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Philippinischer Alltag

Februar 2006

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Haus am Hang in Pundaquit
Das einzige Haus am Hang
in Pundaquit - bisher!

Catch of the Day

Sessel im Schatten
Bequemlichkeit unterm Shelter

Ameisen
Ameisen auf meinem Teller
6-fache Vergrösserung

Venus vor Sonnenaufgang
Venus vor Sonnenaufgang
13.02.2006, 6:03

Spielzeug im Fischerdorf Pundaquit
Was für den einen ein Auto,
ist für den anderen eine Banca

Wolken Clouds

Brandung im Sunset

Capones Islands
Capones Islands

Moonset 01.02.2006
Die äquatoriale 'Silberschüssel'
um 19:33


Sunset 02.02.2006, 17:57

Warlog against the agressive America

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Menschen in Pundaquit
Es ist kein Problem, Menschen zu fotografieren. Hier leben nur freundliche Leute und alle wollen fotografiert werden! Sie bedanken sich hinterher, obwohl sie doch überhaupt nichts davon haben. Die Freude ist gross, wenn sie sich auf dem Monitor wiedererkennen. Digitalcameras sind noch fast unbekannt, die haben nur Touristen. Die Fischer wollen nicht unbedingt fotografiert werden. Sie sind einfach fertig nach so einem Tag in der knallenden Sonne, nass bis zur Brust.

Die Fischer von morgen
Die Fischer von morgen

Im Pool
Ein Tagesausflug zum Pool in Pundaquit

Fischer in Pundaquit
Fischer in Pundaquit
Fischer, gerade von einem anstrengenden Tag zurück

Fliegender Strassenhändler
Ein fliegender Strassenhändler

Morgentoilettemit Tabo
Morgentoilette mit Tabo, der Schöpfkelle

Junge am Abend

Pundaquit, 22. Februar 2006, 13:32

Das Kreuz des Südens
Für alle, die es noch nicht gesehen haben: Morgens ab ein Uhr steht es in Pundaquit über dem Berg! Wir sind hier noch unter der nördlichen Hemisphäre (15. Breitengrad). Beispielsweise in Alice Springs, Australia (24. Breitengrad), aber steht das Kreuz des Südens hoch am Himmel und wirkt wie eine riesige Uhr! Es ist auf den ersten Blick nicht gerade eine spektakuläre Konstellation. Aber der Drehpunkt des südlichen Himmels liegt in der Nähe von Chi Octantis (HR 6721), von hier aus 13° unter dem Horizont. Das ist nicht weit weg von Crux, deshalb dreht sich das Kreuz des Südens auffällig und man kann daran wie an den Zeigern einer Uhr erkennen, wie spät es ist. Die beiden hellen Sterne Alpha und Beta Centaurus werden auch als die Leitsterne des Crux bezeichnet. Links die Wolke wird vom Mond angestrahlt: Phase 0,73 und noch 46° hoch. Das Bild wurde extrem in seinen tiefen Tonwerten reduziert. Es ist erstaunlich, was dann alles bei einem nachts aufgenommen digitalen Bild zum Vorschein kommt (15 sec. Belichtungszeit, ISO 50).

Das Kreuz des Südens über den Bergen von Pundaquit

Sternenkarte:Centaurus und Crux

Pundaquit, 19. Februar 2006, 3:53

Informationen verschwinden nicht
Irgendwo habe ich mal geschrieben, es gibt keinen Erhaltungssatz für Informationen (unter Thesen zu …, These 51). Seit heute bin ich davon überzeugt, es gibt ihn doch!
Ich sitze auf dem Balkon des Café Pundakit beim Sonnenuntergang, bewundere das blaue Loch im Himmel und denke eigentlich an gar nichts. Aber gleichzeitig denke ich an die Unmenge von Informationen, die ständig entstehen und wieder verschwinden. Zum Beispiel bei so einem Sonnenuntergang. Unendlich viele Bilder und jeden Tag ein anderer Sonnenuntergang. Als mir das auffällt, bestätige ich mir selber: Es kann keinen Erhaltungssatz für Informationen geben, wie sollte man diese riesige Menge von Informationen speichern?!

