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Testbericht für Digitalcamera
Panasonic LUMIX DMC-FX100
   

 

Technische Daten

1/1,72" RGB-CCD-Chip, Auflösung 12 MPixel, 4000 x 3000 Pixel, Farbtiefe 24 bit, Brennweite 28 - 100 mm bei F 2,8 bis 9,0: LEICA DC VARIO ELMARIT, optischer Zoom 3,6-fach, digital 4-fach. Macro 5 bis 30 cm. 2,5 Zoll TFT-LCD-Monitor mit 207.000 Bildpunkten, 100 % erfasster Bildwinkel, kein optischer Sucher. Empfindlichkeit ISO 80 bis 1600, Belichtungszeit 8 s bis 1/2.000 s. Zuschaltbarer optischer Bildstabilisator (O.I.S.) wahlweise permanent oder beim Auslösevorgang. Speicherkarte: SD-, SDHC- und MM Card, Dateiformat JPEG (*.jpg). Video (QuickTime-Movie) bei Seitenverhältnis 16:9 = Auflösung 1280 x 720 Pixel (15 Bilder/s) und 848 x 480 Pixel; bei Seitenverhältnis 4:3 = Auflösung 640 x 480 Pixel (VGA) oder 320 x 240 Pixel (QVGA), jeweils 15 oder 30 Bilder/s mit Ton. Aufnahmedauer nur von der Kapazität der Speicherkarte begrenzt, für Video wird SDHC-Card empfohlen. Li-Ion-Akku, ausreichend für ca. 320 Aufnahmen. Mikrophon und Lautsprecher. Abmessungen B x H x T: 97 mm x 54 mm x 24 mm. Gewicht betriebsbereit mit Speicherchip und Batterie 176 g. Strassenpreis im Juli 2007: 420 Euro, im Internet 340 Euro. Das Datenblatt ... liefert weitere Details zu dieser Camera. Eine Bewertung in English: The World’s First 12.2-Megapixel 28mm Wide-Angle Premium Compact Digital Camera ...

Hier geht es zu den Testbildern ...

 

Lumix FX100

 

Lieferumfang, Bedienungsanleitung und Installation

Zum Lieferumfang der Camera gehören der Li-Ionen-Akku CGA-S005E, das dazu passende Ladegerät, die erforderlichen Verbindungskabel zu Computer und TV-Gerät, sowie zwei CD's mit Treibern, Software und der Bedienungsanleitung. Zum Aufladen muss die Batterie aus der Camera genommen werden, ein Aufladen in der Camera ist nicht möglich. Eine SD Card gehört nicht zum Lieferumfang, dafür besitzt die Camera einen internen Speicher von 27 MB.

Die gedruckte Kurz-Bedienungsanleitung besitzt einen Umfang von 31 Seiten A5. Die eigentliche Bedienungsanleitung wird als PDF-Datei auf CD mitgeliefert. Sie hat 136 Seiten, ist in einem guten Deutsch geschrieben und ausführlich bebildert. Die Camerafunktionen, die Bedienung der Software und die Übertragung der Bilder auf den Computer werden verständlich beschrieben. Mit welchen Einstellungen oder Algorithmen die vielen automatischen Belichtungsprogrammen arbeitet, wird aber nicht verraten ...! Ausserdem fehlt ein Schlagwortverzeichnis.

Es ist keine Installation von Treibern erforderlich, um Bilder von der Camera auf den Rechner zu laden. Wird die Camera mit dem USB-Kabel an den Computer angeschlossen, erkennt der Rechner die Camera als Laufwerk. Einfacher geht es nicht! Allerdings werden die Bilder (auf meinem Computer) sehr langsam heruntergeladen: Nicht viel mehr als 1 MB/s. *)
Die mitgelieferte Software besteht aus dem LUMIX Simple Viewer, dem PHOTOfunSTUDIO und der ArcSoft Software Suite. Ausserdem wird QuickTime und ein Acrobat Reader mitgeliefert. Wer mit dem Betriebssystem seines Computers vertraut ist und bereits einen Bildbetrachter und ein Bildbearbeitungsprogramm besitzt, benötigt diese Software nicht.

*) Wahrscheinlich ein Fehler: Sieben Tage nach Beginn der Erprobung funktioniert die USB-Verbindung nicht mehr.

