Weblog.al
Philippinischer
Alltag
April 2006
Catch of the Day
Suchanzeige
|
Paul ist tot.
Paul
war ein Lehrer. Hut ab, mein lieber Paul.
Die Urnenbeisetzung war am 24. April 2006
Sabang,
12. April 2006
Reisebilder
Berlin, 17. April 2006, 20:25 / 25. April 2006, 8:08 Bye
Bye Sabang Sabang, 13. April 2006, 10:41 Aber
nachts in der Bar ...
Gestern habe ich eine der Metropolitan Doctors kennen gelernt, Frau Dr. Nina Bella. Wir kamen auch über ihre (zeitweilige) Arbeit in Sabang ins Gespräch und ich fragte sie, wie denn die Gesundheitskontrolle der vielen Mädchen organisiert ist. Als Mitteleuropäer an ordentliche Verhältnisse gewöhnt, ging ich natürlich davon aus, dass es eine solche Kontrolle gibt. Es gibt sie aber nicht. Alle üblichen Geschlechtskrankheiten kommen bei den Mädchen vor. Damit gehen sie aber nicht etwa zu den Doctors. Das kostet ja Geld. Sie kurieren sich selber mit irgendwelchen Hausmitteln. Die Freier kommen zu den Doctors, wenn sie merken, dass da unten was nicht stimmt. Die Doctors aber haben kein Labor. Sie können nur das behandeln, was sie sehen. Prophylaktisch können sie also gar nicht tätig werden. Ein HIV-Test kann nur in Manila gemacht werden. Deshalb ist völlig offen und für die lokale Gesundheitsbehörde offenbar auch uninteressant, wer in Sabang von den Mädchen und den Freiern HIV positiv ist. AIDS Prophylaxe - Eines der vielen Dritte Welt Probleme. In Sabang ist es live zu erleben. Ich hoffe, die Foreigner wissen das und sie wissen auch, was sie tun. Wer dazu mehr erfahren möchte: Konsultieren Sie die Metropolitan Doctors in Sabang. Sabang, 13. April 2006, 7:51 / 17. April 2006, 9:39 Von
Tagbilaran zurück nach Manila
In den drei Salons des Schiffes ist es kalt und eng. Mehr Kühlung geht nicht. Aber man kann auch raus auf das Aussendeck, wo das Gepäck gestapelt ist. Dort ist es zwar laut, aber es ist warm und es gibt jede Menge frische Luft und sogar wieder einen Sonnenuntergang. Eine schöne Anfahrt zum Hafen, vorbei an der Kulisse Cebu by night. Als wir um 19 Uhr auf dem Pier stehen, sind wir wieder umringt von Taxi Drivern, Händlern und Tricycle Fahrern. Alle wollen uns helfen. Wir fragen getrennt zwei verschiedene Driver: Wo fährt die Super Ferry ab und wie weit weg ist das? Beide zeigen nach rechts und sagen: einen Kilometer. Wir stolpern mit vielen anderen Passagieren über das dunkle Hafengelände und kommen an ein grosses Tor, dahinter liegt tatsächlich die Super Ferry. Der Polizist aber lässt uns nicht durch das Tor. Nein, hier kommt niemand auf das Schiff. Das geht nur über das Terminal der Super Ferry: Der gleiche Weg wieder zurück und dann noch mal 200 Meter weiter. Diese 200 Meter hätten wir nach der Ankunft nach links gehen müssen. Warum haben uns zwei verschiedene Leute in die Gegenrichtung fahren wollen? Kommunikationsprobleme.
Aber vom Terminal aus geht alles seinen Gang. Gepäck- und Ticketkontrolle, Shuttle Bus zur Super Ferry Nr. 18 und schon um 20 Uhr liege ich auf meinem Bett 21 A in der Red Section. Es ist nicht die Ankerkette, die plötzlich einen unbeschreiblichen Lärm macht. Die Lüftungsanlage wurde eingeschaltet. Als das Schiff abgelegt hat, ziehen wir um, denn viele Betten sind frei und in der Nähe der grossen, offenen Fenster ist der Krach der Lüftungsanlage nicht mehr zu hören. Dafür durften hier am Heck des Schiffes die Kampfhähne schon ihre Transporttaschen verlassen. Das morgendliche Wecken ist gesichert.
