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PowerShot
S80
Die
Canon S80 folgt dem Konzept der PowerShot S-Reihe. Der direkte Vorgänger
ist die Canon PowerShot S70. Gegenüber der S70 ist die S80 aber
nicht nur ein Update, sondern eine deutliche Weiterentwicklung:
- Auflösung
8,0 statt 7,1 MPixel, Bild maximal 3264 x 2448 Pixel
- Cameraprozessor
DIGIC II statt DIGIC I (Geschwindigkeit!)
- Bessere
Bedienbarkeit durch neue Menüführung und Multifunktionsrad
- Monitor
2,5" statt 1,8", aber gleiche (geringe) Auflösung:
115 MPixel
- SD
/ MMC Speicherkarte statt Compact Flash
- USB
2,0 statt USB 1.1
- Video-Aufnahmen
bis zur XGA-Grösse von 1024 x 768 Pixel
- 21
statt 13 Belichtungsprogramme
- Neues
Gehäusedesign, geringfügig kleiner und leichter
Technische
Daten
Bildsensor 1/1,8" RGB-CCD-Chip, Auflösung 8,3 MPixel, effektiv
8,0 MPixel. Brennweite 28 - 100 mm bei F 2,8 bis 5,3. Optischer Zoom
3,6-fach, digital 4,0-fach. Macro 4 bis 44 cm. Optischer Sucher (80
Prozent der Bildfläche) und 2,5" TFT-LCD-Monitor mit 115.000
Bildpunkten. Empfindlichkeit ISO 50 bis 400, Belichtungszeit 15 s
bis 1/2.000 s. Speicher: SD-Card und Multimedia-Card, MMC. Dateiformat
JPG (Bild), AVI (Video)
und WAV (Ton). Drei Kompressionsstufen: Superfein, Fein, Normal. Abmessungen
B x H x T: 104 x 57 x 39 mm.
Gewicht mit
Speicherchip und Batterie ca. 300 g. Strassenpreis im November 2005:
570 Euro, im Internet 470 Euro. Das Datenblatt
... und ein sehr detaillierter
Testbericht liefern Details zu dieser Camera. Und hier
sind die Testbilder.
Lieferumfang,
Installation und Bedienungsanleitung
Zum Lieferumfang der Camera gehören der Akku NB-L2H inclusive
Ladegerät, eine SD Card 32 MB, die erforderlichen Verbindungskabel
zu Computer und TV-Gerät und zwei CD's mit Software. Die eine
CD enthält Bedienungsanleitungen, mit der Solution Disk v26 wird
die Software installiert, mit der Bilder von der Camera auf den Computer
kopiert werden können.
Die Installation
der Software funktioniert reibungslos. Man kann auswählen, ob
man einen Stitch-Assistent und den ZoomBrowser EX 5.5 installieren
will. Der ZoomBrowser kopiert die in der Camera vorhandenen Bilder
automatisch. Er ist übersichtlich und enthält auch Tools
zur Bildbearbeitung. Notwendig ist dieser Browser nicht, wenn man
bereits über eine Software wie beispielsweise ACDSee auf seinem
Rechner verfügt. Da mit dem Browser auch der Treiber für
die S80 installiert wird, kann man die Camera über das USB-Kabel
mit dem Rechner verbinden und die Bilder ganz einfach mit dem Dateimanager
von der Camera auf den Rechner kopieren. Das ist besser, als die relativ
kleine SD Card aus der Camera zu holen und in ein Lesegerät zu
stecken. Allerdings ist die Abdeckklappe für den USB-Stecker
fiddly (fummelig) und ich hoffe, sie fällt nicht bald ab.
Eine
gedruckte Bedienungsanleitung gehört nicht zum Lieferumfang.
Unerhört! Auf 25 Seiten werden die ersten Schritte erläutert
und gleich auf der ersten Seite wird man aufgefordert, sich das eigentliche
Benutzerhandbuch (154 Seiten) selber von der CD über eine PDF-Datei
auszudrucken. Diese Variante ist bei IKEA einzusehen, bei dieser teuren
Spitzencamera ist das eine Zumutung.