 

Camera-Modi

Mit dem Modus-Wahlrad können folgende Modi eingestellt werden:

- Normalbildmodus
- Einfach-Modus
- Wiedergabemodus
- Intelligente ISO-Einstellung
- Makromodus
- Video
- Druckmodus
- Szenemodus

 
Modus

Über das Menü können u.a. manuell folgende Einstellungen vorgenommen werden:

  • Weissabgleich
  • ISO-Empfindlichkeit Auto, 80, 100, 200, 400, ... oder 1600
  • Bildverhältnis 4:3, 3:2 oder 16:19
  • Auflösung 12, 8, 5 3, 2 oder 0,3 MPixel
  • Qualität (Kompression) Fein oder Normal
  • Messmethode und AF-Modus
  • Farbeffekte
  • Kontrast, Schärfe, Sättigung und Rauschminderung

Belichtungszeit und Blende können manuell in keinem dieser Modi eingestellt werden. Auch die inzwischen fast zum Standard gehörenden Funktionen Belichtungszeit/Blende-priorisiert existieren bei dieser Camera leider nicht (A/S - Aperture or Shutter priority).

 

Normalbildmodus

Der Normalbildmodus besitzt den grossen Vorteil, dass hier die ISO-Empfindlichkeit, die Auflösung und die Qualität (Kompression) vom Nutzer fest eingestellt werden kann (und andere, o.g. Werte). Diese Einstellungen werden von der Automatik des Normalmodus nicht mehr verändert. Damit hat der Nutzer im Normalbildmodus die besten Möglichkeiten, die Cameraeinstellung zu beeinflussen.

Die meisten Testbilder wurden im Normalbildmodus bei geringster Empfindlichkeit (ISO 80), höchster Auflösung (12 MPixel) und der Qualität Fein aufgenommen. Damit wird die beste Bildqualität erreicht. Gleichzeitig wurde bis zum 24. Juli 007 die Bildregulierung/Rauschminderung = Low (ausgeschaltet) in der Annahme gewählt, damit für die beste Detailwiedergabe zu sorgen. Bei Algorithmen zur Rauschminderung treten als Nebenwirkung in der Regel Aquarelleffekte auf und die Detailtreue wird reduziert. Bei der Untersuchung der Rauschminderung (s.u.) hat sich dann aber gezeigt, dass diese Funktion bei der Lumix FX100 sehr sinnvoll und schonend arbeitet. Es kann daher empfohlen werden, die Rauschminderung in der Regel auf 'High' einzustellen.

Vor der Aufnahme werden Belichtungszeit und Blende auf dem Monitor angezeigt. Manuell ist die Belichtungszeit über das Menü stufenweise (umständlich) um den Faktor zwei plus oder minus zu verstellen. Die Wirkung ist auf dem Monitor zu sehen.

Im Wiedergabemodus werden neben vielen anderen Daten auch die Belichtungszeit und die Blendeneinstellung für das Bild angezeigt. Für die Testbilder wurden diese Daten dokumentiert. Mit den Testbildern ist zu erkennen, dass die Blendenöffnung verringert wird, sobald mindestens eine Belichtungszeit von 1/50 gewährleistet ist. Das Belichtungsprogramm arbeitet in diesem Modus relativ intelligent und führt in 80 Prozent der Fälle zu optimalen Bildern. Trotzdem fehlt mir die manuelle Blendeneinstellung ...!

Die relativ intelligente Funktion des Normalbildmodus wird durch den optischen Bildstabilisator (O.I.S.) wirksam unterstützt. Ein Beispiel dafür ist das Testbild 'Abends im Strassencafé'. Dieses Bild ist mit einer Belichtungszeit von 1/4 Sekunde freihand entstanden. Ohne Camerastabilisierung ist das kaum möglich.

 

Szenemodus

Im Szenemodus stehen 21 Automatikprogramme zur Verfügung, die von Porträt über 'Schöne Haut' und Landschaft bis Feuerwerk und Sternenhimmel reichen. Wie die Camera in diesen Modi eingestellt wird, ist aus der Bedienungsanleitung nicht zu entnehmen. Es ist aber anzunehmen, dass an allen verfügbaren Parametern gedreht wird. Diese Szenenmodi muss jeder für sich ausprobieren um festzustellen, wie nützlich sie sind.

Ich habe mich mit Nachtaufnahmen beschäftigt. Dafür empfiehlt es sich, die maximale Belichtungszeit auf '1' zu stellen. Das bedeutet, der verfügbare Spielraum wird voll ausgenutzt: Im Modus 'Nachtlandschaft' wird dann beispielsweise eine Belichtungszeit bis zu 8 Sekunden eingestellt. Im Modus 'Sternenhimmel' kann die Belichtungszeit weiter auf 15, 30 oder 60 Sekunden verlängert werden. Es existieren also doch einige manuelle Einflussmöglichkeiten. Sie ersetzen aber die Funktionen Belichtungszeit/Blende-priorisiert nicht.