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Cebu stehen wir auf dem Oberdeck. Bei Nacht ist an den Lichtern der Stadt besonders gut zu erkennen: Auch in Cebu, einer grosse Stadt, der Metropole der Visayas, gibt es auch das Haus am Hang mit der Sicht auf die See! Die Super Ferry legt pünktlich um 21:45 Uhr ab. Mit dem GPS verfolgen wir, wie sich das Schiff fast um 180 Grad dreht, um auf den Kurs nach Manila zu kommen. Als die grosse Fähre durch die 'Intertidale Zone' fährt (grau = Niedrigwasser!), wollen wir schon den Kapitän warnen. Aber schliesslich vertrauen wir darauf, dass er weiss, was er tut. Interessant ist, dass man an dem GPS Track erkennen kann, dass das Schiff offenbar keine Kurven fahren kann! Es kann nur einen Kurs verfolgen, aber nicht Kurs k plus Delta k f(t). Nach 22:30 Uhr fehlt ein Point, klaro, denn natürlich fährt das Schiff nicht über Land.
Jetzt wird es Zeit für das Abendbrot. Das Angebot im Restaurant ist gross und appetitlich. Allerdings muss man die Nerven behalten, denn im Restaurant ist es mindestens so laut wie im Maschinenraum des Schiffes. Eine Sängerin imitiert Tina Turner mit voll aufgedrehten Boxen, die auch ein Stadion beschallen könnten. Aber das ist natürlich subjektiv. Ich höre einfach noch zu gut.
In den Wasch- und WC-Räumen des Schiffes hat man keine Probleme. Alles ist sauber und 24 Stunden sind Staffs dabei, hier für Ordnung zu sorgen.
Um 6 Uhr am Morgen, sind wir schon auf der Höhe von Boracay an der Nordspitze von Panay und die Sonne geht hinter Masbate auf. Drei Stunden später passieren wir die Nordspitze von Tablas und das Schiff fährt an der Ostküste von Mindoro hoch und steuert auf die Verde Island Passage zu. Das ist bekanntes Territorium, denn hier liegt Puerto Galera, von wo aus man die markante Silhouette von Verde Island immer vor Augen hat. Der Schiffsverkehr nach Manila verläuft nördlich von Verde Island, der Gegenverkehr führt südlich an Verde Island vorbei. Dabei werden auch Sabang und Puerto Galera passiert. Mit einem richtigen Zoom Objektiv wäre mehr von Sabang zu sehen.
Noch ein Sonnenuntergang, aber da taucht im Dunst vor uns schon die Skyline von Manila auf. Wir haben es geschafft, unsere Schiffsreise von Manila an das südliche Ende der Philippinen ist zuende.
Erstaunlich, wie detailliert und genau die Garmin Blue Charts den Hafen von Manila wiedergeben. Deutlich kann man erkennen, dass wir am gleichen Pier, aber an der anderen Seite ankommen (grün), an dem wir auch abgefahren sind.
Aber heute kommen wir nicht mehr bis nach Puerto Galera, nachts gibt es dort keinen Fährverkehr. Also lassen wir uns wieder mit einer Taxe in das bewährte Ermita Hotel fahren und gehen am Abend im Kaufhaus noch einmal mongolisch Essen. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus nach Batangas und von dort aus mit einer grossen Banca nach Puerto Galera. Keine stürmische See, trotzdem schwappt eine Welle in das Schiff und mein ganzer Rücken ist nass. Aber eine Schiffsreise hat ja auch was mit Wasser zu tun ... Diese lange Reise hat eines ganz deutlich gezeigt: Auf den Philippinen kann man sicher, komfortabel und preiswert mit 'öffentlichen Verkehrsmitteln' reisen. Jeder kann es machen, kaum einer tut es. Sabang, 12. April 2006, 14:23 Menschen aus Sabang
Sabang, 11. April 2006, 15:27 Ruhe
an der Alona Beach
Der wahre Grund ist, dass nicht täglich von Tagbilaran ein Schiff nach Manila fährt. Nur Sonnabend und Sonntag gibt es eine Direktverbindung, stellen wir am 20. März 2006 in Tagbilaran fest, das ist ein Montag. Wir besorgen uns für Mittwoch, 21:45 Uhr, ein Ticket für die Super Ferry von Cebu nach Manila (mit Senior Discount 1.400 Peso). Von Tagbilaran nach Cebu fahren fast stündlich schnelle Schiffe. Drei Ruhetage an der Alona Beach.