Das Benutzerhandbuch ist umfangreich, übersichtlich, reich bebildert
und in einem guten Deutsch geschrieben. Es gibt erschöpfend Auskunft
über die Camera.
Bedienung,
Ergonomie
Die S80 ist keine ultracompacte Camera. Sie ist relativ gross und
schwer. Für die Bedienung ist das ein Vorteil, die Bedienelemente
sind auch gross und problemlos zu handhaben.
Die gesamte Bedienung erfolgt über die Rückseite der Camera,
wo sich Tasten, das Multifunktionsrad, das Modus-Wahlrad und der TFT-Monitor
befinden. Über das Modus-Wahlrad hat der Nutzer in Kombination
mit dem Multifunktionsrad Zugriff auf 21 Programme. Sie bestehen aus
einem Automatikmodus, den Normalprogrammen (Spezialszene, Film, Stitch-Assistent
...) und den Kreativprogrammen (Tv Belichtungszeit priorisiert, Av
Blende priorisiert, manuelle Einstellungen ...). Über den Modus
Spezialszene und das Multifuktionsrad sind 12 vorprogrammierte Cameraeinstellungen
zu erreichen (Porträt, Landschaft, Innenaufnahmen, Feuerwerk,
Nachtaufnahmen u.a.). Neu ist das Multifunktionsrad, das eine ähnliche
Funktion wie das Rad der Computermaus besitzt: Man kann sich schnell
durch Menüs wählen und Parameter verstellen. Dieses Rad
dient gleichzeitig noch als Vierfachtaster: Oben, unten, links und
rechts.
Der Monitor
ist gross und hell, allerdings wird es bei direkter Sonneneinstrahlung
die bekannten Probleme geben. Auf dem Monitor sind alle Einstellungen
und 100 Prozent des Bildes zu sehen. Die Umschaltung zwischen Aufnahme
und Betrachtung der aufgenommenen Bilder erfolgt über eine spezielle
Taste. Die aufgenommenen Bilder können auf dem Monitor mit dem
Zoom-Schalter auch gezoomt werden. Zwei Kontrollleuchten neben dem
Sucherokular informieren über den Camerastatus und den Autofocus
(unten). Bei ungenügender Focussierung blinkt die untere Kontrollleuchte,
bei Verwacklungsgefahr flackert ein Icon auf dem Monitor.
An der
S80 sind so viele Parameter einstellbar, dass man durch Variation
dieser Stellgrössen die Camera mindestens in 500 verschiedene
Zustände bringen kann. Wie behält man bei dieser Vielfalt
die Übersicht? Das neue Bedienkonzept funktioniert nach dem Prinzip:
Fotografieren ohne Menüs, Einstellungen nur über Tasten
und Multifunktionsrad, Kontrolle über den Monitor. In die Menüs
braucht man nur einsteigen, wenn man generelle Cameraeinstellungen
ändern will (z.B. Töne an oder aus). Alle Einstellungen,
die unmittelbar beim Fotografieren wichtig sind, liegen im Direktzugriff
auf Tasten (Auflösung, ISO, Komprimierung, Selbstauslöser,
Blitz, Macro, Focussierungsmodus usw.). Parameter werden mit dem Multifunktionsrad
verstellt (Blende, Belichtungszeit, Auflösung usw.). Hat man
die Tastenbelegung begriffen, trainiert und individuell optimiert,
kann man mit diesem Bedienkonzept die Camera sehr schnell auf die
aktuelle Situation einstellen. Damit wurde die Ergonomie ganz wesentlich
gegenüber den bisherigen Modellen der PowerShot S-Reihe verbessert.
Ganz
besonders ist auf die Möglichkeit der individuellen Optimierung
der Camera hinzuweisen: Die Direktwahltaste (oben links) ist praktisch
eine frei programmierbare Taste. Bei mir kann ich beispielsweise über
diese Taste eines der drei Focussierverfahren auswählen (Mehrfeld,
Integral, Spot).