 

Intelligente ISO-Einstellung

Von diesem Modus sind keine Qualitätsbilder zu erwarten. Dieser Modus ist für schnelle und bewegte Szenen und für Fälle gedacht, wo man unter allen Umständen ein Bild 'schiessen' möchte. In diesem Modus wird rigoros die ISO-Empfindlichkeit erhöht, wenn anders ein unverwackeltes Bild nicht zu erreichen ist. Das geht nur auf Kosten der Bildqualität und äussert sich in mehr oder weniger starkem Bildrauschen. Im Menü kann man aber eine ISO-Obergrenze festlegen und damit den Schaden begrenzen.

 

Einfach-Modus

Dieser Modus wurde speziell für die 'Knipser' entwickelt. Wenn man das rote Herzchen auf dem Wählrad einstellt, ist automatisch gesichert, dass ein Bild entsteht. Nach dem Wie und der Bildqualität braucht man in diesem Modus aber nicht zu fragen.

 

Subjektive Bildqualität / Resolution in LPH

Es existiert keine naturwissenschaftliche Definition für den Begriff "Bildqualität". Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass auch die ästhetische Qualität eines Bildes Bestandteil der Bildqualität ist. Ästhetik aber ist subjektiv und deshalb messtechnisch nicht zu fassen. Wesentliche Aspekte der Bildqualität aber sind auch die Abbildungsqualität, der visuelle Eindruck und das Bildrauschen. Auf diese Aspekte wird im Folgenden eingegangen.

Vergleichbare Bilder: Gleiche Pixelanzahl, gleiches Motiv, ähnliche Lichtsituation, fast gleicher Bildausschnitt - aber vier unterschiedliche Cameras und kein gleiches Aufnahmedatum. Mit diesen Vergleichsbildern ist erkennbar: In unterschiedlichen Fotos mit gleichem Motiv und der gleichen Pixelanzahl kann unterschiedlich viel Bildinformation enthalten sein. Diese Abbildungsqualität ist ein wesentlicher Aspekt der Bildqualität und kann als Resolution in LPH gemessen werden (s.u.).

Der visuelle Vergleich dieser Bilder zeigt keine wesentlichen Unterschiede. Die Bildschärfe, Details und der Tonwertumfang sind in etwa gleich. Deswegen kann man davon ausgehen, dass die Panasonic LUMIX FX100 eine vergleichbare Bildqualität wie die Fujifilm FinePix F30 besitzt. Die F30 hat im Jahr 2006 durch ihre hervorragende Bildqualität einen neuen Standard für kompakte Digitalcameras gesetzt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FX100 gegenüber der F30 fast die doppelte Auflösung besitzt: 12 zu 6,1 MPixel. Die Testbilder bestätigen diese Einschätzung.

Testbild F30: ISO  100
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Fujifilm FinePix F30
keine Sonne, hell, 6,1 MPixel, ISO 100
Kompression Superfine, ohne Zoom
Ausschnitt, unbearbeitet, Kompression 90% Photoshop

Fujifilm FinePix F10
wenig Sonne, 6,1 MPixel, ISO 80
(geringste) Kompression Fine, ohne Zoom
Ausschnitt, unbearbeitet, Kompression 90% Photoshop

asd
Berliner Dom

Canon PowerShot S80
bedeckt, 8,0 MPixel, ISO 50
Kompression Superfine, Zoom 30%
unbearbeitet, aber verkleinert auf 81 %
Kompression 90% Photoshop

LUMIX FX100
wenig Sonne, 12,0 MPixel, ISO 80
Kompression Fine, Zoom 25 %
unbearbeitet, aber
verkleinert auf 73 %
Kompression 90% Photoshop

 

Bildrauschen

Bei fast allen Testbildern der FX100 (mit und ohne Rauschminderung) ist ein mehr oder weniger starkes Helligkeits- bzw. Farbrauschen festzustellen. Dieses Bildrauschen tritt besonders bei wenig Licht und/oder in dunklen Bildpartien auf. Das Rauschen ist erstaunlich gering, meistens ist es unauffällig und nicht störend. Im Vergleich ist das Rauschverhalten der LUMIX FX100 stärker als das der Fujifilm FinePix F30, aber immer noch sehr gering - Allerdings nur bei ISO 80 und der Kompression Fein.