Als ich diesen Gedanken im Kopf habe, stellt sich aus dem Nichts die Lösung ein: Die Information, die Zeit und der Ort bilden eine untrennbare Einheit. Die Zeit verschwindet ja nicht, sie verschiebt sich nur entlang der Zeitachse. Und mit ihr verschieben sich die Informationen. Zeit und Information bilden eine Einheit, aber es gibt weder Information noch Zeit ohne Ort, dazu kann man auch Raum sagen, Position im Raum. Diese drei Dinge - Information, Zeit und Raum - sind miteinander 'verschränkt' und sie existieren mit Anfang (?) aber ohne Ende. Für uns Menschen sieht es so aus, als ob die Information verschwindet. Aber sie verschwindet nur in die Vergangenheit. Für uns sind die Informationen unwiederbringlich verloren, tatsächlich existieren sie aber noch – in der Vergangenheit.
Unser (menschliches) Problem ist zweifach: Erstens sind wir nicht in der Lage, uns in eine beliebige Zeit auf der Zeitachse zu versetzen. Für uns ist nur die Gegenwart real. Wir sind auch nicht in der Lage, uns zu einem bestimmten Zeitpunkt an beliebige Orte im Raum zu begeben. Könnten wir beides, so hätte die Realität für uns plötzlich zwei weitere Dimensionen: Zeit frei wählbar und Raum frei bestimmbar.
Was wäre die Konsequenz? Wir würden schnell mal die Zeit auf den 2. Dezember 1805 zurückdrehen und uns in den Körper (und das ICH) von Napoleon begeben. Dann würden wir das sehen, entscheiden und mit allen Emotionen erleben, was Napoleon an diesem Tag in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz gesehen, entschieden und erlebt hat. Dabei gibt es aber einen gewaltigen Unterschied zwischen uns und Napoleon: Wir können sehen, wie Napoleon zu Abend isst, aber nur Napoleon kann bestimmen, was auf den Tisch kommt. Maximal sind die verflossenen Informationen wahrnehmbar, sie sind aber nachträglich nicht zu verändern.
Die Wissenschaft ist sich heute nicht einig, ob es physikalisch möglich ist, auf dem Zeitstrahl beliebige Positionen einzunehmen. Es ist aber auch nicht auszuschliessen. Ich halte mich in solchen Fällen an Albert Einstein, von dem der schöne Satz stammt: 'Es ist denkbar und deshalb im Bereich der Möglichkeit.' Für die Astrophysik existieren Informationen nicht einmal! Es gibt nur die Definition für den Begriff 'Information' aus der Nachrichtentechnik. Keine andere Wissenschaftsdisziplin weiss, was Information ist! Da wird es doch Zeit, darüber mal nachzudenken?!
Irre, auf welche schönen Ideen man bei so einem Sonnenuntergang kommen kann!?

Pundaquit, 17. Februar 2006, 21:21

Die Küste von Süd-Zambales
Muss ich diese Bilder noch kommentieren? Von Pundaquit aus fährt man nach Iba 50 Kilometer durch die flache Ebene vor den Cabusilan Mountains. Bis Olongapo sind es 35 Kilometer mit dem Bus. Die Ebene bis Iba ist dicht besiedelt und flach, hier darf kein Tsunami an die Küste rollen! Im Gegensatz dazu ist die Küste in Richtung Süden steil und praktisch unbewohnt. Die Berge zwischen Pundaquit und der Subic Bay sind bis zu 1.100 Meter hoch und mit Buschwerk bewachsen. Der Pinatubo liegt drohend im Hinterland. Bei seinem Ausbruch im Jahre 1991 ist in Pundaquit in drei Tagen ungefähr ein halber Meter Asche niedergegangen. Dadurch wurden sehr viele Korallen vernichtet, sie sind dabei sich zu erholen. Jetzt aber werden sie von den Fischern bedroht, die dabei sind, die Küste zu überfischen.