Mit dem Programm C kann eine ganz spezielle Cameraeinstellung gespeichert
werden. Quasi 'My Programm'. Beispielsweise Schnelle Bewegung: Kurze
Belichtungszeiten, hohe Empfindlichkeit (ISO) höchste Auflösung
und geringste Kompression. Mit dem Moduswahlrad ist ein schneller
Zugriff auf diese spezielle Einstellung jederzeit möglich.
Im Modus 'Meine Farben' können einzelne Bildfarben und die Balance
zwischen Rot, Grün und Blau für die Aufnahmen individuell
angepasst werden (Heller Hautton, kräftiges Grün u.a.).
Ein
grosser Vorteil ist, dass die Auflösung (Gross, Mittel 1,2,3
und Klein) und die Komprimierung (Superfine, Fine, Normal) für
zwei Programmgruppen und zwei Einzelprogramme individuell voreinstellbar
ist: Spezialszene SCN, Kreativprogramme, Automatik und Programm C.
Damit kann man die Camera so vorprogrammieren, dass über das
Moduswahlrad die Auflösung und Qualität der Bilder gesteuert
werden kann. Eine sehr nützliches Feature, das aus meiner Sicht
nur bei Canon Cameras existiert.
Leider
besitzt keine Camera der Canon S-Reihe eine Docking Station, wie sie
von Fujifilm und Kodak als Standardzubehör geliefert werden.
Das ist die optimale Lösung, an die man sich sehr schnell gewöhnen
kann, weil damit sehr praktisch die Batterie geladen und die Bilder
auf den Rechner kopiert werden können. Bei der S80 muss man die
Batterie aus der Camera holen, um sie aufzuladen. Die SD-Card ist
so klein, dass man sie nicht aus der Camera herausholen sollte, um
die Bilder über ein Lesegerät auf den Computer zu kopieren.
Der USB-Anschluss der Camera an den Computer funktioniert einwandfrei
und schnell (USB 2.0). Allerdings macht die Abdeckklappe für
den USB-Stecker einen sehr labilen Eindruck.
Technische
Raffinessen
Die PowerShot S80 ist eine unauffällige Compactcamera. Ausser
der sehr guten Bedienbarkeit und der exzellenten Bildqualität
besitzt diese Camera aber auch noch erstaunliche technischen Raffinessen.
Welche andere Camera kann mit solchen Features aufwarten:
- Weitwinkeloptik
mit 3,6-fachem Zoom
- Drei
Lichtmessverfahren: Mehrfeld-, Spot- und mittenbetonte Integralmessung
- Manuelle
Scharfeinstellung über frei wählbaren Autofocus-Rahmen
- Variation
der Blitzleistung, automatisch und manuell einstellbar
- Automatischer
Weissabgleich und manueller Kalibrierung mit Vorlage
- Speicherung
von Autofocus- Blitz- und Belichtungswerten
- Fotoeffekte:
Sepia, Schwarz/Weiss, Kontrast, Farbsättigung, Schärfe
- Reihenaufnahmen,
beliebige Anzahl (!), ca. 1,8 Aufnahmen pro Sekunde
- Belichtungsreihen
(Bildreihen mit unterschiedlicher Belichtung)
- Focusreihen
(Bildreihen mit unterschiedlicher Scharfeinstellung)
- Direktwahltaste
für individuelle Belegung
- Programmodus
C - speichert individuelle Cameraeinstellung
- Spezialprogramm
zur individuellen Farbeinstellung
- Automatisches
Drehen der Bilder bei Aufnahmen im Hochformat
- Stitch-Assistent
zur Herstellung von Panoramaaufnahmen
- Automatische
und manuelle Helligkeitssteuerung für den TFT-Monitor
- Gesprochener
Kommentar zu jedem Bild bis zu 60 Sekunden möglich
- Anzeige
von Foto und zugehörigem Histogramm auf dem Monitor
(auch vor der Aufnahme!)
