Amerika - Mit brachialer Gewalt gegen die Armut
So lange ich denken kann, wurde uns von der Partei, die alles wusste eingeredet, dass es zwei Lager auf der Welt gibt: Sozialismus und Kapitalismus. Mit dem Sozialismus wollte man die Ideale der Französichen Revolution verwirklichen und die Ausbeutung beseitigen. Eine Utopie. Aber die beiden Lager waren bis 1989 Realität. An der waffenstarrenden Grenze in Mitteleuropa existierte der Eiserne Vorhang, in Berlin die Mauer. Amerika und die Sowjetunion waren Supermächte. Die militärische Macht der beiden Lager war durch das vertragliche Abzählen von Atombomben und Raketen ausbalanciert. Plötzlich und unerwartet implodierte das sozialistische Lager, allen voran die Sowjetunion. Als die Berliner Mauer fiel, geriet das militärische Gleichgewicht aus den Fugen, es entstand ein Machtvakuum. Überrascht konstatierte Amerika, dass sein bester Feind abhanden gekommen war. Was nun? Wo ist der nächste Gegner ?! Zehn Jahre haben die USA nach ihrer neuen Rolle als alleinige Supermacht gesucht. Einhundert Tage und Nächte wurde 1999 der Balkan von der US Militärmaschinerie bombardiert. Strategisch und militärisch völlig sinnlos. Damit aber hat Amerika der Welt seine neue Führungsrolle demonstriert und gleichzeitig die zukünftige Methode für alle Problemlösungen vorgeführt: Brachiale Gewalt. Laut gesagt wurde das nicht. Im Gegenteil, offiziell wurde eine humanitäre Katastrophe' verhindert. Der
11. September 2001 kam wie bestellt. Endlich konnte
man allen unbedarften Zeitgenossen erklären, wozu die USA Stützpunkte
in aller Welt (s.u.), die Aufrüstung des Weltraumes und mehr
Waffen als im Kalten Krieg brauchen: Für den Krieg gegen den
Terrorismus. Der aber hat unstrittig seine
Wurzeln in der Armut, der Unterdrückung, der Perspektivlosigkeit
und der fehlende Bildung von mindestens 80 % der Weltbevölkerung.
Und so sieht heute die Welt mit angehaltenem Atem, wie Amerika gegen
die weltweite Armut mit Hightechwaffen und einem monströsen Rüstungshaushalt
in den Krieg zieht. Aus dem Krieg gegen
den Terrorismus wird in wenigen Monaten ein Kreuzzug' gegen
Schurkenstaaten' und das Böse in aller Welt. US Präsident
George W. Bush bezeichnet den Iran zusammen mit Irak und Nordkorea
als die Achse des Bösen'. Am 16.02.02 erklärte er
amerikanischen Soldaten in Alaska: Der beste Weg, die Heimat
zu schützen ist, das Militär zu entfesseln. Und genau das
werden wir tun!' Diese Strategie hat nur ein Ziel: Alles wird gut.
Jetzt also wissen wir endlich, wie einfach alles ist and what the
greatest Nation on Earth und auch alle 200 Mitgliedsstaaten der UNO
glücklich machen wird:
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Im Nahen Osten ist zu beobachten, was Amerika unter dem Krieg gegen den Terrorismus versteht. Das brutale Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn zeigt exemplarisch, wie die amerikanische Diktatur in ein paar Jahren global funktionieren könnte: Der Stärkere benutzt skrupellos seine Macht und hat immer auch das Recht und die Medien auf seiner Seite. Warum besteht die Geschichte der menschlichen Zivilisationen aus einer Kette von Dynastien, Kaiserreichen und Diktaturen? Wäre es nicht Amerika, so würde ein anderer Staat die Weltherrrschaft anstreben. Das scheint gesetzmässig zu sein:
Die Perspektive der Menschheit ist klar vorgezeichnet: Uns erwarten nicht Vernunft, Frieden, Bildung und Kultur, sondern Indoktrination, Gewalt und Krieg bis zum Untergang. Wann wird das Internet zensiert? Wann wird die Meinungsfreiheit abgeschafft. Wann wird Anti-Amerikanismus ein Straftatbestand? Wann und wo darf ich meine Fingerabdrücke und meine Geruchsprobe abgeben? Und wann wird endlich DER SPIEGEL verboten? Jürgen Albrecht, 19. Februar 2002
09. März
2002: 12. Juno 2002: 01. July 2002: |