Kürste von Zambales
Die Küste von Zambales, südlich der Capones Islands (ganz links)

Die Bay von Pundaquit
Die Bay von Pundaquit, Sicht von den Hills über Pundaquit

Die Küste nördlich der Capones Islands
Die Küste von Zambales, nörtdlich der Capones Islands, Sicht von den Hills über Pundaquit

Der Spitze Berg lins: 564 m hoch, davor Botolan, dahinter Iba

Cabusilan Mountains und Pinatubo
Die Beach von Pundaquit und in Richtung Nordost: Cabusilan Mountains
mit dem Pinatubo, 1780 Meter hoch

Pundaquit, 14.02.2006, 17:09

Capones Islands und ein
Sonnenuntergang ohne Sonne
Zwei Stunden vor Sonnenuntergang miete ich mir ein kleines Auslegerboot und fahre mit Mr. Pulo, einem alten, erfahrenen Fischer, zu den Capones Islands. Es gibt drei Capones Islands. Die Westspitze der grössten Insel, auf der sich auch der Leuchtturm befindet, liegt sechs Kilometer entfernt und fast genau westlich vor der Beach von Pundaquit. Die Capones Islands sind mächtige Felsen aus Sandstein. Ganz deutlich sind dicke Schichten von Konglomerat mit rund geschliffenen, grossen Steinen zu erkennen. Die Inseln sind unbewohnt, aber mit Bäumen und Büschen bewachsen. Es gibt ein paar schöne, weisse Sandstrände, Korallenriffe (stark von den Fischern frequentiert) und Tauchreviere. An der gegenüberliegende Küste von Zambales liegen Gebirge mit bis zu 1.100 Metern hohen Bergen. Sie bestehen im Gegensatz zu den Capones Islands aus Magmatiten. Wir fahren zur Küste rüber und in die Calaguaguin Bay. Am Eingang ragt ein schroffer Felsen aus dem Wasser. Dort steigt plötzlich eine spitze Fontäne 20 Meter in den Himmel. 'Dynamit!' sagt Mr. Pulo. Längst ist das Dynamitfischen verboten, aber einige können es nicht lassen. Am östlichen Ende der Bay sieht es aus wie in Canada: Ein hoher Fichtenwald wächst hinter dem Strand, wo sich das Wasser aus den Bergen zu einem kleinen See aufstaut. Nur ein paar kleine Palmen passen nicht nach Canada.

Leuchtturm Lighthouse Capones Islands
Der Leuchtturm auf der grössten Insel der Capones Islands

Westspitze Capones Islands
Hinter der westlichsten Spitze der Capones Islands beginnt die offene See

Capones Islands
Gelandet auf der mittleren Capones Insel

Capones Islands
Die grösste der Capones Islands, von der mittleren Insel aus gesehen
der Leuchtturm befindet sich rechts hinter dem Berg

Calaguaguin Bay, Zambales, Ph
Die Calaguaguin Bay - nicht in Canada, sondern 3 km südlich von Pundaquit