An der Alona Beach geht es immer noch ruhig zu. Eine sehr schöne, kleine Beach mit klarem Wasser, einigen Tauchschulen, vielen Angeboten zum abendlichen Barbecue Dinner und Resorts in jeder Preisklasse. Gegenüber 2003 haben sich hier die Preise deutlich und teilweise um mehr als 50 Prozent erhöht. Im Alona Palm Beach Resort kann man bis zu 100 Euro die Nacht ausgeben. Da sind wir mit unseren 1.500 Peso = 25 Euro/night noch sehr gut weggekommen. Auch das Essen ist teurer geworden. 2003 kostete ein Philippino Breakfast um 100 Peso, jetzt habe ich bei Shella dafür 195 Peso bezahlt. Es geht auch 50 Peso billiger, aber für 100 Peso bekommt man kein Philippino Breakfast mehr. Das ist ein typisches Beispiel für die Alona Beach. Der Schock von Jolo ist vergessen, es kommen viele Touristen und der Boom lässt die Preise steigen und hier wird investiert.
Wir gehen Schwimmen, wir besuchen Sun Apartelle, das Essen schmeckt und auch der Internet Zugang ist in vielen Cafés gesichert. Drei Tage sind schnell vorbei und am dritten Tag müssen wir ja schon gegen 16 Uhr in Tagbilaran sein, um von dort mit einer Fähre nach Cebu zu fahren. Zu Fuss besuche ich Irina in ihrem Traumhaus, das auf dem Weg nach San Augustin entsteht. Irina ist die Chefin von Sun Apartelle, wo man inzwischen auch schon 75 Euro/night für ein Apartment bezahlen muss, wenn man nur ein paar Nächte bleibt. Beim Sonnenuntergang laufe ich an der Küste nach Osten zurück zur Alona Beach. Das ist nur bei Ebbe und nur mit meinen wunderbaren Sandalen möglich. Trotzdem muss ich auf den letzten paar hundert Metern hoch in den Bush. Aber hier gibt es Trampelpfade, denn natürlich bin ich nicht der Erste, der hier lang laufen will. Sabang, 09. April 2006, 15:49 Die
Küstenlinie von Sabang
Sabang, 08. April 2006, 12:29 Quer
durch Mindanao nach Tagbilaran
Viele fliegende Händler wollen uns auf dem Busterminal mit Reiseproviant versorgen. Es gibt auch eine lange Reihe von Verkaufsständen, an denen man Wasser und Esswaren einkaufen kann und Garküchen, in denen auch schon Frühstücken angeboten wird. Das Ticket für den schnellsten Bus nach Cagayan de Oro City kostet 620 Peso und pünktlich um 7 Uhr fährt der Bus ab. Die Aircon Anlage ist auf maximale Kühlleistung eingestellt, der Luftzug aus den Düsen über den Sitzen so stark dass ich sicher bin, nach der Fahrt mindestens einen steifen Hals zu haben. Aber mein Freund Jürgen, der Ingenieur, hat die richtige Idee: Wir verstopfen die Luftdüsen mit Plastiktüten und können danach eine angenehme Fahrt geniessen.
Die Fahrt geht in Richtung Nordwest und als wir nach knapp zwei Stunden das erste Mal halten, sind wir in der Nähe von Ipuan in den Bergen, 1100 Meter hoch. Die Fahrt geht dann zügig weiter - nur unterbrochen von kurzen Pinkelpausen - über Maramag, Valencia, Malaybalay. Um 12 Uhr wird in der Nähe von Impasugong in einem ländlichen Gasthof eine Mittagspause eingelegt. Um 13:30 Uhr fahren wir aus den Kalatungan Mountains runter nach Cagayan do Oro City und von der Strasse aus, die sich nach unten windet, ist das erste Mal die Bohol Sea zu sehen. Mindanao Island hat eine sehr interessante, bergige Landschaft. Allerdings haben hier schon vor 300 Jahren die Spanier die Mahagoni Bäume abgehackt. Regenwald gibt es offenbar auf Mindanao nicht mehr, obwohl das Klima und die Niederschlagsmenge typisch für den Regenwald sind. Aber die vielen Menschen brauchen Reis und Bananen und keinen Regenwald. Vom Bus aus sind nur kahl geschorene Berge zu sehen und wo Landwirtschaft möglich ist, werden Reis, Bananen und Zuckerrohr angebaut. Und wie überall auf den Philippinen: Der Einzugsbereich dieser Strasse ist dicht besiedelt. Bambushütten und überall, wo man hin guckt, viele gut genährte Kinder.