- Camerakontrolle
vom Computer aus
- Direktdruck
und Druckvorbereitung von der Camera aus
- u.v.m.
Bildqualität
der Testbilder
Zur subjektiven Beurteilung der Bildqualität wurden Testbilder
aufgenommen. Diese Testbilder können direkt mit Testbildern anderer
Cameras verglichen werden (weitere
Testberichte s.u.). Im Jahr 2005 hat die Fujifilm FinePix
F10 bei der Bildqualität Massstäbe gesetzt. Durch neue Bildsensoren
und ein spezielles Verfahren der Rauschunterdrückung hat Fujifilm
mit dieser Camera die Bildqualität deutlich erhöhen können.
Es bietet sich deshalb an, die Testbilder der PowerShot S80 an denen
der FinePix F10 zu messen. Ich habe die FinePix F10 getestet und den
erstaunlichen Wirkungsgrad der Auflösung an Bildbeispielen dokumentiert.
Bei meinem Test wurde aber auch eine deutliche Macke der F10 sichtbar:
Das Farbrauschen bei wenig Licht. Testbericht Fujifilm FinePix
F10 ...
Der (subjektive)
Vergleich der Testbilder von FinePix F10 und PowerShot S80 führt
zu folgendem Ergebnis:
- Das
Rauschverhalten der S80 bei ISO 50 ist sehr gering
und vergleichbar mit der F10 bei ISO 80
- Bei
ISO 200 und 400 ist das Rauschen der S80 geringfügig stärker,
als bei der F10
- Das
starke Farbrauschen der F10 bei wenig Licht ist bei der S80 NICHT
zu beobachten.
Bildvergleich siehe unten, Innen- und Aussenaufnahmen.
- Der
Wirkungsgrad der Bildauflösung ist bei der S80 mindestens so
hoch wie bei der F10.
Bildvergleiche siehe unten, Fassade Berliner Dom:
Wirkungsgrad
der Auflösung:
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PowerShot
S80 verkleinert
Sonne,
8,0 MPixel, ISO 50, Ausschnitt
Kompression Superfine, Zoom 30 %
Verkleinert auf 81 %, Kompression 90% Photoshop |
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Fujifilm
F10
wenig
Sonne, 6,1 MPixel, ISO 80,
Ausschnitt
(geringste) Kompression Fine, ohne Zoom
Kompression 90% Photoshop |
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PowerShot
S80 Verkleinert
bedeckt,
8,0 MPixel, ISO 50, Ausschnitt
Kompression Superfine, Zoom 30%
Verkleinert auf 81 %, Kompression 90% Photoshop |
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Olympus
C-8080
Sonne,
8,0 MPixel, ISO 50, Ausschnitt
(geringste) Kompression SHQ, ohne Zoom
Kompression 90% Photoshop |
Ein
Klick auf die Bilder zeigt die grossen Bilder!
Das Bild
der F10 (rechts oben) ist das Referenzobjekt. Ihm sind zwei Vergleichsbilder
der PowerShot S80 (links) gegenübergestellt: Bei Sonne im Dezember
und bei bedecktem Novemberwetter. Beide Bilder wurden auf 81 % verkleinert,
um sie direkt vergleichbar zu machen. Dadurch kann der Wirkungsgrad
nur sinken, aber nicht steigen. Das Bild der Olympus C-8080 ist ein
weiteres Vergleichsbild.
Ergebnis: Der Wirkungsgrad der PowerShot S80 ist
ähnlich gut wie der der FinePix F10, wenn nicht sogar besser.
Das Testbild der Olympus C-8080 besitzt einen deutlich schlechteren
Wirkungsgrad. Erstaunlich.