Sunset Capones Islands 12.02.2006
Sunset without Sun

Vollmond über den Capones Islands
Vollmond am 13.02.2006, 5:48

Pundaquit, 13. Februar 2006, 8:41

Traveller Cheques in Euro
Vorsicht - keine Traveller Cheques in Euro einkaufen, wenn man auf die Philippines reisen will ...! Bereits im vergangenen Jahr habe ich gesehen, dass in Sabang/Puerto Galera diese Schecks anstandslos akzeptiert werden. Weil mir der Dollarkurs um Weihnachten nicht gefiel, habe ich mir Traveller Cheques von American Express in Euro gekauft. Das war ein schwerer Fehler. Zwischen Iba und Olongapo ist es mir bisher nicht gelungen, diese Schecks einzulösen. Traveller Cheques aus Saudi Arabien, aus Korea und aus Japan sind hier bekannt, aber keine aus Europa - man glaubt es kaum. In Olongapo war ich bei fünf verschiedenen Banken, keine hat mir Hoffnung gemacht, diese Schecks umzutauschen. Heute bin ich nach Iba gefahren und soll am Montag wiederkommen: Fifty Fifty, dass die Schecks eingelöst werden. Wenn alle Stricke reissen, muss ich bis nach Puerto Galera zurück, um wieder bei Kasse zu sein. Aber ich denke, schon in Angeles wird man diese Schecks akzeptieren. Aber das war das erste und letzte Mal, dass ich mir Traveller Cheques in Euro gekauft habe! Südostasien orientiert sich nach Amerika, von hier aus liegt Europa am Ende der Welt.

Pundaquit, 10. Februar 2006, 19:44

Die Fischer von Pundaquit
Vor dem Sunset kommen die Fischer nach Hause. Denis hat gerade seinen Fang ausgeladen und erzählt mir, wie es geht: Sie starten früh um 5 Uhr, sind den ganzen Tag unterwegs in der Sonne. Auch sie vertragen nicht endlos Sonne, deswegen sind sie so vermummt. Viele Leute helfen ihnen, das Boot auf den Strand zu ziehen. Dann kriegen alle einen oder auch drei kleine Fische ab. Wir haben 1947 um Zuckerrüben gebettelt: 'Onkel, gib mich eine Rübe!’ Die kleinen Kinder halten die Hand auf, wie wir früher: 'Onkel, gib mich einen Fisch!' Für den Fang haben sie eine grosse Kühlbox mit Eis an Bord. Ist sie voll, hat sich der Tag gelohnt, ist auch noch das ganze Boot voll Fisch, dann war es ein sehr guter Fang. Die Fischer verkaufen den Fisch auf dem Markt in San Antonio. Für das Kilo Fisch bekommen sie vom Zwischenhändler 25 Peso. Wenn der Fang gut ist, und grosse Fische dabei sind, können da auch mal 2.500 Peso zusammen kommen. Wenn … es kann auch mal gar nichts im Netz sein. An so einem Tag werden trotzdem für 500 Peso Benzin verfahren. Und die Netze, das Boot, der Motor – alles kostet Geld. Sie fahren nicht täglich raus, das hängt von der Haushaltskasse ab. So viel Arbeit muss nicht jeden Tag sein.Zwei, maximal dreimal in der Woche, wenn es das Wetter zulässt. Sonntag aber ist Pause, das ganze Dorf ruht sich aus.

Ein Fischer kommt vom Fang zurück

Die Fischer sind vom Meer zurück
Das Dorf begrüsst die heimgekehrten Fischer

Der Fang wird ausgeladen
Ein Fischer ist gerade nach Hause gekommen: Nicht sehr erfolgreich