Beispiele für Bildrauschen
Originale Bildauflösung 12 MPixel, ISO 80, Kompression Fein, ohne Rauschminderung
Unbearbeitet, nur beschnitten und komprimiert auf 80 Prozent Photoshop:

Rauschen
Rauschen
Rauschen

Doppelklick auf das Bild --> zum Original


Bei den o.g. Testbildern wurde die Bildregulierung/Rauschminderung auf Low gestellt. Damit wurde sie praktisch ausgeschaltet. Wie die folgenden Beispiele zeigen, arbeitet die Rauschminderung aber in den Stufen Standard und High so gut und ohne Nebenwirkungen (Detailtreue, Aquarelleffekte), dass man sie sinnvoll für die Unterdrückung des Helligkeitsrauschens nutzen kann:

Ein Beispiel: Normalmodus
Zur Verdeutlichung des Bildrauschens wurde die Tonwertskala auf 175 in Photoshop reduziert:

Rauschminderung Low
Rauschminderung Standard
Rauschminderung High


Rauschminderung Low
Normalmodus, bedeckt, ISO 80
Belichtungszeit 1/200, F 5,6


Rauschminderung Standard
Normalmodus, bedeckt, ISO 80
Belichtungszeit 1/200, F 5,6


Rauschminderung High

Normalmodus, bedeckt, ISO 80
Belichtungszeit 1/200, F 5,6

 

Ein anderes Beispiel: Macromodus
Zur Verdeutlichung des Bildrauschens wurde die Tonwertskala stark auf 110 in Photoshop reduziert:

Rauschminderung Low
Rauschminderung Standard
Rauschminderung High


Rauschminderung Low
Macromodus, ohne Blitz, ISO 80
Belichtungszeit 1/5, F 4,4


Rauschminderung Standard
Macromodus, ohne Blitz, ISO 80
Belichtungszeit 1/5, F 4,4


Rauschminderung High

Macromodus, ohne Blitz, ISO 80
Belichtungszeit 1/5, F 4,4

 

Eine weitere Möglichkeit, das Rauschen zu unterdrücken ist, die Auflösung des Bildes nachträglich durch Interpolation zu reduzieren - auf Kosten feiner Details und der Bildschärfe. Da man nur in den seltensten Fällen wirklich eine Auflösung von 12 MPixel benötigt, liegen hier durchaus Reserven. Auf der anderen Seite kauft man sich keine 12-MPixel-Camera, um ihr Bildrauschen zu unterdrücken ...
Die Verringerung der Auflösung durch entsprechende Cameraeinstellung (8M, 5M ...) verändert das Rauschverhalten nicht: Dabei wird nur ein Teil des Bildsensors benutzt und nicht interpoliert.

Verwirrend
Auch bei der Veränderung des Seitenverhältnisses ist nur ein Teil der Sensorfläche aktiv. Abhängig vom Seitenverhältnis und der eingestellten Auflösung wir ein interessanter Trick möglich: Mit der Verringerung der Auflösung vergrössert sich real der optische Zoom!

Der auszunutzende Effekt ist beim Seitenverhältnis von 4:3 und einer Auflösung von 3 MPixel maximal: Erweiterter optischer Zoom max = 7-fach! Der erweiterte Zoom wird aber, wie das Beispiel zeigt, nur bedingt wirksam: Pixelanzahl und Optik ändern sich ja nicht - Fast ein Paradoxon. Tatsächlich aber ist es dadurch möglich, beispielsweise mit der Einstellung |3M| bei maximalem Zoom Bilder mit der Auflösung zu machen, die sonst die Einstellung |12M| erfordern. Nur die Pixelfläche dieser Bilder ist geringer ...
Scharf überlegen, es funktioniert tatsächlich. Das Beispiel beweist es!

 

Erweiterter Zoom

 

Beispiel

Zoom 3,6-fach bei 12 MPixel
Zoom 7-fach  bei 3 MPixel

12 MPixel, Zoom max = 3,6-fach

 

3 MPixel, Zoom max = 7-fach

Helligkeit und Schärfe variieren durch unterschiedliche Lichtverhältnisse (links Nieselregen!)

 

 

Messergebniss

Die Messwerte der DCTau Testprotokolle (Version 4.1), die man sich (gegen Bezahlung) bei digitalcamera.de besorgen kann, beschreiben numerisch Parameter der Bildqualität. Die Bewertungen sind mit gesunder Skepsis zu betrachten, die Erläuterungen dazu unzureichend ... Die Reviews von dpreview.com sind methodisch und qualitativ besser. Noch gibt es aber kein Review für die Lumix FX100.