Schon um 14:30 Uhr haben wir mit einer Taxe unser Hotel Park View Lodge erreicht, dass wir uns im Bus aus dem Philippinen Handbuch von Jens Peters (unverzichtbar!) ausgesucht hatten. Das Hotel liegt zentral in der turbulenten Innenstadt von Cagayan de Oro City und das ordentliche Zimmer mit Aircon, WC, Dusche und zwei getrennten Betten kostet 520 Peso/night. Billiger und besser geht es nicht. Das Reisehandbuch hat uns auch verraten, wo man hier Schiffstickets kaufen kann. Wir machen uns gleich zu Fuss auf die Suche und finden die Ticket Schalter auch in einem Kaufhaus. Nach Tagbilaran fährt Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ein Schiff um 19 Uhr ab, das am frühen Morgen in Tagbilaran ankommt. Heute ist immer noch Freitag, morgen schon können wir nach Tagbilaran weiter fahren. Wir kaufen die Tickets, 550 Peso pro Person, und haben Senior Discount: Für uns kostet das Ticket nur 444 Peso. Jetzt haben wir noch 24 Stunden Zeit, uns Cagayan anzusehen.
Am Abend gibt es in Cagayan de Oro einen Night Market, der hier Night Cafè heisst. Jeden Freitag und Sonnabend wird die Tirso Street für das Night Café gesperrt, eine vierspurige Strasse mit einem sehr breiten Mittelstreifen, in der auch unser Hotel liegt. Von Sonnenuntergang bis gegen Mitternacht kann man hier an vielen Barbecue Ständen und Garküchen essen und auf einem grossen Markt wird alles angeboten, was man so zum Leben braucht. Ich esse Fisch, mit Gemüse und dem unvermeidlichen Reis. Mit Mineralwasser kostet das Abendbrot 160 Peso. Am nächsten Vormittag spazieren wir durch die Stadt. In einem Internet Café mit 50 Computern kostet die Stunde Internet nur 15 Peso. Es ist völlig unklar, wie man damit Geld verdienen kann. Wir gucken nach dem Wetter und das Satellitenbild zeigt keine Wolke über Mindanao! Gleich hinter unserem Hotel liegt ein Floating Restaurant im Cagayan River. Hier verbringen wir in sehr angenehmer Atmosphäre unter einem Sonnensegel die heisse Mittagszeit, denn aus dem Hotel sind wir um 12 Uhr ausgezogen.
Mit einer Taxe lassen wir uns für 100 Peso zum Pier fahren. Die Röntgenanlage entdeckt beim Sicherheitscheck in meinem Rucksack eine gefährliche Waffe: Das lange Messer, das ich mir am Abend zuvor für 60 Peso gekauft habe, damit ich meine Mangos essen konnte. Ich schenke das Messer einem von den acht Sicherheitsleuten mit Sorry für die übrigen: Das nächste Mal komme ich mit acht Messern im Rucksack vorbei. Grosse Heiterkeit und die Situation ist bereinigt. Man wollte mir eine Bescheinigung ausstellen, mit der ich das Messer in Tagbilaran hätte beim Kapitän wieder abholen können. Warum soviel Aufwand, wenn man sich an der nächsten Ecke wieder ein Messer kaufen kann! Die Asia Japan der Trans Asia Shipping Line besitzt nicht den Standard der Super Ferry. Lebhaft werde ich an die 'grosse, weite Sowjetunion' erinnert, wo die Schiffe auf dem Dnepr beispielsweise auch diesen maroden Charme besassen. Besonders im Speise 'Salon' deutet der rote Plastik-Plüsch auf russische Vorlieben hin. Aber für 150 Peso gibt es ein annehmbares Essen und das Schiff ist pünktlich um 19 Uhr mit Kurs Nordwest abgefahren.
