, ich war nachlässig. Aber ich habe den Fehler wieder gutgemacht. Ich habe für die letzten zehn Jahre gesamt rund 200.000 € Steuern nachgezahlt, plus Säumniszinsen. Der Fall ist damit auch aus Sicht der Steuerbehörde bereinigt. Mit welchem Recht also jetzt diese Denunzierung? " Mehr bei www.aliceschwarzer.de ...

Der Bundeschatzmeister der CDU, Helmut Linssen, hat jahrelang Geld in einer Briefkastenfirma in Mittelamerika verborgen. Linssen, 71, war von 2005 bis 2010 auch nordrhein-westfälischer Finanzminister. Im August 1997 zahlte er insgesamt 829.322 Mark bei der Bank HSBC Trinkaus&Burkhardt International S.A. in Luxemburg ein. Mehr bei www.stern.de ...

Schwarzer, Hoeneß, Quinn: Zitate prominenter Steuersünder
Alice Schwarzer fühlt sich nach Offenlegung ihrer Steuersünden zu Unrecht angegriffen. Ein Blick auf andere prominente Ertappte zeigt: Ihre öffentlichen Äußerungen widersprechen meist eklatant ihrem heimlichen Tun. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: So tickt der Mensch ...

Korruption in der EU

04.02.2014 11:13 / 04.02.2014 17:31

 

Jürgen Albrecht, 22. März 2014
update: 24.03.2014

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