Netzmacher am Strand
Netzmacher am Strand

Bamboo Fischerhütten
Bamboo-Fischerhütten mit Sari Sari Store

Das Boot wird gesichert
Das Boot mus noch gesichert werden

Pundaquit, 07. Februar 2006, 19:58

Sonntag in Pundaquit
Mindestens sechshundert Menschen leben im Fischerdorf Pundaquit. So genau weiss das niemand. Aber es ist offensichtlich, die meisten davon sind Kinder. Die Bambushütten der Fischer stehen zwei- bis dreihundert Meter vom Strand entfernt und der Lebensunterhalt wird durch den Fischfang gesichert. Heute aber ist Sonntag, heute bleiben die Fischer und ihre Boote am Strand. Sonntagsruhe. Es ist erstaunlich ruhig hier. Es scheint deutlich weniger Hunde, Hähne und Ziegen zu geben, als in Small Tabinay. Jedenfalls hört man am Strand von ihnen fast nichts. Das Wetter ist jetzt sehr angenehm. Es weht ein leichter bis kräftiger Wind von den Bergen herunter. Die Temperaturen steigen am Mittag bis auf 35 Grad, aber am Morgen frieren die Kinder am Strand, die Temperatur sinkt unter 25 Grad.
Der Strand wird täglich von allen sauber gehalten. Am Abend sind Feuer am Strand zu sehen, der Müll wird verbrannt. Das ist notwendig, denn der Strand ist Wohn-, Kinder- und Arbeitszimmer. Hier spielen die Kinder in der Brandung oder mit Blättern und Steinen. Die Netzmacher sitzen unter den Shelters und fertigen neue Netze an, für jede Fischsorte ein spezielles Netz, abhängig von der Maschengrösse. Immer ist an den Netzen und am Boot etwas zu reparieren und man muss es ständig im Auge behalten, dass es vor der Brandung sicher ist. Die Frauen spielen Bingo und für eine lange Siesta am Sonntag sind die Shelter auch sehr gut geeignet.
Noch nie hat mich hier jemand gefragt, ob ich ein Boot mieten möchte. Jetzt ist keine Touristensaison. In der Holy Week um Ostern kommen bis zu 6.500 Touristen nach Pundaquit. Aber einige Philippinos machen hier schon jetzt ein paar Tage Urlaub und einige Souvenirhändler versuchen ihnen Ketten und echte Silberdollars von 1872 zu verkaufen.
Nur eine Philippino-Familie kann die Sonntagsruhe des Fischerdorfes gewaltig stören. Die Familie kommt am Wochenende mit einem grossen Van angefahren und mietet sich für den Sonnabend einen Room mit zwei Betten. Bis zu zehn Personen können dort eine kurze Nacht verbringen. Sie haben alles zum Kochen mitgebracht und auf offenen Feuerstellen werden am Strand die Mahlzeiten zubereitet. Der Pool ist voller lärmender Kinder und am Abend und auch noch weit nach Mitternacht werden Raketen und Böller abgefeuert. Vor allen Dingen aber haben sie ihre eigene Karaoke-Maschine mitgebracht.
Am Sonnabend wurde hier vor dem Café eine solche Anlage von Wochenendurlaubern im Sand installiert. Der Lautstärkeregler wird einmal auf Anschlag gestellt und dann nie wieder angefasst. Die Maschine lief pausenlos von 10 Uhr an. Man kann die Anlage in zwei Versionen betreiben. In der ersten wird der Song mit dem originalen Sänger abgespielt. Das ist gerade noch auszuhalten. In der zweiten Version wird der Gesang ausgeblendet und die Leute vor der Anlage singen ins Mikrofon, vom Bildschirm können sie den Text ablesen. Das ist für mitteleuropäische Ohren ein schwer verdaulicher Ohrenschmaus. Gegen drei Uhr laufe ich an den Strand. Der Orion rollt mit der ganzen Milchstrasse hinter den Capones Islands ins Meer. Links das Kreuz des Südens und im Rücken Karaoke. Erst eine Stunde später war endlich Ruhe - bis 9 Uhr dann lief die Anlage schon wieder. Aber um 14 Uhr sind die Leute, begeistert von dem schönen Wochenende, nach Hause gefahren. Das Fischerdorf liegt wieder ruhig in der flirrenden Mittagshitze.
Obwohl das halbe Fischerdorf um die Nacht gebracht wurde, finden das alle völlig normal. Philippinos besitzen ein ganz anderes Verhältnis zu Lärm und sie sind ausserstande, einen Zusammenhang zwischen Karaoke und Rücksichtnahme zu erkennen. Das gilt zweiseitig. Weder die Karaoke Freaks noch die völlig unbeteiligten Philippinos haben ganz offensichtlich mit dem Krach irgendein Problem. Es gibt mehrere Karaoke-Anlagen in den Bamboo Hotels am Strand. Aber noch werden sie kaum frequentiert, es sind ja keine zahlenden Gäste da. Welcher Gegensatz zum Café Pundakit, hier war heute Morgen um 7:30 Uhr die Ouvertüre zu Dichter und Bauer zu hören ... in sehr moderater Lautstärke.