Um Mitternacht stehe ich an Deck und sehe in Richtung Südwesten. Das Leuchtfeuer von Apo Island kann ich natürlich nicht sehen, es ist viel zu weit weg. Aber wir sind auf der Höhe von Apo und Siquijor Island und ich denke an Charly den Segler, der sein Handwerk nicht versteht und der mich vor drei Jahren (12.03.2003) vor Apo Island fast ins Jenseits gesegelt hätte. Es ist windig und kalt auf dem Schlafdeck der Economy Class. Ich schlafe kaum und der ständige Zug aktiviert meinen allergischen Schnupfen. Das erste Mal, dass ich etwas von meiner Heuschnupfen Allergie in den Tropen merke. Aber die Nacht ist sowieso kurz und ich bin mit dem Setzen von GPS Points beschäftigt. Gegen 4 Uhr reisst mich ein Trompetenstoss aus dem Halbschlaf. Ein Kampfhahn meldet sich aus seiner Pappkiste, genau neben dem Kopfende meines Bettes ...! Um 4:50 Uhr gehen wir in Tagbilaran vor Anker. Auf dem Pier ein kurzes Frühstück bis die Dämmerung beginnt und dann fahren wir mit einem Tricycle für 200 Peso im Morgengrauen an die Alona Beach. Als die Sonne aufgegangen ist, haben wir ein Zimmer mit zwei grossen Betten und einem traumhaften Blick auf die Beach gemietet (1.500 Peso/night). Nach einem kurzen Spaziergang hole ich hier erst mal den verpassten Schlaf der Nacht nach.
07. April 2006, 12:44 Bilder aus Sabang
06. April 2006, 15:44 Die
teuersten Uhren - fast geschenkt Schon für 50 Peso kann man an einem Souvenirstand eine Uhr kaufen, die eine Weile auch wirklich geht. Die fliegenden Händler aber haben Kopien der teuersten Uhren der Welt im Rucksack: Rolex und Breitling sind die bevorzugten Modelle, aber auch alle anderen Nobelmarken von Seiko über Glashütte, Patek Philippe, Lange & Söhne bis Panerai sind mit ihren aktuellsten Modellen vertreten. Die Globalisierung macht's möglich. Es handelt sich durchweg um Kopien aus China, die äusserlich den Originalen so ähnlich sehen, dass man vor den Kopisten nur den Hut ziehen kann. Der philippinische Händler arbeitet auf Kommissionsbasis für den im Hintergrund bleibenden Boss, der die Uhren beschafft. Die Einfuhr ist auch auf den Philippinen verboten, aber mit einem schnellen Boat ist von Zamboanga aus Malaysia und Singapore zu erreichen. Auf diesem Weg kommt die Schmuggelware ins Land. Die Händler verlangen von unbedarften Kunden 100 Euro für so eine Uhr. Wenn man sie aber unter Druck setzt und Sie mit eine 20-Euro-Note lockt (1.200 Peso), hat man fast die freie Auswahl aus ihrem Sortiment und dabei verdienen sie immer noch. Ein Bekannter hat viele der Uhren ausprobiert. Die Taucheruhr von Panerai (bis 1000 m wasserdicht) versagte schon unter der Dusche, bei Lange & Söhne war der Monat auf der Kalenderuhr nicht einstellbar, die Seiko lief nur mit Stop and Go ... Die 'inneren Werte' der Originale werden in keiner Weise erreicht. Man muss mit dem äusseren Erscheinungsbild zufrieden sein und das ist tadellos. Wenn die Uhr dann auch noch ein paar Tage geht, ist das ein zusätzlicher Bonus. Sabang, 02. April 2006, 18:37 Von
Manila nach Davao Am nächsten Morgen fahren wir gegen 10:30 mit der Taxe zum South Harbour (150 P). 'No ID No Boarding!' stand auf einem grossen Schild im Ticket Office. Aber nicht einmal wurden wir auf diese Tour nach einem Passport gefragt. Das Ticket ist wichtig und wenn man nur Handgepäck hat, ist man nach der Ticket Kontrolle und dem Sicherheitscheck (diesmal ohne Rauschgifthunde) schon auf dem Schiff. Mit dem Ticket bekommt man ein Bett der entsprechenden Kategorie zugewiesen. In unserer Touristenklasse ist Bettwäsche nicht inklusive, aber für 15 Peso kann man sie ausleihen.
Wir sind auf der Super Ferry No. 17 in der Yellow Section, Bettenreihe 82, einquartiert. Ein sehr guter Platz am Heck des Schiffes in der obersten Etage mit Sicht und Luft nach drei Seiten.