FinePix F30

Lumix FX100

PowerShot S80

Wirkungsgrad

36 mm - 94 %
108 mm - 93 %

28 mm - 58 %
100 mm - 64 %

28 mm - 68 %
100 mm - 83 %

Bildstrukturen

Farbartefakte
leichtes Aliasing

Farbartefakte
Klötzchenbildung

Farbartefakte
leichtes Aliasing

Scharfzeichnung

Horizontal < 25
Vertikal < 35

Horizontal < 55
Vertikal < 40

Horizontal < 25
Vertikal < 45

Verzeichnung

36 mm - 0,7 %
108 mm - 0,0 %

28 mm - 0,8 %
100 mm - 0,1 %

28 mm - 2,4 %
100 mm - 0,1 %

Rauschen

< 5
kein Farbrauschen

< 7,
weiches Farbrauschen

< 7,
weiches Farbrauschen

Rauschen
bei CHIP

ISO min/100/400
156 / 156 / 219

?

ISO min/100/400
? / ? / ?

Dynamik

Eingabe 8,1
Ausgabe 252

Eingabe 8,8
Ausgabe 251

Eingabe 8,2
Ausgabe 251

Fazit

Rauschen ungewöhnlich niedrig, sehr gute Dynamik, niedrige Scharfzeichnung ideal für nachträgliche Bildbearbeitung

Wirkungsgrad schlecht, an feinen Strukturen deutliche Artefakte, insgesamt gutes Rauschverhaltenen, Auflösung fällt zum Rand deutlich ab. (Sehr) eingeschränkte Eignung für nachträgliche Bildbearbeitung

Defensiv abgestimmte Camera, gute Bildbearbeitung möglich, gute Rauschunterdrückung, Scharfzeichnung angenehm niedrig

 

Messwerte der Auflösung in LPH sind in folgendem Artikel zu finden: 'Der Fluch der kleinen Pixel' - Hochauflösende Kompaktkameras bis zu 12 Megapixel, c't 2007, Heft 21, ab Seite 118:

Messwerte LPH

 

Facit DCTau-Messwerte
Es fehlen Messwerte für die Abbildungsqualität/Resolution in LPH.
Die Grundaussage des DCTau-Messprotokolls weicht stark von der subjektiven Bewertung der Bildqualität ab. Das gute Rauschverhalten und die hohe Dynamik sind real auch bei den Testbildern zu beobachten. Aber ich bezweifle beispielsweise die Aussagekraft des Parameters 'Wirkungsgrad'. Die Resolution in LPH gibt deutlich besser Auskunft darüber, wie eine Kamera Bilddetails darstellen kann! Ein Schärfeabfall von der Mitte zum Rand ist sichtbar (s. Testbild Holocaust Mahnmal). Farbartefakte und Klötzchenbildung sind bei ISO 80 und der Kompression Fein aber nicht festzustellen. Überhaupt nicht nachzuvollziehen ist, warum die Eignung für die nachträgliche Bildbearbeitung eingeschränkt oder sogar sehr eingeschränkt sein soll. Meine Erfahrungen besagen das Gegenteil. Die Testbilder beweisen es!

Facit Auflösung in LPH und Bildrauschen
Leider sind die LPH-Messwerte aus der c't nicht vergleichbar mit den LPH-Messungen, die im Testbericht der Fujifilm FinePix F30 enthalten sind. Dort wurde die Auflösung in LPH horizontal und vertikal gemessen. Die c't-Messwerte können deshalb nur zum Vergleich der untersuchten Kameras benutzt werden. Die FX100 liegt dabei im guten Mittelfeld. Was das absolut bedeutet, muss leider offen bleiben. Klar ist nur: Prinzipiell könnte und sollte die Auflösung höher sein.
Angenommen, die Auflösung der FX100 in LPH ist ähnlich oder gleich wie die der Fujifilm Finepix F30, so ist die tatsächliche Bildauflösung trotzdem höher, weil mehr Pixel pro Bildfläche existieren: FX100 : F 30 = 12 : 6,1 MPixel.

Es ist zu empfehlen, die Rauschminderung bei der Lumix FX100 generell auf High einzustellen. Damit wird das geringe Helligkeits- und Farbrauschen weiter reduziert. Verluste in den Details oder Aquarelleffekte sind bei ISO 80 dadurch kaum zu beobachten.

Facit subjektive Bildqualität
Die Panasonic LUMIX FX100 liefert bei geringen ISO-Werten Bilder guter bis sehr guter Qualität. Die Bildqualität der Fujifilm FinePix F30 erreicht sie nicht, die Unterschiede sind aber nur für Spezialisten sichtbar. Die LUMIX FX100 ist vom Hersteller aus hinsichtlich Kontrast, Schärfe und Sättigung defensiv eingestellt (Standard), sodass viel Spielraum für die nachtägliche Bildbearbeitung vorhanden ist. Diese Parameter können aber auch vor der Aufnahme durch Cameraeinstellungen verändert werden (Low oder High). Das gilt auch für die Rauschminderung: Die Rauschunterdrückung arbeitet so effektiv und subtil, dass die geringe Rauschempfindlichkeit bei ISO 80 durch Aktivierung dieser Funktion noch verbessert werden kann (Standard oder High).

 

Positiv & Negativ

Positiv
Die LUMIX FX100 fällt auf:

  • Bildauflösung 12 MPixel
  • Weitwinkeloptik mit 3,6-fach Zoom
  • Gute bis sehr gute Bildqualität bei ISO 80 und Kompression Fein
  • Geringes Bildrauschen bei ISO 80 bis 200 und Kompression Fein
  • Wirksame optische Bildstabilisierung (O.I.S.)
  • Zuverlässiges, einstellbares Belichtungs- und Focussierungssystem
  • Intelligent arbeitender Normalbildmodus
  • Begrenzung der ISO-Empfindlichkeit für alle Modi möglich
  • Viele nützliche Belichtungsprogramme im Szenemodus
  • Hohe Video-Auflösung bis 1280 x 720 Pixel mit Nachführung von Belichtung und Schärfe!
  • Drei unterschiedliche Seitenverhältnisse für Bilder einstellbar
  • Kurze Reaktions- und Speicherzeiten
  • Grosser, heller, hochauflösender Monitor, 2,5"/203 MPixel
  • SDHC-Speicherkarten können eingesetzt werden
  • Solide verarbeitetes Metallgehäuse

 

Negativ
Auch die LUMIX FX100 ist noch zu verbessern:

  • Es fehlen die Funktionen Blende/Belichtungszeit priorisiert - A/S Aperture or Shutter priority - Heute praktisch Standard
  • Das Bildrauschen ist bei ISO 80 noch zu hoch,
    ab ISO 400 mindert es stark die Bildqualität
  • Die Ergonomie lässt zu wünschen übrig: Vorbildlich ist in dieser Hinsicht z.B. die Canon PowerShot S80
  • Es fehlt ein Sucher: Sehr notwendig bei Sonne
  • Die Auflösung des TFT-Monitors reicht immer noch nicht zur Kontrolle der Bildqualität gespeicherter Fotos aus
  • Die Batterie muss nach 100 Shots nachgeladen werden
    (offizielle Angabe: 320 Shots)
  • Zum Aufladen muss die Batterie
    aus der Camera geholt werden
  • Es fehlen das TIFF- und/oder das RAW-Format
  • Die Bedienungsanleitung erklärt nur das Notwendigste

 

Das Facit

Die Panasonic LUMIX DMC-FX100 ist gegenwärtig eine der interessantesten Digitalcameras. Als erste Ultrakompakte (176 g!) verfügt sie über eine Auflösung von 12 MPixel und ein hochwertiges Weitwinkelobjektiv. Die Bildqualität ist bei der geringsten Empfindlichkeit ISO 80 und der Kompression Fein gut bis sehr gut - Bildrauschen tritt bei diesen Einstellungen praktisch nicht störend in Erscheinung.

Leider ist die Bedienung der Camera auf Einsteiger und Knipser ausgerichtet. Belichtungszeit und Blende können in keinem der vielen Modi manuell eingestellt werden.

 

Vergleichbare Cameras

Direkt vergleichbar mit der LUMIX FX100 sind heute (27. Juli 2007) folgende Cameras:

 

Testberichte zur LUMIX FX100

  • Netzwelt
  • Digitalcamera
  • Dcresource
  • Computer - Magazin für die Praxis
    Ausgabe: 8-9/2007 Seite 26-27
  • Hochauflösende Kompaktkameras bis zu 12 Megapixel
    c't 2007, Heft 21, ab Seite 118

 

Weitere Testberichte von Al

 

Jürgen Albrecht, 23. Juli 2007
update: 01.11.2007

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