Farbrauschen:
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PowerShot
S80
8,0 MPixel, ISO 50, Ausschnitt,
unbearbeitet
Kompression Superfine,
Kunstlicht
/ dunkel
Kompression 90% Photoshop |
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FinePix
F10
6,1
MPixel, ISO 80,
Ausschnitt, unbearbeitet
(geringste) Kompression Fine, Kunstlicht / dunkel
Kompression 90% Photoshop |
Ein
Klick auf die kleinen Bilder zeigt die grossen Bilder!
Ein eindeutiges
Ergebnis beim Vergleich der Testbilder (Innenraum und Haus Huth):
Das starke Farbrauschen, das bei der FinePix F10 bei wenig Licht und
kritischen Belichtungssituationen zu beobachten ist, existiert bei
der PowerShot S80 nicht.
Ergebnis: Kein Farbrauschen bei der PowerShot S80.
Facit
Testbilder
Die
Testbilder
wurden in den letzten Tagen aufgenommen, da war es in Berlin dunkel
und regnerisch. Kein Wunder im November. Aber jede Camera macht gute
Bilder, wenn die Sonne scheint. Die Novemberbilder zeigen, die PowerShot
S80 macht hervorragend Bilder bei ISO 50. Sie haben durchweg etwas
zu geringen Kontrast und sind kaum geschärft. Wer das nicht in
Photoshop korrigieren will, kann unter dem Menü Fotoeffekte die
Farbsättigung, den Kontrast und die Schärfe schon vor der
Aufnahme in der Camera verstellen. Die Camera macht hervorragende
Bilder bei wenig Licht (wie alle meine bisherigen Canon Cameras).
Es ist auch kein Ansatz von Farbrauschen zu erkennen. Der Wirkungsgrad
der Auflösung ist mit dem der FinePix F10 vergleichbar und eher
besser. Erstaunlich, dass das auch mit schlecht beleuchteten Bildern
nachzuweisen ist. Bei Macroaufnahmen zeigt die Kontrolllampe für
den Autofocus präzise an, wenn man zu nahe am Objekt ist. Bei
Macroaufnahmen mit Blitz ist es sinnvoll, die Blitzstärke zu
variieren, obwohl die Blitzsteuerung gut funktioniert. Das ist mit
wenigen Tastenkombinationen zu erreichen. Corner softness (Überstrahlung)
in Blau ist zu beobachten, hält sich aber in Grenzen (s. erstes
Testbild, Gendarmenmarkt, die Skulpturen auf dem Dach).
Bildqualität,
Messdaten
Quantifizierte
Aussagen zur Bildqualität sind DCTau
Testprotokollen
zu entnehmen. Jetzt (April 2006) ist das DCTau
Protokoll für die PowerShot S80 bei digitalcamera.de
verfügbar.
Hier die Messergebnisse:
Auflösung
Bildmitte - Rand: Weitwinkel 70%, Tele 82%, gut bis sehr
gut
Richtungsabhängigkeit
der Auflösung: In allen Brennweiten bei 12 - 16%, gut
Linearer
Wirkungsgrad: Weitwinkel 68%, Tele 83%, gut bis sehr gut
Feine
Bildstrukturen: (Zitat:) Farbartefakte an horizontalen, feinen
Strukturen durch eine zu geringe Low-Pass-Filterung. Helligkeitsmoiré
in nahezu jeder Ausrichtung, Aliasing bei Strukturen um 45°. Eingeschränkte
Eignung für Anspruchsvolle Bildbearbeitung.
Scharfzeichnung:
Horizontal Anhebung bis 25%, Vertikal bis 40%, gut
Randabdunklung:
In allen Brennweiten -0,5, kaum sichtbar
Verzeichnung:
Weitwinkel 2,4% tonnenförmig deutlich sichtbar, Tele unsichtbar
Farbwiedergabe:
Neutral
Rauschverhalten:
Um 5%, gleichmässig über den Helligkeitsbereich, gut
Signalübertragung:
Eingabeumfang 8,2 Blendenstufen, Schatten 3, Lichter 251, Ausgabeumfang
251, sehr gut
Komprimierung:
Superfein 1:8, visuell verlustfrei. Fein 1:14 geringe Kompressionsartefakte
sichtbar, Normal 1:35, nicht zu empfehlen!
DCTau
Fazit
(Zitat:) Die Canon PowerShot S80 ist eine insgesamt defensiv abgestimmte
Kamera, die eine nachträgliche Bildbearbeitung gut möglich
macht. Die Auflösung ist gut, jedoch mit Artefakten behaftet.
Die Eingangsdynamik ist gut bis sehr gut, was durch eine weiche Tonwertwiedergabe
und eine gute Rauschunterdrückung unterstützt wird. Die
Scharfzeichnung ist angenehm niedrig.
Vergleich
mit der Finepix F10
Die F10 ist nach den DCTau-Messwerten besser bei der Auflösung,
beim Wirkungsgrad, bei den feinen Bildstrukturen, bei der Verzeichnung
und beim Rauschen (Zitat: Eine untergeordnete Rolle spielt das Farbrauschen).
Die S80 ist besser als die F10 bei der Signalübertragung und
der Komprimierung.
Kommentar Al: Mit der Wirklichkeit stimmt das NICHT
überein. Aus meiner Sicht deklassiert das unübersehbare
Farbrauschen (s. Testbilder!) die F10 total. Mein Grundsatz: Der reale
Umgang mit der Camera und Testbilder sind (derzeitig) von Messwerten
nicht zu ersetzen.
Kommentar
Al
Die Einschätzung des DCTau Protokolls deckt sich mit
meinen Erfahrungen. Bei feinen Bildstrukturen habe ich bisher Farbartefakte,
Moiré und Aliasing nicht beobachtet, sondern Aquarelleffekte
- auch nicht gerade vorteilhaft für die Bildqualität.
Bei dpreview.com
ist bereits ein sehr ausführlicher Testbericht für die S80
nachzulesen: Review
PowerShos S80. In diesem Report werden folgende Zahlen
genannt:
- Schnelle
Reaktionszeiten und beim Speichern der Bilder, Details auf Seite
5
- Sichtbares
Bildrauschen ab ISO 200, aber annehmbar
- Auflösung
horizontal 1.600 LPH, Vergleich F10: 1.650 LPH
- Auflösung
vertikal 1.700 LPH, Vergleich F10: 1.750 LPH
- Kein
Moiré sichtbar
Das
Facit
Positiv
Die Canon PowerShot S80 ist der aktuell beste Kompromiss zwischen
Grösse und Gewicht sowie technischer Raffinessen und sehr guter
Bildqualität. Diese Camera kann hinsichtlich Ergonomie, technischer
Möglichkeiten und manueller Einstellung mit vielen DSLR-Cameras
mithalten. Eine weitere Verbesserung der Bildqualität, besonders
bei grossen ISO-Werten, ist nur mit der Verdreifachung von Grösse
und Gewicht zu erkaufen - und der Verdoppelung des Preises (DSLR-Camera).
Besonders positiv fällt auf:
- Sehr
gute Bildqualität bei ISO 50 und 100 und Komprimierungsstufe
Superfein
- Hoher
Wirkungsgrad der Bildauflösung
- Farbrauschen
und Moiré tritt nicht auf (s. zwei Testbilder Innenraum)
- Kompressions-Artefakte
und Aquarell-Effekte bei Superfine kaum sichtbar (s. Testbild Weihnachtsmarkt)
- Hochwertige
Weitwinkeloptik mit 3,6-fachem Zoom
- Zuverlässiges
Belichtungs- und Focussierungssystem
- AF-Spotlight,
nützlich bei wenig Licht
- Kurze
Reaktions- und Speicherzeiten
- Umfangreiche,
technische Raffinessen
- Sehr
viele Kameraparameter manuell einstellbar
- Live
Histogramm auf dem Monitor bei der Aufnahme
- Neues
Bedienkonzept gegenüber der S70 führt zu sehr guter Ergonomie
- Individuelle
Optimierung der Cameraeinstellung möglich
- Grosser,
heller Monitor, 2,5"
- Umstieg
von Compact Flash auf SD Card: Billiger und schneller
- Solide
verarbeitetes Metallgehäuse
Negativ
Die Mängel der PowerShot S80 sind zu ertragen:
- Die
Rauschunterdrückung ist auch manchmal bei 50 ISO zu sehen (Aquarell-Effekt)
- Auch
das Rauschverhalten für Werte grösser 100 ISO könnte
besser sein
- ISO
400 stark verrauscht und als maximale Empfindlichkeit unzureichend
- Die
Lichtstärke bei Zoom max beträgt nur noch 5,3 - zu wenig
- Die
Bilder haben in der Grundeinstellung etwas zu wenig Kontrast und
Schärfe
- Eine
sehr lästige Macke:
Verstellt man Parameter manuell, so werden sie beim Schliessen der
Camera nicht mehr
auf die mit 'Einstellung speichern' eingestellten Werte zurück
gestellt.