Die Abfahrt verzögert sich eine halbe Stunde, denn die Träger sind mit der Verladung des Gepäcks der Passagiere nicht rechtzeitig fertig geworden. Ein tropischer Regenguss unterbrach die Verladung. Das Gepäck wird aus Sicherheitsgründen gesondert kontrolliert und verladen. Die Träger bringen es bis ans Bett des Eigentümers und das System ist eingespielt und funktioniert.
Dann aber wird die Vertäuung gelöst und ein Schlepper zieht das grosse Schiff vom Pier. Um 14:30 Uhr arbeiten die beiden Maschinen mit voller Leistung. Wir sind auf dem Wege nach Davao. Regen und Sonne am Luzon Point, den ich schon vom Flugzeug her kenne. Hier verlassen wir die Manila Bay und das Schiff hält Kurs auf die Nordwestspitze von Mindoro Island. Die wird zum Sunset gegen 19 Uhr umschifft. Das ist das letzte Land, was wir bis Zamboanga sehen: 800 Kilometer mit 38 km/h übers offene Meer nach Süden liegen vor uns.
Als es dunkel ist und der Vollmond am Himmel steht, verlassen wir das Oberdeck und gehen im Bordrestaurant essen. Das Angebot ist gross, billig und schmackhaft. Wir haben ein Ticket 'without meal' und als Selbstzahler die freie Auswahl. Essen und Trinken an Bord ist kein Problem, das Restaurant hat 24 Stunden geöffnet. Auch eine Disco und ein Karaoke-Lokal fehlen nicht an Bord. Wir aber legen uns ins Bett und fahren dem Morgen entgegen. Das Bett rattert vertikal mit einer Frequenz von 10 Hz und einer Amplitude von mindestens 10 mm. Aber auch unter solchen Umständen kann der Mensch ruhig schlafen.
Um Mitternacht sind wir schon südlich von Mindoro Island. Am Dienstag legen wir um 16:30 Uhr In Zamboanga an. Die Träger stehen schon in Reih' und Glied am Quai, sie entern als erste das Schiff, um das Gepäck von den hier aussteigenden Passagieren auszuladen. Parallel dazu wird die Luke für die Einfahrt der Container Trucks geöffnet. Das Aus- und Einsteigen der Passagiere und das Ent- und Beladen der Container bestimmt die Aufenthaltszeit der Super Ferry. Auf der anderen Schiffsseite haben sich viele Bancas eingefunden. Kinder tauchen nach Münzen, die oben vom Schiff ins Wasser geworfen werden. Aber es wird auch mit 'Kunsthandwerk' gehandelt. An hochgeworfenen Leinen werden bunt bemalte Schnitzereien in den dritten Stock gezogen und auf dem gleichen Weg bezahlt. Die Sonne geht unter, um 20 Uhr legt das Schiff ab und steuert General Santos an.
Schlechte Sicht und Nieselregen empfangen uns am frühen Morgen in der Sarangani Bay am Mittwoch bei der Anfahrt auf General Santos. Nach dem Anlegen um 8:10 Uhr läuft das gleiche Ritual ab: Aus- und Einladen von Menschen und Material. Aber hier dauert das Ganze weniger als zwei Stunden, dann sind wir schon wieder auf See mit Kurs auf Davao.
Nach der Ausfahrt aus der Sarangani Bay ist schon um 10:30 Uhr die Südspitze der Philippinen erreicht. Bedeckter Himmel mit Wolkenlöchern und das GPS ist ausgefallen. Nach einem Reset aber funktioniert der iQue 3600 wieder und die Befürchtung, dass damit alle Daten verloren gehen, war unbegründet. Auch Palm hat gelernt, dass so etwas einfach nicht mehr passieren darf. Um 11 Uhr kann ich wieder einen GPS Point setzen (15.11*SOUTH). Weil ein Point weiter westlich fehlt, führt der Track hier mal über Land ... !