Brandung in Pundaquit

Brandung in Pundaquit
Kinder spielen am Morgen in der Brandung

Bingo im Sand
Bingo kann jeder und man hat die Chance, ein paar Peso zu gewinnen

Sonntag in Pundaquit
Sonntagsruhe beim Netzmacher - 15 Meter entfernt von der Karaoke-Anlage

Karaoke in Pundaquit
Mit der Karaoke-Anlage ins Wochenende nach Pundaquit


Sonntagsvergnügen: Karaoke in einem Bamboo Hotel am Strand von Pundaquit

Pundaquit, 05. Februar 2006, 19:34

Resorts in Pundaquit
Der ganze Strand von Pundaquit ist voller Resorts. Man bereitet sich auf den Massenasturm zur Holy Week vor (Ostern, in diesem Jahr erst im April). Dann wird das Geschäft des Jahres gemacht, nicht zuletzt mit Philippino Bamboo Hotels. Aber noch ist es nicht so weit. Ich bin am ganzen Strand fast der einzige Europäer, keine Gäste in den vier Resorts von Pundaquit. Der aktuelle Jens Peters (18. Auflage 2005) verzeichnet für die Umgebung von San Antonio nur zwei Resorts: Das Beach Garden Resort in San Miguel und das Capones Beach Resort in Pundaquit. Ich fahre erst nach San Miguel: Kein Schild, ein grosses, dunkles Haus unter Bäumen, der Strand kahl und flach. Eine Frau mit einem gerade geborenen Baby klärt mich auf: Das Beach Garden Resort in San Miguel gibt es schon lange nicht mehr.
Deshalb lande ich in Megan's Paradiso Beach Resort in Pundaquit, als es schon dunkel ist (und denke, es ist das Capones Beach Resort!). Keine Chance, nach Alternativen zu suchen. Aber mir ist sofort klar, hier bleibe ich nur diese eine Nacht: Das Zimmer ist in Ordnung, aber kein Handtuch und kein Schrank, dafür Aircon, Sat-TV und eine irre Sicht vom Dach in den Sternenhimmel. Aber: Statt Restaurant ein Sari Sari Store im Sand. Um 19 Uhr kann man mir hier als Dinner nur eine Flasche Wasser und eine Instant-Nudelsuppe anbieten. Der Pool ist nicht in Betrieb, die Anlage macht bis auf die Zimmer (Neubau) einen ungepflegten Eindruck. Das Zimmer soll 1.850 Peso/night kosten. Ich kann den Preis für die kurze Nacht auf 1.600 P herunterhandeln. Eine Woche: 30 Prozent Discount.
Schon vor Sonnenaufgang erkunde ich die Alternativen in Pundaquit: In Nora's Beach Resort gibt es ein ordentliches Restaurant, kein Pool aber einfache Rooms ohne TV, jedoch mit Aircon, WC und cold Shower. Für eine Übernachtung verlangen die guten Resorts Phantasiepreise knapp unter 2.000 Peso. Für eine Woche gibt es Discount, sie würde hier 7.500 Peso kosten. 'Simply the Best' steht auf einem Hinweisschild für das Capones Beach Resort. Das war wohl einmal. Heute macht die relativ grosse Anlage einen heruntergekommenen Eindruck. Das Restaurant existiert, aber gekocht wird nicht, weil es keine Gäste gibt. Ein einfacher Room, Bett, WC, cold Shower, Mückengaze vor dem Fenster kosten 750 Peso/night, für eine Woche gibt es Diskcount: 3.000 Peso. Es gibt auch grosse Rooms mit Aircon. Das Canoe Beach Resort (Café Pundakit) ist ganz offensichtlich das beste Resort in dieser Gegend: Eine sehr gepflegte Anlage mit grossem Pool und schönem, verglastem Restaurant. Darüber ein Konferenzraum mit Balkon. Hier sitze ich jetzt mit meinem Computer und habe das Südchinesische Meer und die Capones Islands dabei im Blick. Die Rooms sind einfach und sehr sauber, es sieht wie der Erstbezug aus: Ein breites Bett, Aircon, Fliegengaze vor dem Fenster, WC und cold Shower. Auch kein Schrank und kein Kleiderbügel, aber dafür ein Handtuch und eine Wäscheleine zwischen zwei Bäumen vor dem Room. Mit Handschlag handele ich 7.000 Peso für 7 Tage aus. Das Restaurant funktioniert. Gestern Abend nach dem Sonnenuntergang wird mir hier eine vorzügliche Fischsuppe serviert (120 P). In der Dämmerung sitze ich unter freiem Himmel beim Dinner. Keine Moskitos, kein Karaoke, sondern einfach nur Ruhe. Und im noch hellen Himmel steht die 'Silberschüssel' über den Capones Islands. Noch ziemlich hoch, Moonset erst 20:48 Uhr.

Philippino Bamboo Hotel
Philippino Bamboo Hotel


Megan's Paradiso Beach Resort


Das 'Restaurant' von Megan's Paradiso Beach Resort


Capones Beach Resort

Nora's Beach Resort, Pundaquit
Nora's Beach Resort

Café Pundakit, Pundaquit
Canoe Beach Resort ... mit dem alles entscheidenden Balkon!

Café Pundakit, Pool und Sicht auf die Capones  Islands
Canoe Beach Resort mit Pool und Sicht auf die Capones Islands

Latitude: N 14° 54’ 57.1“
Longitude: E 120° 04’ 03,3“

Pundaquit, Zambales South, Philippines

06. Februar 2006, 14:33

Wie kommt man nach Pundaquit?
Von Puerto Galera aus ist alles ganz einfach: Mit einer Fähre übersetzen nach Batangas (1,5 Stunden, 150 P). Dort einsteigen in den Public Bus, der nach Manila, LRT, fährt (2 Stunden, 154 P). Mit diesem Bus landet man bei Gil Puyat, einer Station der Light Rail Transit, LRT, der S-Bahn von Manila. Die LRT ist überfüllt, die Fenster nur einen Schlitz offen, Aircon ausgefallen. Mit zwei Rucksäcken - das ist hart. Monumento ist Endstation. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite liegen zwei Terminals von Victory Liner, links der Express Bus, rechts der normale. Weil mir diese Information fehlte, lande ich beim normalen Public Bus, ohne Aircon aber mit Fahrtziel Olongapo/Iba. Das ist genau richtig. Mit diesem Bus kommt man nach 5 Stunden in San Antonio an (199 P). 36 Grad im Bus und alle Fenster offen: Zug. Wenn man mit dem Express Bus fährt ist man ca. 2 Stunden schneller, 26 Grad im Bus und die Klimaanlage sorgt für noch mehr Zug. Pullover mitnehmen! Von San Antonio bewältigt man die letzten fünf Kilometer der Tagesreise mit einem Tricycle (30 P). Schon ist man in Pundaquit, ein sauberes, ruhiges Fischerdorf an einer herrlichen Beach.

Pundaquit Richtung Süden
Der Strand in Richtung Süden

Pundaquit Richtung Süden
Etwas weiter nach links: Der Mt. Copaingan (700 m ?) über Pundaquit

Pundaquit Richtung Osten
Hinter dem Strand in Richtung Osten liegen die Berge, links das Café Pundakit

Pundaquit Richtung Nordosten
Der Strand in Richtung Nordosten

Café Pundakit am Strand von Punkdaquit
Der rote Punkt: Das Canoe Beach Resort, Café Pundakit

Sunset Capones Islands

 Capones Islands
Im Westen jeden Abend ein neuer Sunset vor den Capones Islands, Entfernung 1,5 km

Pundaquit, 02. Februar 2006, 18:55

Die Umgebung von Manila

Map Philippines, North-West
Special Service für Wiese auf Lanzarote: Wo ist was in dieser Gegend

Small Tabinay, 24. Januar 2006, 19:56

 

 

   

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