Das betrifft beim Programm Av beispielsweise folgende Parameter:
ISO, Belichtungskorrektur, Blitz, Auflösung, Kompression ...
Ein übler Software-Fehler: Bananen-Firmware.
- Der
Vorblitz gegen die roten Augen funktioniert gar nicht oder schlecht
- Der
TFT-Monitor könnte eine höhere Auflösung vertragen
(nur 115 MPixel)
- Es
fehlt das TIF- und/oder das RAW-Format
- Die
Abdeckung für den USB-Anschluss macht einen labilen Eindruck
-
Stand der Technik ist eine Docking Station
- Die
Camera ist relativ gross und schwer: 300 Gramm
Direkt
vergleichbare Cameras
- Canon
PowerShot S80 (8MP, 3.6x zoom)
- Canon
PowerShot S70 (7MP, 3.6x zoom)
- FinePix
F10 (6,3 MP, 3 x zoom)
- FinePix
F11 (6,3 MP, 3 x zoom)
- Panasonic
DMC-LX1 (8MP, 4x zoom)
- Kodak
P-880 (8 MP, 5.8x zoom)
- Olympus
Mju 800 Digital (8 MP, 3x zoom)
Weiterentwicklung
Ich habe den Eindruck, dass ich mit dieser schönen Camera eine
ganze Weile leben kann.
Auf die Frage, was noch zu verbessern wäre, fällt mir aber
doch einiges ein:
- Weniger
Bildrauschen, auch bei 50 ISO !
- Lichtstärkere Weitwinkeloptik
mit 5-fach Zoom
- Doppelte
Auflösung beim TFT-Monitor und automatische Kontraststeuerung
- Hoch auflösender LCD-Farbsucher
mit Bildfläche 100 Prozent
- Schärfenachführung
bei Video und Bild (besonders wichtig bei Reihenaufnahmen)
- Reduzierung
von Gewicht und Abmessungen um 50 Prozent (!)
- Permanente
Anzeige des Ladezustands der Batterie
- Geringerer
Stromverbrauch - höhere Batteriekapazität (jetzt max.
200 Bilder)
- Docking
Station für einfachere Datenübertragung und Batterieaufladung
Weitere
Testberichte von Al
Canon
PowerShot S60 - Testbericht
...
Fujifilm FinePix 610 - Testbericht
...
Olympus C-8080 - Testbericht
...
Fujifilm FinePix F10 - Testbericht
...
Weitere
Testberichte/Hinweise auf S80
Review
Canon PowerShot S80 - Testbericht
...
Bestenlisten
für Digitalcameras
Das interessante Facit: Das Ergebnis ist überraschend weil es
zeigt, dass man keine schwere DSLR Camera haben muss, um gute Bilder
zu machen! Ausserdem kann man hoffen, dass es eines Tages auch technisch
möglich sein wird, eine Camera mit den Eigenschaften der Canon
PowerShot S80 herzustellen, die deutlich kleiner und leichter ist.
Mehr im Weblog.al/Mai
2006
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