Gegen 15 Uhr taucht aus dem Dunst der Mt. Apo auf. Die Bilder sind viel besser als wir sie in der Realität gesehen haben, Photoshop macht's möglich. Um 15:50 Uhr sind wir auf der Höhe des Marco Polo Hotels, das höchste Gebäude in der Innenstadt von Davao. Der Anlegeplatz der Super Ferry befindet sich 12 Kilometer nördlich der Innenstadt von Davao. Dort legen wir um 16:33 Uhr an. Wir haben uns als Hotel das B.S. Inn ausgesucht. Viele Taxifahrer wollen uns ins Hotel fahren. Wir versteigern praktisch die Taxifahrt und nehmen den Taxifahrer, der uns als erster für 200 Peso ins Hotel fährt. Das B.S. Inn ist wegen einer Hochzeit ausgebucht. Wir kommen im Sequoia Inn unter, in unmittelbarer Nähe des B.S. Inn. Bereits um 17:30 Uhr haben wir ein grosses Doppelzimmer mit allen Schikanen für 1.200 Peso. bezogen. Da können wir nach einem Spaziergang bis zur Santa Anna Wharf beruhigt auf den Dachgarten des B.S. Inn Essen gehen.
Davao ist die nach Manila am schnellsten wachsender Stadt der Philippinen. Mit einer Fläche von 244.000 Hektar gehört Davao zu den ausgedehntesten Städten der Welt. Der Taxifahrer weiss es genau: Keine andere Stadt der Welt ist so gross wie Davao. Davao macht für philippinische Verhältnisse einen sehr sauberen und geordneten Eindruck. Der jahrhundertelange Einfluss der Chinesen macht sich bemerkbar und der gegenwärtige Bürgermeister achtet sehr auf Ordnung. Es regnet in Strömen. Nachdem wir eine Stunde in einem Internetcafé (mit einem sehr kompetenten Administrator) verbracht haben und es immer noch regnet, kaufen wir uns jeder einen Regenschirm (55 Peso) und laufen im Regen durch Davao. Hier wird gerade der 70. Jahrestag der Stadtgründung gefeiert. Ein grosser Umzug mit vielen Motorrädern. In Davao fällt sofort die ganz andere Konstruktion der Tricycles auf. Das Motorrad ist starr in eine Karosse eingebaut, die eine Hinterachse besitzt. Mit den so entstehenden Fourcycles kann man mühelos sechs Leute transportieren, mit Tricycles haben höchstens vier einen Sitzplatz. In einer Bäckerei, wo es auch Suppe gibt, trinken wir Kaffee und probieren den vorzüglichen Banana Cake. Als ich zum Abschluss ein paar Photos mache, wollen die vielen Angestellten auch mit aufs Bild. Nun wollen wir unbedingt noch den Strand, wir wollen die Seepromenade von Davao sehen. Wir fragen einige Leute und sogar die Polizei ist ratlos und kann uns nicht verraten, in welcher Richtung es zum Wasser geht. Nicht umsonst habe ich ein GPS-Gerät mit Karte dabei. Es zeigt uns sofort, wo es zum Ufer geht. Mit Regenschirm und dem GPS vor der Nase laufen wir im Gänsemarsch über eine sehr belebte Kreuzung - Ein Bild für die Götter! In diese kleine Strasse müssen wir rein, hier lang geht es zum Ufer. Es ist kein Slum aber eine sehr arme Gegend. Eine Seepromenade besitzt Davao nicht. Das Ufer ist teilweise wie in General Santos dicht mit Häusern bebaut, die auf Stelzen im Wasser stehen. Hier fahren wieder echte Tricycles, aber mit Fussantrieb. Das können die Leute in dieser Wohngegend gerade so bezahlen. Wir haben herausbekommen, wo die Schifffahrtslinien in Davao ihren Sitz haben und wo man die Tickets kaufen kann. Die Sulpico Lines fährt über Surigao nach Cebu. Von dort kommt man jederzeit nach Tagbilaran, unser nächstes Etappenziel. Aber wir entscheiden uns, mit dem Bus quer durch Mindanao nach Cagayan de Oro City zu fahren. Das spart einen ganzen Tag ein, es ist billiger und man sieht etwas vom Inneren der Insel Mindanao. Von Cagayan de Oro aus ist Tagbilaran direkt zu erreichen. Heute war Besichtigungstag in Davao, morgen, am Freitag, 17. März 2006, fahren wir mit dem Bus nach Norden. Sabang, 01. April 2006, 1:01 / 18:47 Schiffstour durch die Philippinen
Small Tabinay , 26. März 2006, 10:19
|
|
Archiv
2002 |
Jan |
Feb |
Mar |
Apr |
||
2003 |
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun |
Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
2004 | ||||||
2005 | Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun |
2006 |
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |